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Mindfulness und eine neue Bewusstseins-Kultur in Alltag und Business

© Dr. Nadja Rosmann 2024
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Die Guten ins Töpfchen, die Schlechten ... fliegen raus

Die in den Vereinigten Staaten weit verbreiteten Systeme zur Messung der Leistungsfähigkeit von Mitarbeitern geraten wieder einmal in die Kritik, seit Yahoo-Chefin Marissa Mayer ankündigte, verstärkt auf das so genannte "Forced Ranking" zu setzen. Das Prinzip ist einfach: Mitarbeiter werden als High Performer, Mittelfeld oder Low Performer eingeschätzt - und die, die am Ende Skala landen, fliegen raus. Problematisch daran ist, dass diejenigen, die die Schlusslichter bilden, an und für sich betrachtet gar keine schlechten Mitarbeiter sein müssen - denn diese Form der Brachialstatistik produziert qua Ansatz Verlierer. Die letzten zehn Prozent bleiben die letzten, auch wenn die Mitarbeiter noch so gut sind. Management-Guru Reinhard Sprenger führt jedoch noch andere Gründe für Kritik ins Feld, die viel mit dem Menschenbild, das in Unternehmen kultiviert wird, zu tun haben. So bemängelt er, dass die wirklichen Talente der Angestellten auf diesem Weg überhaupt nicht betrachtet werden: "Wir erleben den Triumph des Quantitativen über das Qualitative. Die zwanghafte Vermessung von Menschen führt ja nicht dazu, dass wir besonders viel über ihre Talente und Motivationen wissen." Auch Personalentwicklung mache in diesem System keinen Sinn, da Mitarbeiter nicht mehr gefördert würden, sondern man sie einfach darwinistisch aussortiere - während gute Chefs in Potentialgesprächen er versuchten, die Neigungen ihrer Untergebenen zu erkennen und sie entsprechend einzusetzen. Für Teamarbeit seien Forced Rankings ein Killerfaktor, da sie ein Klima der Konkurrenz anfeuern: "Es ist mit solchen Quotierungen nicht möglich, gemeinsam besser zu werden, weil die Chefs per Definition immer Verlierer finden müssen."
"Diese Bewertungssysteme vergiften das Arbeitsklima", Spiegel online 13.11.13

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Buch-Tipps
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