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Mindfulness und eine neue Bewusstseins-Kultur in Alltag und Business

© Dr. Nadja Rosmann 2024
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Psychopathen in der Führungsetage

Die Ego-Kultur des modernen Business scheint psychopathologische Neigungen unter Führungskräften schon fast als Qualifikation erscheinen zu lassen. Nach Einschätzung des Psychologen Jens Hoffmann vom Institut Psychologie und Bedrohungsmanagement sind narzisstische und psychopathische Persönlichkeiten in Machtpositionen drei- bis viermal so oft vertreten wie im Bevölkerungsdurchschnitt. "Man geht davon aus, dass etwa vier Prozent der Bevölkerung Narzissten sind und etwa ein bis zwei Prozent Psychopathen. Deren Anteil in Führungspositionen beträgt etwa sechs Prozent", so Hoffmann. Dies liege unter anderem daran, dass sich in Führungspositionen ein Dominanzbedürfnis gut ausleben lasse. Das Problem mit Narzissten: Sie halten sich für grandios, reagieren auf Kritik zutiefst verletzt und reagieren dann häufig aggressiv. Sie sind also eigentlich eine Zeitbombe im Unternehmensalltag. Die Sprengkraft vonPsychopathen liege hingegen darin, anderen Gefühle vorzuspielen, auf diese erfolgreich Netzwerke aufzubauen und Menschen dann zu manipulieren. Warum entsprechende Kandidaten dennoch häufig Karriere machen, erklärt Hoffmann mit der grundsätzlichen Businesskultur: "Mein Eindruck ist, dass eher verstärkt psychopathische Menschen Spitzenpositionen in den Unternehmen erhalten. Das hängt sicher auch damit zusammen, dass Soft Skills immer wichtiger werden – und hier sind Psychopathen meist gut. Der Druck in den Führungsetagen steigt ja auch. Wer gefühlskalt und angstfrei ist, kommt in der Regel auch länger gut mit Stress zurecht. Er kann es ertragen, unpopuläre Entscheidungen zu treffen, weil sie ihn gar nicht berühren."
"Auffällig viele Psychopathen werden Chef", Zeit Online 26.5.14

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Buch-Tipps
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