Das Sonderangebot ist fast vergriffen; möchte man die Zahl der eingesammelten Cookies auf das notwendige Minimum reduzieren, muss man mehrfach klicken; die Einwilligung zum Newsletter-Bezug ist voreingestellt - Webseitenbetreiber nutzen alle erdenklichen Methoden, um aus ihren Kunden das Maximale rauszuholen. Die Manipulation hat längst einen eigenen Fachbegriff - Dark Pattern. Die EU-Kommission ließ kürzlich in Europa relevante Webseiten entsprechend untersuchen, darunter große Shopping-Plattformen wie Amazon oder Zalando, Facebook und die meistverbreitesten Apps. Dabei zeigte sich, dass viele Betreiber in der einen oder anderen Form sehr bewusst ihre User im gewünschten Sinne "führen" oder, umgekehrt ausgedrückt, in eine möglichst freie Entscheidung möglichst schwer machen. Besonders beliebt beim Online-Shopping: der Countdown-Timer, der suggeriert, dass eine Ware nur limitiert verfügbar sein soll. Die Studie zeigt, dass viele Verbraucher die typischen Muster, durch die sie zum Kaufabschluss gedrängelt werden, nur sehr begrenzt durchschauen. Kombiniert man die Dark Patterns mit einer Personalisierung der Webseite, stehen die Chancen für Betreiber gut, insbesondere ältere Menschen und weniger Gebildete in ihren Kaufentscheidungen zu beeinflussen.
Die meisten Webangebote manipulieren ihre Nutzer, Forschung und Wissen 30.5.2022
© Dr. Nadja Rosmann 2024
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