Wer Tyrannen als Anführer gut findet
Manchmal wundert man sich schon, warum Führer, ob in der Politik oder der Wirtschaft, die sich durch Egoismus, Herrschsucht oder Manipulation hervortun, dennoch Gefolgschaften finden. Eine wissenschaftliche Langzeitstudie zeigt nun, dass sich dies zumindest zum Teil erklären lässt durch Erfahrungen während der Zeit des Aufwachsens. Konkret belegt die Studie, dass Menschen, die in jungen Jahren in Umfeldern leben, die durch ein hohes Konfliktniveau bestimmt sind, in späteren Lebensjahren mit einer um 20 Prozent höheren Wahrscheinlichkeit Leader bevorzugen, die dominant und fordernd oder auch unausstehlich sind. Vielleicht bedeutet das ja umgekehrt, dass Kulturen, in denen junge Menschen unter eher friedlichen Bedingungen heranwachsen können, sich leichter damit tun, auch "gute" Führer zu wollen.
Warum manche tyrannische Anführer anziehend finden, spektrum.de 13.7.20