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Mindfulness und eine neue Bewusstseins-Kultur in Alltag und Business

© Dr. Nadja Rosmann 2024
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Fairness hat ihren Preis - und den möchte nicht jeder zahlen

Spiegel Online wirft in einem Beitrag die Frage auf, wie viel Fairness sich die Wirtschaft leisten kann und will. Nachdem immer mehr Städte und Gemeinden bei Ausschreibungen auch Kriterien wie Nachhaltigkeit, die Vermeidung von Kinderarbeit, faire Handelsbeziehungen oder auch umweltverträgliche Produktionsbedingungen zum Maßstab für Auftragsvergaben machen, wächst die Zahl der Kritiker - vor allem aus dem unternehmerischen Lager, aber auch aus der Politik, denn: Fairness hat einen - monetären - Preis. Als die Grünen im Uelzener Kreistag beantragten, der Kreis möge künftig auf Produkte aus Kinderarbeit verzichten, hielt CDU-Landrat Theodor Elster dem entgegen, dass Kinderarbeit Produkte billiger mache, was nun einmal ein entscheidender Wettbewerbsvorteil sei. Als die Provinz Noord-Holland versuchte, ihre Kaffeeversorgung unter nachhaltigen Kriterien neu auszurichten, konterte die EU-Kommission sogar mit einer Klage, da die Ausschreibungskriterien bestimmte Gütesiegel wie "Fair Trade" bevorzugt hätten. Kaffeehersteller Douwe Egberts beklagte sich über diskriminierende Ausschreibungsbedingungen. Das aktuelle Hin und Her zeigt, wie schwer sich die politischen und wirtschaftlichen Akteure damit tun, das Thema Nachhaltigkeit wirklich ernsthaft anzugehen. Dass Fairness ihren Preis hat, ist offensichtlich - andererseits kostet der Status Quo ebenfalls, denn je unökologischer (und damit zuerst einmal billiger) Produkte hergestellt werden, umso höher sind die späteren Folgekosten, die die Allgemeinheit zu tragen hat. Bis sich dieses Verständnis durchsetzt, wird es wohl noch eine Weile dauern.
Wie die EU-Kommission Fair-Trade-Produkte verhindert, Spiegel Online 14.11.10

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