Arbeitszeitverkürzung, das war früher eine Domäne der Gewerkschaften. Heute sind es - vor allem hippe - Unternehmen, die von sich aus das Weniger-Arbeiten zur Devise erklären. Bike Citizens, ein Fahrradhersteller mit Niederlassungen in Berlin und Graz, etwa hat eine Vier-Tage-Woche eingeführt. Bei dem vor fünf Jahren gegründeten Start-up waren die Mitarbeiter in der Anfangsphase mit Wochenarbeitszeiten um die 70 Stunden so busy wie Banker, doch auf Dauer lasse sich das nicht durchhalten, glaubt Gründer Andreas Stückl. Seit zwei Jahren bleiben die Mitarbeiter deshalb freitags zuhause. Die Arbeitszeit an den anderen vier Wochentagen haben sie auf ca. neun Stunden pro Tag erhöht und ihr Gehalt etwas reduziert. "Das Wochenende ist länger. Du kannst einfach mehr deinen privaten Interessen nachgehen und am gesamtgesellschaftlichen Leben teilnehmen. Manche haben auch Familie und finden es gut, sich mehr einbringen zu können. Alle sind motivierter, die Atmosphäre ist entspannt. Wir wollen in erster Linie, dass es unseren Mitarbeitern gut geht. Und wenn alle motivierter sind, hat das natürlich einen Einfluss auf die Qualität der Arbeit. Ich würde es so sagen: Wir arbeiten weniger und der Laden läuft trotzdem.", so Stückl."Am Freitag sind wir nicht da!" Zeit online 26.9.16
© Dr. Nadja Rosmann 2024
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