Funktionelle Dummheit und Narzissmus nähren die Krise
Das Manager Magazin geht in einem Artikel der Frage nach, welche Wechselwirkungen zwischen der globalen Krise und den Unternehmenskulturen bestehen. So gehen die Professoren Andre Spicer (Cass Business School der City University London) und Mats Alvesson (Lund University) von einer weit verbreiteten Kultur "funktioneller Dummheit" aus, die darauf beruhe, dass vor allem hochkarätige Mitarbeiter ausschließlich zu einem funktionellen Handeln im Sinne ihres Unternehmens angehalten würden und nicht dazu, die Dinge, die sie tun, auch zu hinterfragen. Eine Studie der Wirtschaftsprüfungsgesellschaft PricewaterhouseCoopers zur Analyse von Wirtschaftskriminalität sieht im Typus des narzisstischen, egozentrierten oder frustrierten "Visionärs" eine große Gefahrenquelle. Diese erfolgsorientierten, selbstbewussten Menschen mit hoher Intelligenz und sehr guter Bildung neigten dazu, sich über Regeln und Gesetze hinwegzusetzen, um ihre ehrgeizigen Ziele zu erreichen. Ein wunder Punkt bei der zunehmenden Bemühung um Compliance ist laut Artikel die Tatsache, dass immer mehr Firmen zwar entsprechende Richtlinien erarbeiten und den Mitarbeitern als verbindlich vorhalten, aber letztlich die Unternehmenskultur immer noch auf den alten Werten, die zur Krise geführt haben, beruhe, nämlich möglichst viel für das eigene Unternehmen am Markt herauszuschlagen.
Krisengrund: Dumm und dümmer, Manager Magazin 27.2.13