think.work.different

Mindfulness und eine neue Bewusstseins-Kultur in Alltag und Business

© Dr. Nadja Rosmann 2024
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Wer bin ich? Und was hilft es, wenn ich das weiß?

Persönlichkeitstests sind in der Arbeitswelt nicht mehr wegzudenken, denn im Recruiting bemühen sich viele Unternehmen, nicht nur Bewerber zu finden, die die benötigten fachlichen Qualifikationen mitbringen, sie sollen auch menschlich in das ihnen zugedachte Arbeitsfeld passen. Ein amerikanisches Forscherteam hat nun in einem Großversuch eine neue Typologie ans Licht gebracht. Zunächst durchliefen 145.000 Personen einen Online-Persönlichkeitstest mit 300 Fragen. Das so gesammelte Datenmaterial wurde dann an drei weiteren Probandengruppen getestet, so dass schließlich die Daten von rund 1,5 Millionen Menschen in die Auswertung einflossen. Inhaltlich erfassten die Wissenschaftler dabei die "Big Five"-Persönlichkeitseigenschaften Neurotizismus (versus emotionale Stabilität), Extraversion (versus Introversion), Offenheit für Neues, Verträglichkeit und Gewissenhaftigkeit. Ihre Auswertungen führten sie zu vier Persönlichkeitstypen, deren Label nicht unbedingt motivierend klingen. Positiv besetzt ist das "Vorbild" (engl. role model), ein verträglicher, gewissenhafter, extravertierter und emotional stabiler Mensch, der offen für Neues ist. Am anderen Ende der Skala findet man die "Selbstzentrierten", die zwar extravertiert sind, aber bei denen alle anderen Persönlichkeitseigenschaften eher unterdurchschnittlich ausgeprägt sind. Dann sind da noch die "Reservierten", introvertierte Menschen mit wenig Offenheit für Neues und ansonsten eher durchschnittlich. Der "Durchschnittstyp" wiederum ist eher extravertiert, emotional stabil, gewissenhaft und verträglich, bringt aber ebensowenig Offenheit mit wie die Reservierten. Kritiker stören sich nicht nur an der seltsamen Benennung der Typen, sie kritisieren auch, dass diese in der Praxis nicht ausreichend validiert wurden und man die Vorhersagekraft auf das Verhalten von Menschen nicht genügend geprüft habe. Ich frage mich, warum man überhaupt versucht, immer wieder neue Typen zu entwickeln. Ich versuche mir vorzustellen, wie Personaler sich bemühen, auf Basis der hier genannten Cluster ein arbeitsfähiges Team auf die Beine zu stellen.
Typologie mit Macken, spektrum.de 19.9.18

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Buch-Tipps
Meine beiden Bücher, die ich mit Paul J. Kohtes geschrieben habe.

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evolve - Magazin für Bewusstsein und Kultur, Ausgabe Februar bis April 2023 mit dem Thema Re-Generation - Anfänge einer neuen Kultur

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