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Mindfulness und eine neue Bewusstseins-Kultur in Alltag und Business

© Dr. Nadja Rosmann 2024
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Tag: Bewusstsein

In der psychologischen Forschung und testweisen Anwendung stehen so genannte "magic mushrooms" seit einiger Zeit hoch im Kurs. Denn das enthaltene Psilocybin scheint positiv auf verschiedene psychische Prozesse zu wirken. So hat sich in den vergangenen Jahren immer wieder gezeigt, dass die Einnahme der Pilze bei der Behandlung von Depressionen hilfreich sein kann. Wie eine neue Hirnstudie zeigt, scheinen die positiven Wirkungen nicht allein auf die während eines Trips gemachten Erfahrungen ...

Wer hier öfter liest, weiß, wie sehr mich der Achtsamkeits-Hype bisweilen nervt. Ich finde es wunderbar, dass durch Meditations-Apps und all die vielen wohlgemeinten Achtsamkeits-Tipps in Magazinen mehr Menschen bewusst versuchen, etwas für ihr Wohlbefinden zu tun. Aber mich stört es auch, dass Meditation viel zu leicht zum Allheilmittel stilisiert wird und Unternehmen oft lieber ein paar Achtsamkeitskurse spendieren als einmal grundsätzlich über ihre Unternehmenskultur nachzudenken. Das neue ...

Die Theorie der Filterblase bestimmt seit geraumer Zeit unser Denken über die Polarisierungen, die in den Augen vieler durch das Digitale vorangetrieben wird. Der Medienwissenschaftler Bernhard Pörksen sieht das ganz anders. Für ihn haben die Algorithmen sozialer Medien nicht die Allmacht, die viele ihnen zuschreiben. "Erstens ist die digitale Informationswelt außerordentlich divers – trotz lernender, die Datenflut sortierender Algorithmen. Zweitens ist die sogenannte Filterblase primär ein ...

Sollten Informatiker sich mit Philosophie beschäftigen? Unbedingt, möchte man sagen, wenn man den erfolgreichen Start-up-Gründer Sam Ginn über seine Erfahrungen im Philosophie-Kurs sprechen hört. Im Gespräch mit dem Philosophie Magazin beschreibt er, wie Heidegger für ihn den Zugang zur Welt der Algorithmen komplett verändert hat. Wenn er davon spricht, was bis vor kurzem der Standard war beim algorithmischen Entschlüsseln des Sinns von Texten, wundert man sich kaum, warum KI einem heute vielfach ...

Einen Gang zurückschalten und das Leben wieder als Ganzes wahrnehmen - für immer mehr Menschen wird diese Perspektive wichtig. Russell Glass, CEO von Headspace Health, dem Zusammenschluss des Anbieters von Meditations-Apps Headspace und dem Health-Tech-Unternehmen Ginger, etwa erzählt: "Nachdem ich viele Jahre in erster Linie an meine Karriere gedacht habe, ist es mir inzwischen gelungen, ein Gleichgewicht zu finden zwischen meinem Privatleben und meinem Beruf. Dadurch mache ich jeden Tag ...

Viele Menschen scheuen sich davor, ihre Verletzlichkeit zu zeigen - nicht zuletzt, weil sie Angst haben, von ihrem Umfeld dann negativ bewertet zu werden. Verschiedene Untersuchungen der Universität Mannheim zeigen hingegen: Vielleicht ist diese Furcht unnötig. In ihren Tests mit Probanden wurde deutlich: Baten diese um Hilfe oder gestanden Fehler ein, war die Resonanz der Mitmenschen oft wesenltich wohlwollender, als die Testteilnehmenden es erwartet hatten. Die Wissenschaftler.innen sehen in ...

Ich geb' es gerne zu, mit der Ratgeberliteratur habe ich es nicht so. Viel zu oft bleiben mir die Tipps und Tricks der Autoren zu sehr an der Oberfläche, sind mir zu weichgespült oder einfach zu belanglos-offensichtlich. Und zum Durcharbeiten von To-Do-Listen habe ich auch meistens keine Lust, zumal sich das selbst bei besten Vorsätzen oft nach wenigen Tagen im üblichen Alltags-Gewusel wieder verliert. Der Auszeit-Kompass ...

Dass Multitasking mehr Wunsch als Wirklichkeit ist, hat die Wissenschaft längst bewiesen. Neue Forschungen zur Kreativität zeigen allerdings: Menschen, die eher intuitiv an Problemlösungen herangehen, leiden unter Ablenkungen, die ihre Kognition beanspruchen, kaum. In einer belgischen Studie sollten die Teilnehmenden Aufgaben mit Wortassoziationen lösen. Einige waren nur mit dieser Aufgabe betraut, zwei andere Gruppen erhielten parallel eine kognitive Aufgabe. Dabei zeigte sich: Bei jenen, die ...

Seit Monaten wird darüber diskutiert und untersucht, wie sich spirituelle Haltungen auf den Umgang mit der Pandemie auswirken. Auf der ganz praktischen Ebene zeigen viele Studien, dass Meditation natürlich dabei helfen kann, mit all den Krisenerfahrungen besser zurechtzukommen. Doch wie sieht es mit dem Geist aus, mit dem Denken? Die Deutsche Welle hat in einem Beitrag verschiedene Studien betrachtet, die teils unschöne Nebenwirkungen spiritueller Bezüge veranschaulichen. So zitiert der Artikel ...

In Balance bleiben im Home Office zwischen Zoom-Konferenzen und Kinderbetreuung? Nicht die Nerven verlieren in Wochen des Lockdowns? In der Pandemie wurde Achtsamkeit von vielen Medien geradezu als Geheimwaffe gepriesen. Und auch immer mehr Unternehmen springen auf diesen Zug auf, denn das Versprechen von konzentrierteren, kreativeren und dabei auch noch gesünderen Beschäftigten ist einfach zu verführerisch. Aber wie tragfähig ist dieser Hype wirklich? Im Kontext des Kongresses Meditation & ...

Durch den Mindfulness-Trend nimmt Spirituelles in der Alltagswelt heute allzu leicht inflationäre Züge an. Für viele Menschen werden Achtsamkeit und Meditation durch die Hintertür zu einem Booster für das eigene Ego. Die Psychologie nennt das Phänomen spirituelle Selbstaufwertung. Eine Studie, die Yoga-Übende und Meditierende über einen längeren Zeitraum jeweils nach Ausübung ihrer Praxis befragte, zeigt: Häufig steht die Bedeutsamkeit, die Übende ihrer Praxis beimessen, im Zusammenhang mit Selbstaufwertung, ...

In den letzten Monaten wurde viel darüber diskutiert, wie die Pandemie-Bedingungen uns gesellschaftlich wie individuell immer mehr in eine Isolation treiben. Dabei gerät ein bisschen aus dem Blick, dass wir auch ohne diese Restriktionen von außen anscheinend kulturell mehr und mehr dazu neigen, unsere persönliche Primärsphäre als Schutzraum zu betrachten. Rückzug ins Eigene scheint vielen Menschen - ist das unserem wachsenden Individualismus geschuldet? - immer mehr zu einem zentralen Bedürfnis ...

Früher vor allem von Hippies geschätzt, hat LSD längst Einzug in der Arbeitswelt gehalten. Mit so genanntem Microdosing, der Einnahme geringster Mengen, versuchen vor allem in der Tech-Welt Menschen, ihre Kreativität zu stärken. Eine neuere Studie hat hingegen einmal die Wirkungen von Psilocybin in einem tiefgründigeren Kontext untersucht, um der therapeutischen Wirkung der Ich-Losigkeit, die sich häufig bei der Anwendung von Psilocybin einstellt, nachzugehen. Der Schweizer Psychiater und Neurowissenschafter ...

Sich auszuruhen, hat in der heutigen Zeit schon beinahe etwas Antiquiertes. Denn wo Meditations-Apps und Yoga-Kurse boomen, bedeutet sich zu entspannen meist, sich gleich ein Erholungs-Programm zu verordnen. "Zweckgebundenes Ausruhen aber ist am Ende häufig gar keins. Die Vereinnahmung durch externe Zwecke kann diesem menschlichen Grundbedürfnis nur schaden: Wenn Ausruhen seinerseits zum Stressfaktor wird, führt es sich selbst ad absurdum", kritisiert die Philosophin Amrei Bahr in einem ...

Die Neurowissenschaftlerin Tania Singer und ihr Forschungsteam vom CovSocial-Projekt haben im Rahmen einer Studie untersucht, wie die Pandemie die Berliner Bevölkerung über die Zeit beeinträchtigt hat. Eine wesentliche Erkenntnis: Durch die Abfolge mehrerer Lockdowns konnten sich über die Zeit bei vielen Menschen keine Erholungseffekte einstellen, sondern ihre Stimmungslage erreichte immer neue Tiefpunkte. Während der erste Lockdown eher von einem Schockeffekt geprägt war, führte der zweite zu ...

Die Zeiten sind stürmisch und viele Menschen erleben Ängste, die vor einigen Jahren noch eher selten an die Oberfläche traten. Mit der Pandemie und der sich verschärfenden Klimakrise nimmt die gefühlte Unsicherheit teils dramatisch zu. "Mehr denn je benötigen wir neue gesellschaftliche Praktiken zur Prävention und Abschwächung der Folgen heraufziehender Hunger-, Wirtschafts- und Klimakrisen. Dafür müssen wir raus aus unserer gegenwärtigen Angst- und Fehlerkultur. Wir brauchen eine Mutkultur. ...

In Zeiten der Herausforderung verändert sich, was uns wesentlich erscheint. So spiegelt eine Studie der EBS Universität für Wirtschaft und Recht im Zuge der Pandemie einen gewissen Wertewandel wider. Für die Untersuchung wurden Daten des World Value Survey für Deutschland von 1994 bis 2019 ausgewertet und eine Online-Umfrage mit 1.205 Teilnehmenden im Oktober Oktober 2020 durchgeführt (der Zeit vor dem zweiten Lockdown). In der Studie wird deutlich, dass die Bedeutung von persönlicher Freiheit ...

Der Hotelier Bodo Janssen hat sich in den letzten Jahren einen Namen gemacht, wenn es darum geht, auf Meditation und Achtsamkeit im Unternehmen zu setzen. In einem neuen Buch beschreibt er viel von seinem persönlichen Weg und spricht auch darüber, welche tiefere Kraft wirkliche Stille mit sich bringt. "Die Stille schafft einen Raum, in dem ich Antworten finde, die ich für diese Situation oder für den heutigen Tag brauche. Ich spreche da gerne vom Gewissen, also von der inneren Stimme, die ...

Im Zuge des Achtsamkeitstrends haben sich in den letzten Jahren viele Meditationsmethoden etabliert, mit denen Menschen vor allem versuchen, ihr Wohlbefinden zu verbessern. In einem Interview mit dem Deutschlandfunk erklärt die buddhistische Lehrerin Sylvia Kolk, wie diese Wirkung auf einer tieferen Ebene zustande kommt. In ihrer Wahrnehmung bedeutet Achtsamkeit, wach zu werden für den Moment und eine Präsenz zu entwickeln, die wirklich mit dem ist, was gerade ist. In einer solchen Wachheit werden ...

Die Lebensart des Silicon Valley bringt immer neue Lifestyle-Phänomene hervor, darunter auch den Gebrauch von Psychedelika. Microdosing, die Einnahme geringster Mengen bewusstseinsverändernder Substanzen, ist in der Tech-Branche längst ein probates Mittel, um sich beim Arbeiten in einen Flow zu bringen und die eigene Kreativität anzukurbeln. Doch Kalifornien erschließt inzwischen auch den fundierteren Gebrauch von LSD, Magic Mushrooms und Co., denn dies scheint ein sich gerade entwickelnder Hype ...

Die Entwicklung der Klimakrise ist erdrückend. Denn betrachtet man all die wissenschaftlichen Daten, die auf dem Tisch liegen, erscheint es, insbesondere mit Blick auf den politischen Stillstand in dieser Frage, nahezu aussichtslos, dass wir das Ruder noch einmal herum reißen. Und vielleicht ist gerade das Warten auf die Politik ein wesentlicher Hemmschuh. Der Deutschlandfunk hat in einem Beitrag das Thema Klimapsychologie aufgegriffen. Auch hier finden sich viele Fakten, die darauf deuten, dass ...

Nicht zuletzt die Frauenzeitschriften haben einen großen Anteil daran, dass Achtsamkeit in den vergangenen Jahren so populär geworden ist. Allzu oft wurde "ein bisschen meditieren" als das Wundermittel gehypt, wenn es darum, Stress in den Griff zu bekommen, positiver gestimmt zu sein oder einfach nur im Alltag ein bisschen gelassener. Langsam werden die Töne wieder realistischer. So hat das Magazin Brigitte kürzlich einen Beitrag gepostet, in dem Missverständnisse zu Meditation thematisiert ...

Der Weitwanderer und Meditationslehrer Ernst Merkinger spricht in einem sehr inspirierenden Interview mit den Niederösterreichischen Nachrichten darüber, wie er bei seinen Wandertouren, aber auch in der Meditation immer wieder der Ursprünglichkeit auf die Spur kommt. "Meditation trägt das Potenzial inne vom Spüren, zum Fühlen, zum gegenwärtigen Sein überzugehen und zu erkennen, was immer da ist – diese wache Präsenz. Sie ist eben durch den Lärm von Geräuschen wie Emotionen oder zumeist destruktiven, ...

Wenn es darum geht, Einstellungen zu prägen, scheinen Universitäten hier eine ebenso große Wirkungskraft zu haben wie beispielsweise starke religiöse Einstellungen. Eine Studie aus Kanada mit einer Längsschnittbetrachtung über zehn Jahre bestätigt, dass die Uniausbildung Menschen abstrakter nachdenken und sich an universalistischeren Prinzipien ausrichten lässt. Vorurteile verringern sich und das Einfühlungsvermögen in andere wird gestärkt. Unter dem Strich neigen Akademiker zu einer progressiveren ...

Vor kurzem habe ich mit der Identity Foundation eine Studie zu Zukunftsperspektiven abgeschlossen, in der mich vor allem die düsteren Aussichten, die die junge Generation im Hinblick auf die Klimakrise entwickelt, betroffen gemacht haben. Für viele junge Menschen steht heute tatsächlich in Frage, ob sie eine wirkliche Zukunft auf diesem Planeten haben werden. In einer englischen Studie mit 10.000 Befragten im Alter unter 25 ...

Es klingt fast wie ein Klischee, wenn sich ein Zusammenhang zeigt zwischen dem Genuss von Energy Drinks und einer riskanten Fahrweise beim Autofahren. Aber genau diesen Zusammenhang legt eine Studie aus Estland dar, die die Daten von 800 Autofahrenden auswertete. Mit Fragebögen wurden Ernährungs- und Lebensgewohnheiten erfasst. Die Wissenschaftler erfassten außerdem Faktoren wie Impulsivität und Aggressivität. Zusätzlich wurden Blut- und Gentests durchgeführt. Und letztlich alle Daten mit den ...

Studien zur Wirkung von Meditation bringen oft ein grundsätzliches Problem mit sich, denn die Wirkung der Übung wird meist durch Fragebögen erfasst. Da die Probanden wissen, dass sie meditiert haben, und auch, dass dies den Stress senken kann, ist es durchaus möglich, dass dieser Kontext ihr Antwortverhalten beeinflusst. Studienergebnisse können dann eventuell zu positive Wirkungen dokumentieren. Im Rahmen des ReSource-Projekts des Max-Planck-Instituts wurden bei den Teilnehmenden eines neun Monate ...

Zwei Drittel der Deutschen blicken ängstlich auf die gesellschaftliche Zukunft. Mangelndes Vertrauen in Staat und Institutionen sowie die Angst vor gesellschaftlicher Spaltung forcieren den Rückzug in private Nischen. Es wächst aber auch die Bereitschaft, allein oder mit Gleichgesinnten für eine lebenswerte Zukunft tätig zu werden. Das sind zentrale Erkenntnisse einer repräsentativen und tiefenpsychologischen Untersuchung des Kölner rheingold instituts in Zusammenarbeit mit der gemeinnützigen ...

Ob Belohnungen für wünschenswertes Verhalten oder Strafen für unerwünschtes - Menschen zu Verhaltensänderungen zu bewegen, ist ein herausforderndes Unterfangen. Das zeigt eine Studie der Queen Mary University of London, die die Daten zu 65 entsprechenden Versuchen auswertete. In einem Versuch sollten Staatsbedienstete mit kleinen Goodies wie Wellness-Gutscheinen zu mehr Sport animiert werden. Am Ende der Studie zeigte sich allerdings, dass sich die Probanden genau so wenig sportlich betätigt hatten ...

Kommt man mit fremden Menschen ins Gespräch, tastet man sich gerne vorsichtig voran. Eine tiefgründige Frage zu stellen, fühlt sich für die meisten Menschen als zu persönlich an und deshalb belassen sie es im Dialog mit Unbekannten gerne beim Smalltalk. Eine amerikanische Studie legt nun nahe, dass wir vielleicht im Kontakt mit Fremden etwas mutiger sein sollten, da uns sonst unerwartete Inspirationen entgehen. Die Wissenschaftler führten mit insgesamt 1.800 Proband.innen Experimente durch, bei ...

Der Zug hat Verspätung, an der Supermarktkasse ist eine lange Schlange, im Feierabendverkehr steht man im Stau - wohl jede.r kennt diese erzwungenen Wartesituationen, in denen man sich meist über den damit verbundenen Zeitverlust ärgert. Unser Alltag ist so durchfunktionalisiert, dass wir diesen Phasen des Dazwischens oft wenig Aufmerksamkeit schenken und sie vor allem als Störung unserer eigentlichen Pläne erfahren. Oder wir versuchen, aus der Not eine Tugend zu machen, und füllen das uns aufgezwungene ...

Auf dem Achtsamkeitsmarkt für Unternehmen zeigt sich ein neuer Player. Fullmind möchte mit einem Neurofeedback-System Firmen das Meditieren ihrer Mitarbeiter schmackhaft machen. Die von Fullmind entwickelten Schulungsprogramme beinhalten Atemübungen, Entspannungsübungen und Meditationsarten wie Konzentrationsmeditation, Achtsamkeitsmediation sowie stille Meditation. Vor allem aber wirbt das Unternehmen damit, dass die Trainingserfolge durch die Neurofeedback-Systeme jederzeit nachvollziehbar seien. ...

Meditation setzen viele Menschen gleich mit Entspannung. Für den Zen-Lehrer Paul Kohtes hat sie indes auch viele Ähnlichkeiten mit der Philosophie. Die philosophischen Schulen des Ostens etwa haben schon immer auch die Erfahrungsdimension der Weisheit geschätzt und kultiviert. Im Hinblick auf unsere Lebenswirklichkeit ist Meditation in den Augen von Paul Kohtes durchaus eine Zumutung. In einem Dialog, begleitet von praktischen Übungen, hat er beim Philosophie-Festival phil.cologne dazu eingeladen, ...

In schnelllebigen Zeiten ist es sehr wichtig, dass Menschen sich immer wieder an neue Lebensvoraussetzungen anpassen. In der Realität zeigt sich jedoch, dass wir Wandel mit einer gewissen Schwerfälligkeit begegnen. "Das unangenehme Gefühl, das uns bei vielem Neuen beschleicht und uns Veränderungen manchmal verweigern lässt, ist ein Schutzmechanismus unseres Gehirns. Weil Neues zu verarbeiten dem Stoffwechsel mehr von unserer begrenzten Energie abverlangt, löst unser Gehirn einen negativen ...

Durch Konsum - oder gar Nicht-Konsum - die Wirtschaft zu verändern, wurde in den vergangenen Jahren immer wieder zum Thema. Der wunde Punkt: Individuelle Konsumentscheidungen wirken nicht unbedingt auch auf die größeren strukturellen Zusammenhänge der Wirtschaft. Der kanadische Journalist James MacKinnon hat sich in einem neuen Buch diesen Wechselseitigkeiten gewidmet. In einem Interview mit der Zeit bringt er das vorherrschende Dilemma auf den Punkt: "Dass wir ein Wirtschaftssystem geschaffen ...

Seit Achtsamkeit in der Arbeitswelt angekommen ist und immer mehr Unternehmen damit experimentieren, hat sich eine differenzierte Diskussion darüber entfaltet. Ist es gut, dass meditierende Mitarbeiter durch die Entspannung oft leistungsfähiger werden und sich dabei auch wohler fühlen? Ist das noch kluges Gesundheitsmanagement oder schon der Beginn zur Manipulation? Beraterinnen, die mit Achtsamkeit in Unternehmen unterwegs sind, machen die unterschiedlichsten Erfahrungen. Oft sind es begeisterte ...

Wen wundert es - in der Pandemie haben sich Freizeitbeschäftigungen vor allem in die eigenen vier Wände verlagert. Das dokumentiert nun auch der Freizeit-Monitor 2021 der Stiftung für Zukunftsfragen (einer Initiative von British American Tobacco). Die Bildschirmnutzung daheim hat der Untersuchung zufolge deutlich zugenommen. Und Handys werden immer weniger zum Telefonieren genutzt, sondern kommen eher für die Mediennutzung, Online-Shopping oder andere Ablenkungen zum Einsatz. Auch die Faulenzer-Rate ...

Besitzer von Apple-Produkten konnten sich schon die ganze Zeit über ein Gimmick freuen - eine App, mit der sie beim bewussten Atmen unterstützt werden. Im September wurde die App nun erweitert und kann ab sofort auch Achtsamkeit. Als Teil von Apples Fitness+ sollen Übungen zur Reflektion und geführte Meditationen das Nutzungsergebnis abrunden. Ruhe, Dankbarkeit, Freundlichkeit - was will der Apple-User mehr? Amüsant ist auch die Funktion "Fokus". Dazu Apple: "Die Funktion Fokus ...

Im Angesicht von Bedrohungen rücken Menschen zusammen. Der Sozialpsychologie Immo Fritsche etwa untersucht dies im Hinblick auf den Klimawandel. Eine Erkenntnis seiner Untersuchung: "Unsere Untersuchungen zeigen, dass Menschen unter persönlicher Bedrohung kollektiver denken und handeln. Das heißt, die Zugehörigkeit zu einer bestimmten Gruppe gewinnt an Bedeutung. 2012 haben wir ein Experiment mit Studierenden in England und Deutschland durchgeführt. Dabei beobachteten wir, dass autoritäre ...

Zeit ist kostbar und insbesondere im Berufsleben hat Zeitmanagement einen hohen Stellenwert. Eine kanadische Metastudie hat nun 150 Studien zum Thema im Hinblick auf wesentliche Wirkungen von Zeitmanagement ausgewertet und kommt zu interessanten Ergebnissen. Im Hinblick auf die berufliche Leistung, insbesondere bestätigt durch Feedbacks von Chefs, scheint ein geplanter Umgang mit der eigenen Zeit tatsächlich moderate Wirkungen zu entfalten. Eine unerwartete Entdeckung der Wissenschaftler: Zeitmanagement ...

Wie abstrakt der Klimawandel für viele Menschen ist, zeigt die jährliche Untersuchung der R+V Versicherung zu den Ängsten der Deutschen. Dieses Jahr machten vor allem mögliche Steuererhöhungen oder Leistungskürzungen durch Corona (53 Prozent), steigende Lebenshaltungskosten (50 Prozent), Kosten für die Steuerzahler durch die EU-Schuldenkrise (50 Prozent), eine Überforderung des Staates durch Geflüchtete (45 Prozent) und Schadstoffe in Nahrungsmitteln (43 Prozent) den Deutschen Angst. Naturkatastrophen ...

Auf dem Nachrichtenportal des Netzwerks Ethik heute findet sich ein hervorragender Überblick über digitale Gesundheitsangebote, insbesondere zu Meditations-Apps. Ich blogge ja selbst auch immer mal wieder Details zu einzelnen Tools, aber Gerald Blomeyer hat hier wirklich ganze Arbeit geleistet und stellt nicht nur diverse Achtsamkeits-Apps und ihre Geschichte vor, sondern auch Angebote der Krankenkassen. Wer also nach einem Einblick in diesen Markt sucht, wird hier bestens bedient.
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Die Krisenszenarien der vergangenen Jahre haben bei jungen Menschen deutliche Spuren hinterlassen. Die Generation Z, die die heute 18- bis 25-Jährigen umfasst, steckte noch in den Kinderschuhen, als die globale Finanzkrise hereinbrach. Die Gefahren des Klimawandels und nun noch der Pandemie halten sie weiter in Atem. Auf die Beziehung zur Welt dieser jungen Menschen hat dies enormen Einfluss. Neben jenen, die sich, beispielsweise in der Klimabewegung, für einen positiven Wandel einsetzen, entsteht ...

In den vergangenen zwei Jahren sind mehrere gute Studien erschienen, die zeigen, dass Achtsamkeit kein Allheilmittel ist. Neben der bereits bekannten Erkenntnis, dass Meditation sich beispielsweise nicht für Menschen mit ernsthaften psychischen Problemen oder gar traumatischen Erfahrungen eignet, wenn sie nicht von kompetenten Therapeuten in ihren Übungen begleitet werden, zeigen diese Untersuchungen, dass es immer wieder auch Menschen gibt, bei denen Stille, Reizreduktion oder schlicht das tiefere ...

Was die Sinnforscherin Tatjana Schnell in ihren Studien herausgefunden hat, sollte Arbeitgeber, die auf eine besondere Leistungskultur pochen, zum Aufhorchen bringen. Und könnte Beschäftigten, die, obwohl sie erfolgreich sind im Job, unter einer Sinnkrise leiden, so manches erklären. Schnell hat nämlich in verschiedenen Studien belegt, dass Leistung "kein super Sinngeber" ist. Im Interview mit Psychologie heute erklärt sie auch, warum: "Vermutlich weil Leistung relativ external ...

Die Erfinder der App Pocketcoach möchten Menschen Helfen, bevor Stress ihnen psychische Probleme beschert. Dafür verbindet der digitale Helfer Meditation, Atemübungen und Dialoge mit einem Chat-Bot. In der in Zusammenarbeit mit Therapeuten entwickelten Chatfunktion können die User ihren Problemen auf den Grund gehen. Und die App bietet ein Repertoire von etwa 400 Übungseinheiten, mit denen dann gezielt an den Ursachen der individuellen Herausforderungen gearbeitet werden kann. So bekommen die ...

Musik kann uns durch die Tiefen des Lebens tragen, wie eine Studie des Max-Planck-Instituts für empirische Ästhetik mit 5.000 Menschen aus sechs Ländern auf drei Kontinenten zeigt. Die Untersuchung während des ersten Lockdowns zeigt: "Mehr als die Hälfte der Befragten gaben an, Musik zur Bewältigung emotionaler und sozialer Stressfaktoren zu verwenden." Menschen, die stark durch negative Emotionen belastet waren, fanden im Musikhören Hilfe, mit Depressionen, Angst und Stress besser umzugehen. ...

Viele Menschen hoffen, dass wir die Pandemie bald überwunden haben und damit ein Zurück zur gewohnten Normalität verbunden sein wird. Der Zukunftsforscher Ulrich Reinhardt beobachtet aber auch, wie sich bei manchen ein grundlegender Einstellungswandel vollzogen hat. Im Interview mit dem Manager Magazin erklärt er: "Wir beobachten tatsächlich einen neuen Trend: JOMO – Joy of missing out. Corona hat bei einigen den Reset-Knopf gedrückt. Sie wollen das Leben wieder mehr genießen und 'müssen' ...

Was wir als normal empfinden, ist uns häufig unbewusst und tritt erst in die Wahrnehmung, wenn das Unerwartete unsere Wege kreuzt. Gerade die Pandemie mit ihren teils dramatischen Veränderungen unserer Alltagswelt hat uns dies deutlich vor Augen geführt. Die divergierenden Reaktionen auf verschiedenste Maßnahmen im Umgang mit der Pandemie haben dabei deutlich werden lassen, welch unterschiedliche Ansprüche im Hinblick auf Normalität es gibt. "Ist es normal, dass wir unsere Freiheiten, unsere ...

Achtsamkeit ist heute vielen Menschen ein geläufiger Begriff, selbst wenn sie noch keine praktischen Erfahrungen damit haben. Der Boom der letzten zehn Jahre ist nicht zuletzt wissenschaftlich fundierten Angeboten zu verdanken, die eine Brücke geschlagen zwischen den modernen Ambitionen im Hinblick auf die Wirksamkeit von Meditation und der Möglichkeit, entsprechende Angebote sinnvoll in praktischen Kontexten zu verankern. Zu den Vorreitern dieser Bewegung gehört auch Andreas de Bruin, der 2010 ...

In einer Kultur, die wie die westliche stark auf Leistung und Wohlbefinden ausgerichtet ist, wirkt Achtsamkeit wie ein Wundermittel. Sich besser konzentrieren können, wacher und dabei zugleich entspannter zu sein, ist für viele Menschen ein guter Grund, sich dem Meditieren zuzuwenden. Doch die Vereinnahmung der Methoden spiritueller Traditionen zum persönlichen Nutzen hat auch Schattenseiten. In einem interessanten Talk auf seinem Youtube-Channel untersucht der bekannte Moderator Gert Scobel gemeinsam ...

Der Achtsamkeits-Boom weckt viele Begehrlichkeiten und so mancher Anbieter hofft, hier ein gutes Geschäft zu machen. So sind in den vergangenen Jahren unzählige Meditations-Apps auf den Markt gekommen, die viele Versprechen mit sich bringen. Mit wenigen Minuten der Achtsamkeit am Tag soll man entspannter sein, kreativer werden und sich besser konzentrieren können. Doch was ist dran an all diesen Versprechen? Die Stiftung Warentest hat zehn Meditations-Apps getestet und dabei vor allem darauf geschaut, ...

Wie heißt das Zauberwort? Was man gerne zu kleinen Kindern sagt, um ihnen beizubringen, dass Danke zu sagen, im sozialen Miteinander eine wesentliche Kraft ist, spielt auch im Business eine Rolle. Peter Cardon, Professor für Unternehmenskommunikation an der University of Southern California, untersuchte in einer Studie mit 1.200 Teilnehmenden, welche Bedeutung das Danke im Berufsleben hat. Und machte eine erstaunliche Entdeckung. Oft möchten Menschen gar nicht vor versammelter Mannschaft gewertschätzt ...

Die Zeiten, in denen vor allem "harte Kerle" als gute Führungskräfte angesehen wurden, sind lange vorbei. Aber welche weichen Tugenden sind es eigentlich, die Vorgesetzte zu guten Führenden werden lassen? Die Antwort mag überraschen. Management-Studien zeigen, dass neben der schon länger gerne beschworenen Empathie vor allem Demut eine wesentliche Fähigkeit zu sein scheint. Das Verhalten von Führungskräften beeinflusst zu bis zu 70 Prozent, ob Menschen sich in einem Unternehmen wohlfühlen ...

Macht verändert die Wahrnehmung. Welche Folgen das hat, zeigt eine Reihe neuer sozialpsychologischer Studien. In verschiedenen Experimenten befragten die Wissenschaftler vor ihren jeweiligen Tests ihre Probanden entweder, wie mächtig sie sich fühlten im Leben, oder wiesen ihnen in den Versuchskonstellationen mal Positionen mit mehr, mal mit weniger Macht zu. Dann sollten sie über verschiedene soziale Szenarien urteilen, in den es darum ging, andere Menschen zu beurteilen. Dabei zeigte sich, dass ...

Wir alle kennen es aus eigener Erfahrung, dass wir, wenn wir gute Laune haben, oft Berge versetzen können, während wir, wenn es uns nies geht, oft nicht viel auf die Reihe bekommen. Die Wissenschaft kann diese Unterschiede gut erklären. So belegen Studien, dass negative Gefühle wie Angst oder Wut dazu führen, dass wir uns in uns selbst zurückziehen, körperlich verhärten und unsere Wahrnehmung verengen. Dann ist in unseren Beziehungen zu anderen Menschen und zum Leben nicht viel möglich. Sind wir ...

Was wir essen, hat Folgen - nicht nur für uns persönlich, sondern für die Gesellschaft im Ganzen. Der Ethikrat hat sich mit der Frage beschäftigt, wer für eine gesunde Ernährung verantwortlich ist, und dabei den Philosophen Thomas Mohrs auf seiner Jahressitzung zu Wort kommen lassen. Er findet, das Thema "Public Health" müsse mit all seinen demokratiepolitischen Grundsatzfragen betrachtet werden. So verweist er etwa auf die hohen Kosten im Gesundheitswesen, die aus Mangel- und Fehlernährung ...

Auf Social-Media-Kanälen ist das Leben immer poliert - Fotos von lächelnden Menschen, tollen Klamotten, knackigen Bodys gaukeln uns vor, wie schön es andere haben. Diese aufgehübschte Selbstdarstellung hat Folgen. Psychologen sprechen bereits von einer "Toxic Positivity", die im Leben immer weniger Raum für die realen Grautöne lässt. "Immer so zu tun, als hätte ich gute Laune, ist aber anstrengend und auf Dauer ungesund. Ich deckle damit etwas in mir ab, und das kostet psychische ...

Nachdem die Klimakrise nun auf der politischen Agenda wieder ein Stück nach vorne gerückt ist, wird es nur noch eine Frage der Zeit sein, bis sich die Ambitionen, die Klimaneutralität zu erreichen, in Gesetzen und Verboten niederschlagen. Doch wie für all die vielen konkreten Lebensbereiche, um die es hier geht, geeignete Regelungen finden? Der Klimaforscher Anders Levermann macht in einem Interview mit der Zeit einen interessanten Vorschlag, der durch Einfachheit überzeugt. Warum nicht einfach ...

Zum gestrigen Beitrag über die Mäßigung passt sehr gut ein Interview mit dem Ökonomen Till van Treeck aus der Zeit, in dem es darum geht, dass wir ein neues Verständnis von Freiheit kultivieren sollten. Gerade im Kapitalismus ist die Vorstellung von Freiheit stark mit Eigentum verbunden. Mit dem, was mir gehört, kann ich machen, was ich will. Van Treeck kritisiert, dass ein solcher Freiheitsbegriff die damit einhergehenden Unfreiheiten anderer ausblendet: "Wenn man Privateigentum – also das ...

Maßhalten und sich nicht den eigenen Bedürfnissen zu sehr ausliefern ist seit Jahrhunderten ein kulturelles Thema. Im Mittelalter eine Kardinaltugend, später vom Bürgertum als Abgrenzung gegenüber dem Adel genutzt, führt Mäßigung zu einer Freiheit gegenüber dem eigenen Verlangen. Eine Perspektive, die in der Pandemie stark an Bedeutung gewonnen hat. Im Gespräch mit dem Deutschlandfunk Kultur spricht die Philosophieredakteurin Catherine Newmark darüber, wie das selbstauferlegte Maßhalten Kontrolle ...

Wer beim Arbeiten regelmäßig eine Pause einlegt, ist hinterher nicht nur erfrischter, sondern auch konzentrierter. Versucht man, etwas zu lernen, wird die Pause sogar zum Wundermittel. Eine neue Studie zeigt: Das Lernen geschieht nicht nur während des Prozesses des aktiven Sich-Aneignens, sondern nach Pausen zeigt sich bei Übenden eine sprunghafte Verbesserung. Für den Versuch ließen die Wissenschaftler ihre Proband.innen immer wieder die gleiche Zahlenkombination tippen, insgesamt über 36 Durchgänge. ...

Wie politikverdrossen große Teile der Weltbevölkerung sind, zeigt das Ergebnis einer Studie des Center for the Governance of Change der spanischen Universität IE, für die knapp 3.000 Menschen aus 11 Ländern befragt wurden. Darin sprach sich ein erstaunlich hoher Prozentsatz dafür aus, Parlamentarier durch künstliche Intelligenz zu ersetzen. In Spanien befürworteten dies 66 Prozent, in Italien 59 Prozent und in China sogar 75 Prozent. Deutschland liefert ein etwas anderes Bild - hier sprachen sich ...

Wir Menschen sind komplexe Wesen, doch wenn wir digital unterwegs sind, treffen wir auf eher verkümmerte Möglichkeitsräume, denn all die Grauzonen und Zwischenbereiche, mit denen wir es alltäglich zu tun haben, lassen sich in der Logik der Nullen und Einsen nur schwer oder gar nicht fassen. Deshalb kreiert das Digitale häufig Schwarz-Weiß-Welten von Entweder-Oder und jeder Klick, den wir machen, suggeriert eine Beherrschbarkeit, die eher Illusion ist. "Der Siegeszug der digitalen Anwendungen ...

Wie sehr die Pandemie Körper und Geist zusetzt, zeigt eine Studie der Universität Frankfurt, für die im April und Mai 2020 rund 15.000 Menschen aus 14 Ländern befragt worden waren. Im Untersuchungszeitraum gingen die sportlichen Aktivitäten deutlich zurück. Mäßiger Sport wurde zu 41 Prozent weniger ausgeübt, bei anstrengenden sportlichen Betätigungen lag der Rückgang bei 42 Prozent. Und Menschen über 70 Jahre bewegten sich sogar 67 Prozent weniger als sonst. 73 Prozent der an der Studie Teilnehmenden ...

Nach einer zu kurzen Nacht morgens eine Extra-Dosis Koffein und der Tag ist gerettet? Gefühlt mag das für viele Menschen so sein, denn nach einem starken Kaffee fühlt man sich oft energiegeladener und die Stimmung hebt sich. Unser Gehirn (und seine Leistung) lässt sich davon allerdings kaum beeindrucken, wie eine neue Studie zeigt. Die Wissenschaftler ließen ausgeruhte und unausgeruhte Menschen Aufmerksamkeitsaufgaben sowie einen komplexen, mehrstufigen Test durchlaufen. Dabei wurde deutlich, ...

Wie wichtig die fürsorgliche Tätigkeiten sind, wurde in der Pandemie mehr als deutlich. Vom System der Wirtschaft wird dieser Bereich jedoch nach wie vor gezielt ausgeklammert. Der Forscher Hans Rusinek, der an der Universität St. Gallen am Institut für Wirtschaftsethik zu Sinn und Arbeit promoviert, bezeichnet den vorherrschenden Wirtschaftsbegriff als "kryptonormativ", was so viel bedeutet wie: Er vermittelt Dinge, die als normal gelten, beispielsweise all die harten Fakten des Business, ...

In therapeutischen Settings hat Meditation Hochkonjunktur, denn immer mehr Studien lege nahe, dass Achtsamkeitsmethoden beispielsweise in der Psychotherapie ähnlich positive Effekte zeitigen wie eine konventionelle Medikation. Allerdings hat das Meditieren ähnlich wie Medikamente bisweilen auch Nebenwirkungen. Eine amerikanische Studie mit knapp 100 Teilnehmenden untersuchte die Wirkungen einer achtwöchigen achtsamkeitsbasierten kognitiven Therapie und zeigt, dass sich bei 58 Prozent der Übenden ...

Mit digitalen Helfern zu meditieren, wird immer beliebter. Eine globale Konsumenten-Studie mit knapp 5.000 Befragten weltweit zeigt, wie gefragt Meditations-Apps in verschiedenen Ländern sind. In Indien beispielsweise haben schon 40 Prozent der User eine App zum Meditieren auf dem Smartphone. In den USA, Großbritannien und Schweden sind es jeweils etwa ein Drittel der Befragten. In der Schweiz, Deutschland und Spanien findet man die Entspannungshelfer auf etwa jedem vierten Handy. In Frankreich ...

