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Mindfulness und eine neue Bewusstseins-Kultur in Alltag und Business

© Dr. Nadja Rosmann 2024
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Klimaangst nicht runterspielen

Vor kurzem habe ich mit der Identity Foundation eine Studie zu Zukunftsperspektiven abgeschlossen, in der mich vor allem die düsteren Aussichten, die die junge Generation im Hinblick auf die Klimakrise entwickelt, betroffen gemacht haben. Für viele junge Menschen steht heute tatsächlich in Frage, ob sie eine wirkliche Zukunft auf diesem Planeten haben werden. In einer englischen Studie mit 10.000 Befragten im Alter unter 25 Jahren glaubte die Hälfte, dass die Menschheit dem Untergang geweiht sei. Manche sprechen schon von Klimaangst, ein Begriff, den vor allem Aktivisten eher kritisch sehen. In der taz sagt etwa die Psychotherapeutin und Aktivistin Lea Dohm: "Dieser Begriff verkürzt das Thema, weil er das Grundproblem, nämlich die Klimakrise, pathologisiert und die damit verbundenen Sorgen als „hysterisch“ abstuft. Als müssten nur diese Sorgen behandelt werden und dann würde es schon irgendwie weitergehen. Das stimmt aber nicht. Angst verbunden mit der Klimakrise ist eine gesunde und normale Reaktion auf eine reale Bedrohung." Deshalb ist Dohm auch der Ansicht, dass der beste Weg zur Reduzierung dieser Angst endlich ein beherztes Handeln im Hinblick auf die Emissionsreduzierung wäre. Sie sieht gerade diese Angst als Treiber für viele Menschen, sich selbst einzusetzen, zu demonstrieren und ihr Verhalten zu ändern. Doch stehe gleichermaßen die Gefahr im Raum, dass Menschen sich aufgrund der empfundenen Machtlosigkeit und der Größe der Herausforderung zurückziehen könnten, was der Demokratie, die ja auf Partizipation beruhe, schade. In der Studie der Identity Foundation sind diese Rückzugstendenzen durchaus bereits erkennbar. Eine große Mehrheit hat das Vertrauen in von der Politik angestoßene Lösungen bereits verloren. Allerdings engagiert sich auch etwa ein Drittel der Bevölkerung für Verbesserungen, beispielsweise durch Veränderungen im eigenen Verhalten.
„Eine gesunde und normale Reaktion“, taz 22.10.21

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