Achtung Lippenbekenntnisse!
Mal wieder über den Chef gelästert oder über Kollegen getratscht? Die Psychologie gewinnt aus der Art und Weise, wie wir über andere reden, wesentliche Erkenntnisse über unsere eigene Verfassung. Ein Experiment der amerikanischen Wake Forest University zeigt: Wer schlecht über andere spricht, verfügt meist selbst über eine Vielzahl der als negativ bewerteten Eigenschaften. Wer hingegen positiv über seine Mitmenschen redet, ist meist selbst begeisterungsfähig, gutherzig, höflich, ausgeglichen und leistungsfähig. Die negative Wahrnehmung von Mitmenschen ist häufig ein Indikator für eigene negative Persönlichkeitseigenschaften, darunter auch eine stärkere Neigung zu Narzissmus und antisozialem Verhalten, aber auch Depressionen. Versucht man dagegen gezielt, andere mit Wohlwollen zu betrachten, können die eigenen negativen Verhaltensmuster sich verringern. Allerdings sind unsere Wahrnehmungen relativ stabil, denn die Forscher stellten auch fest, dass die Einschätzungen anderer sich, als der Test ein Jahr später wiederholt wurde, kaum verändern - wenn man es nicht gezielt versucht.
Was einer über andere spricht ..., Psychologie heute 16.8.10