Im Zuge der aufgeflammten Diskussion um mehr Gleichberechtigung von Frauen im Erwerbsleben wird auch immer wieder darüber diskutiert, dass Frauen im Schnitt ein Viertel weniger verdienen als Männer. Auf Spiegel online geht Arbeitsmarktforscher Joachim Möller der Frage auf den Grund. Laut Statistiken liegt das Fraueneinkommen etwa um 23 Prozent unter dem von Männern, doch der Teufel steckt im Detail. Eine wichtige Ursache für die Diskrepanz zwischen Männer- und Fraueneinkommen liege laut Möller in der Berufswahl von Frauen - sie arbeiten häufig in Branchen, in denen die Gehälter insgesamt niedriger liegen. Rechnet man diesen Aspekt aus der Lohndifferenz heraus, bleibe ein grundsätzlicher Gehaltsunterschied von etwa 12 Prozent. Da Männer mehr Überstunden machen als Frauen, ist ein Teil dieser 12 Prozent Unterschied der geringeren Arbeitszeit von Frauen geschuldet. Hinzu komme, dass Männer häufiger in Positionen wie Gruppen- oder Teamleiter tätig sind, was ebenfalls zu einer höheren Bezahlung führt. Laut Spiegel beruht die geringere Entlohnung von Frauen damit weniger auf einer finanziellen Ungleichbehandlung im Einzelfall, sondern ist das Resultat gesellschaftlicher Strukturen.
Frauen bekommen nur drei Viertel des Lohns - stimmt's?, Spiegel online 17.5.11
© Dr. Nadja Rosmann 2024
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