Ziele zu erreichen, erfordert nicht nur Willenskraft. Wenn Menschen auf tiefere Weise von einer Aufgabe berührt sind, setzen sie ungeahnte Kräfte frei. Im Interview mit der Zeit erklärt der Triathlet Christian Troger, wie Unternehmen diese Ebene der Motivation besser integrieren können. Troger weiß, wovon er spricht. Geboren ohne linkes Bein und linke Hüftpfanne hat er seine Vision, einmal einen Triathlon zu schaffen, in die Tat umgesetzt. Was es dazu braucht, vermittelt er nun auch Unternehmen. "Viele verwechseln Träume mit Zielen. Und wundern sich dann, warum sie diese nie erreichen. Wer als Unternehmer nur Träumen hinterherjagt, wird nicht dauerhaft erfolgreich sein oder am Markt bestehen können. Und wer als Chef versucht, mit Träumen seine Mitarbeiter zu motivieren, der wird sein Team nicht dazu bringen, ihm zu folgen. Aus einem Traum wird erst dann ein Ziel, wenn man einen konkreten Sinn dahinter erkennt. Und dieser Sinn muss einen Wert nicht nur für mich selbst haben, sondern auch für diejenigen, die mir dabei helfen, es zu erreichen. Darum sind bloße Unternehmenskennziffern kein gutes Ziel. Warum sollten sich Mitarbeiter dafür ins Zeug legen, nur damit die Bilanz stimmt? Sie sind hingegen motivierter, den Gewinn zu steigern, wenn sie wissen, dass sie daran beteiligt werden, beispielsweise direkt durch ihr Gehalt. Und neben Geld kommt es auf ideelle Werte an", so Troger. Es sei der konkrete Mehrwert, der aus Ideen und Träumen Ziele werden lassen, für die Menschen bereit sind, sich zu engagieren. Seien es gesellschaftliche Ziele oder einzigartige Projekte, was zählt, ist laut Troger, eine ideelle Motivation zu wecken.
"Ein Traum ist kein Ziel", Zeit online 4.9.15
© Dr. Nadja Rosmann 2024
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