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Mindfulness und eine neue Bewusstseins-Kultur in Alltag und Business

© Dr. Nadja Rosmann 2024
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Warum Männer und Frauen im Job ganz unterschiedlich ticken

Die Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung geht in einem Interview mit der amerikanischen Professorin für Neuropsychiatrie Louann Brizendine der Frage nach, warum Frauen und Männer ein völlig unterschiedliches Verständnis von Karriere haben und Frauen deshalb kaum in Führungspositionen gelangen. "Ein wichtiger Grund findet sich in der Struktur der Arbeitswelt. Sie ist von der Funktionsweise männlicher Gehirne geprägt und spiegelt diese. Frauen, die ganz anders denken, passen dort nicht hinein. Das spüren sie intuitiv und fühlen sich dann permanent entmutigt", sagt Brizendine und geht auch gleich auf das Thema Political Correctness im Kontext der Genderfrage ein: "Es ist tatsächlich bis heute politisch nicht korrekt, zu behaupten, dass sich männliche und weibliche Gehirne in ihrer Funktionsweise dramatisch unterscheiden. Obwohl es wissenschaftlich längst erwiesen ist. Es ist wichtig, das endlich zu akzeptieren, um das Potential der Frauen, ihre Intelligenz und Kreativität auch in der Wirtschaft zu nutzen." Korrekt oder nicht, Brizendine weist darauf hin, dass im Gehirn zwei Gefühlssysteme parallel arbeiten und diese von Männern und Frauen ganz unterschiedlich genutzt werden: "Wenn zwei Menschen über ein Problem kommunizieren, wird zunächst bei beiden Geschlechtern das Gefühlssystem aktiv, das uns dazu befähigt, uns in die Gefühlslage des jeweiligen Gegenübers zu versetzen. Bei Männern allerdings nur für kürzere Zeit. Dann schalten ihre Gehirne auf die Problem-Analyse und die Suche nach Lösungen um. Dabei sorgt das männliche Fortpflanzungshormon, also das Testosteron, dafür, dass männliche Gehirne auf diese kognitive Schiene wechseln." Das führt zur von vielen Frauen wahrgenommenen Kaltschnäuzigkeit im Business. Darüber hinaus arbeiten Männerhirne fokussierter, während Frauen eher mehrere Aspekte in den Denkprozess einbeziehen. Für Brizendine läuft es nicht darauf hinaus, dass das eine besser wäre als das andere - für die Wirtschaft liegt ihrer Meinung die große Chance darin, endlich verstärkt beide Perspektiven zu berücksichtigen. Die Neuropsychiaterin gibt jedoch auch zu bedenken, dass sie erst möglich wird, wenn die Führungspositionen selbst auch mehr auf die Bedürfnisse von Frauen zugeschnitten werden.
Das Gehirn der Männer. Und die Karriere der Frauen. FAS 30.5.10

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