Dienen als oberste Führungsaufgabe
In einem Beitrag für Spiegel Online legt der Management-Experte Reinhard K. Sprenger den Daumen in eine der tieferen Wunden des Themas Führung - er spricht von der Wichtigkeit des Dienens. "Arbeit ist immer Arbeit für andere. Man leistet nicht für sich. Sondern die Frage lautet: Was kann ich für andere leisten? Was kann ich dazu beitragen, dass meine Arbeit die Arbeit anderer befruchtet?", so Sprenger. Eine Perspektive, die in den Augen des Führungs-Gurus vor allem im Top-Management nur allzu gerne außer acht gelassen wird: "Viel Geld stimuliert nicht die Bereitschaft, anderen zu dienen. Im Gegenteil: Es lässt glauben, dass man es nicht mehr nötig hat. Es läuft darauf hinaus, dass man es nicht mehr nötig hat. Es läuft auf den Wunsch hinaus, zu verdienen ohne dienen zu müssen. Diese Geisteshaltung belegt Arbeit, die für andere geleistet wird, mit Geringschätzung und bevorzugt Selbstoptimierer als Führungskräfte." Laut Sprenger stellt sich echte Führungsverantwortung nur ein, wenn es Managern gelingt, die Ziele des Unternehmens über ihre eigenen zu stellen. Und wenn sie nicht selbst der Beste sein wollen, sondern andere dabei unterstützen, ihre Potentiale zu entfalten. Keine kleine Aufgabe, denn: "Der erforderliche Wandel bedeutet nichts Geringeres, als sich selbst neu zu erfinden."
Ab jetzt sind Sie ein Agent des Kapitals, Spiegel Online 19.9.12