Frühe Förderung bringt die größte Rendite
In einem Interview mit dem amerikanischen Ökonom und Nobelpreisträger James Heckman zeigt die Süddeutsche Zeitung, dass die frühe Förderung von Kindern aus sozial benachteiligten Familien enorme Auswirkungen darauf hat, wie die Geförderten später einmal im Arbeitsleben zurecht kommen. Eine amerikanische Studie belegt: Die geförderten Kinder hatten in späteren Jahren bessere Berufe, verdienten mehr Geld, landeten dafür seltener im Gefängnis und wurden seltener drogenabhängig. Die Erklärung des Wissenschaftlers: Vor allem die persönliche Zuwendung der Erzieherinnen, die durch regelmäßige Besuche bei den Eltern auch das Klima der Förderung zu Hause verbesserten, haben Einfluss auf diese Entwicklung. Laut Heckman beinflussen Förderprogramme die Entwicklung des IQ nur in den Anfangsjahren. Viel wichtigere Langzeitfolge einer Förderung von benachteiligten Kindern sei dagegen, dass diese durch die Unterstützung mehr Selbstdisziplin entwickeln und eine deutlich höhere Motivation, etwas aus ihrem Leben zu machen, als dies bei nicht geförderten Vergleichsgruppen der Fall ist.
"Die Mittelschicht soll Gebühren zahlen", SZ 29.3.2008