Nicht ausreichend zu schlafen, ist in den vergangenen Jahrzehnten zu einem globalen Phänomen geworden. Im Interview mit der Wirtschaftswoche erklärt der Schlafphysiologe Guy Meadows, Mitgründer der Sleep School in London und dort klinischer Direktor, wie der kontinuierliche Schlafmangel aus unseren kulturellen Gewohnheiten erwächst: "Früher kam man nach Hause, es wurde dunkel, dann ging man schlafen. Vor nicht so langer Zeit gab es nur eine Handvoll TV-Sender und das Programm ging auch nicht ...

Nun möchte auch Amazon achtsamer werden. Im Rahmen seines betrieblichen Gesundheitsprogramms "Working Well", das bereits von rund 860.000 Mitarbeitern an 350 Standorten des Unternehmens genutzt wird, haben Beschäftigte künftig die Möglichkeit, in Wellness-Zonen an so genannten "AmaZen-Stationen" auch Achtsamkeitsprogramme zu üben. Das Meditationsangebot ist Teil eines betrieblichen Gesundheitsmanagements, das körperliche, geistige und ernährungsphysiologische Unterstützung ...

Arbeit als zeitlich wesentlicher Faktor im Erwachsenenleben hat Auswirkungen auf die Persönlichkeit. Dabei finden sich je nach Berufsphase unterschiedliche Wirkungen. In der Auswertung von Daten des Soziooekonomischen Panels, für die die Daten von 6.000 Erwachsenen in den Blick genommen wurden, zeigte sich, dass für junge Menschen der erste Job signifikante Wirkungen zeitigt. Sie werden durch den Einstieg ins Arbeitsleben tendenziell gewissenhafter, verträglicher und extravertierter. Die Gewissenhaftigkeit ...

In den letzten Monaten haben Psychologen viel darüber berichtet, wie die Zumutungen der Pandemie auf die Psyche durchschlagen. Die aktuelle Situation verdeutlicht, wie fragil und abhängig von äußeren Umständen das, was wir üblicherweise Wohlbefinden nennen, ist. In einem Interview mit dem Magazin moment by moment erklärt der Meditationsforscher Richard Davidson, wie wesentlich es deshalb ist, dieses Wohlbefinden bewusst zu kultivieren: "Viele der Herausforderungen, vor denen wir stehen, können ...

In Karriereratgebern wird immer wieder darauf hingewiesen, dass Menschen in den Jobs am besten arbeiten, für die sie eine wirkliche Leidenschaft empfinden. Die Suche nach einem solchen Traumjob ist vielleicht aber gar nicht so konstruktiv, wie viele meinen. Der britische Ökonom Dan Cable beispielsweise warnt davor, sich zu sehr an einer solchen Vision festzubeißen, unter anderem, weil die wenigsten beruflichen Tätigkeiten diese hohen Kriterien erfüllen dürften. Unrealistische Ansprüche seien auf ...

Sie möchten einen Kredit beantragen oder haben in anderen wichtigen Entscheidungen mit Behörden zu tun? Dann sollten Sie für Verhandlungen unbedingt die Mittagszeit vermeiden. Denn eine neue britische Studie zeigt: Am Ende des Vormittags machen sich Sachbearbeiter statistisch betrachtet zu treffenden Entscheidungen gerne leicht und gehen eher auf Nummer sicher. Die Wissenschaftler untersuchten für die Studie mehrere Tausend Kreditanträge von 30 Sachbearbeitern einer Großbank. Darin ging es um ...

Immer wieder wird darüber diskutiert, wie sehr unsere Lebenswelten inzwischen von Algorithmen geformt werden. Fast alle Technologien, die wir nutzen, basieren in ihren Prozessen auf Vorannahmen über die Welt, die von den technischen Routinen gemäß der Logik ihrer Programmierer auf zu lösende Probleme angewendet werden. Dabei gerät leicht aus dem Blick, dass die so genannte künstliche Intelligenz, selbst wenn sie über Mechanismen des Selbstlernens verfügt, niemals autonom ist. Am Anfang steht immer ...

Der Tod ist ein Thema, das wir aus unserem modernen Leben gerne raushalten, denn unsere Kultur ist von Machbarkeitsglauben und Fortschrittsoptimismus geprägt. "Doch die Pandemie deckt gnadenlos die mentale Schwachstelle, die metaphysische Not der hedonistischen Gesellschaft auf", sagt der Historiker Klaus-Rüdiger Mai im Deutschlandfunk Kultur. Habe beispielsweise die mittelalterliche Kultur in ihrer "Gewissheit der Transzendenz" noch "metaphysischen Trost" gefunden, ...

Achtsamkeitskurse an Hochschulen sind längst keine Seltenheit mehr. Längst werden neue Angebote auch von den Studierenden selbst initiiert. An der Hochschule für Philosophie in München etwa hat die 25-Jährige Anna Aroyan einen interkulturellen Meditationskreis gegründet. Die Armenierin hatte bereits Architektur studiert, doch während ihres anschließenden Masterstudiums merkte sie plötzlich, dass die bisherige Geradlinigkeit ihrer Ausbildung nicht mehr stimmig war. Sie wechselte zum Zweitstudium ...

Der Meditations-Trend wirft immer wieder auch die Frage auf, ob es sich dabei nicht einfach um eine Beruhigungspille handelt. Achtsamkeit als Methode, unter unzureichenden Bedingungen dennoch immer weiter funktionieren zu können. In einem Interview mit dem Nachrichtensender n-tv wirft der Meditationsforscher Ulrich Ott deshalb auch einen Blick auf die tiefere und befreiende Wirkung von Meditation. Er sagt: "Die Menschen merken dann aber, dass mehr hinter Meditation steckt, dass sie ein ganzes ...

Der Zukunftsforscher Matthias Horx zeigt in einem Artikel zum "Corona-Effekt", was wir zur Zeit aus der Pandemie lernen (selbst wenn uns das vielleicht gerade jetzt noch nicht so wirklich bewusst ist). Die gegenwärtige Erschöpfungsphase im Aushalten all der bestehenden Beschränkungen ist in seinen Augen eine für Krisen typische Phase, die sich zwar nicht wie die Zuwendung zu neuen Lösungen anfühle, aber paradoxerweise doch darauf hinführe. "Jetzt fügen sich die einzelnen Erkenntnisse ...

"Wenn ein paar Atemübungen vor dem nächsten Meeting, Smartphone-Detox nach Feierabend und Slow Food beim Lunch zur Leistungssteigerung eingesetzt werden, hat das nichts mehr mit der Idee von Achtsamkeit zu tun. Dann gehts wieder nur darum, ein schnelles Geschäft zu machen und mehr Leistung aus den Angestellten und sich selbst rauszuholen", kritisiert der Autor Marco Weimer auf Business Insider. Mit welcher Euphorie, mehr noch wahrscheinlich in den Medien selbst als in den Unternehmen, ...

Ich habe schon mehrmals über den neuen Microdosing-Trend geschrieben, die Einnahme von LSD in minimaler Dosierung, die von manchen als kleine Inspirationsquelle im Alltag betrieben wird. Überzeugte Microdoser berichten davon, dass sie sich dadurch wacher fühlen und kreativer und häufig insgesamt eine bessere Stimmung haben. Eine Studie des Imperial College London mit knapp 200 Teilnehmenden zeigt nun: Diese Effekte könnten größtenteils auf Einbildung beruhen. Die Wissenschaftler bauten in ihr ...

Wie sehr sich Achtsamkeit im letzten Jahrzehnt in der Gesellschaft verbreitet hat, zeigt eine Pressemitteilung aus München: Das Münchner Modell, das Achtsamkeit auf die Lehrpläne der Hochschulen brachte, feiert sein 10-jähriges Bestehen. 2010 fing Prof. Dr. Andreas de Bruin mit dem ersten Achtsamkeitskurs im Studiengang für Soziale Arbeit an. Heute nehmen jedes Semester etwa 150 Studierende aus bis zu 24 Studiengängen an entsprechenden Veranstaltungen teil. Ein Novum des Münchner Vorstoßes war ...

Maske aufsetzen, Abstand halten - mit der Pandemie haben neue Praktiken in unseren Alltag Einzug gehalten. Wie sehr wir uns daran halten, scheint viel mit der Qualität unserer Kultur zu tun zu haben. Eine internationale Studie, für die kulturelle Werte von 57 Ländern untersucht wurden, zeigt: In jenen Kulturen, die eher straff durchorganisiert sind, scheinen die Corona-Regeln ernsthafter praktiziert zu werden als in Kulturen, die stärker auf Laissez-faire beruhen. Um den Grad dieser kulturellen ...

Am Fleischkonsum rütteln zu wollen, versetzt die Gemüter mehr in Erregung, als manche sich vorstellen können. Die Grünen mussten das vor einigen Jahren lernen, als ihre Initiative zur Einführung eines bundesweiten Veggie-Days von der Empörung der Fleischfreunde in kürzester Zeit begraben wurde. Nun hat die Stadt Lyon einen ähnlichen Aufreger produziert. In den Schulkantinen der Stadt soll es in der nächsten Zeit nur noch vegetarische Menüs geben. Prompt kam es zum Aufruhr in den sozialen Medien. ...

Agilität ist in aller Munde, doch viele Firmen scheitern an ihr, weil sie versuchen, neue Verhaltensweisen eher formal umzusetzen und dabei vergessen, dass Mitarbeiter auch innere Wachstumsschritte machen müssen. Ein Berliner Start-up möchte diese Lücke schließen. Wevolve verbindet Methoden der Agilität mit Achtsamkeit, um dieses Wachstums zu ermöglichen. "Die Grundidee von Wevolve ist, dass Veränderung bei einem Selbst anfängt und von innen nach außen stattfindet", so Mitgründer Daniel ...

Anzudeuten, dass der weltweite Fleischkonsum einen starken Anteil am Klimawandel und dem Verlust der Biodiversität hat, ist immer noch ein heikles Thema, denn Menschen, die gerne und oft Fleisch essen, empfinden solche Hinweise leicht als ideologiegetriebene Maßregelung ihres Lebensstils. Ein Bericht der Uno zeigt jedoch einmal mehr, dass es vor allem die Tierhaltung im Dienste des Fleischkonsums sowie die für die Futtermittelherstellung intensiv betriebene Landwirtschaft sind, die dem Artenreichtum ...

Seit die ersten Corona-Impfstoffe auf dem Markt sind, zeigt sich in der Öffentlichkeit in Politik und Wirtschaft wie auch der breiten Bevölkerung, wie sehr wir alle doch von einem berechnenden Bewusstsein getrieben werden. Die Allianz beispielsweise veröffentlichte gerade eine Studie, die zeigt, dass Europa aufgrund der Langsamkeit der europäischen Impfkampagnen voraussichtlich im Vergleich zu Ländern, die schneller impfen, einen wirtschaftlichen Schaden von 90 Milliarden Euro riskiert. Ich möchte ...

Achtsamkeit ist längst zu einem Modebegriff geworden und durch die Pandemie und den mit ihr verbundenen psychosozialen Stress haben im vergangenen Jahr mehr und mehr Menschen ein Interesse daran entwickelt, das Meditieren zu erlernen. Der Streaming-Dienst Netflix schafft für diese neuen Zielgruppen nun ein neues, leicht zugängliches Angebot. Gemeinsam mit dem Meditations-App-Anbieter Headspace hat Netflix eine neue Serie veröffentlicht, in der Headspace-Gründer Andi Puddicombe in 20-minütigen ...

Wir wissen längst, dass Multitasking unserem geistigen Befinden nicht gut tut. Eine neue Studie offenbart Details über einen Zusammenhang zwischen der Neigung, mehrere Dinge gleichzeitig zu tun, und Vergesslichkeit. Jungen Erwachsenen, die nach eigenen Aussagen zum Multitasking neigten, wurden auf dem Computer Bilder von Objekten präsentiert. Nach einer 10-minütigen Pause bekamen sie erneut Bilder gezeigt und sollten angeben, welche davon sie zuvor bereits gesehen hatten. Überwacht wurde der Test ...

Wer glaubt, selbst etwas besseres verdient zu haben als andere, scheint eher dazu zu neigen, die Auswirkungen der Pandemie zu verharmlosen oder zu ignorieren. Dies liegt eine neue psychologische Studie nahe, in der untersucht wurde, wie persönliches Anspruchsdenken und die Reaktionen auf die Krise zusammenhängen. In drei Erhebungen wurden die Beteiligten nach Parametern des Anspruchsdenkens und entsprechenden Persönlichkeitsmerkmalen befragt und sollten Auskunft geben über verschiedene Einschätzungen ...

Geld macht glücklich, aber ab einem bestimmten Betrag (etwa 75.000 Dollar bzw. 62.000 Euro, die einem Haushalt jährlich zur Verfügung stehen) wächst das Glücksgefühl nicht mehr - so bisher die einhelligen Befunde der Forschung. Eine neue Studie aus den USA, die ein verfeinertes Instrumentarium zur Messung verwendete, kommt hingegen zu einem anderen Schluss. Ihr zufolge nimmt die allgemeine Lebenszufriedenheit weiter zu und mit ihr auch das tägliche emotionale Wohlbefinden. Die neue Studie befragte ...

Wer sucht nicht nach der Glücksformel, die das eigene Leben schöner macht und einen selbst dabei noch leistungsfähiger sein lässt? Zu schön, um wahr zu sein? Wenn es nach Harvard-Professor Shawn Achor geht, lässt sich das ganz leicht erreichen. Er behauptet, dass unser Gehirn um 31 Prozent (wie er wohl auf genau diese Zahl kommt?) produktiver arbeitet, wenn wir in einem optimistischen Zustand sind. Doch unsere innere Beziehung zu Glück und Erfolg ist oft so gestaltet, dass wir zu diesem Optimismus ...

Wie sehr wünschen sich nicht die meisten Menschen, einmal Zeit zu haben. Doch unter den Vorzeichen der Pandemie, die uns mit all ihren äußeren Beschränkungen mehr innere Freiräume gibt, kippt dieser Wunsch leicht ins Gegenteil. Dann führt freie Zeit vor allem zu einem - zu Langeweile. Das Wissenschaftsportal Spektrum hat dem Thema einen großen wissenschaftlichen Artikel gewidmet, der die Frage, wann wir uns langweilen und wann dies vielleicht schädlich sein könnte, durchdringt. "Langeweile ...

Je länger die Pandemie andauert, umso mehr Menschen leiden auch unter den wirtschaftlichen Folgen. Bei allem Unmut, der sich Woche für Woche in den Medien ergießt, sieht Marcel Fratzscher, Präsident des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung, dennoch eine starke Tendenz zu Solidarität und Wir-Gefühl. In einem Beitrag in der Zeit schreibt er: "Häufig heißt es, Krisen würden das wahre Wesen der Menschen und ihrer Gesellschaft hervorbringen. Viele befürchten, dass sie zu mehr Egoismus ...

Ein sinnvolles Leben zu führen, wirkt wie ein Lebenselexier. Eine amerikanische Langzeitstudie zeigt: Menschen, die Sinn empfinden, können ihre Sterbewahrscheinlichkeit deutlich reduzieren im Vergleich mit jenen, denen es im Leben an Sinn mangelt. Für die Studie, die seit 1992 läuft, wurden rund 7.000 Personen, die zu Studienbeginn zwischen 51 und 61 Jahre alt waren, mit Fragebögen zu ihrem empfundenen Lebenssinn befragt. In der Langzeitbetrachtung zeigte sich, dass jene, die eher wenig Lebenssinn ...

In der Arbeitswelt wird viel über Vertrauenskulturen gesprochen, denn in Zeiten, in denen Hierarchien immer durchlässiger werden und die Arbeit aus dem Home Office viele etablierte Strukturen nivelliert, sind Führungskräfte darauf angewiesen, ihren Mitarbeitern Freiräume zu geben. Doch Vertrauen ist ein großes Wort, wie der New-Work-Vorreiter Markus Väth in einem Beitrag für Capital beschreibt: "Kontrolle ist schlecht, Vertrauen gut; so jedenfalls lesen sich heutige Management-Ratgeber in ...

In einer Zeit, in der Meditation immer breitere Schichten erreicht und durch die Wissenschaft viele Heilserwartungen geweckt werden, stellt sich für Einsteiger natürlich die Frage: Wie macht man das eigentlich, meditieren? In der Zeit eröffnet ein Selbsterfahrungsbericht Einblicke in all die Hürden, denen Anfänger beim Meditieren begegnen. Von der Flut der eigenen Gedanken, die einem in der Stille plötzlich bewusst werden, über die Langeweile am Nichtstun bis hin zum Einschlafen, wenn man dann ...

Wohl jeder hat in den letzten Monaten die Erfahrung gemacht, irgendwann innerlich mürbe zu werden über all den Herausforderungen und Beschränkungen, die mit der Pandemie verbunden sind. Der Psychotherapeut Andreas Knuf bringt jedoch auch eine positive Dimension dieser Situation ins Gespräch, nämlich die Tatsache, dass es gerade überwältigende Umstände wie diese sind, die uns auch Handlungen befähigen, an die unter normalen Umständen nicht zu denken wäre. "Das Loslassen ist alles andere als ...

Glück ist ein universelles Phänomen, doch wie es sich einstellt, ist von Kultur zu Kultur sehr verschieden. Westliche Glückstext beispielsweise beziehen sich im Kontext des in diesen Kulturen vorherrschenden Individualismus vor allem auf persönliche Glücksfaktoren, während in östlichen Kulturen Glück eher in gemeinschaftlichen Beziehungen entsteht. Wissenschaftler haben in 63 kulturell sehr unterschiedlichen Ländern mit mehr als 15.000 Testpersonen einen amerikanischen und einen japanischen Glückstext ...

Sportliche Aktivitäten wirken sich, das zeigen viele Studien, sehr günstig auf unser Wohlbefinden aus. Nun zeigt eine neue Untersuchung, dass auch alltägliche Bewegungen wie das Treppensteigen oder zum Einkaufen gehen ähnlich förderlich sein können. Die Wissenschaftler statteten in einer ersten Versuchsrunde Probanden mit Bewegungssensoren aus und befragten sie via App mehrmals täglich, wie wach und energiegeladen sie sich fühlen. Mit einer weiteren Gruppe wurden zusätzlich Hirnscans durchgeführt. ...

Eine neue Harvard-Studie zeigt: Wer anderen aus spirituellen Motiven heraus vergibt, lebt gesünder. Die Wissenschaftler hatten die Daten einer Längsschnitt-Gesundheitsstudie ausgewertet, bei der rund 55.000 Krankenschwestern befragt worden waren, zu ihrer Gesundheit wie auch darüber, wie oft sie anderen Menschen schon aus spirituellen oder religiösen Gründen verziehen hätten. Bei weiteren Datenerhebungen fünf und sieben Jahre später wurde dann deutlich, dass jene, die aus diesen Gründen oft anderen ...

Die psychologische Forschung zeigt: Es lässt uns nicht unberührt, wenn andere leiden, und ihre Gefühle übertragen sich auf uns, wenn wir Zeugen ihres Ringens werden. Eine neue deutsche Studie zeigt nun: Beim Stress ist das genauso - er überträgt sich auch auf unbeteiligte Beobachter. Und je enger deren Beziehung zu den Betroffenen ist, umso stärker empfinden sie ebenfalls Stress. Die Wissenschaftler hatten ihre Versuchspersonen in unterschiedliche Gruppen eingeteilt. Bei manchen dieser Gruppen ...

Der Achtsamkeits-Trend ist ja inzwischen auf vielen Kanälen präsent und kaum ein Magazin rühmt sich nicht mit Berichten dazu. Da fällt es langsam schwer, im Blick zu behalten, welche Quellen wirklich gut und vielversprechend sind. Zu meinen absoluten Favoriten gehört das Magazin "moment by moment", gegründet von der engagierten Journalistin Stefanie Hammer. Sie bringt viel Expertise mit, hat einen direkten Draht zu den wirklich spannenden Akteur*innen der Mindfulness-Szene und ihr gelingt ...

Überlastung und Schlafprobleme setzen heutzutage einem großen Teil der Bevölkerung zu. Einer Umfrage des Meditations-App-Anbieters Bambu mit 2.000 Teilnehmenden zufolge klagen hierzulande 65 Prozent der Menschen über Schlafprobleme und die Hälfte der Befragten fühlt sich gestresst. Wenn es um Selbstfürsorge geht, versuchen die meisten Befragten, ihr Wohlbefinden durch Alltägliches zu verbessern, beispielsweise indem sie kochen (91 Prozent), lesen oder fernsehen (89 Prozent) oder Zeit in der Natur ...

Eine Vielzahl wissenschaftlicher Studien weist darauf hin, dass Meditation eine entspannende Wirkung hat. Und für viele Menschen ist es ein guter Grund, Achtsamkeit zu praktizieren, um besser mit Stress zurechtzukommen. Eine neue amerikanische Studie zeigt nun, dass die hier erwartete Stresskompensation womöglich etwas anders funktioniert, als viele meinen. Die Wissenschaftler führten bei rund 1.000 Proband*innen kardiovaskuläre Tests durch, während diese stressige Testaufgaben zu bewältigen hatten. ...

Immer mehr Psychologen warnen, dass wir die psychischen Folgen der Corona-Pandemie noch viel zu wenig in den Blick nehmen. Dabei ist unsere Alltagskultur auch ohne diese Krise bereits von vielfältigen Erfahrungen des Selbstverschleißes geprägt. Die Wirtschaftswoche hat sich einmal die Mühe gemacht, die diesbezüglichen Erkenntnisse wissenschaftlicher Studien aus den vergangenen Jahren zusammenzustellen. Der Überblick zeigt: Gerade unsere Arbeitswelt scheint heute davon zu leben, dass Menschen regelmäßig ...

Für den DIW-Ökonom Marcel Fratscherzer ist schon lange klar, dass der Neoliberalismus und der freie Markt die Unwuchten unserer Gesellschaft nicht regeln werden. In der aktuellen Krise sieht er auch die Chance für einen nachhaltigen Wandel: "Die Krise ist eine Chance. Es ist übrigens für die Vergangenheit wissenschaftlich belegt, dass Krisen häufig zu einem neuen Bewusstsein führen: Dass sie den Menschen bewusst machen, was ihnen wichtig ist, und dadurch Veränderung ermöglichen." In ...

Einige psychologische Studien zeigen bereits, wie sehr die gegenwärtige Lage den Menschen seelisch zusetzt. Der Psychiater Joachim Galuska warnt bereits vor einem "Corona-Burn-out", der sich hier abzeichne. Die von ihm gegründeten Heiligenfeld Kliniken in Bad Kissingen haben bereits jetzt mehr als 50 Prozent mehr Anfragen für Krankenhausbehandlungen. "Ich bin davon überzeugt, dass wir auf einen Corona-Burnout zusteuern. Je länger Corona bleibt, umso mehr ist die Gefahr von Burnout-Erkrankungen ...

In den Monaten der Pandemie hat sich unsere Weltwahrnehmung zum Teil dramatisch verändert. Das Leben, wie wir es kennen, scheint sich uns immer mehr zu entziehen, oder, wie Theresa Schouwink im Philosophie-Magazin schreibt: "Anstelle einer berührbaren und antwortenden Wirklichkeit ist etwas getreten, das wie ihr virtuelles Abbild anmutet und lediglich beobachtet werden kann. Die schweigenden, möglichst voneinander entfernt sitzenden Passagiere in den öffentlichen Verkehrsmitteln, deren Gesichter ...

Schlaf ist wichtig, damit sich Körper und Geist regenerieren können. Doch die Wissenschaft zeigt auch, dass sich in unserem Gehirn im Schlaf zugleich überraschende Einsichten einstellen können. Das liegt daran, dass unser übliches Denken, während wir ruhen, aus seiner Routine gerissen wird. Im Non-REM-Schlaf, den ruhigeren Schlafphasen also, kann unser Gehirn Informationen in sinnvolle Kategorien einordnen. Im REM-Schlaf hingegen, der Traumphase, entstehen Perspektiven, die über diese Begrenzungen ...

Unsere Reaktionen (oder auch Nicht-Reaktionen) auf die Zumutungen der Pandemie sind in ihrer ganz eigenen Weise auch ein Spiegel, wo das Menschsein in der modernen Welt gerade steht. Sie zeigen uns, was uns wichtig ist, was wir verteidigen, und auch, was uns gleichgültig ist. Der Psychoanalytiker Hans Jürgen Wirth erklärt gegenüber dem Spiegel die psychischen Kontext, in dem sich unser Ringen mit den gegenwärtigen Herausforderungen abspielt. Das Tragen der Masken beispielsweise wird in seiner ...

Wir neigen dazu, Erfahrungen, die wir einmal gemacht haben, zur Entscheidungsgrundlage für neue Handlungen zu machen. Doch manchmal trügt uns unsere Erinnerung. Eine Studie aus Cambridge zeigt nun, dass viele Menschen dazu neigen, wenn eine Situation gut geendet hat, ihren eigentlichen Verlauf auszublenden und damit wesentliche Entwicklungen zu ignorieren. Im Experiment wurden Probanden zwei Töpfe mit Münzen gezeigt, wobei sie jeweils mehrere Ausschnitte aus dem Topfinhalt zu sehen bekamen - mal ...

Ab wann ist man reich? Eine Frage, die extrem subjektiv ist, wie das Beispiel von Finanzminister Olaf Scholz zeigt. In einem Fernsehgespräch zu seiner persönlichen finanziellen Situation befragt, sagte er lapidar: "Ich verdien' ganz gut. Als reich würde ich mich nicht empfinden." Rein definitorisch beginnt in Deutschland der Reichtum bei einem Netto einkommen von 3.892 Euro für Singles und 5.294 Euro für Paare ohne Kinder. Das ist das Doppelte des so genannten Medianeinkommens - ...

Freiheit ist ein in modernen Gesellschaften viel bemühtes Gut. Und gerade in der Diskussion darüber, wie wir am besten mit der Pandemie umgehen können, wird sie von vielen ins Feld geführt, die sich durch staatliche Vorgaben in ihrer Lebensweise eingeschränkt fühlen. In einem Kommentar in der taz analysiert die Autorin Isolde Charim, wie hier ein in ihren Augen eigentlich bereits pervertierter Freiheitsbegriff bemüht werde. "Auf Freiheit lässt sich nicht mehr einfach so sich berufen. Es ist ...

Manchmal hat der Volksmund unrecht, beispielsweise wenn es darum geht, von sich selbst auf andere zu schließen. Das sollten wir nämlich vielleicht doch bisweilen tun, insbesondere wenn es darum geht, uns der Bedürfnisse unserer Mitmenschen bewusst zu werden. Eine Studie zeigt nämlich: Das, was wir für uns selbst als wesentlich erachten, können wir bei anderen oft nur schwer wahrnehmen. Befragt wurden rund 1.900 Personen aller gesellschaftlichen Schichten zu ihren eigenen körperlichen und psychischen ...

Diversity rockt, könnte man sagen, wenn man sich die verschiedenen Studien ansieht, die erforschen, was die Leistungsfähigkeit von heterogenen Arbeitnehmerschaften von der eher uniformer Belegschaften unterscheidet. Laut McKinsey beispielsweise erhöht sich die Wahrscheinlichkeit überdurchschnittlicher Profitabilität um 25 Prozent, wenn ein Unternehmen eher divers aufgestellt ist. Und die Boston Consulting Group hat festgestellt, dass in Unternehmen mit diversen Team 45 Prozent des Umsatzes durch ...

Ob Vorgesetzte ihre Mitarbeiter fair behandeln, scheint nicht zu unterschätzende Auswirkungen auf die Gesundheit der Arbeitenden zu haben. Diese Schlussfolgerung legt der AOK-Fehlzeiten-Report 2020 nahe. Befragt wurden 2.500 Arbeitnehmer*innen. In der Gesamtbilanz zeigt sich: Jene, die sich vom Chef fair behandelt fühlen, sind im Jahresschnitt zwei Tage weniger krank als die, die über Ungerechtigkeit klagen. Letztere empfinden Wut und Ärger (23,3 Prozent) und berichten, dass sie unter Lustlosigkeit ...

In der Diskussion um mehr Nachhaltigkeit spielt unser Konsum eine wesentliche Rolle, denn all das, was wir mit unseren Lebensstilen verbrauchen, entzieht uns über kurz oder lang die Lebensgrundlage. Irgendwie wissen wir das auch, aber warum fällt es uns so schwer, etwas zu verändern. Für den Trendanalyst Carl Tillessen hat diese Verleugnung verschiedene Ursachen. "Das Bedürfnis nach Teilhabe und Macht ist eng mit Konsum verbunden, insbesondere mit niederschwelligem Konsum. Je effizienter ...

Wenn es um die Klimakrise geht, sind wir alle zum Handeln aufgefordert. Ein Blick auf die größten Verursacher von CO2 zeigt allerdings auch, dass es Bevölkerungsgruppen gibt, deren Lebensweise besonders große negative Auswirkungen hat. Eine Oxfam-Studie, die die weltweiten Emissionen zwischen 1990 und 2015 auswertet, zeigt: Gut die Hälfte des CO2-Ausstoßes in dieser Zeit wurde von den reichsten zehn Prozent der Weltbevölkerung verursacht. Das reichste Prozent war sogar für 15 Prozent der Emissionen ...

Seit Monaten bestimmt vor allem die Pandemie die Schlagzeilen und die Meta-Krise des Klimawandels scheint in der Öffentlichkeit in den Hintergrund gerückt zu sein. Doch im Bewusstsein der Bevölkerung ist sie es nicht. Eine Studie der Universität des Saarlandes mit 500 Befragten aller Altersgruppen zeigt: Auch in Zeiten der Krise haben viele Menschen, wenn es um ihren Konsum geht, Nachhaltigkeit im Blick. 77 Prozent ist es wichtig, dass das, was sie kaufen, keine negativen Auswirkungen auf die ...

Resilienz ist unter den Vorzeichen der Pandemie zu einem besonderen Thema geworden, denn wir alle erleben seit Monaten, wie unsere gewohnten Lebenswelten einem rapiden Wandel unterworfen sind oder sogar in Teilen zusammenbrechen. Ein so großes und umfassendes Ereignis wie Corona lässt uns dabei leicht vergessen, dass wir eigentlich ständig mit Situationen konfrontiert sind, die uns zutiefst herausfordern oder auch schmerzen - und dass wir die meisten davon in ihren Auswirkungen durchaus über die ...

Unsere psychische Verfassung, zumindest gesamtgesellschaftlich betrachtet, scheint nur eine Richtung zu kennen - es geht bergab. Und dies nicht, weil Corona uns unter Dauerstress setzt. Die von der DAK ermittelten Krankschreibungen wegen psychischer Probleme haben im letzten Jahr einen neuen Höchststand erreicht. Gegenüber 2018 erhöhten sich die Fehltage von Arbeitnehmer*innen wegen Depressionen, Angst- oder Belastungsstörungen um 24 auf 260 Tage pro 100 Versicherte. Erstmals hat die DAK diese ...

Auf dem Markt der Meditations-Apps tut sich in letzter Zeit eine Menge. Neben Klassikern, die einfach geführte Meditationen zu verschiedenen Themen anbieten, versuchen sich manche Anbieter auch am Einsatz von Methoden, die das Meditationserlebnis vertiefen sollen. Die App Sonamedic etwa nutzt in den von ihr angebotenen Meditationen auch binaurale Beats. Dabei werden, wenn man die Tracks mit Kopfhörern hört, beiden Ohren jeweils unterschiedliche Frequenzen dargeboten. Die Idee dahinter: Das Gehirn ...

Immer wieder schwappt in der politischen Diskussion hoch, dass viele der Preise, die wir für das, was wir zum Leben brauchen, nicht abbilden, welche Kollateralschäden mit diesem Konsum verbunden sind. Der Lebensmittelanbieter Rewe will nun in einer neuen Filiale seiner Tochter Penny die versteckten Kosten, die nicht von den Lebensmittelpreisen beinhaltet sind, transparent machen. In dem neuen Nachhaltigkeitsmarkt soll neben dem gewohnten Ladenpreis für einige Eigenmarken ein weiterer Preis auch ...

Zwischen Fakten und Fake unterscheiden zu können, ist in Zeiten lebensweltlicher Komplexität und aufflammender Verschwörungstheorien eine wesentliche Kulturkompetenz. Eine Studie zeigt jedoch, dass unsere Unterscheidungsfähigkeit zu bröckeln beginnt, wenn wir nur oft genug mit falschen Aussagen konfrontiert werden. Die Wissenschaftler zeigten im Test ihren Versuchspersonen wahre und falsche Aussagen, und dies in zwei Durchgängen. Dabei wurde deutlich: Falsches, das mehrfach gehört wurde, erschien ...

Manchmal hat man das Gefühl, dass es vor allem die harten Kämpfer sind, die irgendwann mit Sicherheit in der Führungsetage landen. Die, die ganz auf den eigenen Erfolg fixiert und deshalb alle Hebel in Bewegung setzen, um besonders erfolgreich zu sein. Vielleicht rührt dieser Eindruck daher, dass solche Egomanen meist besonders laut agieren und man sie deshalb kaum überhören oder übersehen kann. Eine Langzeitstudie der Berkeley-Universität zeigt jedoch - dieser Eindruck trügt. Die Studie hat die ...

Das Handwerk hat einen großen Vorteil - am Ende des Tages sieht man nicht nur, was man geleistet hat, man kann es sogar anfassen. Die eigene Leistung wird so ganz manifest in der wirklichen Welt sichtbar. Das Gefühl, das man dabei empfinden kann, nennt der Psychologe Stephan Grünewald "Werkstolz". Und genau dieser drohe, unter den Vorzeichen der wachsenden Digitalisierung mehr und mehr unter die Räder zu kommen. "In der digitalen Welt wird oft an abstrakten Objekten gearbeitet, ...

Wie wir unsere Lebensumstände empfinden, hängt nicht unwesentlich von unserer Haltung zum Leben ab. Eine amerikanische Studie zeigt: Menschen mit hohem Anspruchsdenken fühlen sich leichter ungerecht behandelt und zeigen sogar weniger Mitgefühl als jene, die nicht so viel für sich erwarten. Die Wissenschaftler testeten zunächst mit einem Fragebogen, wie hoch das Anspruchsdenken ihrer Probanden war. Dann sollten sie eine langweilige Tätigkeit ausführen, wobei allen Testteilnehmern gesagt wurde, ...

Mit Corona haben die verschiedensten Bedrohungs- und Angstszenarien in unseren Alltag Einzug gehalten. Dadurch mag das Angstlevel in Teilen der Bevölkerung gewachsen sein. Doch sollten wir auch bedenken, dass die Angst vor dem Kontrollverlust eigentlich zum Wesen unserer modernen Gesellschaften gehört, denn viele unserer heutigen Errungenschaften beruhen gerade darauf, dass wir versuchen, mit ihnen unser Leben zu verbessern und es so zu schützen. "Das Leben ist immer gefährlich. Man kann ...

"Wir müssen die Wirtschaft von der Krise her neu denken", fordert der Wirtschaftswissenschaftler Lars Hochmann in einem Beitrag für Capital. Und er kritisiert, wie sich sein Fach über lange Jahre in der Bequemlichkeit alter Begrifflichkeiten eingerichtet hat. Sein Anliegen: Wirtschaft nicht mehr als ein System zu sehen, das eben so ist, wie es ist. Die Ursache der Krise "liegen weder in der Verantwortung einzelner Menschen noch lassen sie sich auflösen in einer gesellschaftlichen ...

Psychologen stellen seit vielen Wochen fest, wie stark die Pandemie auf unser Angstsystem zu wirken scheint. Der kollektiv erfahrene Kontrollverlust offenbart dabei ein Paradox, denn es sind nicht unbedingt die realen Gefahren, die uns in Sorge versetzen, sondern eher die Erkenntnis, dass wir einer Illusion aufgesessen haben, unser Leben kontrollieren zu können. "Wie leben in einer der am besten abgesicherten Gesellschaften weltweit. Aber unsere Ängste sind oft überdimensional groß. Unsere ...

Wohl jede*r hat inzwischen diese Momente, in denen sich eine gewisse Corona-Müdigkeit einstellt. Seit Monaten mit all den bestehenden Einschränkungen zu leben, ist für viele Menschen eine kleine Katastrophe, für andere vielleicht nur zunehmend nervig. Eine Studie zeigt nun, dass sich bei all den Zumutungen, denen wir ausgesetzt sind, das grundsätzliche Wohlbefinden der Menschen dennoch kaum verschlechtert hat - zumindest bei jenen, die (immer noch) vollzeiterwerbstätig sind, denn diese stellen ...

In den letzten Jahren war die Meditationsforschung in einem Euphorie-Hoch. Vielleicht ist es so etwas wie eine sich selbst erfüllende Prophezeiung, dass Studien über positive Effekte von Achtsamkeit weitere nach sich ziehen, die zu ähnlichen Erkenntnissen kommen. Seit Meditation in der Wissenschaft als Thema salonfähig geworden ist (es gab Zeiten, in der das Thema ein wahrer Karrierekiller war), bemühen sich natürlich insbesondere Wissenschaftler, denen die Methode am Herzen liegt, in entsprechender ...

Seit Burnout ein gesellschaftliches Thema geworden ist, gibt es viele Therapieansätze, die versuchen, Betroffenen zu helfen. Die Wissenschaft zeigt allerdings inzwischen auch, dass die Genesung von solchen tiefgehenden Erschöpfungsphasen im Leben nicht ganz so einfach ist, wie gedacht. Eine schwedische Studie etwa begleitete 217 Menschen, die einer Klinik eine entsprechende Therapie absolviert hatten, über sieben Jahre, um die Entwicklung ihres Gesundheitszustandes zu dokumentieren. Dabei zeigte ...

Seit Meditation schon fast ein neuer Volkssport geworden ist, mehren sich auch Studien über mögliche negative Wirkungen. Jeder Meditationsanfänger dürfte das Phänomen kennen: Wenn man erst einmal in Kontakt mit der Stille kommt, nimmt man plötzlich auch viel stärker wahr, wie viel Lärm eigentlich das eigene Leben durchzieht. Für Menschen, die als Teil einer Therapie gegen Angststörungen oder Depressionen auch meditieren, kann dieser Effekt, der ganz natürlich ist, durchaus auch problematisch werden. ...

Wir bewegen sie den ganzen Tag - und doch empfinden wir sie oft als lästig. Die Rede ist von unseren Gedanken. Der Psychologe Andreas Mayer zeigt in einem Forschungsüberblick, dass viele Menschen ihre Gedanken als etwas wahrnehmen, dass von außen in sie sie eindringt, ohne dass sie sich dessen erwehren könnten. Das führe zu einem Gefühl von Kontrollverlust, weil viele Betroffene kaum eine Möglichkeit sehen, diese geistigen Geschehnisse einfach sein zu lassen. Im Gegenteil: Sie fühlen sich gedrängt, ...

