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Mindfulness und eine neue Bewusstseins-Kultur in Alltag und Business

© Dr. Nadja Rosmann 2024
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Produktivität, Wertschöpfung, Gewinn - wo bleibt der Mensch?

Wenn man Unternehmenslenker bisweilen reden hört, fragt man sich, welche Bedeutung ihre Mitarbeiter eigentlich für sie haben. Produktivität, Wertschöpfung, Gewinn - abstrakte Größen wie diese dominieren leicht die Darstellung dessen, um was es in der Wirtschaft vor allem zu gehen scheint. Und das hat System, wie eine Befragung von 800 Spitzenführungskräften weltweit durch die Beratungsgesellschaft Korn Ferry zeigt. In der Untersuchung sagten 64 Prozent der Befragten, dass Menschen in erster Linie ein Kostenfaktor und kein Vermögenswert seien. 67 Prozent glauben sogar, dass die Ertragskraft der Technologie die des Humankapitals in Zukunft übersteigen werde. 40 Prozent der Top-Leader fühlen sich zugleich von den Aktionären unter Druck gesetzt, Mitarbeiter durch Maschinen zu ersetzen. Da wundert es wenig, wenn man gelegentlich den Eindruck bekommt, Maschinen werden in Firmen ordnungsgemäß gewartet, während Mitarbeiter oft eher wie Verschleißteile behandelt werden. Doch woher kommen eigentlich die Maschinen? Richtig - sie werden von Menschen gemacht. Und nicht nur das spricht dafür, dass menschliche Arbeitskraft (und ihre Kultivierung) noch lange kein Auslaufmodell sind. Zwar glauben dies 44 Prozent der von Korn Ferry Befragten, aber die nüchterne Analyse spricht eine andere Sprache. Zusammen mit dem britischen Centre for Economics and Business Research hat Korn Ferry einmal den Wert des menschlichen Leistungspotenzials ermitteln lassen. Dabei zeigte sich, dass die Arbeitskraft der Mitarbeiter weltweit einem Wert von 1215 Billionen Dollar (1140 Billionen Euro) entspricht. Das deutsche Bruttoinlandsprodukt, also der Wert aller Güter und Dienstleistungen, die in einem Jahr produziert werden, liegt bei 3,4 Billionen Dollar. In keiner der Weltökonomien reicht der Wert der materiellen Bilanzpositionen auch nur annähernd an den des menschlichen Arbeitspotentials heran. In den USA beispielsweise liegt das materielle Kapital der Wirtschaft bei 62 Billionen Dollar, das Humankapital hingegen bei 244 Billionen Dollar. In China sind die Maschinen, die die Wirtschaft einsetzt, 49 Billionen Dollar wert, die menschliche Arbeitsleistung indes 110 Billionen Dollar. Es wird anscheinend - nicht nur aus sozialen Gründen - Zeit, den Faktor Mensch wieder bewusst mehr wertzuschätzen ...
Top-Manager schätzen Menschen geringer als Maschinen, welt.de 20.1.17

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Buch-Tipps
Meine beiden Bücher, die ich mit Paul J. Kohtes geschrieben habe.

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