Wir machen uns gerne vor, dass bestimmte Genussmittel unsere Stimmung heben und unser Wohlbefinden verbessern. Aber ist das wirklich so? Eine amerikanische Studie ist dieser Frage nachgegangen und hat untersucht, welche Wirkungen Menschen dem Genuss von Alkohol zuschreiben - und welche er tatsächlich hat. Das Ergebnis ist, nun, ernüchternd. Menschen, die Alkohol trinken, um sich hinterher besser zu fühlen, geben, wenn sie befragt werden, nach einem Drink zumeist auch an, dass die erwünschte Wirkung eingetreten sei. In der Studie stellten die Wissenschaftler diesen Probanden in unmittelbarem Nachgang zum Alkoholgenuss mittels einer App mehrere direkte Fragen zu ihrem Befinden, beispielsweise ob sie sich gerade nervös oder niedergeschlagen fühlten? Dabei wurde deutlich: Gefühlslagen wie diese hielten auch nach dem Alkoholkonsum an. Menschen, die sich depressiv fühlten, berichteten auf die direkte Frage danach sogar, dass sich ihre Gefühlslage verschlechtert habe. Die Ergebnisse der Studie sind spannend, weil sie zeigen, wie gerne wir uns selbst etwas vormachen und so Gewohnheiten entwickeln, die gar nicht zum erhofften Ergebnis führen.
Wer trinkt, fühlt sich dadurch nicht besser, spektrum.de 3.12.21
© Dr. Nadja Rosmann 2024
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