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Mindfulness und eine neue Bewusstseins-Kultur in Alltag und Business

© Dr. Nadja Rosmann 2024
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Wer satt ist, ist gerechter

Eine Studie der israelischen Ben Gurion Universität und der New Yorker Columbia University wirft ein neues Licht auf die vermeintliche Unabhängigkeit gerichtlicher Entscheidungen. Die Wissenschaftler untersuchten 1.112 Gerichtsurteile, die von acht verschiedenen Richtern an zwei israelischen Gerichtshöfen in 50 Verhandlungstagen gefällt wurden. Bei allen Fällen ging es darum, ob Häftlinge auf Bewährung entlassen werden oder Auflagen auferlegt bekommen. Dabei zeigte sich im Tagesverlauf, dass die Richter zu Beginn des Sitzungstages recht milde waren und 65 Prozent der Anträge positiv beschieden - die Quote sank jedoch im Laufe des Tages zunehmend, bis hin zur Ablehnung jedes Gesuchs. Diese Dynamik entwickelte sich analog zu den Essenspausen, die die Richter machten. Sowohl nach der Frühstückspause als auch nach dem Mittagessenstieg die Zustimmungsrate zunächst an, um dann wieder abzufallen. Dieses Muster zeigte sich bei jedem Richter und an jedem Verhandlungstag. Die Wirtschaftspsychologen vermuten, dass Menschen, je erschöpfter sie sind, zu einer Beibehaltung des Status quo tendieren, weil dieses Verhalten die geringste Anstrengung bedeutet - ein Zusammenhang, der bereits in mehreren Studien nachgewiesen wurde. Umgekehrt könnte man spekulieren, dass ein konstanter Blutzuckerspiegel gerichtliche Verfahren vielleicht gerechter machen würde. ;-)
Hungrige Richter - hartes Urteil, SZ 13.4.11

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Buch-Tipps
Meine beiden Bücher, die ich mit Paul J. Kohtes geschrieben habe.

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