Stress und Burn-out werden von der Weltgesundheitsorganisation als Krankheit Nummer eins eingeschätzt. Ralf Tscherpel vom Beratungsunternehmen BaLiOGO geht beispielsweise davon aus, dass Stress "das Gehirn verwüstet", denn unter chronischer Belastung sei es dem Frontalhirn nicht mehr möglich, die Emotionen zu regulieren. Die Folge: Neuronenfortsätze ziehen sich zurück und sterben ab und die Betroffenen werden unflexibel und können mit ihren Gefühlen nur noch schwer umgehen. Tscherpel hält nichts von oberflächlichen Pauschalbetrachtungen und Ratschlägen wie Sport zu treiben oder andere Formen des Ausgleichs zu finden. Er meint: Stress ist subjektiv und deshalb müssen Maßnahmen zur Abhilfe emotional berühren. Die wichtigste Strategie: die eigenen Bedürfnisse entdecken. Achtsamkeit könne dabei helfen, sich emotionale Reaktionen bewusster zu machen und nicht mehr blind zu reagieren. Positive Folge eines Achtsamkeitstrainings: Die Nervenzellen können sich regenerieren, was sich positiv auf die Empathie und die Planungsfähigkeit auswirke. BaLiOGO arbeitet mit einem Anti-Stress-Konzept, das die neuesten Ergebnisse der Neurowissenschaften und der Motivationspsychologie mit dem Erfahrungswissen östlicher Philosophie verbindet.
Wie Stress das Gehirn verwüstet, Gmünder Tagespost 26.11.09
© Dr. Nadja Rosmann 2024
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