Wie Firmen Demut lernen können
Demut ist im Business kein üblicher Begriff. Viele Führungskräfte verbinden damit eine gewisse Schlaffheit und mangelnde Durchsetzungsfähigkeit. Erfolgreiche Leader müssen tough sein und an sich glauben, selbst wenn ihnen Widerstand entgegenschlägt, so eine weit verbreitete Meinung. Der wunde Punkt: Wer so auf das Durchsetzen seiner Interessen gepolt ist, verliert leicht den Blick dafür, ob er noch dem Unternehmensinteresse dient oder eher sein ureigenes Ego-Ding durchzieht. Ein Artikel im Greater Good Magazine der Universität Berkeley versucht, mit Missverständnissen rund um das Thema Demut aufzuräumen. "Ein Mensch kann demütig und sehr wettbewerbsorientiert sein, er kann aber auch bescheiden und gleichzeitig ambitioniert sein", heißt es in dem Artikel, der verschiedene Wege vorschlägt, wie Firmen demütiger werden können. So schlagen die Autoren vor, in Firmen die Klarheit der Wahrnehmung zu fördern. Firmen tendierten leicht dazu, unangenehme Fakten auszublenden. Doch nur, wer die Realität wahrnehmen könne, könne auch angemessen mit ihr umgehen. Wer bereit ist, eigene Schwächen anzuerkennen, kann sich hingegen verändern und läuft weniger Gefahr, irgendwann von ihnen eingeholt zu werden. Ständiges Perfektionsstreben könne ebenfalls zum Boomerang werden, da es die Vertuschung von Fehlern fördere. Firmen, die Scheitern ernst nehmen und transparent damit umgehen, können hingegen dazu lernen. Transparenz und Offenheit ist ein weiterer Schritt auf dem Weg zu Demut. Eigene Beschränkungen offen zu betrachten wie auch gute Ideen offen mit anderen zu teilen, verhindert so manchen Ego-Trip.
How to Infuse Your Company Culture with Humility, Greater Good Magazine 29.1.19