Wir leben in einer Zeit, in der Meditation auch dafür gelobt wird, dem teils krankhaften Individualismus und den damit verbundenen Egomotivationen entgegenzuwirken. Meditation macht wacher, aber nicht zwingend auch für die eigenen Unzulänglichkeiten. Im Gegenteil: Wer sich durch Achtsamkeitsübungen gestärkt fühlt, kann damit auch leicht sein Ego stärken. Die WiWo geht in einem Artikel genau diesem Phänomen nach. Eine niederländische Studie etwa zeigt, dass Achtsamkeit unerwünschterweise auch Selbstüberschätzung ...

Seit Meditation fast schon zu einem Volkssport und coolen Lifestyle geworden ist, schätze ich immer mehr, wenn ich darüber lese, wie Menschen abseits dieses neuen Mainstreams auch Angebote machen, um wirklich in die Tiefe zu gehen. Der Bayrische Rundfunk berichtete kürzlich über die Waldklause von Maria Eck im Chiemgau, eine Einsiedelei, in die man sich für eine Woche zurückziehen kann. "Der Sinn der Einsiedelei besteht darin, dass Menschen den inneren Schalter von 'machen und schaffen' ...

In den letzten Jahren hat die Opioid-Krise in den USA schon vielfach zu Schlagzeilen geführt. Einerseits ist sie ein gesundheitliches Phänomen, weil eben immer noch in mehr Fällen als wahrscheinlich nötig diese süchtig machenden Schmerzmittel von Ärzten verschrieben werden. Sie deutet aber auch auf ein kulturelles Problem. "Die Orte, die von der Überdosiskrise am stärksten betroffen sind, sind Orte, an denen Menschen hoffnungslos sind und keine Arbeit haben. Orte, an denen die Infrastruktur ...

Manchmal wundert man sich schon, warum Führer, ob in der Politik oder der Wirtschaft, die sich durch Egoismus, Herrschsucht oder Manipulation hervortun, dennoch Gefolgschaften finden. Eine wissenschaftliche Langzeitstudie zeigt nun, dass sich dies zumindest zum Teil erklären lässt durch Erfahrungen während der Zeit des Aufwachsens. Konkret belegt die Studie, dass Menschen, die in jungen Jahren in Umfeldern leben, die durch ein hohes Konfliktniveau bestimmt sind, in späteren Lebensjahren mit einer ...

Je mehr Achtsamkeit zu einem Trend geworden ist, umso eher wird sie auch zu einem kommerziellen Markt. In einem Artikel für den Humanistischen Pressedienst betrachtet die Schriftstellerin Nadine Pungs sehr kritisch die Auswüchse der Branche. Mit Ratgebern, Kursen und Beratungen werde Menschen oft genug nicht zu mehr Entspannung verholfen. Im Gegenteil: "Statt Stress zu reduzieren, führt Achtsamkeit häufig zu Stress, indem sie einen Totalitarismus der Selbstoptimierung erschafft. Das Problem: ...

Männer eher für klug zu halten und Frauen stattdessen im Kreis der Familie zu sehen - selbst wenn viele Menschen, fragt man sie nach solchen Vorteilen, meinen, sie sehen das nicht so, in Wahrheit sitzen diese Stereotype tiefer, als wir denken. Eine Harvard-Studie machte mit 3.600 Proband*innen aus 80 Ländern so genannte Implizite Assoziationstest, bei denen sie Bilder und Begriffe sortieren sollten. Eine schnelle Reaktionszeit deutet dabei darauf hin, dass die Beziehung von Bild und Text der Versuchsperson ...

Die Pandemie hat uns gezeigt, wie flexibel arbeiten doch möglich sein kann. Und viele Menschen hoffen, auch nach der Krise mehr Freiheiten bei ihrer Arbeitsgestaltung zu haben. Für die Mitarbeiter der Allianz-Versicherung könnte dieser Wunsch aufgehen, denn der Vorstandsvorsitzende kündigte an, man wolle in Zukunft und strategisch das Thema Heimarbeit stärken. Ganz anders hingegen Arbeitgeberpräsident Ingo Kramer. "Die Idee, ein Recht auf Homeoffice zu schaffen, ist so angelegt, dass ich ...

Glücklich lebt es sich leichter - und gesünder, wie eine neue Langzeitstudie zeigt. Psychologen teilten 155 Probanden in drei Gruppen ein - eine absolvierte ein dreimonatiges Glücks-Training mit einer wöchentlichen Sitzung von einer Stunde, eine machte ein Online-Training und eine diente als Kontrollgruppe. Zu den Übungen der Trainings gehörten Meditation oder Tagebuch-Notizen über Dinge, für die man dankbar ist. Die Trainingsteilnehmer entwickelten während des Programms mehr Lebenszufriedenheit ...

Der Soziologe Hartmut Rosa hat sich in den letzten Jahren einen Namen gemacht mit der Untersuchung der subtileren Dimensionen unseres menschlichen Zusammenlebens und seine Arbeiten zur Resonanz stoßen auf breites Interesse. Durch die Corona-Krise ist für ihn die Beschäftigung mit einem neuen Thema in den Vordergrund gerückt. Bei seinen Beobachtungen, was die Pandemie mit unserer sozialen Welt und uns macht, ist ihm aufgefallen, dass wir unter einem kollektiven Energieverlust zu leiden scheinen: ...

Der Markt für Meditations-Apps boomt, gerade auch in der Corona-Krise. Viele Anbieter werben dabei mit Wirkungen, die sie aus der Meditationsforschung ableiten. Doch viele dieser Studien beziehen ihre Daten aus Untersuchungen mit Menschen, die in Präsenzkursen meditieren lernen. Nun gibt es auch erste Untersuchungen, die messen, was die Nutzung von Apps wirklich bewirkt. Eine kleine Studie aus den Niederlanden maß etwa die Wirkungen einer App, die von einer Krankenkasse verbreitet wird, bei 191 ...

Intensives Grübeln und das Wälzen negativer Gedanken sind nicht nur dem psychischen Wohlbefinden nicht dienlich. Eine neue britische Studie zeigt nun auch, dass die negativen Denkschleifen anscheinend das Demenz-Risiko erhöhen. In der vier Jahre abdeckenden Untersuchung mit 360 Probanden, die 55 Jahre oder älter waren, wurde beobachtet, wie häufig Menschen sich in Denkmustern wie dem negativen Grübeln über Vergangenes oder in Ängsten vor der Zukunft ergehen. Außerdem wurde untersucht, wie sich ...

Wir alle erleben es wohl in der letzten Zeit immer wieder einmal, wie uns die Auswirkungen und die mit der Corona-Krise verbundenen Beschränkungen in unseren Leben berühren und bisweilen auch tiefer beeinträchtigen. Der Soziologe Martin Schröder hat nun Daten einer britischen Erhebung zu Zeiten des Höhepunkts des Lockdowns ausgewertet, die zeigen, wie tief diese Veränderungen auf die Psyche wirken. Wo vor der Pandemie 17 Prozent der Briten von sich sagten, dass sie ihre Alltagsaktivitäten nicht ...

Die Wirtschaftswoche widmet sich einer Kolumne der Frage, warum es erst des Corona-Viruses bedurfte, bis einmal ernsthaft darüber gesprochen wird, warum wir im Arbeitsleben oft völlig nachlässig mit Ansteckungsrisiken umgehen. Erkältet zur Arbeit? Das war vor Corona eher eine Regel denn eine Ausnahme. Der WiWo-Beitrag dekliniert durch, wie wir gerade lernen, dass das Arbeiten auch bei Ansteckungsrisiken weitergehen kann - im Homeoffice, virtuell vernetzt. Und er schlägt vor, diese innerhalb weniger ...

Die Verschwörungsszenarien rund um Corona verbreiten sich immer mehr im öffentlichen Raum. Ein Blick in die Geschichte zeigt, dass wir solche Psychodynamiken nicht zum ersten Mal erleben. Auf Spiegel online beschreibt beispielsweise der Psychoanalytiker Hans-Jürgen Wirth viele Parallelen, die vor wenigen Jahrzehnten auch die Reaktionen auf Aids geprägt haben. Besonders interessant an seinen Betrachtungen finde ich, was er darüber schreibt, wie die Fokussierung auf die äußere Bedrohungen (heute: ...

Meditation ist für viele Neueinsteiger schlicht eine Methode, um ein bisschen besser mit den Herausforderungen des Lebens zurechtzukommen. Umso mehr hat mich ein kürzlich in der Kirchenzeitung erschienener Beitrag berührt, in dem ein Autor über seine Erfahrungen mit einem Kontemplations-Retreat und den längerfristigen Auswirkungen auf sein Leben berichtet. "Ich hatte den Eindruck, in der Stille lernt man seine Mitmenschen besser kennen als im stundenlangen Geplapper. Man kennt sich auf einer ...

In den letzten Wochen sind viele Artikel erschienen, in denen Achtsamkeit als Krisen-Tool gehyped wird. Dass Achtsamkeit nicht nur die Resilienz fördert, sondern auch zur kollektiven Intelligenz beiträgt, zeigt eine neue Untersuchung der Boston Consulting Group in Zusammenarbeit mit Awaris, einem globalen Netzwerk, das sich mit wissenschaftlich fundierten achtsamkeitsbasierten Interventionen beschäftigt. Untersucht wurden 31 Teams mit knapp 200 Personen in einem deutschen Automobilkonzern und ...

Der Shutdown hatte für viele Menschen etwas Erleichterndes. Endlich einmal Zeit, weil viele Alltäglichkeiten einfach weggefallen sind. In der Philosophiegeschichte taucht der Rückzug immer wieder als produktiver Zustand auf. Ein Beitrag des Philosophie Magazins zeigt jedoch auch: Es macht einen großen Unterschied, ob dieser Verzicht (beispielsweise auf Kontakte oder Ablenkungen) selbst gewählt ist oder uns aufgezwungen wirkt. Die Isolation aus freien Stücken können wir als Freiheit erleben und ...

Rache ist süß, weiß der Volksmund. Und dieses impulsive Gefühl scheint tief in uns verwurzelt zu sein, selbst wenn unsere ethischen Erwägungen uns etwas anderes sagen. Eine neue Studie zeigt, wie sehr wir in beiden Dimensionen zuhause sind. 85 Versuchsteilnehmern wurden 15 Geschichten vorgelesen, in denen es um einen Bösewicht ging. Die Stories hatten drei unterschiedliche Ausgänge. Einmal wurde der Übeltäter besonders hart bestraft, einmal eher mäßig und einmal wurde ihm einfach verziehen. Anschließend ...

Eine neue Studie der Bertelsmann-Stiftung bringt ein "Optimismus-Paradox" der Europäer zum Vorschein. 58 Prozent der Befragten in den 27 EU-Ländern gaben sich in der Untersuchung zuversichtlich im Hinblick auf ihr eigenes Leben, während sie die Zukunftsaussichten ihres Landes längst nicht so positiv einschätzen. "Die Deutschen fallen durch ihr hohes Vertrauen in die eigene Kraft bei besonderer Verzagtheit hinsichtlich der Zukunft Deutschlands auf", zitiert die Zeit die Studienleiterin ...

Sich allein zu fühlen und kaum Kontakte zu anderen Menschen zu haben, galt lange Zeit vor allem als Problem der älteren Generation. Das BBC Loneliness Experiment, für das 46.000 Menschen weltweit aus den unterschiedlichsten Kulturen und Altersgruppen befragt wurden, zeigt nun, dass Einsamkeit ein komplexeres Phänomen ist, denn sie trifft auch viele junge Menschen und vor allem jene, die in individualistischen Kulturen zuhause sind. Hier stellte sich heraus, dass es vor allem junge Menschen sind, ...

Die Corona-Pandemie kommt uns vor allem in Form von Beschränkungen entgegen. Unser Alltag, so wie wir ihn bisher kannten, ist auf einmal in der bisherigen Form nicht mehr lebbar. Diese Situation erfahren wir meist vor allem als einen Verlust. Der Biologe und Philosoph Andreas Weber richtet allerdings den Blick auch darauf, was sich durch die gegenwärtige Situation vielleicht öffnen könnte - in unserer Wahrnehmung wie auch in unserer Beziehung zum Leben und seiner Lebendigkeit. "In der Corona-Pandemie ...

Mit dem Achtsamkeits-Trend sind nicht nur populäre Verflachungen von Meditation verbunden. Die neue Offenheit in Unternehmen gegenüber der Bewusstseinsdimension fördert auch immer Programm zutage, die auf Tiefe setzen. Der Mediziner Ramaswami Balasubramaniam verbindet in seinen Trainings für Führungskräfte Spiritualität und Neurowissenschaft, ganz ohne Bypass. Einer seiner Tipps für Führungskräfte: "Üben Sie, bedingungslos zu lieben. Heutzutage ist alles eine Transaktion. Können wir eine ...

Was wir im Leben erreichen möchten, empfinden wir wohl für gewöhnlich als zutiefst persönliche Angelegenheit. Die Wissenschaft zeigt uns jedoch, dass unsere Ziele alles andere als individuell sind. In einer amerikanischen Studie legten die Wissenschaftler einer Gruppe von 1.000 Proband*innen eine Liste mit gut 1.000 Begriffen vor, die sie einem Lexikon entnommen hatten, und baten die Teilnehmenden zu bewerten, wie sehr die unterschiedlichen Aspekte für sie ein Ziel darstellen. Die folgende statistische ...

Das Feintuning des eigenen Selbst hat Hochkonjunktur und immer mehr Meditations-Apps versprechen hier Abhilfe. Mit Mindshine gibt es ein neues Tool, das es nicht bei Achtsamkeit & Co. belässt, sondern komplexere Trainingsprogramme für Geist und Seele anbietet. Die Kurse zu Stressbewältigung, Energiesteigerung oder Dankbarkeit kombinieren Atemübungen, Lerneinheiten und psychologische Tipps, um ein ganzheitliches Erlebnis zu ermöglichen. Gut an dem Ansatz ist sicherlich, dass die einzelnen Trainingseinheiten ...

Meditation wirkt befreiend, diese Erfahrung machen viele Menschen, die beginnen, sich mit Achtsamkeit zu beschäftigen. Und eine neue Studie gibt ihnen recht. Wissenschaftler untersuchten, ob Achtsamkeit im Hinblick auf die Deutung sozialer Situationen einen Unterschied macht. Den Probanden wurden Situationsbeschreibungen vorgelesen, die im Hinblick auf die Intention der Handelnden mehrdeutig waren, beispielsweise: In der Bahn schnappt ihnen jemand den letzten Sitzplatz weg. War das böswillige ...

Erste Studien sind bereits dabei, die psychosozialen Auswirkungen der Corona-Pandemie zu untersuchen und kommen zu nicht sonderlich überraschenden Erkenntnissen. Die Universität Basel etwa fand in einer Befragung, an der rund 10.000 Schweizer*innen teilnahmen, heraus, dass die Hälfte der Antwortenden sich durch die veränderten Lebensbedingungen deutlich gestresster fühlt als in der Vor-Corona-Zeit. Gründe sind die großen Veränderungen bei Arbeit und Beruf, das eingeschränkte Sozialleben und bei ...

Meditation hat in Corona-Zeiten Hochkonjunktur. Ein bisschen zur Ruhe kommen bei all dem Chaos und vielleicht noch Inspirationen tanken für das gerade marode Business? Der Podcast "Make it Mindful" geht in zwei Folgen im Dialog mit dem Zen-Lehrer Paul Kohtes den Fragen nach, wie wir uns in Krisenzeiten selbst retten können und wie wir die Wirtschaft retten können. Einfach mal zurücklehnen, zuhören und den Ideen erlauben, aus mehr innerer Tiefe aufzusteigen ...
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Jeder weiß es, und doch halten sich die wenigsten dran - genügend Schlaf ist das, was uns wirklich fit hält. In Zeiten von Corona, wo übliche Alltagsrhythmen vielfach durchbrochen sind, fällt es vielen noch schwerer, die Erholung in der Nacht nicht zu kurz kommen zu lassen. Eine amerikanische Studie zeigt nun, wie sich der innere Schweinehund am besten überwinden lässt. Die Wissenschaftler testeten mit 300 Probandinnen die besten Strategien. Dabei zeigte sich - wer seine Absicht sehr konkret ...

In nur wenigen Wochen hat die Corona-Krise uns gezeigt, wie viele geradezu dramatische Veränderungen unserer Lebensweise möglich sind. Sicher, die Tatsache, dass unser wirtschaftliches und gesellschaftliches Leben gegenwärtig zum großen Teil zum Erliegen gekommen ist, ist für viele Menschen vordergründig keine Erfahrung von Entschleunigung (wie man sie sich in überbetriebsamen Zeiten gerne herbeisehnt), sondern eher eine Konfrontation mit Zusammenbrüchen. Für den Soziologen Hartmut Rosa kommt ...

Je länger der Ausnahmezustand, in dem wir uns befinden, andauert, umso mehr zehrt er an uns. Erste psychologische Studien deuten bereits an, dass wir durch eine Veränderung unserer inneren Haltung viel dazu beitragen können, uns nicht im Krisen-Modus zu verlieren. Der Bewusstseinsforscher Thilo Hinterberger gibt in einem Artikel viele praktische Tipps, wie wir unsere Resilienz stärken können, sei es durch bewussteren Medienkonsum und phasenweise Input-Abstinenz, eine Ausrichtung auf die positiven ...

"Beten allein reicht nicht", sagt der Dalai Lama in einem Bericht des Time Magazine und sensibilisiert dafür, wie wir mit mehr innerer Bewusstheit der gegenwärtigen Krise mutig begegnen. "Aus einer buddhistischen Perspektive sind alle fühlenden Wesen mit Leiden und der Wahrheit von Krankheit, Altern und Tod konfrontiert. Aber als menschliche Wesen haben wir auch die Fähigkeit, unseren Geist einzusetzen, um Angst und Panik und Gier zu bezwingen. Ich habe in den letzten Jahren wieder ...

Lohngerechtigkeit war schon immer ein Thema, doch in Corona-Zeiten wird besonders offensichtlich, welche Berufe unser Leben gerade tragen (und unter der Hand auch, welche vielleicht eher entbehrlich sind - über die Abwesenheit von Investmentbankern beispielsweise hört man gegenwärtig keine Klagen). In einem Interview mit dem Spiegel erhofft sich die Philosophin Lisa Herzog, dass wir aus den gegenwärtigen Erfahrungen lernen und vielleicht zu einer neuen Solidarität finden im Hinblick auf die finanzielle ...

In den letzten Wochen häufen sich im Internet die Tipps, wie wir mit Meditation besser durch die Corona-Krise kommen können. In einem Interview mit dem Schweizer Fernsehen öffnet die Zen-Lehrerin Anna Gamma den Blick dafür, dass wir uns im Meditieren auch mit anderen Menschen verbinden können, so dass Meditation auch ein Akt der Solidarität sein kann. "Ich habe während meiner Ausbildung gelernt, dass wir stellvertretend für Andere da sein können. Wenn wir täglich miteinander meditieren, verbinden ...

Für den Globalisierungskritiker David Graeber ist mit Corona eine neue Chance gekommen, den Status quo unserer gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Organisation zu hinterfragen und uns jenseits der bisher gedachten Systemzwänge nach alternativen Zukünften zu strecken. "So viele grundsätzliche Fragen wurden lange nicht gestellt, weil man sie gar nicht formulieren konnte in der Sprache der neoliberalen Ökonomen. Die haben so getan, als wären sie im Besitz einer Wissenschaft, die sowieso ...

In seinem Buch "Unverfügbarkeit" hat der Soziologe Hartmut Rosa treffend beschrieben, wie unser modernes Leben davon lebt, dass wir uns die Welt aneignen, sie uns verfügbar machen. Unter den Vorzeichen von Corona bricht diese Dynamik zusammen. Und mit dem Virus scheint uns dieser zutiefst gewohnte scheinbare Normalmodus nun als Monster entgegenzukommen. "Das Coronavirus ist für mich ein Musterbeispiel für die Rückkehr des Unverfügbaren als Monster. Es könnte überall sein, selbst ...

Die Corona-Krise ist nicht nur eine Bedrohung unserer körperlichen Gesundheit. In Zeiten der physischen Distanzierung sind wir gnadenlos auf uns selbst zurückgeworfen bzw. auf den Kreis unserer Nächsten, mit denen wir zusammenleben. Aus Studien zu den Folgen von Quarantäne im Kontext von Ebola oder Sars weiß die Wissenschaft, wie Menschen auf Isolation reagieren. "Während der Quarantäne fanden sich bei Erwachsenen erhöhte Raten von posttraumatischen Stresssymptomen, Vermeidungsverhalten und ...

Während wohl die meisten Menschen zur Zeit in Gedanken vor allem damit beschäftigt sind, wie und wann wir die Corona-Krise am besten überwinden, wagt der Medienwissenschaftler Bernhard Pörksen bereits einen Blick in die Zukunft. "Die Co­ro­na­kri­se wirkt der­art trans­for­ma­tiv, weil sie zu den mensch­li­chen Angs­t­re­fle­xen und Wahr­neh­mungs­mus­tern passt. Sie han­delt ganz di­rekt von der Ge­fahr für das ei­ge­ne Le­ben und das der Nächs­ten, nicht pri­mär vom Über­le­ben der an­de­ren ...

Es ist schon auffallend - noch nicht einmal drei Wochen ist das öffentliche Leben zum Erliegen gekommen, und schon häufen sich in den Medien die Tipps, wie man runterkommen kann bei all dem Corona-Stress. Einfach mal abschalten, ist eine Devise, die in diesen Tagen vielfach ausgegeben wird. Öko-Test beispielsweise hat gerade eine - sehr gute - Übersicht über Meditations-Apps veröffentlicht (eine Empfehlung für alle, die auf der Suche nach solchen Tools sind) und schreibt: "Gerade in Zeiten ...

Für den Philosophen Markus Gabriel wirft die Corona-Krise die Frage auf, ob sie nicht "eine Immunreaktion des Planeten gegen die Hybris des Menschen, der unzählige Lebewesen aus Profitgier zerstört" sein könnte. "Das Corona-Virus offenbart die Systemschwächen der herrschenden Ideologie des 21. Jahrhunderts. Dazu gehört der Irrglaube, dass wir durch naturwissenschaftlich-technologischen Fortschritt alleine schon menschlichen und moralischen Fortschritt vorantreiben können. Dieser ...

GEO Wissen hat aktuell eine Ausgabe zum Thema Yoga und Meditation herausgebracht, die in der aktuellen Situation der Anspannung und Ungewissheit sicherlich für viele wie ein Rettungsanker wirkt. Die Neurowissenschaftlerin Britta Hölzel beispielsweise erklärt in einem Interview, wie eine Achtsamkeitspraxis es erleichtert, eine bewusstere Beziehung zum eigenen Innenleben zu entwickeln: "Es ist der erste Schritt, um herauszufinden, in welcher Beziehung ich zu meinen Gedanken und Gefühlen stehe. ...

Die soziale Dimension unserer Lebensweise verändert das menschliche Gehirn. Und es zeigt sich, dass dies bei Männern und Frauen auf ganz unterschiedliche Weise geschieht. Frauen mit vielen sozialen Kontakten beispielsweise weisen ein deutlich höheres Volumen in der für Emotionen zuständigen Gehirnregion auf, während dies bei Männern unter ähnlichen Vorzeichen nicht der Fall ist. Bei Männern wiederum lassen sich geringe soziale Kontakte am Belohnungszentrum erkennen. Die Wissenschaftler führen ...

Meditation ist nicht zuletzt deshalb so beliebt, weil sie es Menschen erlaubt, resilienter zu leben. Meditierende mögen das Gleiche erleben und spüren wie andere Menschen auch, was sie unterscheidet ist, dass sie mehr Handlungsfreiheit im Hinblick auf ihre Reaktionen empfinden. Wissenschaftliche Untersuchungen von Schmerzpatienten etwa zeigen: Auch wer meditiert, verarbeitet im Gehirn die gleichen Schmerzsignale und nimmt auf der körperlichen Ebene den gleichen Schmerz wahr wie Nichtmeditierende. ...

Die Corona-Krise zwingt das Leben, wie wir es kennen, in die Knie. Und manche hoffen bereits, dass die neuen Erfahrungsräume, die sich im Angesicht des Unbeherrschbaren auftun, vielleicht auch einen kulturellen Wandel nach sich ziehen. Die Philosophin Svenja Flaßpöhler etwa richtet den Blick darauf, dass jetzt, wo unsere üblichen Konsumtaktiken um erliegen kommen, vielleicht das Kümmern stärker in den Vordergrund rückt. "Jetzt merken wir, wie wichtig das Kümmern, Sorgen und Verpflegen ist. ...

Viele Menschen machen in diesen Tagen die Erfahrung, dass bei all den schlimmen und herausfordernden Entwicklungen, deren Zeugen wir gerade werden und von denen wir selbst betroffen sind, die Corona-Krise auch etwas zu öffnen scheint. Sie verändert unsere Wahrnehmung des Lebens auf einer tiefgreifenden Ebene. "Aus einem massiven Kontrollverlust wird plötzlich ein regelrechter Rausch des Positiven. Nach einer Zeit der Fassungslosigkeit und Angst entsteht eine innere Kraft. Die Welt 'endet', ...

Wir sind noch ganz am Anfang zu erfassen, was uns hier mit der Corona-Krise entgegen kommt. Und wir erleben sie aufgrund all der äußeren Einschränkungen, die wir gerade erfahren, wahrscheinlich zunächst vor allem als ein äußeres Ereignis. Doch gibt es schon erste Stimmen, die bereit sind, tiefer zu schauen. "Der Virus hält uns einen Spiegel vor. Er zwingt uns dazu, uns unseres eigenen Verhaltens und dessen Einfluss auf die Gemeinschaft bewusst zu werden. Dieser Spiegel lädt uns ein, unseren ...

Die ungleichen Einkommenschancen von Männern und Frauen am Arbeitsmarkt werden immer wieder zum Thema. Die Soziologin Gabriele Winker findet, dass es nicht ausreicht, nur über die unterschiedlichen Präferenzen der Geschlechter bei der Berufswahl zu diskutieren. Ihrer Erfahrung nach wird noch viel zu wenig betrachtet, dass die so genannte Care Arbeit, das Sorgen für die Familie, Haushalt oder die Betreuung von Verwandten, viel zu wenig als gesamtgesellschaftliches Thema wahrgenommen wird. Wo Care-Arbeit ...

Noch schwappt die Corona-Krise mehr oder weniger über uns hinweg und wir sitzen staunend im Zentrum einer Entwicklung, deren weitere Folgen für niemanden auch nur zu erahnen sind. Das Zukunftsinstitut wirft indes bereits einen Blick auf mögliche Szenarien, wie die aktuellen Erfahrungen auf unser globales Zusammenleben wirken könnten. Anhang der Skalen Optimismus/Pessimismus und lokal/global sehen die Zukunftsforscher vier Szenarien, zu denen die Corona-Erfahrung führen könnte. Die positivste Möglichkeit ...

Die Bedrohung durch den Corona-Virus lässt uns alle mehr zusammenrücken, zumindest innerlich, denn seit das soziale Leben immer mehr zum Erliegen kommt, sind wir vor allem im Verzicht miteinander verbunden. WELT-Redakteur Moritz Seyffarth, 26 Jahre alt, stellt in einem Kommentar eine Beziehung zur Diskussion über die Klimakrise her, in der vor allem die Jungen von der älteren Generation immer wieder Verzicht fordern. Unter den Vorzeichen von Corona müssten nun jedoch auch die Jungen "Verzicht ...

Der Umgang mit dem Corona-Virus bricht immer mehr von dem, was uns als alltägliches Leben zutiefst vertraut und wertvoll ist, auf. Reisebeschränkungen, Absage von Großveranstaltungen, großflächige Quarantäne - im Angesicht der Bedrohung werden Einschränkungen, die im Normalmodus einer Gesellschaft kaum durchzusetzen wären (oder gar angedacht wurden), plötzlich möglich. Und kaum jemand rebelliert. Weil unterschwellig allen klar ist, dass Verzicht (an individueller Bewegungsfreiheit) und Einbußen ...

Die traditionelle Psychologie macht oft einen Bogen um Spirituelles. Dabei können spirituelle Bezüge insbesondere Menschen, die krank sind, helfen. Der Harvard-Professor David H. Rosmarin hat nun an einem Krankenhaus das Programm SPIRIT ins Leben gerufen, nachdem er in einer Studie darauf gestoßen war, dass 80 Prozent der befragten Patientinnen religiöse Bezüge als sehr hilfreich empfanden, um mit ihrem krankheitsbedingten Stress umzugehen. Bereits 1.500 Patientinnen haben inzwischen ...

Leistung ist in gewisser Weise das, was unsere Gesellschaft zusammenhält. Ohne all die Menschen, die tagtäglich in Berufen arbeiten, die der Allgemeinheit dienen, ginge hier - gar nichts. Doch wenn es um Leistungsgerechtigkeit geht, bleiben all die Krankenschwestern, Polizisten, Feuerwehrleute und Putzmannschaften eher außen vor, denn honoriert in Euro und Cent kommen ihre Leistungen deutlich schlechter weg als jene von Menschen in Berufen, die sogar oftmals dem Gemeinwohl eher schaden. Der Spiegel ...

Die Hirnforschung erfreut sich im Business größter Beliebtheit, vor allem, seit zahlreiche Achtsamkeitsstudien belegen, wie bestimmte Übungen der Arbeit dienliche Fähigkeiten unterstützen und beispielsweise fokussierter und aufmerksamer machen. Das Magazin Human Resources Manager hat den Trend einmal unter die Lupe genommen. Zu Wort kommen Pionierunternehmen, die schon lange, bevor es zur Mode wurde, auch neurowissenschaftliche Erkenntnisse in ihre unternehmensinternen Weiterbildungen integrierten ...

Ein sinnhaftes Leben dürfte für die meisten Menschen etwas zutiefst Positives sein. Paradoxerweise erwächst dieses Sinngefühl jedoch nicht zwingend auch allein aus positiven Erfahrungen. Eine neue australische Studie zeigt - auch negative Erlebnisse und Emotionen können sehr sinnstiftend sein, denn ausschlaggebend ist vor allem die Intensität der gemachten Erfahrung. Die Wissenschaftler hatten Menschen nach Ereignissen gefragt, die für ihr Leben besonders sinnstiftend waren. Und waren zunächst ...

Immer wieder wird thematisiert, wie in den letzten Jahren der gesellschaftliche Umgangston dabei ist, zu verrohen. Romy Jaster, Philosophie-Dozentin an der Humboldt-Universität in Berlin, findet streiten gut - solange man mit seinem Gesprächspartner dabei in einem guten Kontakt bleibt. Die Mit-Gründerin des Forums für Streitkultur, das sich für eine konstruktive und demokratische Form der Debatte einsetzt, erklärt in einem Interview mit der Hertie Stiftung, worauf es bei gutem Streiten ankommt. ...

Von Borderline-Patienten ist bekannt, dass sie sich bisweilen körperlichen Schmerz zufügen, um besser mit ihren aufgewühlten Emotionen zurechtzukommen. Eine neue psychologische Studie zeigt nun, dass anscheinend auch psychisch gesunde Menschen viel von dieser Methode halten. In der Untersuchung wurden den Probanden Bilder gezeigt, die in ihnen Angst, Wut oder Traurigkeit auslösten. Anschließend boten die Forscher ihnen verschiedene Kompensationsmöglichkeiten an - beispielsweise eine Umdeutung ...

Immer wieder wird darüber diskutiert, ob Meditations-Apps hilfreiche Helfer sind, wenn es darum geht, Achtsamkeit zu erlernen. Eine britische Studie mit 270 Usern der App Calm zeigt nun: Die Nutzer, die mit dem 7-tägigen Einführungskurs der App übten, zeigten deutliche Verbesserungen im Hinblick auf ihr Wohlbefinden, ihr Selbstvertrauen und auch in ihrer Achtsamkeit. Interessanterweise traten diese Effekte nicht nur bei den Anwendern auf, die die App täglich nutzten (wie vom Anbieter empfohlen), ...

Wir scheinen immer mehr zu einer Depressionsgesellschaft zu werden. Die von der DAK in ihrem Kinder- und Jugendreport 2019 vorgelegten Zahlen sind besorgniserregend, denn selbst unter Schulkindern stellen psychische Probleme schon ein ernsthaftes Problem dar - etwa jedes vierte Kind leidet bereits darunter. Laut DAK haben die Klinikeinweisungen aufgrund von Depressionen unter Kindern zwischen 2016 und 2017 um fünf Prozent zugenommen. Zwei Prozent der Kinder leiden unter einer diagnostizierten ...

Hilfsbereitschaft ist eine menschliche Grundverfassung, die wir anscheinend nicht einmal lernen müssen. Eine neue amerikanische Studie zeigt, dass schon Kinder im Alter von 18 Monaten selbstloses Verhalten erkennen lassen. Im Versuch ließ ein Erwachsener eine Banane fallen. Ein Drittel der Kinder hob die Banane daraufhin auf und gab sie zurück, bei Kindern, die zum Versuchszeitpunkt nicht hungrig waren, sogar die Hälfte. Diese Hilfsbereitschaft stellte sich insbesondere dann ein, wenn der Erwachsene ...

Als "normal" bezeichnet zu werden, dürfte für viele Menschen einer Beleidigung gleichkommen, denn mit normal verbinden wir leicht langweilig. Und doch wird unser ganzes Leben von vielen Bezügen zur Normalitäten zusammengehalten - ohne sie würden wir schlicht die Orientierung verlieren. Statistisch betrachtet beschreibt die Gaußsche Normalverteilung Normalität - sie erfasst den Durchschnitt und seine Abweichungen. Angewendet auf menschliches Verhalten könnte man sagen, wenn zwei Drittel ...

Die Tech-Firmen des Silicon Valley haben in den letzten Jahren, zumindest was ihre Moral angeht, auf der Beliebtheitsskala rasant verloren. Doch in manchen Kreisen zeichnet sich eine Umkehr ab - von der Manipulation zur Mindfulness. Die FAZ hat in einem Artikel mit dem Direktor des kalifornischen Esalen-Instituts Ben Tauber gesprochen. Esalen, einst Hochburg der Human Potential Bewegung und der Hippie-Kultur, zieht heute immer mehr Menschen aus der Tech-Branche an. "Tech verbessert unser ...

Wer beim Sport Musik hört, tut sich leichter mit dem Training, weil das Work-out als weniger anstrengend wahrgenommen wird, so die Erkenntnisse einer neuen Studie. Sowohl beim Kraft- als auch beim Ausdauertraining hat sich Musik mit hohem Tempo bewährt. Der Effekt ließ sich auch bei der Herzfrequenz der Probanden beobachten. Trainingsmuffel sollten sich also ihren Lieblings-Soundtrack schnappen und gleich mal eine Runde laufen oder Gewichte stemmen.
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Boni scheinen eine Spirale des Wunsches nach mehr in Gang zu setzen, so der Hirnforscher Gerhard Roth. Denn im Gehirn stellen sich Gewöhnungseffekte ein. Eben noch beglückt über einen Bonus, wird dieser schnell als selbstverständlich "eingepreist". Dann erwarten Menschen bei der nächsten Gelegenheit die gleiche Gratifikation oder sogar eine höhere. Und Nichtzahlungen führen leicht zum Gefühl, einem werde etwas entzogen. Diese Mechanismen zeigen sich auch bei immateriellen Belohnungen ...

Vielleicht sollten sich Führungskräfte öfter ein Beispiel an Lehrern nehmen - an den guten natürlich. Eine Studie zeigt nämlich: Wenn die Lehrenden ihre Schülerinnen regelmäßig loben, kann deren Aufmerksamkeitsspanne sich um bis zu 30 Prozent verbessern. In der Untersuchung hatten die Wissenschaftler ausgewertet, wie die Lehrenden ihren Schülerinnen gewünschte Verhaltensweisen vermitteln. Das Lob hat hier eine bestätigende Funktion. Und je öfter der Nachwuchs gelobt wird, umso länger ...

Das Zukunftsinstitut von Mathias Horx ist bekannt für blumige Wortschöpfungen. Bei der von ihm veranstalteten Wahl zum Zukunftswort 2020 schaffte es die Phrase "Green Pressure" auf Platz 1. Sie meint: "Der deutlich zunehmende Druck zum Grünen und Ökologischen. Das Thema Global Warming erfasst heute alle Branchen, alle ökonomischen und politischen Diskurse. Deshalb wird uns der grüne Druck noch lange begleiten." Weitere Kandidaten auf der Liste, die die weiteren Plätze bekleiden: ...

Seit wenigen Jahren gibt es immer mal wieder eine Schlagzeile, in der auf die Subkultur des Microdosings hingewiesen wird. Menschen verabreichen sich minimale Dosen an LSD, weil sie davon überzeugt sind, dass sie das kreativer macht. Die Wirtschaftswoche hat sich kürzlich auch an einer Geschichte versucht. Spricht man mit LSD-Konsumenten, sind sich diese einig, dass die psychoaktive Substanz ihre Kreativität verbessert, sie relaxter und entspannter macht und ihre Lebensfreude steigert. Eine Studie ...

Der Harvard Business Manager widmet seine aktuelle Ausgabe der Frage, was Mut ausmacht. Ich bin vor allem an den Betrachtungen von Kai Dierke und Anke Houben, Gründer von Dierke Houben Leadership Partners, hängengeblieben, denn in dem, was sie sagen, eröffnet sich meiner Wahrnehmung nach eine Perspektive, die vor allem unsere Beziehungen zur Welt in den Blick nimmt - und, wie wir uns dieser Welt auszusetzen bereit sind. Die beiden sprechen beispielsweise vom "Mut zum Nichtwissen" und ...

Es ist keine wirkliche Schlagzeile, aber eine Entwicklung, die tief blicken lässt. Letzte Woche verkündete die Hotelgruppe Hyatt, im Rahmen einer Partnerschaft mit dem Anbieter Headspace künftig Mitarbeitern die Inhalte der Meditations-App auf breiter Basis zugänglich zu machen. Es ist natürlich eine gute Sache, wenn durch solche Aktionen Menschen, die es wie Geschäftsreisende wahrscheinlich besonders nötig haben, auch einmal wirklich zu entspannen, auf einfache Weise mit Meditation und Achtsamkeit ...

Welche Auswirkungen politische Umstände auf die Lebensbedingungen von Menschen und vor allem auch ihre psychische Verfassung haben, kann man in Hongkong gegenwärtig wie in einer Art Straßenlabor erleben. Eine aktuelle Studie, die auch Daten einer zehnjährigen Langzeituntersuchung heranzieht, zeigt: Seit im vergangenen Jahr die Proteste und gewaltsamen Zusammenstöße mit der Polizei begonnen haben, haben fünf Mal mehr Menschen Depressionen entwickelt als in den Vorjahren. Und die Symptome Posttraumatischer ...

Mit dem Thema "Grenzenlos denken - Vom Wissen zum Bewusstsein" geht der Kongress Meditation & Wissenschaft, der längst zu einer Institution geworden ist, am 30./31. Oktober 2020 in Berlin zum sechsten Mal an den Start. Übergreifender Anker des Programms, das die Bereiche Leadership, Medizin und kulturelle Entwicklung abdeckt, ist dieses Mal die Bewusstseinsbildung. Mit Top-Speakern wie Otto Scharmer, Hartmut Rosa und Markus Gabriel wird der Kongress beleuchten, welcher gesellschaftliche ...

