Negative Gefühle haben einen Lerneffekt
Wer Patzer oder Fehlschläge einfach runterspielt anstatt sich den damit verbundenen schlechten Gefühlen zu stellen, tut sich keinen Gefallen. "Sich auf die unschönen Gefühle einzulassen, die nach einer persönlichen Niederlage auftauchen, kann helfen, begangene Fauxpas nicht mehr zu wiederholen", lautet die Schlussfolgerung amerikanischer Wissenschaftler, die untersucht hatten, wie unterschiedlich Menschen mit Niederlagen umgehen und welche Konsequenzen sich daraus für sie ergeben. An der Studie waren insgesamt 600 Probanden beteiligt, die eine von den Forschern gestellte Aufgabe lösen sollten. Nach dem ersten Durchlauf, bei dem allen Probanden von den Wissenschaftlern bescheinigt worden war, das Ziel verfehlt zu haben, sollten die Studienteilnehmer ihre Gefühle dokumentieren. Danach bekamen sie eine neue Aufgabe. Es zeigte sich, dass diejenigen, die sich mit ihren Versagensgefühlen auseinandergesetzt hatten, sich bei der Aufgabe mehr Mühe gaben und mehr Zeit investierten als jene, welche den Fehlschlag in der eigenen Wahrnehmung heruntergespielt hatten. Die, die sich ihren Gefühlen gestellt hatten, waren darüber hinaus motivierter, eine bessere Leistung zu erbringen und ein nochmaliges Versagen zu verhindern. Man könnte auch sagen: Aus dem Eingeständnis von Fehlern lernt man.
Aus Fehlern wirklich lernen, Psychologie heute 5.1.18