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Mindfulness und eine neue Bewusstseins-Kultur in Alltag und Business

© Dr. Nadja Rosmann 2024
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Mit Ritalin das Gehirn umprogrammieren

Die Diskussionen über Möglichkeiten des Neuroenhancements, also der Verbesserung der Leistungsfähigkeit des Gehirns, sind in den letzten Monaten rasant angestiegen, seit immer mehr Studien nahe legen, dass Hirndoping zwar noch nicht zum Volkssport geworden ist, aber dennoch den Nimbus des Verbotenen verliert. Vor allem Ritalin, ein Medikament zur Behandlung des Aufmerksamkeitsdefizitsyndroms, steht bei vielen Anwendern hoch im Kurs. Neuere Studien zeigen nun, dass die Wirkstoffe des Medikaments gleich in zwei Richtungen ihre Wirkung entfalten. Sie verhindern in den entsprechenden Hirnzentren eine Wiederaufnahme des Nervenbotenstoffs Dopamin, was dazu führt, dass die Weiterleitung elektrischer Signale erleichtert wird - die Folge sind eine bessere Konzentration und Lernfähigkeit. Darüber hinaus wurde nun festgestellt, dass die regelmäßige Einnahme auch zu einem Umbau des Gehirns führt. Da die Nervennetze eine hohe Plastizität aufweisen, können sich durch die Einnahme von Dopamin effiziente Synapsenverbände bilden, die die Kommunikationen zwischen verschiedenen Hirnarealen verbessern. Erste Versuche mit Ratten scheinen diese neue Wirkung von Ritalin zu belegen - und damit neue Fragen in die Neurotuning-Diskussion zu bringen, denn solange weniger von Nebenwirkungen denn von den Zielen der Leistungsgesellschaft entsprechenden positiven Wirkungen gesprochen wird, ist die Verführung groß, dass die medikamentöse Stimulation als Bagatelle eingeschätzt wird und immer mehr Menschen zu Pillen greifen, um sich selbst zu optimieren.
Hirndoping zweigleisig, FAZ 10.3.10

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