Wie groß unsere Sehnsüchte zu sein scheinen, die offizielle Erlaubnis zu erhalten, weniger zu arbeiten, zeigte kürzlich eine Falschmeldung, die in verschiedenen Medien und bei ihren Lesern auf enorme Resonanz stieß. Es ging darum, dass die finnische Regierung angeblich eine Vier-Tage-Woche mit Sechs-Stunden-Tagen einführen wolle. Die Zeit gibt sich in einem Kommentar zu dem Vorfall pragmatisch und listet eine ganze Reihe von Möglichkeiten auf, wie man die Arbeitszeiten wenigstens flexibler den ...

Die individuellen Kompensationsbemühungen in einer auf Überforderung angelegten Arbeitswelt haben den Markt der Achtsamkeits-Apps in den vergangenen Jahren gehörig gepusht. Laut „The State of Mobile 2019" sind die Ausgaben der Konsumenten für Meditations- und Gesundheits-App zwischen 2016 und 2018 um das Dreifache gestiegen. Mobile Mindfulness scheint wirklich in zu sein. Ein Artikel des Redaktionsnetzwerks Deutschland gibt eine schöne Übersicht über gängige Tools und bringt auch Kommentare ...

"Eine der größten Herausforderung der Arbeitswelt der 20er wird sein, weniger stresskranke Menschen zu produzieren", propagiert die Wirtschaftswoche in einem Grundsatzartikel, in dem das Magazin nicht nur den Achtsamkeitstrend kritisch unter die Lupe nimmt, sondern versucht, eine Diskussion anzustoßen über die ganz grundsätzlichen Veränderungsnotwendigkeiten in der Arbeitswelt. Es ist ein Vorstoß, der dringend notwendig scheint, denn seit die Achtsamkeitswelle an Fahrt aufgenommen hat, ...

"Mindful Finance" ist eine der neueren Blüten, die der Achtsamkeitstrend hervorgebracht hat. Friedhelm Boschert, einst in Top-Positionen im Banking tätig, ist einer der Vorreiter des neuen Trends, dem das Magazin enorm einen Beitrag widmet. Inzwischen als Berater und auch Meditationslehrer tätig, versucht Boschert mit dem von ihm gegründeten Mindful Finance Institute den Sinn für die tiefere Beziehungsebene im Finanzwesen zu stärken. Ich finde den Ansatz interessant, weil er eine Wende ...

"Mit Fitnesscoach und Meditation zum „absoluten Machertypen“?" - das fragt das Magazin Gründerszene. Um dann mit dem Portrait eines Firmengründers zu zeigen, wie Selbstoptimierung aus dem Bilderbuch daherkommt. Meditation spielt für den portraitierten Unternehmer, das erfährt man am Schluss des Artikels, eher eine untergeordnete Rolle - macht er einfach, weil's ihm ein Coach geraten hat. Jede Menge Sport, Ernährungsberatung, regelmäßige Physiotherapie als Prophylaxe und gleich mehrere ...

Arbeit soll Spaß machen, erfüllend sein, Selbstverwirklichung ermöglichen. Ideen wie diese waren der Generation unserer Eltern wahrscheinlich noch fremd. Heute sind sie Gemeingut. Und leicht könnte man glauben, wenn man selbst einfach nur seinen Job machen möchte, läuft schon etwas grundlegend falsch. "Niemand sollte etwas machen, das er furchtbar findet – und niemand etwas, das er nicht kann. Aber in der öffentlichen Diskussion werden die emotionalen Anforderungen an den Job sehr hoch gehängt. ...

In der kapitalistischen Verwertungslogik stehen Geisteswissenschaften nicht gerade hoch im Kurs. Kritik kommt allerdings auch aus den eigenen Reihen. In der NZZ etwa fordert die Philosophin Donata Schoeller, dass Studierende wieder mehr lernen müssten, statt einfach Diskursen zu folgen, ihre eigene Denkfähigkeit zu schulen. "Wer als Studentin in die Denkwelten der Philosophie eintritt, begreift bald: Alles ist anders, als man denkt, je mehr ein Mensch denkt. Das begeisterte Hineinspringen ...

Der Achtsamkeits-Hype scheint an der Schwelle zu stehen, in einen Backlash zu kippen. Kürzlich titelte die NZZ "Fake-Spiritualität: Wie digitale Wanderprediger uns veräppeln" und trug in einem Artikel eine Vielzahl von Beispielen zusammen, wie auf Youtube oder in diversen Meditations-Apps nicht nur die tollsten Heilsversprechen gemacht, sondern so auch Naivität und Narzissmus gefördert werden. Damit hat der Artikel nicht unrecht. Allerdings werden in dem Beitrag im Anschluss an die zu ...

Die Hightech-Gesellschaft braucht entsprechende Fachkräfte und seit Jahren schon wird immer wieder betont, wie dringend wir doch mehr Studienabsolvent*innen in Fächern wie Mathematik oder Informatik brauchen. Israel vermeldete kürzlich einen Durchbruch in seiner diesbezüglichen nationalen Bildungsstrategie. Offizielle sprachen sogar davon, dass es gelungen sei, die Wahl des Studienfachs zu revolutionieren. So wurden in den letzten zehn Jahren in den MINT-Fächern Steigerungsraten von 80 Prozent ...

Unterscheidungsfähigkeit ist eine wesentliche menschliche Fähigkeit, die wir mühevoll in Jahrtausenden der Menschheitsgeschichte entwickelt haben. Doch wenn sie zum Kategorisierungswahn wird, dann wird es für uns eng. Gerade im Business ist das Einordnen und Strukturieren eine gängige Methode, um die vorherrschende Komplexität handhabbar zu machen. Das hat Nebeneffekte, derer wir uns oft gar nicht bewusst sind. "Wir komprimieren die Elemente einer Kategorie und übertreiben ihre Ähnlichkeit. ...

Seit Jahren schon haben die Geisteswissenschaften einen schweren Stand. In Zeiten und Kulturen, in denen so vieles auf Funktionalismus und (kapitalistische) Verwertbarkeit ausgelegt ist, scheinen Wissenschaften, die in die Tiefe hinein denken und versuchen, die Feinheiten unseres Menschseins und unserer Kulturen zu durchdringen, keinen "Nutzen" im Sinne dieser Rahmenbedingungen zu stiften. In einem Beitrag in der NZZ bewertet der Philosoph Andreas Reckwitz den wachsenden Trend, die Geisteswissenschaften ...

Mit Religion verbinden wir zumeist auch so etwas wie einen tieferen Zusammenhalt in etwas Größerem. Das Göttliche als Schoß der Menschheit, in dem alles gehalten ist. Eine neue Studie zur Bedeutung kirchlicher Regeln und Institutionen für unsere menschliche Entwicklung kommt hier jedoch zum einem eher überraschenden Schluss. Gerade die Dogmen der katholischen Kirche scheinen in besonderem Maße zur heute immer deutlicher wahrnehmbaren menschlichen Individuation und auch Isolation beigetragen zu ...

Mit Kreativität verbinden wohl die meisten Menschen einen Zustand höchster Aktivität. Doch unverhoffte Eingebungen und Ideen entstehen eigentlich gewissermaßen aus der Stille. Im Gehirn ist vor allem das so genannte "Default Mode Network" an kreativen Impulsen beteiligt. Es ist vor allem dann aktiv, wenn wir keine äußeren Impulse verarbeiten, beispielsweise beim Tagträumen oder auch, wenn wir eher monotonen Tätigkeiten nachgehen, die unseren Geist nicht fordern. Auch wenn der Müßiggang ...

Schlaf dient nicht nur der Erholung, er reguliert auch den menschlichen Umgang mit Ängsten. Eine amerikanische Studie zeigt nun: Bei Menschen, die zu wenig schlafen, kann sich das Angstniveau um rund 30 Prozent erhöhen. Grund dafür ist der Studie zufolge, dass in unausgeschlafenem Zustand beim Menschen Gehirnareale, die für die Angstregulation zuständig sind, weniger aktiviert werden. Besonders wichtig sei der Tiefschlaf, denn in diesen Phasen regenerieren sich die natürlichen Bremsmechanismen ...

In christlichen Kontexten gilt der Heilige Sankt Martin als Inbegriff von Nächstenliebe. Doch wie steht es um diese Solidarität in unserer Gegenwartskultur? In einer Zeit, in der immer mehr Menschen das Gefühl haben, jeder kümmere sich vor allem um seine Angelegenheiten. Gerhard Wegner, Direktor des Sozialwissenschaftlichen Instituts der Evangelischen Kirche (EKD), findet: "Was es braucht, sind institutionelle Ordnungen. Das sind in Deutschland insbesondere die Institutionen des Sozialstaates, ...

Der Achtsamkeits-Hype lässt immer mehr Menschen darüber nachdenken, wie sie im Alltag ein bisschen mehr entspannen und ihre Resilienz fördern können. Womöglich gehen individuelle Initiativen aber an den eigentlichen Herausforderungen vorbei. Die Autorin Lisa Herzog jedenfalls findet, dass Aufmerksamkeit eigentlich ein Politikum ist. In der Zeit schreibt sie: "Die Verantwortung wird dem einzelnen Individuum zugeschoben. Wer heute sein Humankapital optimal vermarkten will, hat eben auch die ...

In der Klimadiskussion geraten die Befürworter von Verboten und die Verfechter der Freiheit immer wieder aneinander. Der Kölner Psychologe Stephan Grünewald findet: Verbote machen uns das Leben leichter. "Überall, wo die Gesellschaft für Verhaltensänderungen auf Freiwilligkeit und Gebote mit bloßem Empfehlungscharakter setzt, führt das dazu, dass sich die Menschen dauernd selber in den Hintern treten müssen. Dann doch lieber eine klare Ansage, an die sich alle halten müssen. Psychologisch ...

Die Frage, welche Verhaltensänderungen in nahezu allen Alltagsgewohnheiten nötig sind, um die katastrophalen Folgen des Klimawandels wenigstens ein wenig abzumildern, beschäftigen Politik, Medien und Bürger*innen vor allem in den letzten Wochen in besonderem Maße. Das Schwierige an unserer Lage weltweit: Wir werden um Einschnitte in unserer Lebensführung nicht herumkommen. Doch die Diskurswelt, in der wir leben, ist eine, die uns zutiefst verinnerlichen lässt, dass dies vor allem "Verlust" ...

Wann wir morgens aufstehen oder abends ins Bett gehen, ist uns oft von äußeren Faktoren vorgegeben, bei denen, die einer Arbeit nachgehen, vor allem von den regulären Arbeitszeiten. Wir mögen uns daran stoßen, dass wir morgens vielleicht noch nicht so recht wach sind oder, wenn wir zu den Frühaufstehern gehören, Meetings am frühen Abend lieber vermeiden, aber meist sind wir uns nicht bewusst, was diese Fremdtaktung wirklich für Körper, Geist und Seele bedeutet. Wir hechten einfach einer Anforderung ...

Jeder ist seines eigenen Glückes Schmied, weiß der Volksmund. Die so genannte Positive Psychologie befeuert diesen Gedankengang. Unzählige Selbsthilfebücher weisen uns den Weg in ein glücklicheres Leben. Doch geht es hier längst nicht allein um unser privates Wohlergehen. Eher um ein Politikum. Das meint zumindest die Soziologin Eva Illouz. In einem Interview mit der NZZ deutet sie darauf, wie diese Fokussierung auf das Positive und die Betonung von Selbstverantwortlichkeit uns aus größeren Zusammenhängen ...

Stress ist inzwischen zur Krankheitsursache Nummer 2 geworden und damit häufiger als eine Erkältung. Eine Anfrage der Fraktion der Linken brachte zutage, dass psychische Leiden und Verhaltensstörungen seit 2008 um 144 Prozent zugenommen haben. Die Zahl der Krankheitstage stieg im gleichen Zeitraum um 71 Prozent. Auch andere Erkrankungsarten haben in ähnlichem Umfang zugenommen. Am Häufigsten erkranken Arbeitnehmer immer noch am Muskel-Skelett-System. Für die Linke deuten diese Zahlen daraufhin, ...

Im gestrigen Beitrag zum Thema Burn-out ist es bereits angeklungen, wie die ganz grundsätzlichen Prinzipien der Arbeitswelt geradezu dazu beitragen, dass Menschen sich über die Maßen verausgaben und schließlich zusammenbrechen. Am anderen Ende der Skala (wenngleich womöglich mit ähnlichem Ergebnis) spielt sich der New-Work-Trend ab. Da ist dann viel die Rede von sinnhafter Arbeit und Strukturen, die etwas ermöglichen sollen. Und auch der Hype-Begriff Agilität schwingt hier immer wieder mit, denn ...

Kraftlos sein, nicht mehr können - das ist ein Gefühl, das immer mehr Menschen im Berufsleben mit sich herumschleppen. Seit es den Burn-out-Begriff hat dieses Phänomen einen Namen. Doch Erschöpfung den Status einer Krankheit zuweisen zu können, macht die Dinge nicht leichter. Denn das, was Menschen auslaugt, ist nicht nur ein vielleicht überhöhter Leistungsanspruch an sich selbst, sondern oft auch die grundsätzlichen Bedingungen in der Arbeitswelt. In einem Interview mit der Zeit geht der Psychologe ...

Studien zeigen, dass die Babyboomer-Generation immer öfter darüber nachdenkt, wie sie früher aus dem Erwerbsleben aussteigen kann. Nicht einmal jeder Zehnte dieser Altersgruppe beabsichtigt, bis zum offiziellen Renteneintrittsalter zu arbeiten. In den Augen des Soziologen Wolfgang Menz liegt das vor allem daran, dass sich in den letzten Jahren in vielen Unternehmen eine Kultur des sich permanent Behaupten-Müssens eingespielt hat. "Früher konnten Beschäftigte, die durch gute Leistungen aufgestiegen ...

Viele Menschen haben das Gefühl, dass die Zeiten rauer werden und darunter auch der zwischenmenschliche Umgang miteinander leidet. Eine Untersuchung des Allensbach-Instituts im Auftrag des Gesamtverbands der Deutschen Versicherungswirtschaft zeigt: Unter den 30- bis 59-Jährigen erleben 81 Prozent heute eine wachsende Aggressivität. 77 Prozent finden, dass die Menschen immer mehr unter Zeitdruck stehen. 73 Prozent konstatieren wachsenden Egoismus und 70 Prozent bemängeln, dass Regeln immer weniger ...

Die aktuelle Debatte über den Klimawandel, die inzwischen in den verschiedensten gesellschaftlichen Gruppierungen an Fahrt aufnimmt, wirft auch die grundsätzliche Frage auf, ob es reicht, einfach unsere bestehenden Lebensstile ein wenig zu verändern, oder ob wir nicht gar viel grundlegender unsere Gewohnheiten wandeln müssen. Die Süddeutsche Zeitung hat mit Ingolfur Blühdorn, Professor am Institut für Gesellschaftswandel und Nachhaltigkeit (IGN) der Wirtschaftsuniversität Wien, gesprochen, der ...

Sabotage ist ein heikles Thema in der Arbeitswelt. Immer wieder kommt es vor, dass Menschen Kollegen oder Vorgesetzte austricksen, um selbst besser dazustehen. Eine neue Studie aus Deutschland zeigt nun - Männer scheinen deutlich eher zu sabotierendem Verhalten zu neigen, und zwar, weil sie glauben, dass andere ihnen Böses wollen. In der Untersuchung hatten die männlichen und weiblichen Probanden die Gelegenheit, vermeintliche Konkurrenten zu sabotieren, um selbst Vorteile zu erlangen. Die Männer ...

Einen neuen Blick auf die subtile Diskriminierung von Frauen in Führungspositionen erlaubt eine amerikanische Studie, die untersuchte, wie die Kritik von männlichen und weiblichen Führungskräften auf Mitarbeiter wirkt. Für die Untersuchung wurden 2.700 Menschen über eine virtuelle Jobplattform rekrutiert, um diverse Aufgaben auszuführen. Manchen wurden Frauen als virtuelle Vorgesetzte zugeordnet, anderen Männern. Die Kommunikation zwischen den Arbeitenden und den Vorgesetzten erfolgte ausschließlich ...

Kollektive Abgrenzungsmechanismen werden immer mehr zum gesellschaftlichen Problem und zur globalen politischen Herausforderung. Von Trump bis Brexit tritt immer mehr zutage, dass manche gesellschaftliche Gruppierungen, die sich von anderen nicht wertgeschätzt fühlen (hier zählt die subjektive Erfahrung, nicht, ob das Empfinden auch objektiven Tatsachen entspricht), zu Formen des kollektiven Narzissmus neigen. Eine britische Studie belegt nun - Menschen, die sich auf diese Weise missachtet fühlen, ...

In einer Zeit, in der ungesunde Essgewohnheiten und die Neigung zu Übergewicht immer mehr zu einem gesellschaftlichen Thema werden, blüht auch die Erforschung unserer Essmotivationen. Eine neue Studie aus Singapur etwa zeigt: Menschen, die sich mit anderen vergleichen und sich dabei finanziell oder sozial als schlechter gestellt empfinden, neigen eher zu ungesunden Essgewohnheiten. In besagter Studie beispielsweise bedienten sie sich weit häufiger bei den zur Verfügung gestellten Snacks als jene, ...

Gesund sein, sich ausgewogen ernähren, genügend schlafen, sich eben rundum wohlfühlen - für immer mehr Menschen gehört all das, bewusst gelebt, zu einem guten Leben dazu. Doch diese Verhaltensweisen werden für immer mehr auch zu einer Selbstoptimierungsstrategie, die das Leben vereinnahmt. Im Interview mit dem Focus plädiert die Philosophin Ariadne von Schirach deshalb für eine neue Lebenskunst. "Selbstoptimierung ist nicht an sich schlecht, im Gegenteil. Wir sind immer beides – Oberfläche ...

Konsum ist für viele Menschen Selbstbelohnung. Sich etwas zu gönnen, macht glücklich, so die Devise. Eine amerikanische Studie zeigt nun allerdings: Weniger Konsum macht erst recht glücklich. In der Untersuchung wollten die Wissenschaftler herausfinden, ob das Konsumieren nachhaltiger, ökologischer Güter stärker auf das Wohlbefinden wirkt als wahlloser Konsum - und wie sich im Vergleich Konsumverzicht auswirkt. Für die sehr materiell eingestellten Personen unter den Probanden war "grüner" ...

Wer lügt, weicht der Wirklichkeit aus, doch die Wahrheit auszublenden, hat noch mehr Folgen. Eine amerikanische Studie zu Sozialverhalten zeigt: Menschen, die die lügen, tun sich schwerer damit, die emotionale Befindlichkeit anderer Menschen einzuschätzen. In verschiedenen Experimenten hatten Probanden die Möglichkeit zu lügen. Anschließend sollten sie dann in einem Test aufgrund des Gesichtsausdrucks entscheiden, in welcher inneren Verfassung andere Menschen waren. Dabei zeigte sich: Menschen, ...

Schreien, toben, wütend sein - für Kinder mit ihrem ungebremsten Elan ist das Verhalten, das ihre Eltern leicht in Sorge geraten lässt oder auch einfach nur nervt, nicht ungewöhnlich. Doch was wird aus solchen Trotzköpfen, wenn sie mal erwachsen sind? Die Bunte berichtete kürzlich über eine Studie, die Hoffnung macht. In einer Längsschnittuntersuchung wurde 59 Jahre später untersucht, was aus einer Probandengruppe trotziger Kinder geworden ist. Überraschende Erkenntnis: Je wütender als Kids, umso ...

Immer noch verbinden viele Führungskräfte die Frage der Leadership vor allem mit dem Erlernen entsprechender Skills. Der Jesuit Michael Bordt, der Kurse für angehende Leader im Alter von 20 bis 30 Jahren anbietet, nimmt eher die subtilen Dimensionen des Führens ins Visier. Ganz selbstverständlich stehen in seinen Workshops Yoga und Meditation auf dem Programm, um wach und klar in den Tag zu starten. Und viele der Übungen, die er mit seinen Teilnehmenden macht, zielen vor allem darauf ab, dass ...

Die Suche nach Sicherheit gehört wohl zu den Grunddilemmata des menschlichen Lebens. "Im Gegensatz zum Tier hat der Mensch die Freiheit, die Zukunft zu gestalten, und das bedeutet immer eine gewisse Unsicherheit. Das ist an sich überhaupt nichts Schlimmes, problematisch ist es nur, wenn die Unsicherheit zu groß wird", sagt der Wirtschaftsethiker Martin Booms in einem Interview mit der Zeit. In Zeiten, in denen man sich nicht sicher sein kann, seinen Arbeitsplatz auch noch in ein paar ...

In Zeiten, in denen man nahezu alles googeln kann, wird das Gehirn faul. Ich merke oft genug bei mir selbst, wie ich mir bisweilen Details nicht mehr so gerne merke wie zu Zeiten, als einmal vergessene Informationen noch viel schwieriger wiederzuerlangen waren. Eine solche Lässigkeit im Umgang mit potentiellem Wissen kann jedoch gravierende Nachteile haben. Eine amerikanische Studie untersuchte kürzlich in Tests mit rund 3.500 Schülern, wie essentiell das Kennen von Fachbegriffen ist, um größere ...

Ein Beitrag meines Lieblingssoziologen Hartmut Rosa in der NZZ hat mich schwer zum Nachdenken gebracht. Rosa beschreibt darin ausführlich, warum die Arbeitswelt heute für die meisten Menschen einer der wichtigsten, wenn nicht gar der wichtigste Resonanzraum ist. "Tatsächlich bildet insbesondere in der modernen Gesellschaft Arbeit nicht nur eine Resonanzachse, sondern sie stellt eine zentrale Resonanzquelle dar, in der sich eine Vielzahl von Resonanzachsen wie in einem Brennglas bündeln. Wir ...

Woran erkennt man, dass ein Thema in der breiten Bevölkerung ankommt? Die Apotheken Umschau hat kürzlich ein langes, langes Special zu Achtsamkeit veröffentlicht - wieder ein Indiz mehr, dass Meditieren immer weitere Schichten der Gesellschaft erreicht. Das Special gibt einen sehr guten Überblick über den Forschungsstand, lässt Wissenschaftler, Therapeuten und Praktiker zu Wort kommen und gibt Empfehlungen, wie man mit dem Meditieren anfangen kann. Eine Artikelempfehlung für Menschen im eigenen ...

In den USA werden diverse Pharmahersteller zur Zeit von allen Seiten angegangen und mit Prozessen überzogen. Hintergrund ist die so genannte Opioid-Krise, der schon mehr als 400.000 Todesfälle zugerechnet werden. Es gab in den letzten Jahren schon zahlreiche Medienberichte, die aufzeigten, wie rasant in den USA der Verbrauch an süchtig machenden Schmerzmitteln in der jüngsten Vergangenheit angestiegen ist. Den Unternehmen wird nun unter anderem zu aggressives Marketing für ihre Produkte vorgehalten. ...

Im Kampf gegen den Stress scheint heutzutage wirklich jedes Mittel recht zu sein. So wirkt zumindest eine Studie des britischen National Trust auf mich. 600 Probanden wurden Aufnahmen von Waldgeräuschen, einer angeleiteten Meditation oder reiner Stille ausgesetzt und die Wissenschaftler befragten sie anschließend zu ihrem Stressempfinden. Bei den Teilnehmenden, die das Rascheln von Blättern und Vogelgezwitscher gehört hatten, sank der wahrgenommene Stresslevel um 30 Prozent und sie berichteten ...

Und wieder eine neue App für mehr Achtsamkeit - Balance ist ein neues Tool, das den Nutzern Meditationen präsentiert, die an ihre persönlichen Vorlieben angepasst sind. Dazu müssen sie zunächst einen Fragebogen beantworten und erhalten dann von der App entsprechende Übungsvorschläge. Balance wirbt mit dem Slogan "Meditation, die sich dir anpasst". Bei Meditierenden, die eher die spirituelle Natur der Übung im Sinn haben, mag dies zu Stirnrunzeln führen, denn für viele ist das Meditieren ...

Happy, tiefenentspannt und frohen Mutes - Meditation scheint all dies zu versprechen. Wo Achtsamkeit immer mehr zum positiven Lebensstil wird, geraten die dunkleren Seiten leicht aus dem Blick. Das Philosophie Magazin hat in einem ausführlichen Beitrag einen näheren Blick auf die Schattenseiten geworfen. Manches mag vielleicht ein wenig zu düster beschrieben sein, bedenkenswert ist es allemal. So schreibt Nils Markwardt etwa: "Gelassenheitskonzepte, wie sie sich im Stoizismus und Buddhismus ...

Meditieren hilft nicht nur dabei, den eigenen Stresslevel zu senken. Bei Praktizierenden verkleinert sich auch das mit negativen Emotionen verbundene Gehirnareal. Zu diesem Ergebnis kommt eine niederländische Studie mit insgesamt 4.000 Teilnehmenden. Viele der Studienteilnehmer waren sich ihres Stresses bewusst und hatten deshalb angefangen zu meditieren. Und nach eigenen Aussagen halfen ihnen das Meditieren oder auch Yoga dabei, mit diesen Herausforderungen besser umzugehen. Die Forscher möchten ...

Der wachsende Meditationstrends scheint für die Kirche langsam zu einem Problem zu werden. Die Spanische Bischofskonferenz versucht nun mit einem Papier, das spirituelle Territorium der Kirche zu behaupten und grenzt sich deutlich ab von Perspektiven, "die die unkritische Rezeption von Gebets- und Meditationsmethoden begünstigen konnten, welche dem christlichen Glauben fremd sind". So schreiben die Bischöfe: "Der Relativismus, der die Mentalität unserer Welt kennzeichnet, bewegt ...

Die R+V Versicherung erhebt regelmäßig eine Art Angstbarometer und betrachtet, welche Sorgen die Deutschen haben. Die gute Nachricht in diesem Jahr: Der Angst-Index ist gegenüber dem Vorjahr von 47 auf 39 Prozent gesunken. So viel Gelassenheit wurde seit 25 Jahren nicht mehr gemessen. Doch die Ängste, die die Bevölkerung umtreiben, haben es nach wie vor in sich. Mehr als 50 Prozent sorgen sich, dass die Flüchtlinge die Möglichkeiten des Staates überfordern und fürchten Spannungen durch den Zuzug ...

Mit Achtsamkeitsprogrammen den Mitarbeitern beim Regenerieren helfen, das wird in immer mehr Unternehmen zur Strategie, zumal sich seit Jahren statistisch betrachtet die Fehlzeiten aufgrund psychischer Erkrankungen erhöhen. Die Soziologin Greta Wagner betrachtet solche Ansätze eher kritisch. In einem Interview mit der Zeit etwa sagt sie: "Diese Strategien sind ambivalent, weil sie den Angestellten sehr viel Eigenverantwortung dafür übertragen, einen individuellen Umgang mit organisational ...

"Vertraue auf die natürliche Intelligenz", postuliert der Zukunftsforscher Matthias Horx mit seinem neuen Buch. Ein Teil des Buches widmet sich der Euphorie im Hinblick auf künstliche Intelligenz ebenso wie der parallel dazu um sich greifenden Panik. Horx' Diagnose ist nicht sonderlich tiefschürfend, wohl aber kulturell treffend: "Eine der quälenden Selbstwahrnehmungen des Menschen besteht darin, sich selbst als schrecklich UNGEORDNET zu empfinden. Menschliche Existenz ist ...

"Vorsicht vor dem Kuschelkapitalismus", warnte kürzlich die Zeit, nachdem 181 Firmenchefs, die dem Business Roundtable, einer starken Lobbygruppe von US-Großkonzernen, angehören, öffentlich gemacht hatten, künftig nicht mehr allein dem Shareholder-Value-Denken folgen zu wollen, sondern ihr Augenmerk auch auf das Wohlergehen von Mitarbeitern, Kunden und dem Gemeinwesen zu legen. Allein, dass ein solches Statement zur Nachricht wird, zeigt schon, in welcher Welt wir tatsächlich leben. ...

Achtsamkeit ist womöglich auch so populär geworden, weil sie unser Gefühl von Selbstwirksamkeit stärken kann. Zu viel Stress? Ein nerviger Job? Rundum überfordert? All das, so zumindest das vielfache Versprechen, lässt sich mit Achtsamkeit in den Griff bekommen. Der Tagesspiegel geht in einem Beitrag der Frage nach, inwieweit ein solch individuelles Gegenwirken bei Herausforderungen, die gerade nicht allein dem persönlichen Verhalten oder gar Zugriff geschuldet sind, nicht auch zur Falle werden ...

Manchmal ein bisschen Flunkern, aber eigentlich ist man doch ehrlich? Viele Menschen dürften genau dieses Selbstbild von sich haben. Ich erinnere mich an eine Übungsaufgabe aus einem Buch des Beraters Lance Secretan, in der sich diese Lebenshaltung gut einfangen lässt. Er legte den Teilnehmenden seiner Kurse Fragenkataloge vor, bei denen sie ihre Selbsteinschätzung auf einer Skala von 0 bis 10 machen sollten. Eine der Fragen: Ich sage stets die Wahrheit. Die große Mehrheit der Kursteilnehmer machte ...

Was empfinden wir in unserer modernen, vielerorts größtenteils von Menschenhand gestalteten Umwelt als natürlich? Dieser Frage ging eine Studie nach, für die 1.400 britische Parkbesucher befragt wurden. Die Naturliebhaber wurden dabei in ganz unterschiedliche Grünanlagen geschickt - manche urwüchsig-wild, andere dezent gestaltet, wieder andere klar ersichtlich die Schöpfung ambitionierter Gartenbauer. Dort, wo die Gärten sehr architektonisch angelegt waren, empfanden die Besucher*innen sie eher ...

Irgendwie freue ich mich ja immer, wenn Massenmedien etwas über Achtsamkeit schreiben, denn ich denke, es kann vielen Menschen helfen, bewusster zu leben. Doch in letzter Zeit fällt mir immer wieder auf, dass viele solcher Ratgeber-Artikel auch einen besonders starken Selbstbezug in den Vordergrund rücken. Sicher, sich wohlzufühlen, ist wohl für die meisten Menschen eine sehr persönliche, ja private Angelegenheit. Und doch hat die Selbstbezogenheit der Tipps, die viele Anleitungen zu mehr Achtsamkeit ...

Wem es gut geht, der nicht an mögliche schlechte Zeiten. So könnte man die Erkenntnisse von sieben Studien mit rund 4.000 Teilnehmenden aus Israel und den Niederlanden einordnen. In ihren Experimenten brachten die Wissenschaftler die Proband*innen in Situationen, die ihrem Selbstbild gut taten oder es ankratzten und testeten danach deren Bereitschaft, für ihre Zukunft durch Sparen vorzusorgen. Dabei zeigte sich der größte Sparwille bei den Studienteilnehmenden, an deren Selbstwertgefühl die vorhergehenden ...

Seit die Idee des bedingungslosen Grundeinkommens sich verbreitet hat, werden immer wieder Diskussionen darüber geführt, ob eine solche Grundsicherung uns alle faul werden lässt oder vielleicht einfach ein Stückchen mehr Freiheit in für immer mehr Menschen doch recht angespannte Versorgungsnotwendigkeiten bringen könnte. "Im Grunde genommen entkrampft das Grundeinkommen unser angespanntes Verhältnis zu Arbeit und Einkommen. Je weniger ich mir um mein eigenes Einkommen Sorgen machen muss, ...

Fairness mag eine moralische Leistung sein, doch faires von unfairem Verhalten zu unterscheiden, ist schon Kleinkindern möglich. Wissenschaftler haben in einer Studie mit 17 Monate alten Kindern gezeigt, dass diese bereits von "Anführern" erwarten, sich fair zu verhalten. In dem Experiment wurden den Kleinen mehrere Situationen vorgespielt - solche, in denen Figuren, die ihnen zuvor als "Boss" vorgestellt wurden, sich fair verhielten, und solche, in denen der "Anführer" ...

Der republikanische Senator Josh Hawley rüstet in den USA zu einem Feldzug gegen die sozialen Medien und will einige derer besonders "süchtig machenden" Features verbieten lassen. Dazu gehören die Autoplay-Funktion von Videos, das Endlos-Scrollen, das einen oft viel länger als eigentlich geplant auf Plattformen wie Facebook festhängen lässt, oder auch Gamification-Elemente, die für besonders intensive Nutzung belohnen. Aber sind das alles wirklich Dinge, vor denen wir unbedingt geschützt ...

Der Meditations-Boom treibt immer bizarrere Blüten. Das Digital-Magazin t3n etwa verrät seinen Leser*innen in einem Ratgeber "7 Prinzipien, die Marketer von der Meditation lernen können". Aufhänger des Artikels ist der Auftritt von Andy Puddcombe, dem Gründer der Meditations-app Headspace, beim Online-Marketing-Rockstars-Festival 2019, bei dem rund 7.000 Teilnehmer mit ihm meditiert haben sollen. Die Tipps des Magazins lesen sich wie Kalendersprüche. Da heißt es dann: "Nimm dir ...

Die Zahl psychischer Erkrankungen, zumindest derer, die iim Gesundheitswesen erfasst werden, hat sich in den letzten 20 Jahren laut DAK-Psychoreport verdreifacht. Viele machen dafür nicht zuletzt die immer schneller werdende Taktung in der Arbeitswelt verantwortlich, die durch die Digitalisierung geschürt wird. Doch ist das Digitale nur einer von vielen Brandbeschleunigern, wenn es um Gesundheit in Arbeitskontexten geht. "Digitalisierung führt zu Beschleunigung in allen Arbeitsprozessen, ...

Meditations-Apps gibt es bereits wie Sand am Meer, und nicht alle entfalten für die Anwender einen wirklichen Nutzen. Das Experimentieren mit neuen Technologien könnte jedoch mittelfristig im Gesundheitssektor für manchen Durchbruch sorgen. An der Frankfurter Uniklinik etwa werden bei der Behandlung von Patienten mit bipolaren Störungen und Depressionen spezielle Medizin-Apps erprobt, die es den Therapeutinnen erleichtern sollen, Veränderungen im Gesundheitszustand ihrer Patientinnen ...

Dass die Digitalisierung unser Leben heute mehr prägt, als wir gewöhnlich bewusst zur Kenntnis nehmen, dürfte inzwischen offensichtlich sein. Der Bestseller-Autor Yuval Harari geht davon aus, dass es absehbar noch schlimmer kommt. In einem Interview mit der NZZ spricht er darüber, dass es nicht mehr lange dauern dürfte, bis die Algorithmen der Computerkonzerne unser menschliches Innenleben vollends gehackt haben: "Einen Menschen zu hacken, heisst: ihn besser zu verstehen und zu durchschauen, ...

Meditation ist mehr als ein bisschen Entspannung und mehr als eine Methode im konventionellen Mix medizinischer Behandlungen. In der Euphorie über all die segensreichen Wirkungen, die die Neurowissenschaften dem Meditieren zuschreiben, geht das leicht unter. In einem Interview mit stern.de weist der Neurowissenschaftler und Meditationsexperte Boris Bornemann darauf hin, dass Achtsamkeit kein "Quick Fix" für unsere alltäglichen Probleme ist, sondern ein Übungsweg, der bestenfalls sogar ...

Der Achtsamkeits-Trend hat mit dazu beigetragen, dass eine analoge Praxis wie das Meditieren, zunehmend digital wird. Meditations-Apps werden inzwischen von vielen Menschen geschätzt als kleine Helfer, um im turbulenten Alltag wieder runterzukommen. Doch tut sich beim Üben mit Apps mehr als vielleicht ein bisschen Entspannung? Der Diplom-Psychologe und Psychotherapeut Björn Husmann von der Deutschen Gesellschaft für Entspannungsverfahren betrachtet das eher skeptisch. "Wer zur Entspannung ...

Work-Life-Balance wird auch in den Hochleistungskulturen der Arbeitswelt, beispielsweise in der Beraterbranche, immer mehr zum Thema. Selbst Unternehmensberatungen, bei denen ein zeitiger Feierabend fast so angesehen ist wie Blaumachen, bieten ihren Beschäftigten inzwischen flexible Arbeitszeitmodelle an. Genutzt werden sie allerdings selten. Eine Studie, für die 50 Berater*innen befragt wurden, wirft nun Licht auf die Gründe. Für viele High Potentials gleicht es einer Zumutung, in solche Arbeitszeitmodelle ...

Hin und wieder klingt im gegenwärtigen Achtsamkeits-Hype auch Kritik an. Jon Kabat-Zinn, Begründer der Mindfulness Based Stress Reduction, beispielsweise weist gelegentlich darauf hin, dass Meditation mehr ist als nur ein Tool, um sich individuell besser zu fühlen. Ronald Purser, Management-Professor an der San Francisco State University, geht einen Schritt weiter. Er verweist darauf, dass Achtsamkeit eigentlich ein Politikum ist. In einem Artikel zum Thema "Achtsamkeit vom Ich zum Wir bewegen" ...

Achtsamkeit kann demotivieren, denn in der Entspannung fallen so manche Pflichtreflexe von den Übenden ab. Der Organisationsforscher Andrew C. Hafenbrack hat an der Católica Lisbon School of Business and Economics in Portugal untersucht, wie Achtsamkeitsübungen sich auf Motivation und das Erfüllen von Aufgaben auswirken. In verschiedenen Testszenarien, denen jeweils 15 Minuten der Achtsamkeitsübung vorausgingen, stellte er fest, dass die Gruppen der Meditierenden jeweils 10 Prozent weniger Motivation ...

Geld durchzieht, mal mehr, mal weniger sichtbar, nahezu all unsere Lebensäußerungen. Schlafen? Essen? Ein Dach über dem Kopf? Zwischen uns und all dem, was wir zum Leben brauchen, steht immer in irgendeiner Weise Geld. Das haben wir zum Anlass genommen, die neue Ausgabe von "evolve - Magazin für Bewusstsein und Kultur" der Frage zu widmen, "Was das Geld mit uns macht". Da wir keine ökonomische Fachzeitschrift sind, ...

Wenn die Sache zu kompliziert wird, wählt unser Gehirn den möglichst einfachen Weg. Das zeigen beispielsweise Studien zum so genannten Rezenzeffekt. Der Begriff umschreibt, dass wir, wenn uns viele Informationen in Folge dargeboten werden, die zuletzt genannten meist die stärkste Wirkung auf uns haben. Bei Kindern, deren Arbeitsgedächtnis noch nicht so ausgeprägt ist, wird dies besonders deutlich. In Studien, in denen eineinhalb bis zwei Jahre alte Kinder aus zwei Optionen auswählen sollen, entscheiden ...

Mögliche Nebenwirkungen von Meditation werden in letzter Zeit in den Medien immer mehr zum Thema. Das Magazin fit for fun etwa schreibt: "Beim Meditieren kommt man auch anderen Dingen auf die Spur, wie zum Beispiel verdrängter Trauer oder Wut, den eigenen Ängsten und unerfüllten Wünschen." Basierend auf den Forschungen der Psychologin Willoughby B. Britton weist der Beitrag darauf hin, dass zu viel Achtsamkeit auch zu einem starken Selbstbezug führen könne. Und das kann ungeahnte Nebenwirkungen ...

