Gender-Dispositionen verstärken sich in homogenen Gruppen
Männer sind risikofreudig, Frauen eher zurückhaltend - ein Klischee, in dem viel Realität steckt. Und diese Realität verstärkt sich, wenn die Geschlechter unter sich sind. Das Institut für Weltwirtschaft in Kiel (IfW) untersuchte die Verhaltensweisen in Teams - in geschlechtshomogenen wie in gemischten Gruppen. Dabei zeigte sich: Je homogener die Gruppe, umso stärker tritt das geschlechtstypische Verhalten hervor. Reine Männer-Teams zeigten sich besonders risikofreudig - risikofreudiger als die einzelnen Personen. Und bei den Frauen trat in reinen Frauen-Teams die Zurückhaltung besonders zutage. In gemischten Gruppen hingegen waren die Verhaltensweisen ausgewogener. Im Hinblick auf die Zusammensetzung von Gremien, Aufsichtsräten oder Vorständen gibt die Studie zu denken, macht sie doch deutlich, wie die personelle Besetzung einen Grundton setzt, wenn sie gendertechnisch eher einseitig ist.
Männer riskieren zu viel, Frauen zu wenig, Karriere Spiegel 9.3.17