Mut geht übers Ich hinaus
Der Harvard Business Manager widmet seine aktuelle Ausgabe der Frage, was Mut ausmacht. Ich bin vor allem an den Betrachtungen von Kai Dierke und Anke Houben, Gründer von Dierke Houben Leadership Partners, hängengeblieben, denn in dem, was sie sagen, eröffnet sich meiner Wahrnehmung nach eine Perspektive, die vor allem unsere Beziehungen zur Welt in den Blick nimmt - und, wie wir uns dieser Welt auszusetzen bereit sind. Die beiden sprechen beispielsweise vom "Mut zum Nichtwissen" und dem Verzicht auf vorschnelle Urteile, davon, eine Gefolgschaft zu schaffen, die sich nicht an der eigenen Person, sondern an etwas Größerem orientiert, sich selbst als "Lernexperiment" zu sehen und den Panzer des Selbstschutzes zu durchbrechen und Verletzlichkeit zuzulassen. Es sind Haltungen, die einen Menschen öffnen. Und es sind Haltungen, die natürlich beunruhigen, weil man (Schein)Sicherheiten aufgibt. Und sie drehen sich nicht darum, etwas zu machen oder zu erreichen. Sondern sie deuten irgendwie auf eine andere Berührbarkeit.
"Mut ist Bescheidenheit", HBM 16.1.20