Der Begriff Burnout hat in den letzten Jahren eine sagenhafte Karriere hingelegt. Und damit in gewisser Weise eine erschreckende Normalität für Erschöpfungszustände geschaffen. Dabei gerät aus dem Blick, dass wir hier längst mitten in einem kulturellen Problem sitzen, das sich nicht einfach individuell wegbehandeln lässt. In einem Interview mit der Wirtschaftswoche warnt der Psychiater Andreas Wahl-Kordon davor, wie schmal der Grat ist, wenn man versucht, dem Stress etwas entgegenzusetzen. Meditation ...

Die Zahlen sind alarmierend - laut National Health Survey zeigt jedes achte in England zur Schule gehende Kind im Alter von 5 bis 19 Jahren bereits mindestens eine psychische Störung. Die Regierung versucht nun gegenzusteuern. Der ambitionierte Plan: Bis 2021 soll an 370 Schulen das Thema psychische Gesundheit stärker verankert werden. Die Idee ist, Kinder systematisch mit Fragen des Wohlbefindens und Glücks in Kontakt zu bringen. Methodisch sollen Muskelentspannungstechniken, Atemübungen und ...

Wer seine Gefühle versteht und richtig zu deuten weiß, hat bessere Chancen, Depressionen zu vermeiden. Das legt eine amerikanische Studie nahe, für die 200 Jugendliche im Abstand von eineinhalb Jahren zwei Mal befragt wurden. Die Kids sollten eine Woche lang vier Mal pro Tag ihre Gemütslage protokollieren. Untersucht wurden die Daten daraufhin, inwieweit die Jugendlichen in der Lage waren, ihre emotionale Verfassung zu erkennen und einzuordnen. Bei der Nachuntersuchung mit zweiter Erhebung zeigte ...

Meditieren ist eine der wunderbarsten Beschäftigungen, die man sich vorstellen kann - und es ist kostenlos. Und doch hat sich das Geschäft mit der Achtsamkeit in den letzten Jahren zu einem Multi-Millionen-Dollar-Markt entwickelt. Vor allem die Meditations-Apps wecken hier Begehrlichkeiten und locken die Investoren. Die App Calm verfügt inzwischen über Investorengelder in Höhe von 143 Millionen Dollar. Im letzten Jahr vervierfachte Calm seine Einnahmen von 20 auf 80 Millionen Dollar. Headspace, ...

Wächst in Deutschland eine Generation heran, der es an Gemeinsinn fehlt? Eine Studie der Bepanthen-Kinderförderung mit 1.000 Kindern und Jugendlichen aus Berlin, Leipzig und Köln, die bevölkerungsrepräsentativ für Großstädte ist, zeigt zumindest, dass es mit dem Gemeinschaftsgefühl beim Nachwuchs nicht zum Besten steht. Jedem dritten Jugendlichen und mehr als jedem fünften Kind bescheinigt die Studie jedenfalls einen Mangel an Gemeinsinn. Auffällig sind dabei die Geschlechterunterschiede. Bei ...

Achtsamkeit macht wacher, nicht nur, wenn es darum geht, im Job vielleicht ein bisschen besser zu sein. Auf Business Insider schreibt die Autorin Laura Lewandowski darüber, welche Erfahrungen sie beim Meditieren macht. Eine davon - wacher werden für die eigene Gedankenwelt. "Dinge, die ich denke, denke ich nicht einfach nur noch so. Ich begreife, welche Sätze in meinem Kopf entstehen. Was ich mir oft unbewusst einrede, was mich runterzieht, womit ich mich selbst klein mache", beschreibt ...

Der Achtsamkeits-Trend hat Meditation auf breiter Basis von ihren spirituellen Wurzeln entkoppelt. Für viele Menschen, die heute Achtsamkeit praktizieren, um sich zu entspannen und gesünder zu sein, ist Meditieren eine Methode ähnlich wie Sport. Man macht sie, aber denkt nicht weiter darüber nach. Ein Projekt der University of Applied Sciences Frankfurt (UAS) zu "Persönlichkeit – Reflexion – Gesellschaft" sieht das anders. Mit dem Kongress "Meditation und die Zukunft der Bildung", ...

Feedback geben reduziert sich für viele Führungskräfte oft auf das alljährliche Mitarbeitergespräch. Ein Fehler, findet Feedback-Expertin Nora Heer, denn: "Es gibt drei Dinge, die Menschen mehr als alles andere motiviert: Die Identifikation mit einer Aufgabe oder mit dem Unternehmen, die Anerkennung von Kolleginnen oder Führungskräften und die Selbstwirksamkeit. Das bedeutet, dass wir merken möchten, dass unser Tun eine Auswirkung auf unser direktes Umfeld hat, also auf das Unternehmen oder ...

In der Natur zu sein, wirkt wie Balsam auf die menschliche Seele und tut der Gesundheit gut. Im Rahmen einer Gesundheitsstudie mit 20.000 Teilnehmenden in England konnten Wissenschaftler nun klassifizieren, wie viel Naturerfahrung dabei das höchste Wohlgefühl auslöst. Es ist egal, ob man immer mal wieder in den Park geht oder am Wochenende einen längeren Ausflug aufs Land macht. In der Datenauswertung zeigt sich, dass Menschen, die jede Woche 120 Minuten in grüner Umgebung verbringen, in der Studie ...

Viele Hersteller von Nahrungsergänzungsmitteln werben damit, dass sich mit zugeführten Vitaminen und Nährstoffen auch die Stimmung verbessern lasse. Doch stimmt das wirklich? Die Forschung zeigt: Wer ausreichend Gemüse und Ballaststoffe zu sich nimmt, hat gute Chancen, ausgeglichen zu sein. Insbesondere bei Übergewichtigen, deren Disposition zu Depressionen höher ist, ist dies hilfreich. Eine Studie untersuchte nun, ob Übergewichtige auch von Nahrungsergänzungsmitteln profitieren, die die Vitamine ...

Die Selbstoptimierungserwartungen unserer Kultur werden in letzter Zeit häufiger in den Blick genommen, insbesondere im Kontext des um sich greifenden Achtsamkeits-Trends. "Abschalten, auftanken, durchstarten: Wer zu dieser Wortwahl greift, der signalisiert bereits, worum es geht. Nämlich gerade nicht darum, wirklich innezuhalten und zu sich zu kommen, sondern darum, eine Maschinenwartung durchzuführen", so der Philosoph Philip Kovce in einem Essay für den Deutschlandfunk. Kovce deutet ...

Die Achtsamkeitsforschung scheint sich auf eine neue Differenzierung zuzubewegen. Erst kürzlich erschien eine Studie, die zutage brachte, dass nicht wenige Meditierende beim Üben sehr unangenehme Erfahrungen machen - und dann oft nicht wissen, wie sie damit umgehen können. Eine Studie des Sozialpsychologen Simon Schindler an der Universität Kassel zeigt nun, wie Achtsamkeit auf moralische Reaktionen wirkt - und sie wurde schon ...

Spiegel Wissen hat ein Gedächtnis-Coaching-Programm entwickelt, das tief Blicken lässt, was unsere kulturellen Gewohnheiten angeht. Die Übungen, die das Programm bei Reizüberflutung und gegen den Multitasking-Wahn empfiehlt, zeigen, wie sehr wir anscheinend oft selbst den Stress, den wir empfinden, auslösen - und das unnötigerweise. Eine Übung beispielsweise rät dazu, jeden Tag für 10 bis 15 Minuten eine medienfreie Pause zu machen. Eine andere lädt ein, einmal bewusst im eigenen Alltag zu beobachten, ...

In der Meditationsforschung wird meistens untersucht, wie Achtsamkeitsübungen auf die Person wirken, die sie praktiziert. Christopher May, Assistenzprofessor an der Universität Groningen, ist nun mit einer kleinen Studie einen Schritt weiter gegangen. Er ließ 36 Probanden in einer achtwöchigen Testzeit für zwei Wochen jeden Tag eine 15-minütige Audio-Meditation absolvieren. Die Meditierenden wie auch ihre in dieser Zeit nicht meditierenden Partnerinnen wurden täglich mit einem Fragebogen im ...

Die Regierung Neuseelands ist mit einem mutigen Schritt nach vorne geprescht. Künftig sollen Haushaltsausgaben des Landes einer besonderen Prämisse folgen - sie müssen erwiesenermaßen einen Beitrag zum "Wohlbefinden" der Bevölkerung leisten. Was darunter zu verstehen ist, wird durch fünf Kriterien definiert, von denen die Ausgaben künftig mindestens eines erfüllen müssen. Sie sollen der Verbesserung der mentalen Gesundheit dienen, die Kinderarmut senken, die Benachteiligung der indigenen ...

Die Weltgesundheitsorganisation hat angekündigt, dass Burn-out künftig als Krankheit anerkannt werden soll. In der neuen Klassifikationsliste ICD 11, die ab 2022 gelten soll, wird Burn-out dann als Syndrom geführt, das aufgrund von "chronischem Stress am Arbeitsplatz, der nicht erfolgreich verarbeitet wird", auftritt. Allein diese Definition finde ich schon mehr als kritisch, da sie einen bestimmten Zusammenhang setzt, nämlich, dass chronischer Stress auch erfolgreich verarbeitet werden ...

Stressbewältigung ist in unseren Leistungsgesellschaften ein großes Thema. Weil die Überforderung uns krank macht, versuchen immer mehr Menschen, diesen Belastungen etwas entgegenzusetzen. Die Deutsche Welle hat in einem großen Artikel zusammengestellt, wie das Geschäft mit dem Stress längst zu einer Milliarden-Industrie geworden ist. Calm, Anbieter einer Meditations-App, wird ein Marktwert von einer Milliarde Dollar zugeschrieben. Der Markt für Yoga-Bekleidung soll weltweit bis 2022 auf 3,4 Milliarden ...

Der Selbstoptimierungs-Trend, den die Achtsamkeitsbewegung hervorgebracht hat, sitzt mir schon länger quer. Nicht, weil ich etwas dagegen hätte, dass Menschen meditieren, um sich einfach ein bisschen wohler zu fühlen. Eher, weil mich die Sorge beschleicht, dass mit diesem Selbstbezug auch eine gewisse Form der Isolation einhergeht. Denn wenn meine achtsamen Wahrnehmungen nur um mich selbst kreisen, verändert sich nicht automatisch meine Beziehung zu meinen äußeren Lebensumständen - oder gar diese ...

Wir arbeiten, um unseren Lebensunterhalt sicherzustellen. Doch wie viel Arbeit dafür notwendig oder angemessen ist, ist auch die Folge komplexer kultureller Entwicklungen. Eine britische Studie zu den Unterschieden zwischen Jäger- und Sammler-Gesellschaften und von Landwirtschaft geprägten Bevölkerungen ist hier sehr aufschlussreich. Untersucht wurden hier Mitglieder der indigenen Agta in den Philippinnen, die zum Teil noch heute als Jäger und Sammler leben und sich zum Teil auf die landwirtschaftliche ...

Achtsamkeit boomt und viele Berater*innen würden gerne auf den Zug aufspringen. Doch wie findet man eine passende Weiterbildung? Die Ausbildung zum MBSR-Lehrenden beispielsweise ist hochkarätig, aber auch sehr zeitintensiv. Und viele Angebote mit eher kurzer Dauer sind oft nicht nachhaltig. Ein guter Bekannter von mir, Rüdiger Standhardt, gehört zu den Pionieren im Feld der Achtsamkeits-Schulung. Er unterrichtet auch MBSR, hat aber für Menschen, die vor allem in Business-Kontexten mit Achtsamkeit ...

Warum haben eigentlich so viele technische Gadgets Frauenstimmen? Über die Jahre habe ich mich daran gewöhnt, dass mein Navigationssystem als "Frau" zu mir spricht - und gleichzeitig nervt mich das ein wenig, weil etwas in mir spürt, dass hier auch etwas Stereotypes in meine Lebenswelt einzudringen scheint. Seit ein paar Wochen habe ich einen Staubsaug-Roboter. Für mich ist das ein klarer Fall von "er", doch dieser fleißige Geselle kommt nur mit weiblicher Stimme und alternative ...

Natur ist wie ein Lebenselexier für uns Menschen und das nicht allein in physiologischer Hinsicht. Eine europäische Studie mit knapp 3.600 Erwachsenen zeigt: Menschen, die in jungen Jahren viel in der Natur waren, sind auch als Erwachsene psychologisch stabiler und weniger anfällig für seelische Erkrankungen. Für die Untersuchung wurden die Studienteilnehmenden danach gefragt, wie viel Zeit sie als Kinder in der Natur verbrachten, und es wurde untersucht, wie es um ihre psychische Verfassung heute ...

Immer mehr Menschen entwickeln ein Gespür dafür, wie wichtig es in der heutigen Zeit ist, bei allem, was wir tun, auch das Gemeinwohl im Blick zu haben. Für die Erstellung des Gemeinwohl-Atlas befragten die Handelshochschule Leipzig und die Universität St. Gallen 12.000 Deutsche, welche Organisationen ihrer Meinung nach am ehesten zum Gemeinwohl beitragen. Dabei zeigt sich eine klare Spaltung zwischen NGOs und eher gesellschaftlich agierenden Institutionen auf der einen und den Wirtschaftsunternehmen ...

Im Business wird in der letzten Zeit viel über Agilität gesprochen, denn viele Unternehmen spüren, dass sie mit ausgeprägten Hierarchien und starren Prozessen die eigentliche Komplexität unserer Lebens- und Arbeitswelten zunehmend verfehlen. Doch gerade Agilität ist weit mehr als eine Methode, die man einfach mal so im Unternehmen zur Anwendung bringt. Denn all die Ansätze, die hier eingebracht werden, von flachen Hierarchien über mehr Eigenverantwortung bis hin zu völlig fluiden Prozessen, die ...

Meditation ist nicht nur ein seeligmachender Heilsbringer, auch wenn der gegenwärtige Achtsamkeitstrend das bisweilen suggeriert. Eine Befragung von rund 1.200 Meditierenden zeigt: Etwa ein Viertel der Übenden hat nach dem Praktizieren bisweilen negative Gefühle oder sogar Angstzustände. Vor allem bei eher dekonstruierenden Methoden wie Zen oder Vipassana ist das der Fall, weniger bei Menschen, die MBSR-Übungen machen. Meditation ist ihrem Ursprung nie eine Methode gewesen, die zu Wohlbefinden ...

Warum tun wir uns manchmal so schwer damit, uns zu entscheiden? "Ein Problem, das bei Entscheidungen oft auftritt, ist, dass wir diese dramatisieren. Wir stellen uns automatisch das Schlimmste vor, was passieren könnte. Das Problem dabei ist, dass wir Risiken sehr viel stärker bewerten als potenzielle Gewinne", sagt Philip Meissner, Professor für Entscheidungsfindung, in einem Interview mit der Süddeutschen Zeitung. Er hat einen Tipp für Entscheidungsschwache parat, dem, was man wirklich ...

In der Business-Welt hat ein neuer Hype Einzug gehalten. Der Sinn. In Zeiten, in denen Arbeitskräfte rarer zu werden scheinen, ist jedes Mittel recht, um Mitarbeiter zu motivieren. "Der Traum vieler Manager geht so: Unternehmen sollen Orte werden, an denen die Mitarbeiter täglich Sinn erfahren und Sinn stiften. Das steigert die Motivation... Profiteur ist auch die Gesellschaft insgesamt: Mitarbeiter, die von einem höheren Zweck beseelt sind, stoßen Prozesse an, um die Umwelt zu schützen und ...

Es vergeht kaum eine Woche, in der nicht ein Medienbericht zum wachsenden Stress in der Bevölkerung erscheint. Auch ich habe diese Woche einmal mehr darüber geschrieben. Doch warum genau die Klagen in den letzten Jahren so zunehmen, erschließt sich der Wissenschaft nicht. Ein Artikel in der Zeit geht diesem Paradox nach. Einerseits bekunden in Erhebungen immer mehr Menschen, in ihrem Leben unter Stress zu stehen - durch Verdichtung der Arbeit, mehr Aufgaben, Multitasking. Studien, die die realen ...

Stille wird bisweilen zu einem öffentlichen Thema, beispielsweise wenn eine Stadt wie Wiesbaden gleich eine ganze "Woche der Stille" ausruft. Und das Thema scheint in der breiten Bevölkerung anzukommen. Ein Bericht im Wiesbadener Tagblatt vermittelt, dass Achtsamkeit und das bewusste Innehalten nicht allein die Domäne asiatischer Meditationsstile sind, sondern auch im Christentum lange Tradition haben. Der Volkswirt Marcus Lübbering führte die Teilnehmenden bei einem vollbesetzten Vortrag ...

Eine nicht zu unterschätzende Zahl von Angestellten fühlt sich im Job in ihrer mentalen Gesundheit herausgefordert. Eine Studie des Marktforschungsunternehmens YouGov mit gut 1.000 Befragten im Auftrag des Karrierennetzwerks LinkedIn zeigt: 57 Prozent stehen im Job unter hoher Anspannung, 44 Prozent leiden unter Unruhe und 40 Prozent werden von Schlafstörungen geplagt. Insgesamt sprechen 82 Prozent der Befragten von Stress am Arbeitsplatz. Aber nur 21 Prozent bekommen von ihren Arbeitgebern Angebote ...

Man könnte Andy Puddicombe, Begründer der Meditations-App Headspace, als so etwas wie den Rockstar unter den Meditierern betrachten. Er war einer der ersten, die vor einigen Jahren erkannten, dass Meditation auch auf dem Smartphone funktionieren könnte. Seit einiger Zeit ist Headspace auch auf Deutsch erhältlich und hat hierzulande bereits eine Million User. Insgesamt nutzen mehr als 40 Millionen die App. In einem Interview mit der FAZ erzählt Puddicombe, wie er vor vielen Jahren selbst zum Meditieren ...

Unser Ich scheint manche unserer Gehirnfunktionen stärker zu dominieren, als uns das im Alltag bewusst ist. Die Forschung weiß zum Beispiel, dass wir uns an andere Menschen im Rückblick besser erinnern können, wenn wir mit ihnen über uns selbst gesprochen haben. Dieser so genannte Selbstreferenzeffekt, zeigt sich einer neuen Untersuchung zufolge nicht nur im Langzeitgedächtnis, sondern scheint auch in unserem Arbeitsgedächtnis wirksam zu sein. Die internationale Studie ließ Probanden in einem ...

Das Optimierungsdenken in der Arbeitswelt treibt immer neue Blüten. In der Wirtschaftswoche etwa proklamiert Björn Waide, CEO von Smartsteuer, einem Unternehmen, dass sich daran versucht, das Steuerwesen zu digitalisieren, "empathischen Egoismus" als Führungsstil der Zukunft. Die Empathie soll dabei die Ellbogen anscheinend etwas zügeln. "Wir brauchen einen gesunden Egoismus, der empathisch für den Egoismus der anderen ist. Dies zu moderieren, ist eine gewaltige Führungsaufgabe. ...

Immer mal wieder gibt es Medienberichte, die auch die kontroversen Seiten des Achtsamkeits-Trends tiefer beleuchten. Das Magazin der SZ etwa hat in einem ausführlichen Bericht näher betrachtet, wie das amerikanische Militär Atem- und Konzentrationsübungen einsetzt. Soldaten werden dabei in zwei Bereichen mit Achtsamkeit in Berührung gebracht. Einerseits gibt es Kurse, die darauf abzielen, die Klarheit und Wachheit der Soldaten im Zuge ihrer Berufsausübung zu verbessern. Manche mögen hier innerlich ...

Achtsamkeit ist in aller Munde, was an und für sich erst einmal eine gute Sache sein könnte. Denn was sollte falsch daran sein, wenn Menschen sich bewusst entspannen möchten oder etwas dafür tun, um geistig wacher zu sein? Doch in den sehr individualistischen Kulturen westlicher Gesellschaften und insbesondere durch das wachsende Interesse in der Arbeitswelt an Mindfulness, entwickelt Achtsamkeit auch eine Konnotation, die sehr selbstbezogen ist. In vielen säkularen Kursen geht es vor allem darum, ...

Der Selbstoptimierungs-Trend, den die Achtsamkeitsbewegung hervorgebracht hat, sitzt mir schon länger quer. Nicht, weil ich etwas dagegen hätte, dass Menschen meditieren, um sich einfach ein bisschen wohler zu fühlen. Eher, weil mich die Sorge beschleicht, dass mit diesem Selbstbezug auch eine gewisse Form der Isolation einhergeht. Denn wenn meine achtsamen Wahrnehmungen nur um mich selbst kreisen, verändert sich nicht automatisch meine Beziehung zu meinen äußeren Lebensumständen - oder gar diese ...

Ich gebe es ja zu, ich bin ein Fan von Audio-Tracks, die so arrangiert wurden, dass sie beruhigen oder die innere Fokussierung unterstützen. Selbst wenn die wissenschaftlichen Belege für die Wirksamkeit solcher Tracks noch dürftig sind - ich habe den Eindruck, diese Musik stimmt mich milder, wenn im Zug im Ruheabteil mal wieder alles um mich herum am Quatschen ist. Die App Endel geht noch einen Schritt weiter - sie webt aus kurzen elektronischen Klangmustern immer wieder neue Kompositionen - je ...

Der Achtsamkeits-Boom verschafft Entspannungsmethoden Hochkonjunktur. Doch es müssen nicht immer gleich besondere Übungen sein, wenn wir mal runterkommen möchten. Ein Artikel in Gehirn & Geist stellt zum Beispiel verschiedene Studien vor, die zeigen, wie hochwirksam schlichtes, bewusstes Atmen sein kann. Es entspannt Körper und Geist, mildert Stress und kann sogar positiv auf verschiedene psychische Erkrankungen wirken. Besonders hilfreich ist ein Atemtakt, bei dem man vier Sekunden einatmet ...

Nichtstuns hat in einer Gesellschaft, die davon lebt, immer beschäftigt zu sein, etwas Anrüchiges. Wer nicht immer nur leisten möchte, eine Pause braucht oder einfach die Ruhe und Stille schätzt, wird da leicht zum Außenseiter. Der Deutschlandfunk geht in einem Beitrag der Frage nach, warum es in der heutigen Zeit so schwierig ist, die Produktivitäts- und Aktivitätszwänge einmal hinter sich zu lassen und durchzuatmen. Bis vor gar nicht so langer Zeit brachte zumindest der kirchliche Kalender ein ...

Wo eingeschliffene Lebensweisen immer mehr an Eigendynamik gewinnen und so beginnen, das Menschsein durch gewachsene systemische Logiken zu formen, kommt die Frage auf, wie wir unsere menschliche Autonomie in solchen oft stark unbewussten Prozessen behaupten können. Dabei geht es um mehr als nur die Tatsache, dass die Digitalisierung uns immer mehr mit ihren algorithmischen Prozessen durchdringt. Auch das Bildungssystem folgt längst Optimierungsideen, die den Faktor der menschlichen Entwicklung ...

Das Bedürfnis nach Stille scheint eine grundlegende menschliche Sehnsucht zu sein, ja mehr noch, eine Notwendigkeit. Doch in unserer durchgetakteten Zeit verlieren immer mehr Menschen das Gespür dafür, wann es Zeit ist, einmal innezuhalten. Gerade den Kirchen, seit jeher Orte der Stille, scheint in unseren durchmodernisierten Gesellschaften eine neue Rolle zuzukommen, diese Räume des Innehaltens wieder stärker ins kollektive Bewusstsein zu holen. Jesuitenpater Karl Kern beschreibt in einem Gespräch ...

Das Thema Sabbatical scheint eine neue Blüte zu erleben. Nun prescht auch die Linke in dieser Frage nach vorne. Katja Kipping forderte kürzlich, dass ein gesetzlicher Rechtsanspruch auf bis zu zwei Jahre Auszeit während des Berufslebens geschaffen werden solle - bei steuerfinanziertem Lohnersatz. Kipping begründet die Idee damit, dass in der heutigen Arbeitswelt mit all ihren Belastungen längere Phasen der Pause notwendig seien, um Gesundheit und Arbeitsfähigkeit aufrechtzuerhalten. Die SPD sprach ...

Mit "Reinventing Organizations" ist Frédéric Laloux ein Bestseller gelungen, der inzwischen durch die entstandene "New Work"-Bewegung immer mehr Unternehmen bewegt. Im Interview mit dem Spiegel lässt er erahnen, wie fundamental der Wandel ist, den heutige Unternehmenskulturen durchlaufen könnten, um ihre wirklichen Potentiale zu entfalten. Loslassen, anderen mehr Freiheiten zugestehen, gerade für Führungskräfte ist das nach wie vor eine Zumutung. "Paradoxerweise werden ...

Jetzt, wo die bekannte Meditations-App Headspace auch in deutscher Sprache verfügbar ist, hat sich sogar die dpa zu einem ausführlichen Artikel über Meditation hinreißen lassen - der bereits von zahlreichen Magazinen veröffentlicht wurde. Der Beitrag gibt einen Überblick über den gegenwärtigen App-Hype in der Achtsamkeitsszene. Experten sehen diese Entwicklung durchaus mit Wohlwollen, denn die Apps erleichtern es vielen Menschen, die niemals einen Meditationskurs besuchen würden, mehr Achtsamkeit ...

Das Gute liegt oft so nahe. In einer Zeit, in der Stresserkrankungen immer mehr zum Thema werden und der Langzeitgebrauch von Antidepressiva besorgniserregend hoch ist, scheinen wir jede Hilfe brauchen zu können, um im Alltag Ruhe zu bewahren. Der wunde Punkt: Selbst Menschen, die bereits eine Therapie durchlaufen haben, verlieren zurück im Alltag gerne den Bezug zu all den konstruktiven Entspannungstechniken, die sie gelernt ...

Manchmal fällt es uns schwer, anderen gegenüber Unangenehmes anzusprechen und für viele ist dann ein Ausweichen oder gar die Notlüge ein geschicktes Manöver. Die Wissenschaft zeigt allerdings: Ehrlichkeit kann im Gespräch das Wohlbefinden erhöhen, selbst wenn Kritisches auf den Tisch kommt. In einem Feldexperiment sowie in Gesprächssituationen im Labor baten Wissenschaftler ihre Probanden, sich entweder wie immer zu verhalten, sehr freundlich oder auf jeden Fall ehrlich. Als Ehrlichkeit definierten ...

Lange Zeit ging die Wissenschaft davon aus, dass Religionen, die klare moralische Konzepte entwickelten oder moralisierende Gottheiten haben, wesentlich zum Aufbau komplexer Hochkulturen beigetragen haben. Eine neue britische Studie zeigt nun, dass es sich genau umgekehrt verhält. In Gesellschaften, die immer komplexer wurden, etablierten sich mit der Zeit göttlich begründete Moralinstanzen, womöglich, um den gesellschaftlichen Zusammenhalt zu stärken. Die Wissenschaftler fanden diesen zeitlichen ...

Kulturelle Veranstaltungen zu besuchen oder ins Museum zu gehen, ist mehr als nur ein schöner Zeitvertreib. Eine britische Langzeitstudie mit 2.148 Probanden im Alter zwischen 52 und 89 Jahren zeigt: Wer regelmäßig erbauliche kulturelle Impulse in seinem Leben hat, läuft weniger Gefahr, depressiv zu werden. Ob Theater, Kino oder Kunst - Menschen, die mindestens einmal im Monat oder auch häufiger kulturellen Aktivitäten nachgehen, zeigen ein um 50 Prozent geringeres Risiko, an einer Depression ...

Die Verschreibungszahlen von Antidepressiva sind im Steigeflug - in Deutschland haben sie sich in den letzten zehn Jahren nahezu verdoppelt und auch in anderen Ländern zeigen sich ähnliche Tendenzen. Eine britische Studie richtet nun den Blick darauf, was sich hier zusammenbraut. Befragt wurden 752 Menschen, die die Medikamente nehmen. Drei Viertel gaben dabei an, dies schon seit einem Jahr zu tun. Bei 20 Prozent kommen sogar schon seit zehn Jahren nicht ohne ihre Tabletten aus. Ein Viertel der ...

Der Brite Andy Puddicombe lebte zehn Jahre in einem Kloster. Als er sich zurück ins weltliche Leben begab, entwickelte er die englischsprachige Meditations-App Headspace, die längst zu den weltweit beliebtesten Achtsamkeits-Apps gehört. Headspace bringt einem mit kurzweiligen Clips und geführten Meditationen die Achtsamkeitspraxis näher. Seit wenigen Tagen ist die App nun auch in deutscher Sprache verfügbar. Headspace erklärt mit einem eigens für Deutschland erstellten Stressmonitor auch gleich, ...

Es hört sich verrückt an. In Schweden steht ein Job zur Ausschreibung, der keine Verpflichtung zum Arbeiten mit sich bringt. Wenn 2026 der U-Bahnhof Korsvägen in den Betrieb geht, soll die noch zu findende Person ihren Nicht-Job antreten. Sie hat keine Aufgaben, muss nichts tun. Einzige Verpflichtung ist es, morgens und abends mit einer Karte ein- und wieder auszustechen. Die Stelle ist mit gut 2.000 Euro vergütet, Urlaub und Rentenansprüche inklusive. Bei der Aktion handelt es sich um ein staatlich ...

Henry Schumann hatte irgendwann genug von Autos. Einst regionaler Marketingleiter bei General Motors, hat er sich beruflich noch einmal völlig neu orientiert. Der praktizierende Buddhist wurde Geschäftsführer des buddhistischen Sukhavati-Zentrums in Bad Saarow, einen Ort, an dem viel meditiert wird und der einen Pflegebereich für 20 Personen betreibt. Heute ist er nicht mehr jedes Jahr über Hundertausende Kilometer im Auto oder Flieger unterwegs, er ist im Hier und Jetzt. Das hat nicht nur den ...

Das Katholische Medienzentrum in der Schweiz hat Meditations-Apps unter die Lupe genommen und geht der Frage nach, ob das Meditieren mit digitalen Helfern vielleicht auch das analoge Interesse an Stille und Besinnung fördert. Der Artikel stellt verschiedene Apps vor und spricht mit christlich ausgerichteten Expert*innen darüber, wie sie deren Bedeutung, Wirkung und Möglichkeiten einschätzen. Dabei zeigt sich, dass christliche Kreise die Technologie selbst auch im eigenen Sinne nutzen. Martin Iten, ...

Länger mal bei einer Sache zu bleiben, das scheint in unserer von Zerstreuung geprägten Kultur immer mehr zum inneren Kraftakt zu werden. Cal Newport, Professor für Informatik, gehört zu den Kritikern vor allem der ständigen digitalen Ablenkungen, weil die Online-Eskapaden die Konzentrationsfähigkeit dauerhaft schwächen: "Wir können verlernen, uns zu konzentrieren. Wer beim kleinsten Anflug von Langeweile sein Smartphone herausholt und etwas googelt oder auf die Facebook-Timeline schaut, ...

Das eigene Verhalten zu ändern, ist nicht leicht und fordert uns heraus. Wahrscheinlich sind deshalb auch größere gesellschaftliche Veränderungen ein eher langsamer Entwicklungsprozess. Wissenschaftler der Leuphana-Universität in Lüneburg haben nun untersucht, wie unser sozialer Herdentrieb hier gezielt mobilisiert werden kann. In der Cafeteria der Universität wurde mit einem Schild an der Kaffeeausgabe darauf hingewiesen, dass immer mehr Kunden sich für umweltfreundliche Mehrwegbecher entschieden. ...

Die Wissenschaft belegt schon lange, dass unsere Gehirne mit Multitasking eher schlecht zurechtkommen. Eine Schweizer Studie hat das Phänomen nun näher betrachtet und fand heraus: Frauen vor der Menopause scheinen, solange eine der Aufgaben im Multitasking-Setting mit Sprache zu tun, dazu eher in der Lage als Männer. Bei dem Versuch mussten die Probanden auf einem Laufband laufen und einen kognitiven Test absolvieren, bei dem das Sprachvermögen involviert war. Dabei konnten die Wissenschaftler ...

Wer unerwartet etwas gewinnt, ist sicher gerne bereit, anderen etwas abzugeben. Möchte man meinen, stimmt aber nicht. Eine britische Studie mit mehr als 1.300 Probanden zeigt: Solange Menschen nur die ungewisse Aussicht auf einen Gewinn haben, ist ihre theoretische Bereitschaft, zu teilen, deutlich höher ausgeprägt, als bei Menschen, die den Gewinn schon erhalten haben. "Wer vor der Bekanntgabe der Gewinner entscheiden musste, ob er etwas von seinem Gewinn abgeben wollte, zeigte sich spendabler. ...

Viele Menschen hadern mit der Kirche. Nicht nur aufgrund all der Missbrauchsfälle und der strukturellen Verkrustungen von Kirche als Organisation. In der aktuellen Ausgabe von evolve - Magazin für Bewusstsein und Kultur beschäftigen wir uns ja mit der Zukunft der Religion und da zeigt sich, dass Menschen heute vor allem nach authentischen Erfahrungsräumen suchen, in denen sie sich der Tiefe des Menschseins zuwenden ...

Die Wirtschaftswoche hat mal wieder ein Interview mit dem Eliteforscher Michael Hartmann geführt. Darin beschreibt er wie so oft, wie Eliten sich reproduzieren und bestimmte gesellschaftliche Räume bei aller Bildungsexpansion doch nach wie vor eher von den üblichen Verdächtigen eingenommen werden. Was mich an Hartmanns viel mehr interessiert, ist sein Hinweis auf das Erodieren größerer kultureller Bezüge, die Hartmann zunehmend bei den Eliten wahrnimmt. Auf die Frage, woher der Bedeutungsverlust ...

Die Psychologie weiß schon länger, dass das Landleben der Psyche besser tut als urbane Umgebungen. Eine dänische Langzeitbetrachtung zeigt nun, dass auch die Stadt der Psyche nicht unbedingt schaden muss, so lange Kinder mit genügend Grün in ihrer Umgebung aufwachsen. In der Datenbetrachtung wurde deutlich, dass Kinder, die mit Parks oder Grünanlagen in ihrer Umgebung aufwachsen, ein um bis zu 55 Prozent geringeres Risiko für die Entwicklung psychischer Erkrankungen aufweisen. Ein Befund, der ...

Die Professorin für Politische Philosophie Lisa Herzog wirft einen in meinen Augen interessanten Blick auf einige sonst eher vernachlässigte Aspekte von Arbeit. Im Interview mit der Zeit versucht sie für die verbindende Dimension des menschlichen Zusammenwirkens in Arbeitskontexten zu sensibilisieren anstatt allein ihren instrumentellen Wert zu betrachten. "Aber Arbeit hat immer auch damit zu tun, dass wir in ihr bestimmte Formen von Gemeinschaft erleben. Arbeit kann uns die Gelegenheit geben, ...

Gerade für Anfänger ist es oft eine Herausforderung, mit dem Meditieren zu beginnen. Insbesondere zu Beginn der Praxis machen viele erst einmal die Erfahrung, dass sie vor allem ihre alltägliche innere Unruhe, Gedanken, Ablenkungen wahrnehmen. Von Stille ist da oft noch wenig zu bemerken. Für technikaffine Achtsamkeits-Fans gibt es so genannte EEG-Headbands, die, zumindest rudimentär, Entspannungsreaktionen messen können. Auf MacLife testet ein Redakteur das Headband von Muse und beschreibt, wie ...

Beim Thema Achtsamkeit kommen einem meistens die eher typischen Stresserkrankungen in den Sinn, die vordergründig die Psyche betreffen. Unserem Alltagsverständnis entgeht dabei leicht, dass Stress auch einen nicht zu unterschätzenden Einfluss auf all unsere körperlichen Funktionen hat - und somit auch den Körper längerfristig schwächt. Eine deutsch-indische Studie mit Glaukom-Patienten zeigt nun, dass sich bei den Betroffenen der gefährlich hohe Augeninnendruck senken lässt, was einen Beitrag ...

Alle zwei Jahre findet in Berlin der Kongress Meditation & Wissenschaft statt, den ich für drei Stiftungen organisiere. Beim letzten Kongress Ende 2018 war auch ein Team der Deutschen Welle vor Ort. Nun ist ein halbstündiger Beitrag erschienen, der einen guten Überblick gibt über neurowissenschaftliche Erkenntnisse zur Meditation, ihre Einsatzmöglichkeiten in Medizin und Therapie wie auch in der Arbeitswelt. Im Film kommen der Neurowissenschaftler ...

Unsere Alltagskultur scheint sich immer mehr in Richtung Selbstverschleiß zu drehen. In einem Artikel in der Zeit wird beschrieben, wie selbst junge Arbeitnehmer am Beginn ihrer beruflichen Laufbahn oder auch Studierende schon unter Stresssymptomen zusammenbrechen. Dabei sind es nicht unbedingt 80-Stunden-Wochen, die immer mehr Jüngere in die Knie zwingen. Vielmehr scheint die kaum greifbare Mischung aus Leistungsdruck, hohen Anforderungen, die nicht in der eigenen Hand liegen, wie auch Zukunftsängsten ...

Wer kennt das nicht - man ist aufgeregt, weil man eine Aufgabe besonders gut meistern möchte, und plötzlich versagen die eigenen Fähigkeiten. Eine amerikanische Studie hat nun untersucht, wie man sich für solche Fälle wappnen kann. Die Wissenschaftler ließen ihre Probanden unter Druck Aufgaben erledigen, was immer wieder auch ein Scheitern zur Folge hatte. In einem zweiten Test baten sie die Probanden, sich zu Beginn vorzustellen, dass sie die Aufgabe bereits gemeistert hätten und ihre jetzige ...

Demut ist im Business kein üblicher Begriff. Viele Führungskräfte verbinden damit eine gewisse Schlaffheit und mangelnde Durchsetzungsfähigkeit. Erfolgreiche Leader müssen tough sein und an sich glauben, selbst wenn ihnen Widerstand entgegenschlägt, so eine weit verbreitete Meinung. Der wunde Punkt: Wer so auf das Durchsetzen seiner Interessen gepolt ist, verliert leicht den Blick dafür, ob er noch dem Unternehmensinteresse dient oder eher sein ureigenes Ego-Ding durchzieht. Ein Artikel im Greater ...

SAP gilt hierzulande als einer der großen Vorreiter der Achtsamkeitswelle. Schon 8.000 Mitarbeiter weltweit haben unternehmensintern Achtsamkeitskurse besucht, weitere 8.000 bekunden Interesse und stehen auf Wartelisten für die beliebten Kurse. Doch die Softwareschmiede kümmert sich inzwischen nicht mehr nur um den Seelenfrieden der eigenen Mitarbeiter. Seit Ende 2016 arbeiten die Achtsamkeitstrainer, die SAP ausbildet, auch für Fremdfirmen wie beispielsweise Siemens. SAP selbst kann sich durch ...

In Zeiten der Fake-News-Herausforderung ist es interessant, einmal einen Blick darauf zu werfen, welchen Einfluss eigentlich unsere persönliche Vorstellungswelt darauf hat, was wir als richtig oder falsch erachten. Eine amerikanische Studie zum Beispiel zeigt: Wir neigen dazu, Berichten zu misstrauen, die unserer eigenen Meinung widersprechen. In dem Versuch mit 250 Probanden wurde den Teilnehmern ein Bericht vorgelegt, der ein Thema positiv darstellte, einer der es negativ bewertete, und ein ...

