Der Widerstand gegen die Achtsamkeit
Der österreichische Standard hat auf seiner Webseite einen sehr kompetenten Artikel veröffentlicht, der den Entstehungskontext von Achtsamkeitsmethoden und das wachsende Interesse an ihnen in Unternehmen darstellt. Mindestens genauso aufschlussreich sind allerdings die Leserkommentare zum Beitrag. Die typischen Hardliner aus dem Herzen der Leistungsgesellschaft halten das Ganze natürlich für Quatsch. Andere, sensiblere Gemüter, sorgen sich darum, dass Achtsamkeitskurse von Firmen dafür genutzt werden könnten, ihre Mitarbeiter einfach gefügiger zu machen und Widerstand gegen Arbeitsbedingungen auszuhebeln. Wieder andere fordern ganz pragmatisch, doch einfach die Arbeitssituationen zu verbessern und die Gesellschaft dahingehend zu verändern, dass die Menschen sich weniger - begründete - Sorgen um ihr Auskommen machen müssen. Es gibt allerdings auch einige positive Feedbacks, vor allem von Menschen, denen nicht nur die Idee der Achtsamkeit gefällt, sondern die das Meditieren auch schon selbst ausprobiert haben. Sie berichten von weniger Stress und Sorgen, einer Entspanntheit und besserem Schlaf. Manche Dinge muss man wohl am eigenen Leib erfahren. Die Standard-Leser sollen diese Möglichkeit bekommen, denn der Beitrag kündigt für die kommenden Wochen regelmäßige Achtsamkeitsübungen an.
Achtsamkeit im Job: Offen sein für das, was kommt, Der Standard 26.11.17