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Mindfulness und eine neue Bewusstseins-Kultur in Alltag und Business

© Dr. Nadja Rosmann 2024
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Besser funktionieren mit Schmerzmitteln?

Vor einiger Zeit hatten wir darüber berichtet, dass sich in den Vereinigten Staaten in breiteren Teilen der Bevölkerung eine ernstzunehmende Abhängigkeit von Schmerzmitteln ausgebreitet hat. Auch in Deutschland zeichnen sich Entwicklungen ab, die bedenkenswert sind. Gerade bei den freiverkäuflichen Schmerzmitteln, denen man kaum Gefährdungspotential zutraut, gibt es gewisse Trends. So hat sich der Verkauf von frei erhältlichen Ibuprofen-Tabletten in den letzten zehn Jahren hierzulande fast verdoppelt. Seit den 2000er Jahren hat im deutschen Gesundheitswesen ein Umdenken stattgefunden. In der heutigen Zeit unter Schmerzen zu leiden, sei oft unnötig, so die Meinung nicht weniger Mediziner. Damit steigen die Verschreibungszahlen. Und es entwickelt sich eine Kultur, in der der Gebrauch von Schmerzmitteln zu etwas Alltäglichem wird. Eine Umfrage von Bayer etwa zeigt, dass es für viele Menschen bereits üblich ist, wenn es ihnen gesundheitlich schlecht geht, Schmerzmittel zu nehmen, um den Aufgaben in Beruf und Alltag gewachsen zu sein. Eine Entwicklung, die durchaus bedenklich ist, denn Mittel wie Ibuprofen können, so sie regelmäßig angewendet werden, Herzinfarkte und Schlaganfälle begünstigen und die Nieren schädigen. Laut Forschung ist der langfristige Gebrauch von Schmerzmitteln schädlicher als der von Opiaten. Mediziner raten dazu, einen Arzt aufzusuchen, wenn man an mehr als zehn Tagen im Monat Schmerzmittel nutzt. Vielleicht sollte man auch einfach mehr darüber nachdenken, warum man bei Schmerzen so leicht zu den Tabletten greift. Wer regelmäßig unter Kopfschmerzen leidet, weil er überlastet ist, tut sich keinen Gefallen, wenn er einfach immer weiter macht. Und die Vorstellung, im Job stets funktionieren zu müssen, mag von Arbeitsmoral zeugen, führt aber auch dazu, dass man reale Schieflagen im eigenen Leben ignoriert anstatt grundsätzlich etwas zu verändern.
Haste mal 'ne Ibu? Zeit.de 14.1.18

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