Es ist schon fast Routine, dass beim Weltwirtschaftsforum in Davos auch meditiert wird. Jon Kabat-Zinn, Vater der Mindfulness-Bewegung war bei dem internationalen Event bereits zu Gast, dieses Jahr führte ein tibetischer Lama die Top-Manager ins Meditieren ein. Die Aargauer Zeitung berichtet in diesem Kontext, wie auch in Schweizer Unternehmen, darunter Swisscom und Axpo, Achtsamkeit immer mehr Einzug hält. "Meditation hilft, sich neu auszurichten, sich auf seine Aufgaben und die Menschen, ...

Burn-out verbinden viele vor allem mit all den äußeren Faktoren, denen wir tagtäglich ausgesetzt sind. Schwappen zu viele Einflüsse, die wir nicht selbst gestalten können, in unser Leben, wird es leicht zu viel und etwas in uns kapituliert. Das Magazin working@office beleuchtet in einem aktuellen Artikel noch eine weitere Facette des Burn-out-Phänomens, nämlich die uns bisweilen fehlende Selbstakzeptanz. "Wir alle wollen etwas leisten. Es erfüllt uns, etwas erreicht zu haben. Mit dem äußeren ...

Der Achtsamkeitstrend ruft in letzter Zeit immer wieder auch Skeptiker auf den Plan - und zwar nicht etwa jene, die finden, dass Meditation, erst recht im Business, nicht mehr als grober Unfug ist, sondern jene, die ahnen, dass verordnete Entspannungskurse für Firmen auch ein Weg sein können, Mitarbeiter gefügiger zu machen. Die Basler Zeitung beispielsweise berichtet, dass der Management-Vordenker Manfred Kets de Vries, Professor für Leadership Development und Organisational Change an der französischen ...

Manche Menschen lieben einfach das Risiko, andere sind eher zurückhaltend. Und wir glauben gerne, dass diese Unterschiede im Verhalten recht fixe Charaktereigenschaften sind. Eine amerikanische Studie zeigt nun, dass unsere Bereitschaft, Risiken einzugehen, auch von unseren früheren Erfahrungen geprägt wird. In der Studie mussten die Probanden ein Glücksspiel gegen einen Computer spielen. Es gab Szenarien, bei denen die Wahrscheinlichkeit, mit ihren Entscheidungen "richtig" zu liegen, ...

Wir leben in einer Zeit, in der man ständig Konfrontationen begegnet, die sich nicht zuletzt durch Vorurteile entwickeln. Eine Studie der Harvard-Universität macht Hoffnung, denn sie zeigt, dass sich zumindest die menschliche Neigung, Vorurteilen unreflektiert Ausdruck zu verleihen wandelt. In einer Betrachtung von Umfragen aus den Jahren 2004 bis 2016 mit den Datensätzen von vier Millionen Amerikanern zeigt: Die Toleranz gegenüber Homosexualität steigt, rassistische Einstellungen nehmen ab. Es ...

Vielleicht hat der eine oder die andere seinerzeit den Film "Die große Stille" von Philip Gröning im Kino gesehen, ein phantastischer dreistündiger Epos, der einen tief hineinzieht in den Frieden und die Offenheit, die sich auftun, wenn Räume zwischen einmal nicht ständig mit etwas gefüllt werden. Psychologie heute sprach mit Gröning über seine Erfahrungen, die er während der Dreharbeiten in dem Kloster machte. Seine Antworten zeigen: Stille kann uns zutiefst erschüttern - und das fühlt ...

Im Kontext des Kongresses Meditation & Wissenschaft, der seit 2010 bereits fünf Mal in Berlin stattgefunden hat, ist eine umfangreiche Dokumentation zentraler Entwicklungen der Bewusstseinsforschung entstanden, die nun auch komplett online zugänglich ist. Beiträge von Vorreitern wie Jon Kabat-Zinn, Richard Davidson, Tania Singer, Thomas Metzinger, Thilo Hinterberger, Harald Walach, Ulrich Ott, Stefan Schmidt und vielen anderen, die die Wirkung von Meditation in Medizin und Therapie sowie der ...

Das Schlafbedürfnis ist etwas sehr Individuelles. Manche Menschen sind bereits nach nur fünf Stunden Bettruhe wieder fit (allerdings realistischerweise deutlich weniger, als dies von sich behaupten), andere brauchen neun Stunden Schlaf pro Nacht, um ausgeruht zu sein und gesund zu bleiben. Eine Studie der DAK über den Schlaf von Schülern lässt ahnen, wohin die Reise gesellschaftlich und kulturell geht, wenn wir von der Bedeutung des Schlafs sprechen. Die Erhebung zeigt, wie schon junge Menschen ...

Humor ist, wenn man trotzdem lacht - wer kennt ihn nicht, diesen Spruch? Humorlose Menschen betrachten wir dagegen gerne als etwas moralinsauer. Was sagt uns das über die Werte, denen wir uns verbunden fühlen? Die Süddeutsche Zeitung berichtet über eine Studie der Universitäten in Singapur und Washington, bei der untersucht wurde, in welcher Beziehung der Humor von Menschen zu ihren Werten steht. Die Untersuchung zeigt: Menschen finden Witze immer dann besonders lustig, wenn sie moralische Tabus ...

In einem spannenden Interview mit dem Deutschlandfunk bringt der Philosoph Markus Gabriel neue Perspektiven in die Diskussion über Transhumanismus und künstliche Intelligenz. Gabriel plädiert dafür, menschliche Intelligenz nicht allein als Funktion von Logik zu betrachten. "Die Art und Weise, wie wir denken, besteht ja darin, dass wir häufig auch logische Fehler begehen. Das ist übrigens unsere evolutionäre Stärke, dass wir nicht perfekte logische Maschinen sind, sondern emotional abweichen ...

Die Zahl psychischer Erkrankungen ist seit Jahren im Steigen begriffen - die alljährlich höheren Zahlen, die die Krankenkassen veröffentlichen, belegen dies. Digitale Verfügbarkeit und wachsende Beanspruchungen im Arbeitskontext dürften zu den Gründen gehören, dass unsere Gesellschaft immer kranker wird. Bisher wird dies jedoch immer noch hauptsächlich als privates Problem gesehen, für das jede/r Einzelne selbst verantwortlich. Der Tagesspiegel bringt nun in einem Kommentar die breite gesellschaftliche ...

Der Meditations-Hype hat längst auch die Promi-Szene erreicht. In einem Artikel zum Thema "Glück kann man lernen" listet Gala gleich eine ganze Reihe bekannter Persönlichkeiten auf, die meditieren, darunter Naomi Watts, Herzogin Meghan und Jessica Alba. Viele der Stars schwören auf Transzendentale Meditation. Man kann spekulieren, warum das so ist. Vielleicht schafft die Tatsache, dass man in TM nur von ausgewählten Lehrern eingewiesen wird und ein vermeintlich persönliches Übungsmantra ...

Das Thema Achtsamkeit hält, oft noch eher unbemerkt, auch im Sport immer mehr Einzug. Der Deutschlandfunk etwa berichtete kürzlich über die SVG Lüneburg, die in der Volleyball-Bundesliga auf Platz 3 steht und ins Pokalfinale kam. Zum Erfolgsrezept von Trainer Stefan Hübner gehört auch ein Training des "spirituellen Bereichs", wie er dem Sender erklärte. Man "arbeite man am mentalen und spirituellen Bereich. Das habe nichts mit Esoterik oder Räucherkerzen zu tun, so der Trainer. ...

Computertechnologien haben heute einen enormen Einfluss auf unser aller Leben. Und im gesellschaftlichen Diskurs wird immer wieder die Frage laut, wie wir diesen technologischen Einfluss ethisch in den Griff bekommen können. In der Realität zeigt sich: Informatiker werden im Berufsalltag zwar häufig mit ethischen Fragen konfrontiert, doch ist Ethik im Zuge ihrer Ausbildung fast nie ein Thema. Diese Erfahrung machte zumindest ein Informatik-Professor an der Universität des Saarlandes, der für ein ...

... ist es sehr wahrscheinlich, dass sie tiefstapeln. So zumindest die Erkenntnisse einer amerikanischen Studie, die die Gehaltsangaben der Sozialversicherung mit jenen verglich, die durch Umfragen der Volkszählungsbehörde erhoben werden, bei denen der Wahrheitsgehalt der Aussagen nicht überprüft wird. In der Studie wurden die Daten von 100.000 Ehepaaren aus den Jahren 2003 bis 2013 ausgewertet. In 77 Prozent der Paarkonstellationen war der Mann der Hauptverdiener und beide machten bei der Volkszählungsbefragung ...

Schlaf ist lebenswichtig, das wissen wir alle. Und doch nehmen wir unser Schlafbedürfnis oft nicht ernst. Da wollen wir abends einfach noch ein bisschen entspannen, am besten vor dem Fernseher, mit einem Glas Wein, denn man gönnt sich ja sonst nichts. Oder wir fühlen uns so von unseren Verpflichtungen getrieben, dass wir der Schlafenszeit immer wieder ein paar Stündchen abzwacken, um noch produktiv zu sein. Ob kurz oder lang unterliegen wir damit jedoch einem Denkfehler, denn der Schlaf ist nicht ...

Das Business scheint eine menschliche Qualität wiederzuentdecken, die der modernen, ego-getriebenen Leistungsgesellschaft eigentlich zutiefst fremd ist: die Demut. "Gerade in Zeiten agilen Wandels heißt Führen mehr denn je, das eigene Ego aus dem Spiel zu nehmen, Kontroll- und Machtverlust nicht nur zu akzeptieren, sondern zu wollen, Mitarbeiter konsequent zu entwickeln und in Verantwortung zu bringen, Rahmenbedingungen so zu verändern, dass Arbeiten in agilen Teams überhaupt möglich wird", ...

"Gute Führung ist in erster Linie eine Frage der Qualität der dem Handeln zugrunde liegenden Bewusstseinsprozesse." - Dieser Satz hat mich aufmerken lassen. Gefunden habe ich ihn in einem Artikel auf der Webseite des österreichischen "Versicherungsjournal". Und es hat mich verblüfft, mit welcher Selbstverständlichkeit er in dieser doch eher konservativen Branche in einem Beitrag über achtsame Führung verwendet wird. Ich beschäftige mich nun schon seit rund 15 Jahren mit dem ...

Teilzeit ist heute für viele Frauen in der Familienphase immer noch ein bewährtes Modell. Eine Umfrage des Delta-Instituts für Sozial- und Ökologieforschung im Auftrag des Bundesfamilienministeriums mit 2.000 Frauen, die in Teilzeit beschäftigt sind, bringt zutage: 85 Prozent finden es "super", keinem Vollzeit-Job nachgehen zu müssen. 75 Prozent wollen in ihrer aktuellen Lebensphase auf gar keinen Fall in Vollzeit arbeiten. Und 60 Prozent würden diesen Status gerne bis zur Rente beizubehalten. ...

Umweltschutz ist wichtig, das wissen wir alle - und doch fällt es bei den Alltäglichkeiten oft schwer, auch danach zu handeln. Studien in Hotels zeigen: Wer die Folgen seines Handelns unmittelbar sehen kann, beginnt sich zu verändern. So wurde in einem Versuch den Übernachtungsgästen während des Duschens ihr Wasser- und Stromverbrauch angezeigt. Das Ergebnis: Der Energieverbrauch sank um 12 Prozent. Das mehrfache Benutzen von Handtüchern lässt sich am ehesten stimulieren, indem man den Gästen ...

Das Handelsblatt hat auf seinem Online-Portal einen schönen Selbsterfahrungsbericht veröffentlicht, in dem die Autorin sich an verschiedenen Achtsamkeitsmethoden versucht und darüber berichtet, welche Wirkungen sie anschließend im Alltag wahrnimmt. Bewusstes Atmen, Körperwahrnehmung und Übungen, die dabei helfen, die eigenen Gedanken wahrzunehmen und nicht an ihnen zu hängen - all diese kleinen Methoden aus dem Achtsamkeitsrepertoire haben der Testerin geholfen, konzentrierter zu sein, nicht mehr ...

Kreativ werden auf Knopfdruck? Die neurowissenschaftliche Forschung zeigt, dass dies längst möglich ist. Eine britische Untersuchung mit 30 Probanden belegt, dass Menschen, deren rechte Schläfenlappen mit Alpha-Wellen stimuliert werden, bei Wortassoziationstests kreativer sind als jene ohne Stimulation. Das liegt laut den Forschern daran, dass die Alpha-Wellen naheliegende Gedankenassoziationen unterbinden und so den Denkraum öffnen für weniger offensichtliche Einsichten. Natürlich ist dieser ...

Digital Detox und Achtsamkeit werden heute gerne bemüht, um der Kultur der Rund-um-die-Uhr-Verfügbarkeit etwas entgegenzusetzen. Einfach das Handy einmal ausschalten, abends keine Mails mehr beantworten und sich mit dem eigenen Zeitmanagement klarer von der Flut der Anforderungen abgrenzen, sind Tipps, die gerne bemüht werden. Doch wie viel Einfluss haben wir als Einzelne eigentlich, diesen Überwältigungsmechanismen konstruktiv etwas entgegenzusetzen? In einem Beitrag für die Zeit beschreibt die ...

Es wird viel darüber gesprochen, wie sehr die digitale Verfügbarkeit an unseren Nerven zehrt. Und gerne machen wir dafür ausschließlich Smartphones und andere virtuelle Ablenkungen verantwortlich. In einer Kolumne für Spiegel Online erklärt der Kognitionspsychologe Christian Stöcker, dass dieser Gedankengang zu kurz greift. Er zeigt, wie sehr unser Gehirn dazu neigt, von einem Gedanken zum nächsten zu springen. Als Experiment schlägt Stöcker vor, einmal zu versuchen, 30 Atemzüge lang nicht im ...

Im Zuge des Achtsamkeits-Trends boomen Apps, die in wenigen Minuten zur Entspannung führen wollen, und Tipps und Tricks für den Alltag, die mit wenig Mühe einen Kick in Sachen Klarheit und Konzentration versprechen. Das Online-Portal der Frauenzeitschrift Brigitte erstaunt nun mit einem Schritt nach vorne. In einem längeren Beitrag stellt sie die Vipassana-Meditation vor und wirbt für den Besuch 10-tägiger Kurse, zwar auch mit Wellness-Vokabular, aber mit einem unverkennbaren Zug zur Ernsthaftigkeit. ...

Empathie hat verschiedene Facetten und manche davon können durchaus beängstigend sein. So unterscheidet die Forschung zwischen einer Empathie, die mit anderen Menschen mitfühlt, und jener, die eher auf einem kognitiven Verständnis beruht - man kann sich vorstellen, wie es einem Menschen ergeht, bleibt dabei aber emotional distanziert. Eine amerikanische Studie untersuchte mit 1.000 studentischen Probanden die Persönlichkeitsmerkmale Psychopathie, Narzissmus und Machiavellismus (rücksichtsloses ...

Der Achtsamkeits-Trend scheint selbst vor der Freizeitindustrie nicht halt zu machen. In einem Interview mit der Welt erklärt der DJ Thomas Koch, der in der Szene vielen als Gründer des Magazins "Groove" bekannt ist, was es mit der neuen Welle des "Ecstatic Dance" auf sich hat. "Vor 20 Jahren habe ich meine erste Ayurveda-Kur gemacht, inklusive Einführung in die Transzendentale Meditation, das war meine erste Begegnung mit der Welt spiritueller Praktiken. In den letzten ...

Wie gelingt erfolgreiche Führung? Eine Frage, die Unternehmen ständig bewegt, aber nie eine letztendliche Antwort findet. Denn immer ist wieder jemand besser ... Im Interview mit dem Harvard Business Manager erklärt der Leadership-Forscher Sydney Finkelstein, wie Intuition und Inspiration Führungskräfte und ihre Mitarbeiter voran bringen. "Sie müssen Ihre Leute inspirieren. Die Mitarbeiter müssen glauben, dass sie in der Lage sind, Großes zu erreichen. Und Sie müssen ihnen einen Grund liefern, ...

Pausen dienen der Regeneration und beugen Erschöpfung vor. Im Arbeitsalltag gerät dies jedoch leicht aus dem Blick. Eine Anfrage der Fraktion der Linken im Bundestag an das Bundesarbeitsministerium zeigt: Jeder vierte Arbeitnehmer in Deutschland macht während des Arbeitstages keine Pausen. Jeweils 63 Prozent davon gaben an, zu viel Arbeit zu haben oder keine Gelegenheit für Pausen zu finden. Ein Viertel äußerte, kein Interesse an einer Pause zu haben. 14 Prozent verkniffen sich die Pause, um früher ...

Eine Kapitalgesellschaft aus Neuseeland sorgte kürzlich für Furore. In einem Test fand der Eigentümer heraus, dass seine Mitarbeiter an vier Arbeitstagen genauso produktiv waren wie sonst, wenn sie fünf Tage arbeiteten. Er hatte vorübergehend die Arbeitszeit reduziert und am fünften Tag bekamen die Angestellten frei. Nun überlegt er, diese Lösung zu einem dauerhaften Modell werden zu lassen. In der Wirtschaftswoche diskutieren nun Experten darüber, was von solchen Experimenten zu halten ist. Einigkeit ...

Christoph Harrach, ein guter Bekannter von mir, organisiert seit vielen Jahren die Karmakonsum-Konferenz und hat damit über die Jahre ein enormes und inspirierendes Nachhaltigkeits-Netzwerk aufgebaut. Dieses Jahr habe ich die Ehre, bei der Karmakonsum Onlinekonferenz, die dieses Mal unter dem Motto "Innere Pfade der Nachhaltigkeit" steht, dabeizusein. Ich spreche mit Christoph über das Thema "Mindfulness reloaded: Wie Du von der Selbstverbesserung zur Ko-Kreation in Unternehmen ...

Wie gerecht geht es in Deutschland zu? Eine Repräsentativbefragung zeigt: Nur 15 Prozent der Deutschen finden, dass es im Land in den letzten zehn Jahren gerechter geworden ist, 39 Prozent hingegen glauben, die Lage habe sich hin zu mehr Ungerechtigkeit verschoben. In den Augen von 42 Prozent hat sich nichts verändert. 59 Prozent empfinden den Zugang zu Bildung als gerecht, 56 Prozent die Gerichtsbarkeit. Generationengerechtigkeit sehen hingegen nur noch 34 Prozent als gegeben - genau so wenige ...

Macht berufliches Pendeln krank? Dieser Frage ging die Technikerkrankenkasse mit einer Untersuchung nach. Dabei zeigt sich: Auf den ersten Blick scheint die lange Anfahrt zum Job keine Auswirkungen zu haben - Pendler waren sogar etwas seltener krank als Arbeitnehmer mit kurzer Arbeitsanfahrt. Ein Blick auf die Daten in der Tiefe zeigt allerdings: Pendler sind elf Prozent häufiger von psychisch bedingten Krankschreibungen betroffen. Eine andere Studie der Technikerkrankenkasse zeigt, dass rund ...

Statistik ist für viele Menschen ein Inbegriff der Objektivierung. Wo uns Daten über Sachverhalte zur Verfügung stehen, müssen wir nicht mehr mutmaßen. Aber ist das wirklich so? Eine britische Studie zeigt nun, welchen Einfluss der Faktor Mensch auf die Auswertung von Daten hat. 29 interdisziplinäre Teams sollten anhand der gleichen Datensätze analysieren, ob dunkelhäutige Fußballspieler häufiger die rote Karte gezeigt bekommen als hellhäutige. Vor der Datenanalyse wurden die Mitglieder der Forscherteams ...

In wohl kaum einer Zeit zuvor hatten Menschen mehr Möglichkeiten, sich und ihr Leben nach den eigenen Wünschen zu gestalten. Wahlfreiheit und unzählige Optionen können uns aber auch enorm unter Druck setzen. In einem Interview mit dem Tagesspiel spricht die Schriftstellerin Juli Zeh über den vor diesem Hintergrund entstehenden Selbstoptimierungsstress. "Was tun mit dieser individuellen Freiheit? Aha, Selbstverwirklichung. Diesen Raum muss man dann auch füllen. Dass das mit enorm viel Druck ...

Regelmäßiger Kopfschmerz scheint für Studierende zu einer Dauerbelastung zu werden. Das legt zumindest eine Untersuchung der Barmer Ersatzkasse nahe, für die knapp 2.200 Datensätze ausgewertet wurde. Demzufolge leiden nahezu 75 Prozent aller Studentinnen und 57 Prozent der Studenten immer wieder unter Kopfschmerz. Jeder Dritte Betroffene fühlt sich dadurch schwer beeinträchtigt, nimmt man jene hinzu, die sich mäßig beeinträchtigt fühlen, sind das schon 900.000 Studierende. Die Barmer Ersatzkasse ...

Meditieren mit Apps scheint immer mehr zum Trend zu werden. Die TU Kaiserslautern ist nun dabei, eine App für besseres Stressmanagement zu entwickeln. "Stress-Mentor" soll Menschen dabei unterstützen, spielerisch Meditation und Bewegung in den Alltag einzubauen. Eine Tagebuch-Funktion soll dabei helfen, Stressoren besser zu erkennen und konstruktiver mit ihnen umzugehen. Um die Motivation während der Übungsphase zu stärken, sind die Übungen der App mit einem Fabelwesen gekoppelt, um ...

Meditation wird in Schulen und Universitäten immer mehr zum Thema, zumal immer mehr Studien neueren Datums zeigen, dass heute bereits Schüler unter ernstzunehmenden Stressbelastungen leiden und auch Studierende immer häufiger über die psychischen Belastungen ihres Uni-Alltags klagen. Die Frankfurt University of Applied Sciences lud deshalb kürzlich zu einem Kongress zum Thema "Meditation und die Zukunft der Bildung" ein, bei der Experten sich über neue Projekte an Schulen und Universitäten ...

Konzentriert einen Text lesen, an etwas arbeiten oder nachdenken - wir glauben oft, ein gutes Gespür dafür zu haben, wann wir wirklich aufmerksam sind. Aber womöglich irren wir uns hier. Eine neue neurowissenschaftliche Studie zeigt, dass selbst in den Phasen, in denen wir uns als besonders fokussiert erleben, unsere Aufmerksamkeit immer wieder unbewusst abschweift. Unser Wahrnehmungssystem nimmt dann auch Umgebungsreize auf, scannt gewissermaßen unser Umfeld. "Wir Menschen glauben ja, dass ...

Es ist wieder einmal so weit - ab sofort ist die neue Ausgabe von evolve - Magazin für Bewusstsein und Kultur am Kiosk erhältlich. Dieses Mal haben wir uns einem brandheißen Thema gewidmet. Unter dem Titel "Die Bewusstseinsmaschine - Die neuen Medien und wir" betrachten wir, wie die Digitalisierung heute unsere Lebens- und Geisteswelten beeinflusst, bereichert, durchdringt und immer öfter auch den Bewusstseinsraum verstellt. ...

Meditation ist in Unternehmen zu einem beachtenswerten Thema geworden und die Erfahrungen zeigen, dass Achtsamkeit die Kultur in Firmen verändern kann. "Wenn der Chef, die Chefin Meditation praktiziert, gewinnt Mitmenschlichkeit an Bedeutung, denn soziale Kompetenzen und Selbstkompetenz nehmen ganz natürlich zu. Das strahlt auch auf die Mitarbeiter aus. So verändert sich nach und nach die Kultur des Unternehmens. Nicht von ungefähr sagt man: Die Menschen, die ein Selbstbewusstsein entwickelt ...

Für Stress im Job gibt es viele Gründe. Für einen Großteil der Arbeitnehmer ist es vor allem die systematische Überforderung, die zu psychischem und körperlichem Stress bei der Arbeit fühlt. 58,1 Prozent der 1.889 Befragten einer Arbeitsmarktstudie des Jobportals Orizon gaben an, dass sie zu viele Aufgaben bewältigen müssten und im Unternehmen zu wenig Personal eingesetzt werde. Für rund ein Drittel führen Ärger mit Vorgesetzten oder Kollegen oder auch Lärm zu stress. Die geforderte Erreichbarkeit ...

Für Menschen mit Flugangst muss das Reisen in der Luft einem Höllentrip gleichen. Doch je nachdem, welche Orte man bereisen muss, ist es unumgänglich. Immer mehr Fluglinien bieten ihren Passagieren inzwischen an Bord Meditationsprogramme, die dabei helfen sollen, die Flugangst zu lindern - und die auch Menschen ohne solche Ängste durchaus entspannen. Virgin Australia etwa kooperiert mit einem Unternehmen für Wohlbefinden und Achtsamkeitsmeditation und entwickelt Audios und Videos, die Ängste mildern ...

Scheitern als Chance ist ein beliebtes Thema, das in Job-Ratgebern alle paar Monate abgefeiert wird. Da geht es dann darum, was man alles aus Fehlschlägen lernen kann oder wie innovativ Unternehmen sein könnten, wenn sie sich bzw. ihren Mitarbeitern nur ein bisschen mehr Freiraum zum Scheitern gewähren würden. An manchen dieser Gedanken mag etwas dran sein, doch blenden sie aus, dass Scheitern auch eine existenzielle Dimension haben. Wer wirklich am Boden liegt, steht nicht so leicht wieder auf. ...

Unter den Vorzeichen des Neoliberalismus sind Wettbewerbsdenken und Selbstbezug im Hinblick auf eigene Vorteile fast schon Teil der kulturellen DNA. Doch das Geflecht aus Konkurrenz und Egoismus lässt sich vielleicht leichter entwirren, als viele meinen. Eine neue Studie zeigt, dass bereits drei Monate des Übens von meditativen Methoden, die sozioaffektive Fähigkeiten wie Mitgefühl, Dankbarkeit und prosoziale Motivation schulen, bei den Teilnehmenden zu nachhaltigen Veränderungen in ihrer altruistischen ...

Die Jugend scheint heute ihre Dynamik zu verlieren. "Eine ganze Generation scheint müde, lustlos, energiegebremst. Als eine der Ursachen dafür drängt sich die veränderte Medienwelt geradezu auf", diagnostiziert etwa die Pädagogin Astrid von Friesen in einem Interview mit dem Deutschlandfunk Kultur. Seit 2005 seinen bei den 18- bis 25-Jährigen die Depressionen um 76 Prozent gestiegen. Etwa eine halbe Million Studierende, also jede/r Sechste, leide unter Hoffnungs- und Lustlosigkeit, Resignation ...

Ich finde es immer wieder faszinierend, welche Fantasien technologische Entwicklungen hervorrufen und wie wir glauben, durch Technik unsere analoge Existenz zu verbessern. In einem Interview mit der Welt etwa spricht Andrew Bosworth, VR-Chef bei Facebook, über seine Visionen. "Unsere Mission ist es, Menschen miteinander zu verbinden. Wir sehen aber, dass es den starken Wunsch gibt, noch stärker miteinander in Verbindung zu treten als bisher. Die bisherigen Technologien wie Smartphones und ...

Viele Firmenskandale rufen berechtigterweise Unverständnis und Kritik hervor, beispielsweise wenn Manager die Öffentlichkeit bewusst hintergehen, um Missstände im eigenen Unternehmen zu verschleiern. Die moralische Entrüstung ist dann gleich groß, denn es ist von außen betrachtet so offensichtlich, dass manchmal einfach dreist gelogen wird, um die eigene Haut zu retten. Eine amerikanische Studie mit 1.400 Freiwilligen zeigt nun, dass die empfundene Loyalität gegenüber einer Gruppe das Lügen gegenüber ...

Mit einer neuen Schrift wollen australische Designer und Wissenschaftler es Menschen erleichtern, sich abgetippte Notizen besser zu merken. Die "Sans Forgetica" wurde durch gezielte Auslassungen im Schriftbild so konzipiert, dass es besondere Aufmerksamkeit erfordert, das in ihr Geschriebene zu lesen. Durch diese kleine Zusatzanstrengung sollen im Gehirn Erinnerungspuren leichter aktiviert werden. Wo man bekannte, gut lesbare Schriften einfach überfliegt und leicht am Ende der Zeile ...

Meditation erfreut sich als Ausgleichssport für von der Leistungskultur Gebeutelte großer Beliebtheit. Doch kann man Stille einfach machen? Im Interview mit dem SRF erzählt die Schweizer Zen-Meisterin Anna Gamma, warum Meditation sich am ehesten dann einstellt, wenn man sie von dem gewohnten Gedanken, etwas erreichen zu wollen, frei hält. "Wir brauchen einen Raum, in dem wir einfach sein können – und nichts leisten müssen", so Gamma. Ihrer Erfahrung nach können Meditations-Apps oder ...

Silicon Valley und Mindfulness werden heute immer öfter in einem Atemzug genannt. Apple zeigt nun, wie man aus dem Achtsamkeitsthema ganz im Sinne der modernen Leistungskultur eine wunderbare Challenge machen kann. Diesen Monat sind die Mitarbeiter des Unternehmens dazu aufgerufen, regelmäßig kleine Achtsamkeitspausen einzulegen. Die mentalen Auszeiten können mit einer beliebigen App dokumentiert werden. Wer nach 25 Tagen besonders achtsam war, bekommt ein exklusives T-Shirt. Leider wird in den ...

Digitale Meditationshelfer erfreuen sich großer Beliebtheit. Geführte Meditationen oder auch Timer erleichtern es Einsteigern, eine regelmäßige Praxis zu entwickeln. Die Meditations-App Calm ist nun auch in deutscher Sprache erhältlich. Die App bietet Kurse zum Runterkommen, für besseren Schlaf, Fokussierung und Stressmanagement. Außerdem zeigt sie jeden Tag einen Denkanstoß an. Zum Einschlafen bietet Calm neben Meditationshilfen auch Gute-Nacht-Geschichten.
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Großzügigkeit scheint keine statische Eigenschaft zu sein, sondern sich bei Menschen im Kontext der jeweiligen sozialen Situation zu ergeben. Amerikanische Forscher untersuchten ein Nomadenvolk in Tansania, das sich mehrfach im Jahr in unterschiedlichen Konstellationen in größeren Camps trifft und ansonsten in kleineren Gruppen unterwegs ist. In mehreren dieser Camps, bei denen sich die Personenkonstellationen jeweils veränderten, betrachteten die Wissenschaftler anhand eines Testszenarios, wie ...

Manager sollten meditieren, findet der Jesuitenpater Michael Bordt, der 2011 das Institut für Philosophie und Leadership an der Hochschule für Philosophie in München gründete. Er begleitet Führungskräfte auf einem Weg der Selbsterkenntnis, der ihre Leadership-Qualitäten auf eine tiefere Grundlage stellen soll. Die Innenschau öffne nicht nur für die eigene Befindlichkeit, sondern lasse Menschen auch empathischer für andere werden. "Weil man in der Lage ist, immer mehr bei sich selbst wahrzunehmen ...

Wer ständig Misstrauen ausgesetzt, leidet darunter, das erscheint nur logisch. In einer Studie mit 60 Probanden, die knapp 800 Tage lang regelmäßig verschiedene Fragen zu dem ihnen entgegengebrachten Misstrauen, Gerechtigkeitsempfinden und ihrer emotionalen Verfassung beantworteten, zeigte sich: Misstrauen im Arbeitsumfeld schafft auf Dauer Distanz. Jene, denen nicht vertraut wird, wenden sich innerlich von ihrer Arbeit ab und entwickeln auch im privaten Umfeld Probleme. Die Befragten, denen von ...

Wenn es darum geht, Aussagen zu bewerten, lassen wir bei weitem nicht immer allein den gesunden Menschenverstand walten. Eine britische Studie zeigt eindrücklich, wie stark unsere Bewertung davon abhängig ist, was wir vom Urheber eines Statements halten. Die Wissenschaftler legten verschiedenen Personengruppen Statements und Aphorismen vor und fragten danach, ob diese richtig oder falsch, zustimmungswürdig oder eher ablehnenswert seien. Gleich, um welches Themenfeld es ging, beispielsweise Politik ...

Achtsamkeit ist in vieler Munde. Die damit verbundene Herauslösung der Meditation aus explizit spirituellen Kontexten hat in den letzten Jahren dazu geführt, dass sich breite Bevölkerungsschichten dem Meditieren zuwenden, und dies oft mit ganz selbstbezogenen Motiven. "Das Überangebot scheint mir die eigentliche, authentische Idee der Achtsamkeit immer mehr zu verdrängen, ja zu pervertieren. Es geht dabei nicht um das eigene Ego, nicht um ständige Beschäftigung mit sich selbst und die Konzentration ...

Wie salonfähig Meditation längst geworden ist, zeigt sich auch darin, dass immer mehr Profisportler auf Achtsamkeit setzen, um ihren Sport bewusster zu praktizieren - und natürlich ihre Leistungsfähigkeit zu verbessern. Dr. Christian Zepp, sportpsychologischer Experte der deutschen Tischtennis-Nationalmannschaft, beschreibt die typischen Herausforderungen so: "Fast jeder Spieler kennt die Gedanken, die einem vor einem Spiel durch den Kopf gehen: „Ich muss heute gewinnen!“, „Warum denn gegen ...

Unsere modernen Lebenswelten scheinen uns nicht nur zu inspirieren, sondern auch zu ermüden und zum Teil sogar vom Leben zu entfremden. Und so suchen immer mehr Menschen nach Gegenpolen. Einer davon ist die Natur, sozusagen der noch unverfälschte Kulturraum. "In der Natur will sich der Mensch als Teil in einem großen Zusammenhang erfahren. Er sucht nach Verbindung. Und in der Natur wird er sich seiner selbst im Ganzen bewusst", so der Philosoph Andreas Weber in einem zwar schon zwei ...

"Dienst nach Vorschrift", das klingt in einer Leistungsgesellschaft leicht nach Drückebergerei. Der Arbeitssoziologe Falk Eckert sieht das anders. "Dienst nach Vorschrift hat einen schlechten Ruf, aber ich erkenne nichts Negatives darin, Arbeit als Pflichterfüllung zu sehen. Ich finde es gut, dass Menschen eine klare Grenze zwischen Arbeit und ihrem Leben ziehen. In diesem Sinn ist Dienst nach Vorschrift sogar gesund", sagt er in einem Interview mit Zeit online. Die Erwartungen ...

Großbritannien mag die EU verlassen und einen Rückzieher machen, in anderer Hinsicht gehört das Land indes zu den Vorreitern. Noch keine fünf Jahre ist es her, als der Parlamentsabgeordnete Chris Ruane einen Vorstoß machte, Achtsamkeit in die Politik zu bringen. Seitdem ist viel passiert. 186 Abgeordnete aus dem House of Commons und dem House of Lords haben inzwischen Meditationskurse absolviert. Und auf der Mitarbeiter-Warteliste stehen bereits 100 weitere Personen, die das Meditieren erlernen ...

Wut ist nicht nur eine Reaktion, die sich bei Angst oder auch Frustration einstellt, sie kann auch auf eine gehörige Portion Narzissmus hinweisen und durch die damit verbundene Selbstüberschätzung ausgelöst werden. In einer Studie mit knapp 530 Studierenden zeigte sich, dass Menschen, bei denen Tests eine Neigung zu narzisstischen Charakterzügen und Wut offenbart hatten, ihre Intelligenz für überdurchschnittlich hoch hielten - und sich dabei gehörig überschätzten. (Sie hatten auch einen klassischen ...

Das Handelsblatt zeigt in einem Beitrag, welche Methoden Führungskräfte nutzen, um heute im turbulenten Job-Alltag Kraft zu tanken und zur Ruhe zu kommen. Achtsamkeit, Yoga und Meditation scheinen da schon fast zu Klassikern zu avancieren - manche der über ihre Erfahrungen berichtenden Manager praktizieren sie schon seit vielen Jahren. Ein IT-Geschäftsführer hat es mit Waldbaden versucht und findet in der Natur wieder Erdung und dabei auch zu sich selbst. An Bürotagen gönnt er sich mittags, um ...

Stress macht uns nicht nur fertig, wenn wir ihn tatsächlich haben. Eine neue Studie von Verhaltensforschern aus Heidelberg und den USA zeigt: Selbst wenn wir nur erwarten, in eine stressauslösende Situation zu geraten, zieht uns das runter und vermiest unsere Stimmung. Auch wenn der erwartete Stress sich dann vielleicht gar nicht einstellt - unserem Körper-Geist-System ist das gleich, wir fühlen uns gestresst. Die Wissenschaftler führen diese innere Reaktion darauf zurück, dass schon die Erwartung ...

Achtsamkeit wurde nicht zuletzt durch verschiedene Programme bei Google im Business salonfähig - und scheint sich immer mehr gleichberechtigt zu anderen Business-Tools zu etablieren. Der Berater Bruno Weidl erkundet in einem Interview mit Gopi Kallayil, der bei Google als Chief Evangelist Brand Marketing tätig ist und im Unternehmen auch Yoga unterrichtet, wie sich hier ein neues Feld zwischen Internet und "inner net" auftut. Kallayil wuchs in Indien mit den Yoga-Traditionen auf. Heute ...

Der Gesundheitsreport 2018 der Techniker Krankenkassen lässt aufmerken. In den vergangenen zehn Jahren haben sich die Verschreibungen von Antidepressiva verdoppelt. Seit 2007 erhöhte sich die Zahl der verschriebenenTagesdosen an Medikamenten gegen Depressionen von 6,8 auf 13,5. Frauen sind dabei deutlich stärker betroffen als Männer. Ihnen wurden 16,9 Tagesdosen verschrieben, Männern lediglich 10,6. Die Fehlzeiten weisen in die gleiche Richtung. Heruntergerechnet auf Durchschnittswerte fehlten ...

Unsichere Zeiten lassen viele Menschen gezielt nach Sicherheiten greifen. Das betrifft auch immer mehr die junge Generation. Die "Studentenstudie 2018" des Beratungsunternehmens EY etwa zeigt, dass immer mehr junge Leute bei der Suche nach einem Arbeitgeber vor allem nach einem möglichst sicheren Arbeitsverhältnis streben. Befragt wurden 2.000 Studierende von 27 Universitäten. Schon mehr als 40 Prozent betrachten Jobs im öffentlichen Dienst als besonders attraktiv. Vor zwei Jahren waren ...

Menschen unter 30 sind im Schnitt täglich vier Stunden online. Man kann sich fast fragen, wie viel Zeit da noch für das "richtige" Leben bleibt. Vielleicht sollten wir uns aber auch öfter fragen, was aus diesem analogen Leben eigentlich wird, wenn wir ihm immer mehr vermittelt durch digitale Tools begegnen. In einem Interview mit der Zeit erklärt der Computerwissenschaftler David Levy, wie selbst im Silicon Valley immer mehr Skeptiker der Tech-Blase das Wort ergreifen und auf die Gefahren ...

Es klingt bizarr, stimmt aber: Wer sein Essen, bevor er es zu sich nimmt, klein schneidet, symmetrisch auf dem Teller anordnet und anschließend dreimal mit Messer und Gabel auf die Speisen klopft, nimmt anschließend weniger Kalorien zu sich als jemand, der sich einfach nur vornimmt, achtsam zu essen. Was klingt wie ein magisches Experiment, war Teil einer Studie von Wissenschaftlern der Shanghai University of Finance and Economics, die die Wirkung von Ritualen auf Verhaltensänderungen untersuchten. ...

