Emotionen im Job stiften Vertrauen
Viele Menschen folgen der Devise, Berufliches und Privates deutlich zu trennen. Damit verbunden ist auch die Haltung, ihr Gefühlsleben im Job eher nicht zu zeigen, sondern professionell neutral aufzutreten. Das könnte ein Nachteil sein, wie eine Studie der Business Schools Harvard und Stanford mit 2.500 Beteiligten nahelegt. Bei der Befragung von von Arbeitnehmern zeigte sich hier beispielsweise, dass diese Menschen, die im Beruf eher ihre Gefühle zeigten, stärker vertrauten als jenen, die sich eher mit Pokerface in der Zusammenarbeit präsentierten. Ein ähnliches Bild zeigte sich, als Probanden Videos mit unterschiedlichen Gefühlsmomenten vorgespielt bekamen. In Szenen, in denen ein Mitarbeiter bewusst die Gefühlslage seines Gegenübers ansprach und sich darauf bezog, sahen die Studienteilnehmenden mehr Vertrauenswürdigkeit als in Szenen, in denen diese Gefühle ignoriert wurden. In den Augen der Wissenschaftler wird es von vielen als besonderes Investment gewertschätzt, wenn Menschen sich am Arbeitsplatz um die Gefühle anderer kümmern - gerade weil es bis heute leider noch nicht wirklich üblich ist.
"Du wirkst verärgert", Harvard Business Manager 10.3.2022