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Mindfulness und eine neue Bewusstseins-Kultur in Alltag und Business

© Dr. Nadja Rosmann 2024
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Verlieren lernen

Durch die Start-up-Kultur ist das Thema Scheitern in der Geschäftswelt sichtbarer geworden, denn insbesondere beim Launchen neuer Geschäftsmodelle ist das Risiko hoch, dass die Erwartungen nicht aufgehen. Ein Beitrag im Harvard Business Manager widmet sich der Frage, wie man Scheitern lernen kann und welche Rahmenbedingungen dabei helfen, dass sich keine Gefühle einer vernichtenden Niederlage einstellen. In den Augen von Tim Leberecht, Co-Gründer und Co-Geschäftsführer des Netzwerks "House of Beautiful Business", kann ein Geschäftsmodell, das nicht aufgeht, ein Hinweis sein, die Fähigkeiten, die man darauf fokussiert hat, in eine produktivere Richtung zu lenken. Wäre das Videospiel Glitch ein Erfolg geworden, gäbe es heute die in vielen Unternehmen genutzte Software Slack nicht. Als die Spieleentwickler scheiterten, entwickelten sie einfach ihre zuvor nur intern genutzte Kommunikationssoftware weiter und landeten damit diesen Markterfolg. Beim Scheitern kann auch die Unternehmenskultur eine große Hilfe sein. "Als Mensch, als Team oder als Organisation müssen wir Scheitern Raum geben, um unsere Emotionen, unseren Frust und die Trauer ausleben zu können. Wir schaffen damit psychologische Sicherheit, die eine bessere Zusammenarbeit, Innovation und Produktivität fördern kann. Eine Studie fand heraus, dass traurige Führungskräfte oft bessere Leistungen erzielen als wütende. Negative Gefühle anzuerkennen kann auch zu besseren Leistungsbewertungen führen. Wenn Menschen nicht das Gefühl haben, nicht immer und bei jeder Aufgabe Höchstleistungen erbringen zu müssen, entstehen vielleicht bedeutsamere Gespräche, mit denen sie sich persönlich und beruflich weiterentwickeln können", so Leberecht. Er rät dazu, sich, wenn ein Projekt hakt, auch zu fragen, ob man wirklich um die Sache selbst kämpft oder einfach nur nicht verlieren möchte: "Führungskräfte müssen erkennen, wann ihre Handlungen mehr davon geprägt sind, unbedingt gewinnen zu wollen, als vom echten Wunsch nach Veränderung. Sie sollten erkennen, wenn ihr Sieg nur vordergründig ist, kurzfristig oder der Preis dafür zu hoch ist."
Welche Art von Verlierer wollen Sie sein?, Harvard Business Manager 8.3.21

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Buch-Tipps
Meine beiden Bücher, die ich mit Paul J. Kohtes geschrieben habe.

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