Wo die Grünen vor einigen Jahren noch mit einem Sturm kollektiver Entrüstung zu kämpfen hatten, als sie die Einführung eines vegetarischen Tags in Deutschlands Kantinen auf ihre Agenda setzten, zeigt der CoWorking-Space Anbieter WeWork nun, wie das geht. In einer E-Mail verkündete das amerikanische Unternehmen seinen 6.000 Mitarbeitern, dass sie, wenn sie künftig Fleisch essen möchten, dies selbst bezahlen müssten, und es auch bei Firmenveranstaltungen nur noch vegetarisches Essen geben werde. ...

Seit einiger Zeit geistert ein neuer Trend durch Internet und Arbeitswelt - das so genannte Microdosing mit LSD. Arbeitende nutzen Minimal-Dosen der psychogenen Substanz, um im Job wacher, kreativer und kommunikativer zu sein. Die Zeit beispielsweise veröffentlichte kürzlich einen Erfahrungsbericht eines LSD-Users. "Ich kann befreiter denken", sagt er. Und: "Mit Microdosing hörte das Grübeln auf. Man macht einfach mal, ist fokussierter und motivierter." Aber es sind nicht nur ...

In Anbetracht einer Flut von Stress-Studien und zunehmender psychischer Erkrankungen stellen immer mehr Experten die Frage, ob es nicht besser wäre, Arbeitszeiten zu verkürzen. Andere Studien weisen indes darauf hin, dass es oft gar nicht die Menge der Arbeitsstunden ist, die Angestellte in die Knie zwingt, sondern die tiefere Beziehung, die sie zu ihrer Arbeit haben. Eine kanadisch-amerikanische Studie, die die Befindlichkeit von mehr als 700 Arbeitenden untersuchte, beispielsweise kommt zu dem ...

Die Umgebung, in der wir Leben, prägt, wer wir sind - und umgekehrt ist sie auch ein Resultat dessen, was uns wichtig ist und was wir konkret tun. In der neuen Ausgabe von evolve - Magazin für Bewusstsein und Kultur zum Thema "Stadt & Land" fragen wir, was lebendige Lebensräume ausmacht, wie es um die Beziehung zwischen städtischen und ländlichen Räumen bestellt ist und welche Umgebungen der Entfaltung unseres Menschseins ...

Der gegenwärtige Achtsamkeits-Trend betrachtet heute vor allem Methoden wie Mindfulness-Based Stress Reduction (MBSR) und Meditationsformen, die in Stille und Loslassen führen. Auf dem Radar der Wissenschaft erscheinen hingegen zunehmend auch Formen aus buddhistischen Kontexten, die mit Mitgefühl und Güte arbeiten. Eine neue Übersichtsarbeit der Universität Witten-Herdecke unterstreicht nun den therapeutischen Nutzen dieser Methoden. Es zeige sich, dass diese Meditationsformen beispielsweise in ...

Erst die Arbeit, dann das Vergnügen, ist ein geflügeltes Wort. Und wenn es um unsere Träume geht, ticken wir ähnlich. Eine Studie zeigt: Im Nachhinein bereuen wir es oft mehr, unsere tiefsten Wünsche nicht erfüllt zu haben. Doch die Schamgefühle, die in uns aufsteigen, wenn wir unsere Pflichten verletzen, lassen uns uns eher auf das, was von uns erwartet wird, fokussieren. Das liegt laut der Studie daran, dass Scham sehr schnell und stark wirkt. Um diesem Gefühl auszuweichen, tun wir dann, was ...

Wer regelmäßig die Möglichkeit hat, während des Tages mit anderen Menschen zu sprechen, ist glücklicher als wenn er eher nur für sich ist. Das zeigt eine neue amerikanische Studie, bei der rund 500 Probanden ihre Tagesabläufe protokollierten und dabei festhielten, wie oft sie welche Art von Gesprächen führten. Frühere Studien mit kleineren Teilnehmerzahlen legten nahe, dass Smalltalk zum Beispiel auf die Stimmung schlägt. In dieser Studie erwiesen sich die kurzen, belanglosen verbalen Interaktionen ...

Eine Studie im Harvard Business Manager lässt wieder einmal interessante Blicke auf typisches Management-Denken zu. Der Erhebung zufolge haben 78 Prozent der Angestellten in qualifizierten Berufen mindestens einmal pro Woche bei der Arbeit Phasen des Leerlaufs. Bei 22 Prozent ist dies sogar täglich der Fall. "Für Manager ist das ein Problem, nicht nur weil sie ihre Mitarbeiter zeitweilig fürs Nichtstun bezahlen. Denn um Leerlauf zu vermeiden, arbeiten diese langsamer, als sie könnten", ...

Die moderne Leistungskultur ist sehr individualistisch. Doch nicht jede Form des Selbstbezugs ist auch hilfreich. Wer eher narzisstisch hauptsächlich auf sich selbst schaut und nach dem eigenen Erfolg schielt, bringt sich womöglich in eine Haltung der inneren Isolation. Die Psychologie kennt jedoch noch andere Formen der Selbstzuwendung, die wesentlich dienlicher sind. Eine davon ist Selbstmitgefühl. Es ist eine Form der Selbstakzeptanz, die Fehler nicht nur als eigene Schwäche sieht, sondern ...

Langeweile hat meist einen schlechten Ruf. In Zeiten des permanenten Beschäftigtseins ist es uns oft unheimlich, wenn einmal nichts zu tun ist. Auch bei monotonen Tätigkeiten sucht etwas in uns gerne nach einer Ausflucht, nach etwas, das unseren Geist mehr fesselt und interessiert. Vielleicht sollten wir die Langeweile aber einfach einmal aushalten, denn, das zeigt ein Artikel in der Wirtschaftswoche, in diesem geistigen Raum des Nicht-gefordert-Seins wird eine Menge möglich. Studien etwa zeigen, ...

Wie sehr die Psychologisierung der letzten 50 Jahre unser Selbstverständnis heute prägt, ist wohl den wenigsten wirklich bewusst. Mal schnell zum Coach gehen, um eigene Schwächen zu analysieren und zu überwinden, oder zum Psychologen, wenn unsere Gemütsstimmung über längere Zeit düster ist, das ist für viele heute ganz alltäglich. Noch ein, zwei Generationen früher wäre das nicht denkbar gewesen. Der Psychoboom der letzten Jahrzehnte hat viel in unserem Menschsein geöffnet. "Verfahren des ...

"Wir werden zu Göttern", sagt der Historiker Yoval Harari, aber das ist nicht unbedingt eine gute Nachricht. In einem Interview mit dem Deutschlandfunk spricht er über die neue Reichweite, die unser menschliches handeln durch Technologie erreicht: "Götter schaffen normalerweise das Leben, so ist es in den ersten Kapiteln der Bibel. Und das haben wir uns jetzt angeeignet. Und im 21. Jahrhundert schaffen wir plötzlich Körper, Gehirne und Seelen. Das heißt, wir stellen menschliche ...

Ein starker Ich-Bezug wird gewöhnlich vor allem mit eher narzisstischen Persönlichkeitsmerkmalen assoziiert. Er kann allerdings auch auf die Labilität eines Menschen hindeuten. Eine amerikanische Studie mit knapp 4.800 Probanden zeigt: Menschen, die in persönlichen Berichten besonders häufig Pronomen der ersten Person benutzen (also ich, mein, mir, mich), sind psychisch labiler und depressiver als jene, die weniger dieser Bezüge knüpfen. Die Probanden hatten in der Untersuchung die Aufgabe, eine ...

Wo liegt die kritische Masse, bei der Minderheitenmeinungen auf einmal damit beginnen, Mehrheiten zu verändern? Eine Frage, die die Wissenschaft seit langem beschäftigt. In verschiedenen Studien hat sich bereits gezeigt, dass der Wert irgendwo zwischen 10 und 40 Prozent liegt - allerdings wurden hier gesellschaftliche Umschwünge immer erst retrospektiv analysiert. Eine amerikanische Studie mit experimentellem Setting, an der 200 Personen beteiligt waren, zeigt nun: Die Mehrheitsmeinung beginnt ...

Zeitmanagement ist etwas für Anfänger, möchte man meinen, wenn man dem Marketing-Strategen und Publizist Ryan Holiday zuhört. Durchgetaktete Tage (oder gar Wochen und Monate) sind ihm ein Graus. Und so tut er alles, um Termine zu vermeiden. "Man kann nur eine gewisse Anzahl an Stunden seines Tages anderen Menschen überlassen, bis keine mehr übrig sind. Selbst wenn ein paar Minuten übrig bleiben, kann es sein, dass man die Klarheit, die Energie und die Fähigkeit verloren hat, sie zu nutzen", ...

Cool, effizient und dabei total gechillt - so sehen sich Start-ups gerne. Ein Bericht im Business Insider hat einen Blick hinter die Kulissen des Hipster-Business Prima State geworfen. Die Firma verkauft Nahrungsergänzungsmittel und entwickelt diverse Programme zur Selbstoptimierung. Logisch, dass man da im eigenen Unternehmen gleich damit anfängt. Kollektive Kurz-Workouts stehen bei Primal State ebenso auf dem Programm wie das supergesunde, ebenfalls kollektive Mittagessen. Um die Produktivität ...

Zeitdruck ist wie eine Droge. Er raubt uns im wahrsten Sinne des Wortes den Verstand. Das legt zumindest eine Untersuchung der Business-Professorin Meng Zhu nahe. Sie stellte in verschiedenen Testszenarien fest, dass Probanden, sobald Zeitdruck im Spiel ist, zu irrationalen Verhaltensweisen neigen. Dass etwas dringlich ist oder ein zeitliches Verfallsdatum hat, scheint unser Urteilsvermögen nachhaltig zu untergraben. Im Business kann das dazu führen, dass das wirklich Wichtige aufgrund des vermeintlich ...

Wir wollen fit sein und gesund und uns wohlfühlen. In digitalen Zeiten sind dabei die Online-Tipps und virtuellen Helfer nicht weit. Fitnessarmbänder, Ernährungs-Ratgeber, Meditations-Apps - von all den pseudo-medizinischen möglichen Anwendungen einmal ganz zu schweigen. Je mehr Möglichkeiten wir haben, umso meinen wir oft auch nutzen zu müssen. Der Medizinethiker Giovanni Maio warnt bereits vor einer „selbstverordneten Gesundheitsdiktatur“ und das deutsche „Ärzteblatt“ meint: „Die Vermessung ...

Kürzlich hatte die Süddeutsche Zeitung über eine Studie berichtet, derzufolge Achtsamkeit in Arbeitskontexten nicht unbedingt geeignet ist, die Motivation von Mitarbeitern zu steigern. Der Gegenwind ließ nicht lange auf sich warten. "Achtsamkeitsmeditation und Leistungsbereitschaft schließen sich nicht gegenseitig aus, auch wenn der Autor dies in seinem Beitrag suggeriert. Im Gegenteil: Wer achtsam mit sich und anderen ...

Die Neurowissenschaftlerin Tania Singer hat mit ihrem ReSource-Projekt erstmals in größerem Umfang untersucht, dass verschiedene Meditationsformen ganz unterschiedliche Wirkungen bei den Praktizierenden zeitigen. Dabei stellte sie fest, dass die Dyaden-Arbeit vor allem die soziale Entwicklung und das zwischenmenschliche Miteinander stärkt. Bei der Dyaden-Meditation erzählt eine Person einer anderen, die einfach achtsam und teilnehmend zuhört, von Dingen, die sie beschäftigen. Ein Ansatz, der bei ...

Wer Pläne macht, ist oft besser gewappnet für so manche Herausforderung des Lebens und Ziele erreicht man meist auch leichter, wenn man vorher überlegt, welches der beste Weg ist. Im Business gehört das Planen ohnehin zum Alltag. Psychologen haben nun herausgefunden, dass nicht jede Zeit die beste ist, um Pläne zu schmieden. In mehreren Labor- und Feldversuchen beobachteten sie, dass Menschen, die sich ausgelaugt und mental erschöpft fühlen (durch Aufgaben, die sie zuvor zu bewältigen hatten), ...

Der Mail-Account klemmt, das WLAN streikt oder es ist einfach nur der Akku vom Smartphone leer. In Zeiten der Digitalisierung gibt uns der ganz gewöhnliche technische Alltag eine Vielzahl von Gelegenheiten, aus der Haut zu fahren. In einem Beitrag für den Deutschlandfunk Kultur beschreibt der Organisationsberater Hans Rusinek, wie die unzähligen Möglichkeiten, die Technologie uns heute bietet, auch Erwartungskrisen schafft. Weil alles nur einen Klick entfernt ist, erwarten wir oft Perfektion und ...

Im Business ist Achtsamkeit nicht zuletzt deshalb in aller Munde, weil man sich von ihr nicht nur mehr Ausgeglichenheit und Wohlbefinden für die Mitarbeiter erhofft, sondern, gestützt durch deren wachsende Zufriedenheit auch eine bessere Arbeitsleistung. Manche Studien scheinen in der Tat zu belegen, dass Mitarbeiter, die meditieren, fokussierter sind und viele Aufgaben besser bewältigen. Eine Studie der Católica Lisbon School of Business & Economics und der Carlson School of Management, University ...

Unsere Smartphones bombardieren uns nicht nur mit Nachrichten, sie ergreifen von unserem Geist anscheinend sogar Besitz, wenn wir gar nicht unmittelbar mitbekommen, was in unseren Inboxen und Social-Media-Accounts gerade los ist. Diese Schlussfolgerung legt zumindest eine Untersuchung der McCombs School of Business in Austin, Texas nahe. Die Wissenschaftler gaben 800 Probanden verschiedene Aufgaben, um deren fluide Intelligenz zu prüfen, die Fähigkeit, unbekannte Probleme zu durchdenken und zu ...

Seit einigen Jahren mehren sich die Studien, die vor der suchterzeugenden Wirkung von Handy & Co. warnen. Dem Psychiater Manfred Spitzer gelang mit seinem Buch "Digitale Demenz" sogar ein richtiger Publikumserfolg. Wir wissen, dass wir sorgsamer auf unsere Mediennutzung achten sollten - und lassen uns dann doch wieder gerne von den schier unbegrenzten digitalen Ablenkungsmöglichkeiten in den Bann ziehen. Apple hat nun angekündigt, sich mehr der digitalen Gesundheit zu widmen. Die ...

Wenn wir von Werten sprechen, dann geht es, wenn wir es ernst meinen, meist um die großen Haltungen im Leben, um Haltungen, die wir in unserer Kultur über Generationen entwickelt und aktiv gelebt aufrecht erhalten haben. Die Wertediskussion im Business hingegen kommt einem da leicht wie eine große Show vor. In einem Gastbeitrag in der Süddeutschen Zeitung kritisiert der Organisationssoziologe Stefan Kühl, wie leichthändig Unternehmen versuchen, mit "integrer Unternehmenspolitik", "werteorientierter ...

Das Vokabular der Leistungsgesellschaft hat die Komfortzone schon vor Jahren zum toten Winkel erklärt. Mehr etwas erreichen möchte im Leben, muss einfach raus aus der Kuschelecke, meinen die Dauerperformer. Womöglich hat diese Einstellung mit zum gegenwärtigen Stresshoch beigetragen. Sich auch mal zurückzulehnen, hat einfach einen schlechten Ruf. "Ständige Überforderung, sich also permanent außerhalb der eigenen Komfortzone zu bewegen, führt zu Erstarrung oder Panik. Wir brauchen Komfort ...

Perfektionismus kann krank machen, insbesondere wenn die hohen Ansprüche an sich selbst mit einem Mangel an Selbstmitgefühl einhergehen. Australische Psychologen stellten diesen Zusammenhang sowohl bei Jugendlichen als auch bei Erwachsenen aller Altersgruppen fest. Das Streben nach hohen Leistungen an sich muss nicht unbedingt das psychische Wohlbefinden beeinträchtigen. So zeigte sich, dass Menschen, die einen positiven Umgang zu sich selbst pflegen, sich selbst und ihren Bedürfnissen gegenüber ...

In der Wissenschaft wird häufig mit hypothetischen Fragestellungen und Gedankenexperimenten gearbeitet, um die Handlungsdispositionen von Menschen besser zu verstehen. Insbesondere wenn es bei solchen Versuchen moralisch betrachtet ans Eingemachte geht, ist die Lücke zwischen gedachtem Verhalten und der Realität jedoch groß. Belgische Wissenschaftler stellten Probanden vor die Wahl, dass entweder einer oder fünf Mäusen starke Schmerzen zugefügt werden. Bei den Probanden, die im Labor im Angesicht ...

Ein Schlagzeile mit dem Begriff Achtsamkeit beim Wirtschaftsnachrichtendienst Reuters, das wäre vor ein paar Jahren noch undenkbar gewesen. Doch kürzlich schaffte es SAP mit seinem Achtsamkeitsprogramm, dass zwischen Aktienkursen und börsenrelevanten Nachrichten das Thema Meditation aufpoppte. Der Beitrag stellt die Grundzüge des SAP-Achtsamkeitsprogramm dar und gibt sich große Mühe, den finanziellen Impact, den es haben könnte, darzustellen. SAP selbst nennt hier keine genauen Zahlen, spricht ...

In ihrem neuen Buch "Die Illusion der Gewissheit" wirft die Schriftstellerin Siri Hustvedt einen interessanten Blick auf unser Verständnis des Menschseins. Sie spricht sich nicht nur dafür aus, Menschsein holistischer zu sehen, sie kritisiert auch, dass die westliche Neigung zur Verwissenschaftlichung der Dimension des Subjektiven nicht gerecht wird. "Bei allen objektiven Daten sieht man nicht, was die subjektiven Erfahrungen eines Menschen sind, was es bedeutet, ein Mensch in der ...

Die Psychologie ging lange davon, dass unsere Persönlichkeitsentwicklung im jungen Erwachsenenalter um die 30 nahezu abgeschlossen ist. Neuere Untersuchungen zeigen hingegen, dass selbst bis ins hohe Alter noch einschneidende Veränderungen nicht nur möglich sind, sondern auch gar nicht so selten vorkommen. Jule Specht, Professorin für Persönlichkeitspsychologie an der Humboldt-Universität in Berlin, hat in ihren Studien etwa festgestellt, dass etwa jeder fünfte Mensch um die 60 sich noch einmal ...

In gewisser Weise ist es bizarr, wie sich die menschliche Sehnsucht nach Natur in Zeiten der immer weiter um sich greifenden Urbanisierung aufbäumt. In einem Artikel greift die Zeit das Thema "Waldbaden" auf. Ja, richtig gelesen. Der "Trend" kommt aus Japan, wo die wissenschaftliche Erforschung der Wirkung des Waldes auf den Menschen bereits eine längere Tradition hat. Viele medizinische Untersuchungen erklären uns heute sehr detailliert, welche Bestandteile der gesunden Waldluft ...

Hunderte E-Mails oder Whatsapp-Nachrichten rauschen jede Woche durch unsere Smartphones. Hier schnell etwas googeln, in der Mediathek die neuesten Nachrichten schauen, regelmäßig checken, was in den sozialen Netzwerken los ist. Wohl jeder hat bisweilen das Gefühl, dass das alles zu viel ist. Uns rauscht der Kopf und es fällt nicht leicht, in dieser Flut der digitalen Bewegung noch den Überblick zu behalten. Der Mediziner und Hirnforscher Manfred Spitzer gehört zu den großen Kritikern dieser Digitalisierungs-Verwerfungen. ...

In den letzten Jahren hat sich in der Wohlstandsdiskussion ein Perspektivwechsel gezeigt. Längst sind es nicht mehr allein monetäre Faktoren, die in der politischen und öffentlichen Diskussion betrachtet werden, wenn es um das Wohlergehen von Bevölkerungen geht. Länder wie Bhutan haben hier wesentliche Impulse gesetzt, denn die Idee des Bruttosozialglücks richtet den Blick auf konkrete Lebensfaktoren, die Einfluss auf das menschliche Wohlbefinden haben. Die Triodos Bank betrachtet in ihrem Blog ...

Die Digitalisierung macht das Arbeitsleben schneller und unüberschaubarer. An die Stelle von Hierarchien und der Möglichkeit der Kontrolle treten fluide Prozesse, Teamarbeit und permanente Bewegung. Das verändert die Aufgaben und Möglichkeiten von Führungskräften radikal. In einer Stepstone-Umfrage gaben sechs von zehn Fachkräften an, dass sie nicht den Eindruck haben, ihre Chefs seien diesem Paradigmenwechsel gewachsen. "Pläne, Aufgaben und Projekte, die bislang eher langfristig ausgelegt ...

In unserer komplexen Welt ist es nicht immer einfach, zwischen der Realität und Versuchen, diese zu manipulieren, zu unterscheiden. Womöglich hat die beobachtbare Wahrnehmung, dass manche Menschen das, was nicht in ihr Weltbild zu passen scheint, allzu leicht als Fake-News abtun, damit zu tun. Für den Klimawandel gibt es inzwischen unzählige wissenschaftliche Belege, und doch gibt es auch eine nennenswerte Zahl von Menschen, die das Phänomen immer noch bestreitet. Eine amerikanische Studie hat ...

Ein geordneter Sozialstaat lebt von einer gewissen Geradlinigkeit. Wir betrachten, wie das Leben üblicherweise funktioniert, schauen auf die Sonderfälle, in denen das nicht klappt, und diese versuchen wir, sozial abzufedern? Was aber, wenn der Normalfall, von dem wir dabei ausgehen, längst keiner mehr ist? Die FDP macht mit ihrem Arbeitsmarktkonzept einen Vorstoß, dieser Frage gerecht zu werden. Sie kritisiert, dass viele unserer Vorstellungen und Regularien rund um das so genannte Normalarbeitsverhältnis ...

Die Digitalisierung durchpflügt unsere Vorstellungen der Arbeitswelt und lässt keinen Stein auf dem anderen. Das schafft viele neue Chancen, aber auch Ängste. Der DGB äußerte kürzlich wieder Bedenken zur sich ausweitenden "Plattformökonomie". Laut Gewerkschaft verdienen sich schätzungsweise zwei Millionen Deutsche bereits durch von digitalen Plattformen vermittelte Jobs ihren Lebensunterhalt ganz oder teilweise. So entsteht ein neuer Arbeitsmarkt, der sich den Reglementierungen des Arbeitnehmerschutzes ...

"Geteilte Freude ist doppelte Freude", weiß der Volksmund. Und sicher kennt jeder die Erfahrung, dass man in freudigen Momenten noch glücklicher ist, wenn man dabei nicht alleine ist. Eine amerikanische Studie zeigt nun, dass auch das Gegenteil der Fall sein kann. Wissenschaftler fanden in verschiedenen Settings heraus, dass Freude, beispielsweise an Musik oder einem besonderen Genuss, schneller verfliegt, wenn man sie mit vielen Menschen teilt. Die Wissenschaftler gehen davon aus, dass ...

Schwindendes religiöses Interesse scheint insbesondere ein Phänomen in Ländern zu sein, die über leistungsstarke Wohlfahrtssysteme verfügen. Das illustriert eine Studie, für die die Daten von mehr als 455 000 Personen aus 155 Nationen ausgewertet wurden, darunter Christen, Muslime, Hindus oder Buddhisten. In Ländern, in denen die Sozialsysteme eher schwach sind, war der Glaube der Menschen stärker ausgeprägt als in solchen, die über gute soziale Absicherungen verfügen. Die Wissenschaftler deuten ...

Wie laut das moderne Leben ist, insbesondere in der Großstadt, nehmen wir allzu oft schon gar nicht mehr wahr. Ungesund ist es für uns dennoch. Am Tag des Lärms nutzten Mitarbeiter der Heiligenfeld-Kliniken die Gelegenheit, auf dieses Zivilisationsdilemma hinzuweisen. Sie luden mitten im Berliner Hauptbahnhof zur öffentlichen Meditation ein. "Lärm verursacht eine körperliche Anspannung, Lärm bedeutet Gefahr und es kostet den Körper große Mühe, die Geräusche zu ignorieren", so Sven Steffes-Holländer, ...

Emotionen können allzu leicht dazu beitragen, Konflikte noch zu verschärfen. Sie können uns aber auch dabei helfen, aus misslichen Entwicklungen zu lernen, so die Erkenntnisse einer Studie aus Kanada. Die Psychologen untersuchten in zwei Online-Erhebungen mit mehr als 1.500 Probanden, wie unterschiedliche Betrachtungsweisen dabei helfen, Konflikte besser zu verstehen und mit ihnen besser umzugehen. Die Probanden sollten sich einen kürzlich erlebten zwischenmenschlichen Konflikt noch einmal vergegenwärtigen. ...

Yoda, der Jedi-Ritter, hat schon viele Menschen durch seine Weisheit begeistert. 40 Jahre Star Wars haben mit dazu beigetragen, dass geistige Schulung wie Meditation selbst Science-Fiction-Fans nicht mehr unbedingt fremd ist. Die Süddeutsche Zeitung geht in einem Beitrag dem Trend nach, dass die Jedi-Mentalität ihren Weg in den Mainstream findet. Der Artikel stellt Menschen vor, die ganz im Geiste der Star-Wars-Saga meditative Elemente der Jedi in den Alltag bringt. Vielleicht ist es ja ein deutliches ...

Effektive Wege zum Glücklichsein haben eigentlich immer Hochkonjunktur, denn was ersehnen wir uns mehr als ein Leben in Freude und Zufriedenheit? Doch bei dem, was wir unter Glück verstehen, gehen wir leicht in die Irre. Sind es wirklich die großen Dinge oder Besonderheiten, die uns glücklich machen? Oder Ist uns das Glück vielleicht näher, als wir meist denken - und damit auch leichter zu erreichen? Der Achtsamkeitstrainer Helmut Nowak jedenfalls hat einige gute Tipps, wie wir dem Glück mit ganz ...

In unserer beschäftigen Welt sind Einschlafstörungen längst zu einer Art Jedermanns-Problem geworden. Vor allem das Unerledigte, das uns im Nacken sitzt und in der Stille vor dem Schlaf in unseren Gedanken aufpoppt, macht vielen Menschen das Einschlafen schwer. Wenn man sich von den offenen To-Do's innerlich verabschieden kann, schläft es sich leichter sein, so die Erkenntnis einer neuen Studie. Probanden bekamen die Aufgabe, vor dem Schlafengehen entweder zu notieren, was sie über den Tag ...

Agilität ist zu einem neuen Trend in der Organisation von Arbeitsprozessen geworden. Die Idee dahinter: Möglichst flexible und wendige Arbeitsprozesse zu gestalten, die mit der Schnelligkeit, die die Arbeitswelt heute zu fordern scheint, Schritt zu halten. Die FAZ geht in einem Beitrag dem Für und Wider dieses Trends nach. Einerseits zeigt sich, dass viele der heute genutzten Agilitäts-Tools und -Prozesse das Arbeiten effizienter machen können und es erleichtern, besser und schneller auf Veränderungen ...

Der amerikanische Psychologieprofessor Richard Davidson gehört zu den großen Vorreitern des gegenwärtigen Booms in der Meditationsforschung. Inspiriert vom Dalai Lama persönlich erforscht er seit vielen Jahren, wie Meditation dem Menschsein eine tiefere Gründung geben kann. Und auch, wie die wissenschaftlichen Erkenntnisse sich in alltagspraktische Möglichkeiten umsetzen lassen. "Es geht nicht darum, den Kopf zu leeren, wie manchmal geschrieben wird, sondern darum, die Gedanken zur Ruhe zu ...

Ein Lächeln kann uns motivieren - doch es kann, wenn es uns mit einer für uns nicht stimmigen Intention erreicht, sogar verunsichern. Wissenschaftler der University of Wisconsin-Madison haben untersucht, wie verschiedene Arten des Lächelns wirken. Sie unterschieden ein Belohnungs-Lächeln, das uns sagt, wir haben etwas gut gemacht. Ein kooperatives Lächeln, das Verbundenheit wie auch Mitgefühl ausdrücken kann. Und ein Dominanz-Lächeln, durch das die Person, die lächelt, vor allem ihren eigenen ...

Kaum ist die neue Bundesregierung am Start, kommen auch schon die ersten Ideen ins Spiel, wie sich das Dilemma des Arbeitsmarktes, insbesondere im Hinblick auf Langzeitarbeitslose, lösen ließe. SPD-Politiker hatten angeregt, für diese Personengruppe über ein "solidarisches Grundeinkommen" nachzudenken - im Sinne dessen, was früher Arbeitsbeschaffungsmaßnahmen waren. Arbeitsmarktforscher kritisieren bereits, dass solche Instrumente sich bereits in der Vergangenheit als wenig hilfreich ...

Verhaltensökonomen der Ludwig-Maximilians-Universität in München haben untersucht, ob es im Hinblick auf das Lügen Unterschiede zwischen dem Verhalten von Einzelpersonen und Gruppen gibt. In dem Experiment mit insgesamt 273 Probanden zeigte sich: In Situationen, die nicht von außen kontrolliert werden, ist die Wahrscheinlichkeit des Lügens bereits bei Einzelpersonen vergleichsweise hoch, in Gruppenzusammenhängen, bei denen die Personen anschließend selbst entscheiden, wächst sie, und am größten ...

Das Zeit-Magazin nimmt in einem Beitrag den gegenwärtigen Achtsamkeits-Trend aufs Korn. Zwar ist der Artikel in teils sehr zynisch-überheblichem Tonfall verfasst, doch trifft er einen wunden Punkt der scheinbar immer mehr um sich greifenden Neigung zur Selbsterforschung und -verbesserung. Meditations-Lehrer, die im Kontext einer spirituellen Tradition der Weltreligionen Achtsamkeit praktizieren, warnen schon länger davor, dass in einer modernen Kultur des extremen Individualismus Meditation womöglich ...

Der tödliche Unfall, der durch ein selbstfahrendes Uber-Fahrzeug verursacht wurde, konfrontiert uns einmal mehr mit der Frage, was im Zusammenspiel von Mensch und Maschine heute möglich ist - und was nicht. Eine zentrale Denkweise bei computergesteuerten Autos ist, dass der Mensch als Beifahrer in Notsituationen unmittelbar eingreifen kann und soll. Eine kluge Idee, die jedoch nicht unbedingt mit dem vereinbar ist, was wir als Menschen sind und wie wir selbst "funktionieren". "Unsere ...

Wie sehr das Thema Achtsamkeit inzwischen im Mainstream angekommen ist, lässt sich auch daran ablesen, welche Medien darüber berichten. Nun hat sogar die Lebensmittelzeitung den Trend aufgegriffen und berichtet darüber, wie das Softwareunternehmen SAP nicht nur im eigenen Haus das Meditieren fördert, sondern auch für andere Firmen Achtsamkeitskurse anbietet. Drahtzieher hinter dem Mindfulness-Programm ist Peter Bostelmann, der vor vier Jahren damit begann, das bei Google entwickelte Programm "Search ...

Fake-News und vor allem ihre manchmal geradezu explosionsartige Verbreitung stellen ein immer größer werdendes Problem in den sozialen Medien dar. Eine amerikanische Studie legt nun nahe, dass unsere Psyche und unser eigener Umgang mit Nachrichten einen wesentlichen Einfluss auf das Phänomen hat. Die Wissenschaftler analysierten die Entwicklung von 126.000 Geschichten, die von mehr als drei Millionen Menschen in der Zeit von 2006 bis 2017 getwittert wurden. Gerne glauben wir, dass falsche Nachrichten ...

Vegetarier ticken politisch anders als Fleischesser, so das Ergebnis zweier psychologischer Studien der Universität Mainz. Die Wissenschaftler führten zwei Repräsentativerhebungen mit jeweils 5.000 Probanden durch. Einmal stand die rein vegetarische Ernährung im Fokus (drei Prozent der Befragten), das andere Mal wurde diese Definition weiter gefasst und man ordnete auch Menschen zu, die vorwiegend vegetarisch leben und gelegentlich Fleisch essen (sechs Prozent der Befragten). In beiden Erhebungen ...

Sich verabreden, obwohl man weiß, dass man das Date später platzen lassen wird? In Zeiten der sozialen Medien fällt es leicht, sich eine Hintertür offenzuhalten. Tun sich kurzfristig bessere Optionen auf oder man hat schlicht keine Lust, reicht eine kurze Whatsapp und man ist aus dem Schneider - und das ganz ohne lästige direkte persönliche Konfrontation. Die zwischenmenschliche Distanz, die Nachrichten über soziale Netzwerke erlauben, erleichtert es, unverbindlich zu sein. Die New York Times ...

Soziale Netzwerke können süchtig machen, das zeigen inzwischen verschiedene Studien. In der jungen Generation braut sich hier etwas zusammen. Eine neue Studie der Krankenkasse DAK und des Deutschen Zentrums für Suchtfragen an der Universitätsklinik Hamburg-Eppendorf (UKE) zeigt, dass heute 2,6 Prozent der Jugendlichen zwischen 12 und 17 Jahren von sozialen Medien abhängig sind. Umgerechnet sind das rund 100.000 Jugendliche. Die tägliche Nutzungsdauer liegt in dieser Altersgruppe bei zweieinhalb ...

Wenn Mitarbeiter etwas vermasseln, muss der Chef eingreifen. Feedback soll eigentlich dabei helfen, den Job künftig besser zu machen. Viele Führungskräfte sind sich allerdings nicht bewusst, wie leicht der Schuss nach hinten gehen kann, wenn sie nicht den richtigen Ton und die richtige Perspektive treffen. Eine an der Harvard University gemachte Studie mit 300 Mitarbeitern eines Unternehmens zeigt: Umso negativer das Feedback des Chefs ist, umso eher bemühen sich Angestellte, neue Netzwerke in ...

Manchmal fördern Studien zur Arbeitszufriedenheit Überraschendes zutage. In einer Umfrage von Porsche Consulting mit rund 1.000 Büroangestellten aus dem Bundesgebiet wünschte sich die Hälfte der Teilnehmer, im Job jeden Tag mindestens eine Stunde Zeit zu haben, um nachzudenken und zu planen. Was sich anhört wie Zeitverschwendung, könnte durch die Hintertür durchaus positive Effekte haben. 93 Prozent der Untersuchungsteilnehmer gaben nämlich an, gerne im Job eigene Ideen einbringen zu wollen, wenn ...

Die Wirtschaftswoche zeigt wieder einmal in einem Beitrag, wie in immer mehr Unternehmen die Achtsamkeitspraxis Einzug hält - und vor allem, welche Wirkungen sie im Job-Alltag haben kann. Christian Weiher etwa, Chemieingenieur bei BASF, meditiert, seitdem er im Rahmen eines Führungskräftetrainings Achtsamkeitsmethoden erlernt hat, täglich 10 Minuten. Und das macht für ihn einen Unterschied. "Es gibt einen winzigen Moment zwischen Reiz und Reaktion, den es zu bemerken und zu nutzen gilt. In ...

Um die 30 fängt das Leben richtig an - möchte man zumindest meinen. Zwei neue Untersuchungen legen allerdings nahe, dass heutzutage die Generation junger Erwachsener eher im Krisenmodus unterwegs ist. In einer Umfrage des Online-Portals Linkedin gaben 67 Prozent der Befragten an, schon vor dem 30. Lebensjahr in eine handfeste Lebenskrise geschlittert zu sein. Einer Erhebung der Barmer Ersatzkasse zufolge leidet hierzulande jeder Vierte im Alter zwischen 18 und 25 Jahren an psychischen Erkrankungen ...

Dank zahlreicher wissenschaftlicher Studien knüpfen sich an die Wirkung von Achtsamkeit viele Erwartungen. Menschen, die meditieren, sind stressresistenter, und auch die gesundheitlichen Wirkungen von Achtsamkeit im Alltag sind gut erforscht. Wie aber wirkt eine achtsame Haltung im ganz alltäglichen Verhalten? Das untersuchten Wissenschaftler vom Institut für Berufliche Bildung und Arbeitslehre der Technischen Universität (TU) Berlin. Im Blinka-Projekt, was für Bildung für nachhaltigen Konsum ...

Glück klingt nach einer großen Idee, doch finden tun wir es meist im Kleinen. Ein Forscherteam aus den USA und Japan befragte rund 100.000 Probanden, hauptsächlich im Alter von 20 bis 40 Jahren, nach ihren glücklichen Momenten. Spitzenreiter waren mit 46 Prozent Begegnungen mit anderen Menschen, hauptsächlich aus der Familie. 16 Prozent erlebten glückliche Augenblick im Kontext des Essens, 14,5 Prozent bei der Arbeit. Entertainment, Sport und Shoppen beglückten maximal 9 Prozent der Untersuchungsteilnehmer. ...

Fake-News sind schwer zu entkräften, das erleben wir seit längerer Zeit immer wieder, vor allem in den sozialen Netzwerken. Eine wissenschaftliche Metaanalyse, bei der Studienergebnisse von 7.000 Probanden betrachtet wurden, lässt nun erahnen, warum dies so schwer ist. Bei ihrer Auswertung stellten die Wissenschaftler fest, dass es nicht ausreicht, Ansichten als falsch darzustellen. Im Gegenteil - die Gegenaufklärung geht oft vor allem deshalb schief, weil sie Bezüge zur eigentlich zu widerlegenden ...

Kultur treibt bisweilen seltsame Blüten. Schmerzmittel wie Paracetamol helfen bei körperlichen Schmerz. Jüngste Studien zeigen aber auch, dass sie seelisches Leid mildern können. "Wir wissen (…), dass Liebeskummer auch im Gehirn in ähnlichen Regionen wir körperlicher Schmerz Aktivierungen macht", so die Berliner Psychotherapeutin und Psychologin Iris Hauth im Deutschlandfunk Kultur. Warum also nicht, wenn die Seele leidet, einfach mit ein paar Pillen Abhilfe schaffen? Einerseits sind ...

Viele Studien zeigen, dass Meditation und Achtsamkeit das Wohlbefinden fördern, Stress reduzieren und insgesamt die Lebensqualität verbessern können. Sie macht uns aber nicht automatisch auch zu besseren Menschen, wie eine Übersichtsstudie von Wissenschaftlern aus Europa und Neuseeland nun nahe legt. Die Forscher analysierten anhand von 20 Studien die Wirkung verschiedener Arten der Meditation auf prosoziale Gefühle und Verhaltensweisen. Dabei zeigte sich, dass Meditierende sich etwas barmherziger ...

Mit dem Aushalten von Ungewissheit tun wir Menschen uns schwer. Im Business zu sagen "Ich weiß es nicht", gleicht einem Offenbarungseid. "Die meisten Menschen möchten Unsicherheit und Zweideutigkeit um fast jeden Preis vermeiden. Unfertiges und Vorläufiges ertragen wir alle nur äußerst widerwillig, denn sie stürzen uns in Zweifel und Konfusion. Das gilt im Privaten wie im öffentlichen, politischen Raum", so der Psychologe Heiko Ernst. Dabei zeigt sich im Leben - sei es in Firmen, ...

