Wir brauchen mehr soziale Innovationen
In einem Beitrag für Zeit online erklärt Uwe Schneidewind, Präsident und wissenschaftlicher Geschäftsführer des Wuppertal Instituts für Klima, Umwelt, Energie, warum soziale Innovationen mindestens genau so wichtig sind wie technologische Lösungen, um dem Klimawandel Einhalt zu gebieten. Soziale Innovationen sind laut Schneidewind sehr viel schneller umsetzbar als neue Technologien. Während die Automobilindustrie beispielsweise rund 20 Jahre gebraucht habe, um sich zum heutigen Stand der Nutzung regenerativer Energien vorzuarbeiten, hätte Japan nach der Atomkatastrophe von Fukushima durch Verhaltensänderungen in kürzester Zeit Energieeinsparungen von 15 bis 20 Prozent erreicht. Eine flächendeckende Einführung von Tempo 100 auf deutschen Straßen könne unmittelbar zu Kraftstoffeinsparungen von fünf Prozent führen. Soziale Innovationen benötigen darüber hinaus im Vergleich zur Technologieentwicklung kaum Kapital, so dass sie auch für ärmere Länder, aber auch im Rahmen einer breiten Partizipation der gesamten Bevölkerung realisierbar wären.
Technik allein bringt's nicht, Zeit online 6.1.12