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Mindfulness und eine neue Bewusstseins-Kultur in Alltag und Business

© Dr. Nadja Rosmann 2024
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Totale Monetarisierung von Arbeit geht nach hinten los

Geld alleine stachelt nicht zu Höchstleistungen an - dieses Phänomen ist längst bekannt. In der Betriebspsychologie weiß man seit Jahren, dass diese Form der extrinsischen Motivation keine besondere Tragkraft hat, denn sie verleitet im Umkehrschluss dazu, nur die Leistungen zu erbringen, für die auch bezahlt wird. In einem Beitrag zur Frage, was Menschen im Arbeitsleben wirklich antreibt, warnt die Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung deshalb auch davor, Verhaltensweisen, die von intrinsischer Motivation angetrieben werden, mit Geld zu honorieren. Wer sich seinem Unternehmen verpflichtet fühlt, Freude an der Arbeit hat, Entfaltungsräume genießt und sich deshalb gerne einbringt, gilt als intrinsisch, also von innen heraus motiviert. Da macht man in Zeiten hohen Arbeitsanfalls gerne einmal ein paar Überstunden. Werden diese jedoch plötzlich extra vergütet, lähmt dies oft weitere Einsatzbereitschaft, da nun ein äußerer Anreiz geschaffen wird, der das zuvor vorhandene innere Bindungssystem konterkariert. Bei klar messbaren Tätigkeiten kann der Faktor Geld bisweilen Anreize setzen, doch überschneidet sich diese Motivationswirkung fast immer mit Bereichen, in denen Menschen eher intrinsisch motiviert agieren. Ein Angestellter, der bisher immer zu allen Kunden freundlich war und sich vielleicht auch Zeit für ein persönliches Gespräch (und damit indirekt die Kundenbindung förderte), wird vielleicht, wenn er für jeden bearbeiteten Kundenvorgang einen Bonus bekommt, sein Verhalten ändern und weniger Zeit in Zwischenmenschliches investieren, da er "dafür" ja nicht bezahlt wird. Geld ist also nicht nur alles, sondern manchmal sogar kontraproduktiv.
Was treibt Menschen an? FAS 14.2.2010

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Buch-Tipps
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