Neue Indikatoren für Wohlstand
Der Bonner Sozialwissenschaftler Meinhard Miegel, der als Sachverständiger der Bundestagskommission "Wachstum, Wohlstand, Lebensqualität" angehört, plädiert für eine Abkehr bisheriger Wachstumsideologien und propagiert neben dem Bruttoinlandsprodukt neue Messgrößen, um die Lebensqualität innerhalb einer Gesellschaft messbar zu machen. Seiner Ansicht müssten auch die Größe des ökologischen Fußabdrucks im Verhältnis zur globalen Biokapazität einbezogen werden, die Einkommensrelation zwischen Armen und Reichen als Indikator für eine Ausgewogenheit der Einkommen, die Wahrnehmung, wie viele Menschen sich in einer Gesellschaft als ausgegrenzt empfinden (in Deutschland waren dies 2010 etwas zehn Prozent) sowie die Verschuldung von Staaten im Verhältnis zu ihrer Wirtschaftsleistung, da Schulden die durch sie erreichten materiellen Zuwächse aufzehren.
Glück braucht nicht bloß Wachstum, taz 8.2.12