Vor dem Weltuntergang noch mal richtig abzocken
Die Krisenszenarien der vergangenen Jahre haben bei jungen Menschen deutliche Spuren hinterlassen. Die Generation Z, die die heute 18- bis 25-Jährigen umfasst, steckte noch in den Kinderschuhen, als die globale Finanzkrise hereinbrach. Die Gefahren des Klimawandels und nun noch der Pandemie halten sie weiter in Atem. Auf die Beziehung zur Welt dieser jungen Menschen hat dies enormen Einfluss. Neben jenen, die sich, beispielsweise in der Klimabewegung, für einen positiven Wandel einsetzen, entsteht auch eine Gruppe, die sich fast schon gegenteilig engagiert. Der Marktforscher Oliver Spitzer spricht von den "Puppies of Wall Street" (in Anlehnung an den Film "Wolf of Wall Street"). Junge Menschen, die Experten in Finanzfragen sind, wilde Onlinespekulationen betreiben und versuchen, bevor es richtig kracht, noch einmal Kasse zu machen. Spitzer nennt das einen Fluchtreflex, der dazu führe, dass man sich vor allem um sich selbst kümmere. Ein Selbstbezug und Egoismus, der, sollte er auf breiterer Basis Schule machen, natürlich die Katastrophen, mit denen man rechnet, noch verstärken könnte.
Junge Apokalyptiker im Börsenrausch, WiWo.de 24.8.21