Top-gestylt am Schreibtisch war gestern. Im Home Office haben viele Arbeitende in einen legereren Modus umgeschaltet. Und das lässt manche die Konventionen im Business-as-usual grundsätzlich hinterfragen. Lauren Griffiths löste kürzlich eine rege Diskussion aus, als sie ihr LinkedIn-Profilfoto austauschte. Zuvor war die Personalerin eine Tech-Konzerns dort im klassischen Business-Outfit zu sehen, mit frisch gefärbten Haaren und natürlich geschminkt. Dann beschloss die Mutter dreier Kinder, ihre gegenwärtige Realität ins Bild zu setzen - ungeschminkt, mit verwuscheltem Haar. "Die heutige Homeoffice-Welt hat die Grenzen zwischen meinem beruflichen und meinem persönlichen Selbst verwischt, und das will ich mit meinem neuen Profilbild zum Ausdruck bringen. Kaum getrocknetes Haar, bequemer Pullover, zerrissene Jeans - leicht zerzaust, weil ich gerade drei Kinder für die Schule fertig gemacht habe - aber lächelnd und bereit für die Arbeit. Ich habe genug über authentische Führung gelesen und miterlebt, um zu wissen, dass es für die Karriere viel nützlicher ist, aufrichtig und verletzlich zu sein, als ein glänzendes Profilbild zu haben", schreibt sie. Unzählige positive Zuschriften bestätigen sie darin. Es scheint, dass Offenheit und Transparenz viel mehr berühren als die üblichen Versuche, den Konventionen auf Biegen und Brechen zu entsprechen.
Warum 23.000 Menschen über diese Profilbilder diskutieren, spiegel.de 28.9.20
© Dr. Nadja Rosmann 2024
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