Der alljährliche Armuts- und Reichtumsbericht der Bundesregierung sorgt wie immer für Diskussionen. Wo die einen darauf verweisen, dass es vielen Menschen heute besser geht denn je (und damit recht haben), schauen die anderen eher besorgt, was sich am unteren Rand der Gesellschaft tut und sind besorgt. Arbeitsministerin Nahles etwa kritisiert, dass gerade die unteren Einkommensschichten in den letzten zwei Jahrzehnten immer schlechter dastehen. Die unteren 40 Prozent hätten im Hinblick auf die Realstundenlöhne 2015 weniger in der Tasche gehabt als noch 20 Jahre zuvor. Zwar haben nur zehn Prozent Verluste von ungefähr vier Prozent hinnehmen müssen und weitere zehn Prozent haben sich "minimal" verschlechtert, aber in den unteren Einkommensklassen sind dies merkliche Tendenzen. Ein wunder Punkt, den Nahles anspricht: Die Ärmeren ziehen sich immer mehr aus dem politischen Prozess zurück und gehen deutlich seltener wählen, wohl weil sie den Eindruck haben, dass ihre Perspektiven ohnehin kein Gehör finden.
Nahles verkündet ihre eigene düstere Armuts-Botschaft, Welt.de 23.3.17
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