Meditations-Apps als Lifestyle-Phänomen
Der Achtsamkeits-Trend hat mit dazu beigetragen, dass eine analoge Praxis wie das Meditieren, zunehmend digital wird. Meditations-Apps werden inzwischen von vielen Menschen geschätzt als kleine Helfer, um im turbulenten Alltag wieder runterzukommen. Doch tut sich beim Üben mit Apps mehr als vielleicht ein bisschen Entspannung? Der Diplom-Psychologe und Psychotherapeut Björn Husmann von der Deutschen Gesellschaft für Entspannungsverfahren betrachtet das eher skeptisch. "Wer zur Entspannung gerne im Garten werkelt, Musik hört oder einen kurzen Mittagsschlaf macht, erzielt durchaus einen vergleichbaren Effekt", sagt er auf dem Aktiv-Ratgeberportal. Seinen Worten zufolge ist das Üben mit Apps eine nette Spielerei, viel mehr aber nicht. "Die App kann zwar durchaus ein Einstieg in das Thema sein. Um wirklich wirksame Entspannungs- oder Meditations-Methoden zu erlernen, ist aber ein Kurs oder Einzelunterricht sinnvoll", findet der Therapeut. Und das nicht ohne Grund, denn für Gesunde mag das eigenständige Experimentieren mit Meditation ungefährlich sein, doch Menschen mit Vorerkrankungen, seien des Depressionen, Schmerzerkrankungen oder Atemstörungen, können je nach Übung sogar Probleme bekommen. Das Erlernen von Achtsamkeits-Methoden unter der Anleitung von Expert*innen ist für sie wahrscheinlich die bessere Wahl.
Meditieren mit App: Funktioniert das wirklich?, Aktiv-Portal, 20.7.19