"Selbsterkenntnis ist der erste Schritt zur Besserung", weiß der Volksmund. Im Business scheint sie, gefördert von dem um sich greifenden Achtsamkeits-Hype, zu neuen Ehren zu gelangen. Die Wirtschaftswoche widmet einen umfassenden Beitrag dem Phänomen, dass sich in den Chef-Etagen immer mehr Manager mit "Self-Awareness" beschäftigen. Das Google-Programm "Search inside yourself" und große Achtsamkeitsprogramme für die Belegschaft bei SAP haben die Innenschau wieder ...

In vielen Lebens- und Arbeitsbereichen kommen längst Algorithmen zum Einsatz, um Entscheidungsprozesse zu verbessern. Was wir auf Facebook zu sehen bekommen, welche Artikel uns von Amazon empfohlen werden, aber auch welche Bewerber Personalabteilungen zu einem Gespräch einladen - all dies und noch viel mehr geschieht inzwischen unter Zuhilfenahme computergestützter Bewertungsprozesse. Studien im Personalwesen haben bereits gezeigt, dass Algorithmen zum Teil Vorurteile transportieren und verfestigen. ...

Die Zeit berichtet in einem Interview mit dem indischen Guru Sri Sri Ravi Shankar darüber, wie Meditation in Kriegs- und Krisengebieten Menschen dabei helfen kann, mit den erlittenen Traumata besser zurechtzukommen. Seine Organisation "The Art of Living" ist in 155 Ländern aktiv. Gegenwärtig unterrichtet sie beispielsweise 16.000 Menschen in Flüchtlingscamps in Jordanien, Libanon und Syrien in Meditation. "Diese Menschen sind vor dem Krieg geflohen. Sie sind traumatisiert. Gibt ...

Kreativität verbinden wir leicht mit äußerer Stimulation, zwischenmenschlichem Austausch und Extroversion. Eine amerikanische Studie zeigt nun, dass auch das Alleinsein die Kreativität unterstützen kann. Die Wissenschaftler untersuchten bei 300 Studierenden, ob und aus welchen Gründen sie häufiger sozial zurückgezogen sind und welche Gefühle sie damit verbinden. Außerdem betrachteten sie, als wie kreativ die jungen Menschen sich betrachteten. Dabei wurde deutlich, dass diejenigen, die schlicht ...

Multitasking hat einen schlechten, denn unser Geist scheint nicht für das Nebeneinander verschiedener Aufgaben gemacht zu sein. Der österreichische Neurowissenschaftler Bernd Hufnagl etwa hat errechnet, dass Multitasker für Aufgaben 60 Prozent mehr Zeit benötigen und dabei 40 Prozent mehr Fehler machen. Eine neue amerikanische Studie wiederum kommt zu dem Schluss, dass Multitasking zumindest vorübergehend auch leistungssteigernd wirken kann. Das bloße Empfinden, dass man erfolgreich mehrere Aufgaben ...

Sinnvolle Arbeit wünscht sich wohl jeder, der im Erwerbsleben steht. In einem Interview mit dem Harvard Business Manager erklärt die Sinnforscherin Tatjana Schnell, warum die Sinnfrage für Unternehmen mehr als nur ein Feelgood-Faktor sein sollte. "Mei­ne Mo­ti­va­ti­on, mich im Be­ruf zu en­ga­gie­ren, hängt da­von ab, ob ich das, was ich tue, als sinn­voll an­se­he. Sonst fehlt mir der An­trieb, In­ter­es­se, Ver­ant­wor­tung und Lei­den­schaft hin­ein­zu­ste­cken – all das, was wir als ...

Im Zuge des gegenwärtigen Achtsamkeits-Hypes ist immer wieder auch die Rede davon, dass das Loslassen der eigenen Gedanken ein wesentlicher Schritt zu mehr innerer Freiheit ist. Wer im Gedankenkarussell gefangen ist, frage sich natürlich, wie das gehen soll. "Im Zazen versuchen wir, die Gedanken einfach so zu lassen, wie sie sind, so wie Vogelstimmen, wie Insekten und loszulassen. Und loslassen ist etwas, was man nicht machen kann. Der Trick ist, die Gedanken anzunehmen. Wenn man die Realität ...

Vor 50 Jahren, wenn man in Jubiläumszyklen denken mag, keimte mit der Hippie-Bewegung die Postmoderne auf. Kulturell betrachtet hat seitdem nicht weniger als eine tektonische Plattenbewegung stattgefunden. Kulturelle Vielfalt, Political Correctness und Gender Mainstreaming gehören zum offensichtlichen Erbe der Postmoderne und prägen heute wie selbstverständlich unsere Mainstream-Kultur. Doch zeigen die weltweit wachsenden Protestbewegungen mit nationalistischem Rückzugsdenken, Fremdenangst und ...

Vor einiger Zeit hatten wir darüber berichtet, dass sich in den Vereinigten Staaten in breiteren Teilen der Bevölkerung eine ernstzunehmende Abhängigkeit von Schmerzmitteln ausgebreitet hat. Auch in Deutschland zeichnen sich Entwicklungen ab, die bedenkenswert sind. Gerade bei den freiverkäuflichen Schmerzmitteln, denen man kaum Gefährdungspotential zutraut, gibt es gewisse Trends. So hat sich der Verkauf von frei erhältlichen Ibuprofen-Tabletten in den letzten zehn Jahren hierzulande fast verdoppelt. ...

Für viele Menschen ist Stille ein ersehnter Gegenpol zum dauernden Beschäftigtsein im Alltag. Doch nur wenige sind wirklich konsequent und geben dieser Sehnsucht auch nach, zum Beispiel, indem sie sich für eine gewisse Zeit zum Schweigen in ein Kloster zurückziehen. Die Kirchenzeitung berichtet in einem interessanten Artikel über die Erfahrungen von Menschen, die in ihren Klosteraufenthalten nicht nur die Stille wiederfinden, sondern auch sich selbst. "Ein anderer Mensch wird man dadurch ...

Mit dem ReSource-Projekt hat die Neurowissenschaftlerin Tania Singer das bisher größte Forschungsvorhaben zur Wirkung von Achtsamkeitsverfahren mit weltlichem Hintergrund angestoßen. Im Kontext des Projekts ist nun auch eine Meditations-App entstanden, die mit einem Anfängerkurs und immer neuen Übungen Einsteigern dabei hilft, in die Welt der Achtsamkeit einzutauchen. "Der Name der App, 'Balloon', steht für ein leichtes, schwebendes Gefühl, für Wärme, für eine Herzensqualität", ...

Die Dominanz, die die Erwerbstätigkeit im Hinblick auf unsere Lebensgestaltung einnimmt, wird von Zeit zu Zeit immer wieder einmal Thema im öffentlichen Diskurs. Gerade erst haben die Gewerkschaften mit ihrer Forderung nach einer 28-Stunden-Woche (wenngleich nicht als Standard für alle Arbeitnehmer, so doch als längerfristige Option in bestimmten Lebensphasen) eine neue Diskussion eröffnet. Studien zur Akzeptanz des Grundeinkommens zeigen immer wieder, dass die meisten Menschen auch bei einer ...

Der Achtsamkeitstrend hat längst die Unternehmenswelt erfasst. Das stellt viele Führungskräfte vor die Frage, wie sie Ansätze, die mehr mit dem "Nichts" als mit dem "Etwas" des Business verbunden sind, in den unternehmerischen Alltag einbringen können. Das Forum Achtsamkeit, das seit vielen Jahren MBSR-Lehrer ausbildet und verschiedene Curricula für die Anwendung von Achtsamkeit in Unternehmen entwickelt hat, veranstaltet am 19. April in Frankfurt zum sechsten Mal seine Fachtagung ...

Wer Patzer oder Fehlschläge einfach runterspielt anstatt sich den damit verbundenen schlechten Gefühlen zu stellen, tut sich keinen Gefallen. "Sich auf die unschönen Gefühle einzulassen, die nach einer persönlichen Niederlage auftauchen, kann helfen, begangene Fauxpas nicht mehr zu wiederholen", lautet die Schlussfolgerung amerikanischer Wissenschaftler, die untersucht hatten, wie unterschiedlich Menschen mit Niederlagen umgehen und welche Konsequenzen sich daraus für sie ergeben. An ...

Der gesellschaftliche Druck zur Perfektion scheint in den letzten Jahrzehnten deutlich gewachsen zu sein. Britische Forscher werteten die Daten von 164 Stichproben aus den USA, Kanada und Großbritannien von insgesamt rund 41.000 Studierenden aus, die seit den 1980er Jahren bis 2016 zum Thema Perfektionismus befragt worden waren. Dabei ging es um den Wunsch, möglichst perfekt zu sein, den erlebten Druck von außen sowie die eigenen unrealistischen Erwartungen an andere. Die Untersuchung brachte ...

Meditation ist eine der ältesten Methoden, das Bewusstsein zu weiten. Heute gibt es unzählige digitale Tools, die diesen Prozess effizienter und effektiver machen wollen. Was ist dran an diesem Versprechen? Dieser Frage bin ich in einem Artikel für evolve - Magazin für Bewusstsein und Kultur nachgegangen. Meine eigenen Selbstversuche in diesem Terrain haben mich sehr nachdenklich gemacht, denn einerseits scheinen manche der am Markt ...

Was sind die drängendsten Themen in unserem Leben? Man muss kein Prophet sein, um die Antworten zu ahnen. Für die meisten Menschen sind es ihre Beziehungen und ihr Job, die sie am meisten beschäftigen. In dem dialogischen Hörbuch Das Ende des Blindfluges: Was man über Achtsamkeit und Mindfulness wirklich wissen sollte - 8samkeit in Beruf und Beziehung geht Paul Kohtes gemeinsam mit Andreas Gregori der Frage nach, was unsere Beziehungen im Alltag und unser Verhältnis zu unserer Arbeit ausmacht ...

Es war wohl nur eine Frage der Zeit, bis unter den Vorzeichen von Skype, Whatsapp und Videokonferenz-Tools auch die Therapiewelt beginnt, die neuen technologischen Möglichkeiten zu nutzen. Die Schön Klinik, eine Klinikgruppe mit 23 Standorten in Deutschland und Großbritannien, erprobt in einem Projekt mit 300 Probanden ihre Online-Therapie MindDoc. "Mit der Anwendung können sich Patienten mit Depressionen, Essstörungen oder Burnout per Videochat und Textnachrichten von zu Hause aus behandeln ...

Im Job verstärkt draufhalten, um den Feierabend richtig genießen zu können, die To-Do's des Tages mit maximaler Effizienz durchprügeln, damit mehr entspannte Freizeit bleibt - Rechnungen wie diese hat wohl jeder schon einmal angestellt (und wahrscheinlich auch die damit verbundene Hektik in Kauf genommen), und das alles, um am Ende des Tages doch noch ein paar Muße-Stunden für sich zu haben. Doch oft geht diese Rechnung nicht auf. "Je mehr ich in Unruhe und Tätigkeit im Tun-Modus und ...

Viele Menschen, die regelmäßig meditieren, berichten, dass die Achtsamkeitspraxis sich positiv auf ihr Leben auswirkt. Sie werden gelassener und ruhiger, können besser zuhören oder sind anderen Menschen zugewandter. Im Interview mit dem Mindful Magazin erzählt der ehemalige Goldman Sachs Investmentbanker Mark Tercek, der seit 2008 die weltweit größte Non-Profit-Organisation für Umweltschutz "The Natural Conservancy" leitet, wie er selbst durch regelmäßige Achtsamkeitsübungen zu einem ...

Wohl jeder von uns hat den Wunsch, im Leben glücklich zu sein. Doch was bedeutet das eigentlich genau? Oft haben wir diffuse Vorstellungen und Sehnsüchte, und wenn diese sich nicht erfüllen, haben wir das Gefühl, nicht glücklich zu sein. Abt Muho, ein deutscher Zen-Meister, der seit vielen Jahren in Japan ein Kloster leitet, hat einen ganz anderen Blick auf das Glück. "Echtes Glück für mich bedeutet, auch mal unglücklich sein zu können. Und echte Zufriedenheit bedeutet, mit seiner Unzufriedenheit ...

Der österreichische Standard hat auf seiner Webseite einen sehr kompetenten Artikel veröffentlicht, der den Entstehungskontext von Achtsamkeitsmethoden und das wachsende Interesse an ihnen in Unternehmen darstellt. Mindestens genauso aufschlussreich sind allerdings die Leserkommentare zum Beitrag. Die typischen Hardliner aus dem Herzen der Leistungsgesellschaft halten das Ganze natürlich für Quatsch. Andere, sensiblere Gemüter, sorgen sich darum, dass Achtsamkeitskurse von Firmen dafür genutzt ...

Es ist eine Studie, deren Ergebnisse nachdenklich stimmen. Psychologen der University of Buffalo haben untersucht, welchen Einfluss das Geschlecht von Mentoren im Bereich Mathematik und Technologie darauf hat, wie sehr Jungen und Mädchen sich mit ihren Leistungen anerkannt fühlen. Dabei zeigte sich, dass die Mädchen sich vor allem dann unterstützt fühlten, wenn sie von Männern gelobt wurden. Jungen hingegen reagierten gleichermaßen positiv auf das Lob beider Geschlechter. Die Wissenschaftlerinnen ...

"Wir brauchen eine gezielte Bildung des Herzens", äußerte seine Heiligkeit, der Dalai Lama, kürzlich in einem Beitrag für die Los Angeles Times. Das spirituelle Oberhaupt der Tibeter kritisierte dabei, dass das konventionelle Schulsystem sich meist vor allem auf die Vermittlung fachlicher Fähigkeiten konzentriere und die menschliche Innenwelt vernachlässige. "Die Geschichte zeigt uns, dass es, solange Menschen allein ihre eigenen nationalen Interessen verfolgen, zu Unfrieden und ...

Die Neuerung bei Twitter, künftig statt 140 Zeichen für Posts die doppelte Zeichenzahl zu erlauben, hat den Internet-Pionier Sascha Lobo zu einer Kolumne über die Krise des Wir inspiriert. Lobo beschreibt, wie die sozialen Medien über Jahre zwar im Kleinen immer mehr Beziehungsräume geschaffen haben, darüber aber im Großen die Polarisierungen ebenfalls zugenommen haben. Mit Freunden und Familien virtuell verbunden sein zu können, mag verbinden. Doch Facebook, Twitter und Co. werden immer mehr ...

Gutes Benehmen, Anstand, Manieren - reflexhaft möchte man denken, das ist völlig old school. Wo Betrügen heute in Unternehmen an der Tagesordnung ist und wir uns im Privaten eher auf Lässigkeit ausrichten, wirkt ein gepflegter Umgang fast schon antiquiert. Einerseits geht es bei guten Manieren "um Geschicklichkeit im Umgang mit anderen Leuten", so der Philosoph Joseph Vogl. Doch gerade hier entsteht auch eine Wechselseitigkeit, die positiv auf uns selbst zurückwirken kann. Vogl verweist ...

Die Zeiten, in denen Meditieren bedeutet hat, sich einfach mal hinzusetzen und nichts zu tun, scheinen der Vergangenheit anzugehören. Immer mehr technische Tools versprechen, Menschen diese Achtsamkeitserfahrungen zu erleichtern. Der neueste Trend: Meditieren in virtuellen Realitäten. Gerade veröffentlichte das Entwicklerstudio MindVerse Wizards ein kostenloses Meditationsprogramm zur Nutzung mit der 3D-Brille Oculus Rift. Die Software MindVerse bietet eine geführte Meditation, bei deren Entwicklung ...

Als der US-Präsident Donald Trump vor zwei Wochen den nationalen Gesundheitsnotstand ausrief, hat ein Phänomen öffentliche Anerkennung gefunden, das seit vielen Jahren große Teile der amerikanischen Bevölkerung betrifft. Die wachsende Abhängigkeit von starken Schmerzmitteln hat längst Millionen von Menschen in eine Abhängigkeit getrieben, die kulturelle Sprengkraft hat. Im Schnitt sterben täglich 91 Amerikaner an einer Überdosis Opioide. Und es sind nicht nur die typischen Junkies, sondern Menschen ...

In einer Zeit der politischen Herausforderungen scheint Empathie und Mitgefühl ein besonderer Stellenwert zuzukommen. Im Verlauf der Flüchtlingskrise haben wir gesehen, wie unterschiedlich die Befindlichkeiten sind, mit dieser Frage der Verbundenheit umzugehen. Wo wir im Alltagssprachgebrauch beide Begriffe leicht gleichsetzen, hat die Wissenschaft einen wesentlichen Unterschied zwischen diesen beiden Beziehungsdimensionen erkannt. Empathie umfasst eine grundsätzliche Resonanzfähigkeit. "Man ...

Die Bild-Zeitung hat dem "Glücks-Ministerium" der Vereinigten Arabischen Emirate einen Beitrag gewidmet. Anders als in Bhutan, wo Glück bereits zum Staatsziel erkoren wurde, gestaltet sich die Situation in dem Land, in dem ausländische Arbeitskräfte unter oft elenden Bedingungen beschäftigt werden, etwas anders. „Wenn wir positives Denken erzeugen wollen, betrachten wir drei Pfeiler: Harmonie am Arbeitsplatz, Lebensstandard und die Frage, wie man das Glück in unserer Gesellschaft messen ...

Psychische Erkrankungen sind in der Wahrnehmung der meisten Menschen so etwas wie Sonderfälle des Lebens - eher die Ausnahme als die Regel. Untersuchungen, die auf Stichproben basieren, zeigen, dass zum gegebenen Zeitpunkt zwischen 20 und 25 Prozent der Bevölkerung akut unter einer psychischen Erkrankung leiden. Im Langzeitvergleich ergibt sich indes ein deutlich drastischeres Bild. Eine Langzeituntersuchung mit Teilnehmern aus Neuseeland, bei der die Probanden von der Geburt bis ins mittlere ...

Die, die uns nahe stehen und zu unserer sozialen Gruppe gehören, nehmen wir meist in einem besseren Licht wahr als Menschen, die wir nicht kennen oder deren Kultur uns sogar fremd ist. Wissenschaftler der Harvard University haben nun mit einem Experiment herausgefunden, wie leicht sich dieser Mechanismus durchbrechen lässt. In einer Studie mit mehreren Hundert Probanden stellten sie fest, dass ein Blick auf den guten Kern eines Menschen die eigenen Urteile über andere positiv beeinflusst. Den ...

Seit dieser Woche ist die neue Ausgabe von evolve - Magazin für Bewusstsein und Kultur erhältlich. Dieses Mal zum Thema "Lichtblicke für eine verwundete Welt - Die kulturelle Dimension von Heilung". Gemeinhin verbinden wir mit Heilung ja eher unser persönliches Befinden. Dabei gerät leicht aus dem Blick, dass unser Hiersein und unser Wohlbefinden immer auch mit unserem kulturellen Umfeld, den Umständen der Zeit und vor allem ...

Nachdem das Google-Programm Search Inside Yourself in den letzten Jahren weltweit für Aufmerksamkeit sorgte, widmet sich nun auch das deutsche Technologiemagazin T3N dem Meditationstrend. In einem Beitrag erklärt der ehemalige Silicon-Valley-Reporter des Blatts, dass die Achtsamkeit in Kalifornien nicht unbedingt ein Selbstläufer war. Viele Google-Mitarbeiter hätten zunächst gefragt: "Was soll eine auf buddhistische Lehren zurückgehende, esoterisch anmutende Methode im Job bringen?" ...

Zum Wochenende heute einmal ein Tipp zum ganzheitlichen Entspannen. Gerade ist die neue App healing formula des Zen-Lehrers Paul J. Kohtes erschienen. Sie bietet - nicht zuletzt für typische Kopfarbeiter - eine wunderbare Möglichkeit, wieder mehr in den Körper zu kommen und dabei auch die subtile energetisch-emotionale Befindlichkeit zu verbessern. Bei healing formula handelt es sich um eine leicht erlernbare Übungsfolge mit zwölf ...

Wenn es darum geht, die Gefühle anderer Menschen zu erkennen, scheint die auditive Wahrnehmung der visuellen überlegen zu sein. Das legt jedenfalls eine Studie der Yale-Universität mit 1.800 nahe, bei der in verschiedenen Szenarien getestet wurde, wie gut Menschen die Stimmungslage anderer erkennen können. In der Versuchsreihe sollten die Probanden miteinander Gespräche führen - einmal fand der Austausch in einem hellen Raum statt, einmal in einem völlig abgedunkelten. In einem anderen Setting ...

Wie sehr sich unser Lebensstil unter den Vorzeichen moderner Lebensweisen verändert, zeigt eine neue GFK-Studie zu den Kochgewohnheiten der Deutschen. Einmal am Tag eine warme Malzeit zu bereiten, das Szenario, mit dem wohl die meisten von uns noch aufgewachsen sind, wird immer mehr zum Auslaufmodell. Nicht einmal ein Viertel aller Deutschen tun dies noch. Für jeden Vierten ist die kulinarische Verpflegung bereits eine Nebensache des Lebens - sie begnügen sich entweder mit dem Aufwärmen von Fertiggerichten ...

Zur Wirkung von Meditation gibt es die unterschiedlichsten Befunde. Mehr Achtsamkeit, Konzentration und Mitgefühl sind inzwischen Klassiker meditativer Wirkungen. Ein Forscherteam des Max-Planck-Instituts für Kognitions- und Neurowissenschaften in Leipzig hat nun die erste große differenzierende Studie vorgelegt, in der untersucht wurde, welche unterschiedlichen Wirkungen verschiedene Meditationsformen nach sich ziehen. Wer Achtsamkeitsmethoden übt, wird achtsamer. Wer Mitgefühlsmeditation übt, ...

Im Deutschlandfunk hat Dirk Helbing, Professor für Computational Social Science an der ETH Zürich, Ideen für ein Finanzsystem 4.0 vorgestellt, dass sich an sozialen und ökologischen Paradigmen ausrichtet. "Stellen Sie sich vor, wir könnten Geld erzeugen, indem wir gemeinsam die Umwelt mit unserem Smartphone vermessen und die Daten mit allen anderen teilen. Stellen Sie sich vor, Sie könnten Geld verdienen, indem Sie Umwelt und Gesellschaft etwas Gutes tun", so Helbing. In dem von ihm ...

Eine Studie von Wissenschaftlern aus Amerika und Israel zeigt, dass Menschen, die bei der Arbeit viele Freiräume haben, dadurch womöglich zum Schummeln ermuntert werden. Zunächst befragten die Forscher 400 Angestellte über ihre Freiheiten im Job und darüber, ob sie bei der Angabe ihrer Arbeitszeit schummelten, wie oft sie privat telefonierten oder ähnliches. Dabei zeigte sich, dass der Grad der Neigung zum Schummeln mit den individuellen Freiheiten im Job korrelierte. In einem Überprüfungstest ...

Die Ungleichheit der Geschlechter hat sich, allen Gender-Mainstreaming-Maßnahmen zum Trotz, in der Arbeitswelt fest etabliert. Studien zufolge hat bereits jede dritte Frau in Deutschland schon einmal sexuelle Diskriminierung am Arbeitsplatz erlebt. Oft sind es mal eben dahin gesagte Sprüche, die für sich genommen vielleicht nicht wirklich tragisch sind, aber in Frauen doch immer wieder das Gefühl verstärken, ausgegrenzt und nicht respektiert zu werden. "Sexistische Sätze sind mehr als dumme ...

Der Deutschlandfunk berichtet in einem längeren Feature über erste Eindrücke zum finnischen Experiment des bedingungslosen Grundeinkommens. 2.000 bisher arbeitslose Finnen erhalten seit Anfang diesen Jahres für zwei Jahre monatlich 560 Euro zur freien Verfügung. Im Vergleich mit einer Kontrollgruppe, die die üblichen Sozialleistungen erhalten, soll eruiert werden, ob das Grundeinkommen sich eignet, bisherige Leistungen des Sozialsystems zu ersetzen und so den Sozialstaat zu vereinfachen. Die Haltung ...

Die Diskussion um Technologieentwicklung wird vielerorts vor allem unter wirtschaftlichen Gesichtspunkten geführt. Im Zentrum des Interesses stehen die Auswirkungen der Industrie 4.0 auf die Arbeitsmärkte und das Effizienzversprechen im Hinblick auf ökonomische Optimierungen. In einem Beitrag des Harvard Business Managers spricht die Wirtschaftsinformatikerin Sarah Spiekermann nun insbesondere über die menschliche Dimension des Themas, die allzu leicht übersehen wird. Spiekermann sieht in den ...

Manchmal wundere ich mich über die Unreflektiertheit des öffentlich-rechtlichen Rundfunks. Anlässlich der Vorstellung des Global Wealth Reports der Allianz titelte die ARD: "Was die Deutschen falsch machen". Es geht darum, dass viele Sparer in Deutschland wie in Europa insgesamt nach wie vor ihr Geld lieber bei niedrigen oder gar keinen Zinsen auf der Bank dümpeln lassen, anstatt mutig in Aktien zu investieren. Den risikoscheuen Anlegern seien dadurch "300 Milliarden Euro durch ...

Bei der Betrachtung des wirtschaftlichen Wohlstands zeichnet sich ein Paradigmenwechsel ab. Schon längst ist das Bruttoinlandsprodukt nicht mehr die einzige Größe, an der Wissenschaftler wirtschaftliche Entwicklung messen. Eine neue Studie des Weltwirtschaftsforums legt nun nahe, dass die Förderung des Wohlbefindens der Arbeitnehmer einen bisher unterschätzten Beitrag für die Wirtschaftskraft von Ländern leistet. Die Studie spricht vom "inklusiven Wachstum", das auch Aspekte wie Arbeitnehmerrechte ...

Viele Unternehmen tun sich noch schwer damit, ihren MitarbeiterInnen eine freiere Gestaltung ihrer Arbeitszeiten und -abläufe zuzugestehen. Unter anderem, weil sie die damit verbundenen Umstände im Hinblick auf die Arbeitsorganisation gerne vermeiden möchten. Dabei gerät leicht aus dem Blick, dass diese Flexibilisierung auch Vorteile mit sich bringt, denn sie kann innovative Kräfte freisetzen. "Der Mehrwert für das Unternehmen ist, dass die Produktivität steigt, die Krankenrate sinkt und ...

Die Zeit hat in einem sehr interessanten Beitrag drei Gewinner eines Jahres-Grundeinkommens in Höhe von 1.000,- Euro monatlich befragt, was dieser unerwartete Geldsegen für sie und ihre Lebensgestaltung bedeutet. Bei allen Dreien handelte es sich um Menschen in sozialen Umbruchphasen, die Dank dieses finanziellen Spielraums wesentliche Weichen in ihrem Leben wie Berufswechsel oder -einstieg neu stellen konnten. An den Geschichten fällt auf, dass es sich um Übergänge handelt, für die das Sozialsystem ...

Die Arbeitsausfälle durch psychische Erkrankungen sind in den letzten zehn Jahren um 80 Prozent gestiegen, so eine Erkenntnis des Fehlzeiten-Report 2017 der Krankenkasse AOK. Der wachsende Stress in der Arbeitswelt ist dabei nur ein Problem, denn die Repräsentativstudie zeigt auch, dass Lebenskrisen für viele Arbeitnehmer einen enormen Stressfaktor darstellen. Unter den Arbeitnehmern, die jünger als 30 Jahre sind, ist immerhin bereits ein Drittel davon betroffen, unter den 50- bis 65-Jährigen ...

Wie gut wir andere Menschen verstehen, scheint auch davon abzuhängen, wie gut unser Zugang zu unserem eigenen tiefsten Inneren ist. Das legt eine deutsch-amerikanische Studie nahe. Die Wissenschaftler ließen über drei Monate ihre Studienteilnehmer im Alter von 20 bis 55 Jahren im Rahmen eines Meditationstrainings ihre eigenen kognitiven Muster mit innerem Abstand betrachten. Außerdem übten sich die Probanden darin, verschiedene in ihnen wirksame Persönlichkeitsanteile zu erkennen, darunter der ...

Unsere menschlichen Fähigkeiten spielen auf dem Arbeitsmarkt eine bedeutende Rolle. Und das Maß, in dem wir sie zu nutzen vermögen, leistet einen wichtigen Beitrag zum wirtschaftlichen Wohlergehen von Individuen wie Volkswirtschaften. Dieser Zusammenhang verleitet aber auch leicht dazu, das menschliche Vermögen (im Sinne des Könnens!) vor allem als Kapital zu betrachten. Das Weltwirtschaftsforum hat in einer Studie untersucht, wie es in 130 Ländern gelingt, das "Human Capital" zu mobilisieren. ...

Scheitern ist meist mit einem Makel behaftet. Da wundert es wenig, dass wir fast schon reflexartig nach rationalen Gründen suchen, wenn uns etwas misslingt. Das ist jedoch nicht unbedingt die beste Strategie, wie eine neue Studie der University of Kansas zeigt. Die Wissenschaftler untersuchten, ob es einen Unterschied macht, wenn man nach einem Fehlschlag versucht, die Ursachen kognitiv zu analysieren oder wenn man die Erfahrung des Scheiterns emotional auf sich wirken lässt. In den Versuchen ...

Achtsamkeit kann dabei helfen, sich der eigenen Suchttendenzen bewusster zu werden und ihnen nicht im Autopilotmodus immer nachzugehen. Britische Forscher arbeiteten in einer Studie mit Probanden, die zu gewohnheitsmäßigem Bierkonsum neigten, aber (noch) nicht alkoholabhängig waren. Eine Untersuchungsgruppe wurde mit Entspannungsübungen vertraut gemacht. Ihnen sagten die Forscher, dass diese Entspannung den inneren Druck, Alkohol zu konsumieren, lindern könne. Die andere Untersuchungsgruppe erhielt ...

Die wissenschaftlichen Fortschritte im Bereich der künstlichen Intelligenz lassen viele Menschen nachdenklich werden. Sind wir als menschliche Wesen vielleicht schon ein Auslaufmodell? Im Kontext der Ars Electronica sprach der Mönch und KI-Experte Zenbo Hidaka darüber, dass die technologischen Vorstöße auch eine Gelegenheit sein könnten, die mystische Dimension des Menschseins wieder stärker in den Blick zu nehmen. "Ich denke, dass es an der Zeit ist, unsere Selbsterkenntnis zu stärken, indem ...

Der Stern hat ein großes Feature der Achtsamkeitsinitiative bei SAP gewidmet. Der Bericht gibt nicht nur spannende Einblicke, wie der Konzern Meditation etabliert, sondern zeigt auch, was sich für die Mitarbeiter verändert. Schon 6.000 der 87.000 Angestellten haben an dem Programm teilgenommen. Nicht nur die Zahl der Fehltage ist dadurch deutlich gesunken. Bei einer Erhebung zeigte sich: Vier Wochen nach einem Kurs ist bei den Teilnehmenden der Durchschnittswert für ihr Wohlbefinden um 6,5 Prozentpunkte ...

In einem Beitrag für das Zukunftsinstitut kritisiert André Reichel, Professor für Critical Management & Sustainable Development an der Karlshochschule International University in Karlsruhe, wie Unternehmen den Achtsamkeitstrend ausnutzen. "Im Management wird Achtsamkeit in einer seltsamen Verdrehung als Methode zur Produktivitäts- und Effizienzsteigerung bei hoher Arbeitsbelastung angewendet, die den praktizierenden Mitarbeitern kleine Fluchten im Arbeitsalltag ermöglicht, sich auf sich ...

Soziale Teilhabe und das Eingebundensein in gesellschaftliche Zusammenhänge scheinen eine große Rolle im Hinblick auf das politische Interesse von Menschen zu spielen. Eine Auswertung von Daten aus dem soziooekonomischen Panel zeigt: Besonders junge Menschen, die ihren Arbeitsplatz verlieren, neigen dazu, sich längerfristig innerlich vom politischen Geschehen abzukoppeln. Und diese innere Distanz hält an, selbst wenn sie wieder einen Arbeitsplatz gefunden haben. Die Forscher gehen davon aus, dass ...

Die Wahrnehmung ist eindeutig: Beinahe 80 Prozent aller Deutschen beklagen, dass es hierzulande an sozialer Gerechtigkeit fehle, 40 Prozent sehen hier sogar sehr große Probleme, so eine Untersuchung des Instituts YouGov. Im Hinblick auf ihre Stimmabgabe bei der Bundestagswahl hat die Frage jedoch nur für 25 Prozent höchste Priorität. Höchste Relevanz schreiben 45 Prozent der Linken-Wähler und 29 Prozent der SPD-Wähler dem Thema zu. Auch bei den Nicht-Wählern, die sich häufig wirtschaftlich benachteiligt ...

Ist ein Smartphone im Raum, lassen die geistigen Fähigkeiten unmittelbar nach. Und das selbst dann, wenn das Gerät ausgeschaltet ist. Zu diesem Ergebnis kommt eine Studie der Universität von Texas in Austin mit 800 Probanden. Die Untersuchungsteilnehmer wurden in drei Gruppen aufgeteilt und lösten Aufgaben, mit denen ihre kognitiven Fähigkeiten gemessen wurden. Eine Gruppe hatte ihre Handys im Nebenzimmer deponiert, eine Gruppe ließ das Telefon in der Tasche, die dritte legte es auf dem Arbeitstisch ...

Eine Auszeit im Kloster, über mehrere Tage einfach nur schweigen - für viele Menschen mag das ein Alptraum sein. Für den Philosophen Jürgen Werner sind seine regelmäßigen Auszeiten im Kloster das Gegenteil - ein Weg zur inneren Erneuerung. "Das Ziel ist die Wiederentdeckung, die Freilegung des von Verformungen unterschiedlichster Art korrumpierten Lebens", beschreibt er, was eine Zeit in Stille bewirken kann. In dem Interview mit der Wirtschaftswoche lässt er die Leser daran teilhaben, ...

Wer sich schlecht fühlt, weil er sich schlecht fühlt, macht seine Laune nur noch schlimmer. Zu dieser Erkenntnis kommt eine amerikanische Studie, die mit 1.300 Probanden in drei Experimenten die Auswirkungen von deren Selbstempfinden testeten. Zu den Übungen gehörte es, dass die Studienteilnehmer mit nur zwei Minuten Vorbereitungszeit einen dreiminütigen Vortrag halten sollten. Danach wurden sie nach ihrer Stimmung befragt. Dabei zeigte sich, dass die Mitwirkenden, die sich aufgrund ihrer Performance ...

Religion scheint in der Wahrnehmung der meisten Menschen selbst in hochsäkularisierten Gesellschaften die Chancen für moralisches Verhalten zu erhöhen. Das zeigt eine amerikanische Studie mit 100 Teilnehmern aus 13 Ländern auf fünf Kontinenten. Die Versuchspersonen wurden mit fiktiven Verbrechen konfrontiert und sollten sagen, ob es wahrscheinlicher sei, dass der Täter ein Lehrer oder ein Gott glaubender Lehrer sei. Eine andere Antwortvariante fasste die Frage der Gläubigkeit in der Antwortalternative, ...

In einem neuen Report zur "Generation Global" nimmt das Zukunftsinstitut unter die Lupe, wie im Zuge der Globalisierung im Westen sich eine immer stärkere Affinität zum Buddhismus zeigt. Dabei geht es nicht um Religion, sondern um Lifestyle. "Der Buddhismus erfährt eine Globalisierung – als individuelle spirituelle Erfahrung, als gemeinschaftsbildendes Ritual und als religionsübergreifende Weltanschauung darüber, wie Leben und Wirtschaften in Zukunft aussehen kann", heißt ...

Die Zukunft der Führung ist agil - das suggerieren zumindest unzählige Fachartikel, die über die neuen Agilitätsmethoden und -instrumente berichten. In einem Beitrag für das Manager Magazin nimmt Andreas Seitz, Gründer und Geschäftsführer der Beratungsgesellschaft Be in touch in Köln, den Agilitäts-Hype nun aufs Korn. "Wirkliche Agilität braucht mehr als nur die Ankündigung ihrer selbst - vor allem die radikale Bereitschaft von Menschen mit Führungsverantwortung selbst agil zu werden. Und ...

In wirtschaftlichen und politischen Diskussionen klingt immer wieder an, welche drastischen Veränderungen der Arbeitswelt uns durch die Digitalisierung bevorstehen. Wir ahnen, dass sich hier etwas zusammenbraut, dessen Ausmaße wir uns nicht wirklich vorstellen können. Und wir gehen in Deckung. "Wir haben kein utopisches Potenzial mehr. Wir glauben nicht, dass wir die Gesellschaft von uns aus nennenswert verändern können. Wir haben einen Angststillstand", so der Philosoph Richard David ...

Digitalisierung wird im Business vor allem unter pragmatisch-funktionalistischen Gesichtspunkten diskutiert. Das große Schlagwort heißt dann "Industrie 4.0" und eine vordergründige Frage ist, wie man es schafft, dass Mitarbeiter sich möglichst reibungslos an den digitalen Wandel in Unternehmen anpassen. Mit der neuen Ausgabe von evolve - Magazin für Bewusstsein und Kultur, die heute erscheint, gehen wir bewusst einen ...

Unzählige Studien belegen, dass Achtsamkeit das Wohlbefinden erhöht. Doch die meisten Untersuchungen werfen keinen Blick darauf, ob diese positiven Wirkungen bei verschiedenen Zielgruppen möglicherweise unterschiedlich ausfallen. Willoughby Britton von der Brown University warf nun einen genaueren Blick darauf, ob das Meditieren für Frauen und Männer vielleicht einen Unterschied macht. Die Ergebnisse ihrer Studie stimmen nachdenklich. An der Untersuchung waren 41 männliche und 36 weibliche Studierende ...

Der Achtsamkeits-Trend im Business hat längst in den großen Konzernen Fuß gefasst. Zu den Vorreitern gehört auch SAP. Peter Bostelmann, Director of SAP Global Mindfulness Practice, begann in den USA und inzwischen auch in Deutschland ein firmeninternes Achtsamkeitsprogramm aufzubauen, das die bei Google entwickelten Methoden "Search Inside Yourself" nutzt. 4.500 der 75.000 SAP-Mitarbeiter haben bereits an Kursen teilgenommen, 5.500 Kandidaten stehen auf der Warteliste. Für SAP lohnt ...

Charakterzüge betrachten wir gemeinhin als etwas sehr persönliches. Und gleichzeitig folgt diese Persönlichkeit auch immer den größeren Strömen von Kultur und Zeit. Eine Studie, für die die Daten von 420.000 Wehrpflichtigen aus Finnland ausgewertet wurde, zeigt, dass sich Charaktermerkmale in den letzten Jahrzehnten sukzessive verändert haben. Die Verhaltensforscher der Universität Helsinki kommen zu dem Schluss, dass sich vor allem positive Züge verstärkt haben, unter anderem solche, die dem ...

Was macht uns wirklich glücklich? Die meisten Menschen haben durchaus eine Vorstellung davon, welches die Glücksbringer im Leben sind. Das entspannte Abhängen auf der Couch gehört eher nicht dazu. Dinge, die uns etwas Anstrengung abverlangen, hingegen schon. Eine amerikanische Studie mit 300 Probanden zeigt, dass vielen bewusst ist, dass es Aktivitäten sind, die uns herausfordern, Einsatz verlangen und kontinuierliches Engagement, die unsere Lebensfreude steigern. Die Untersuchungsteilnehmer sollten ...

Obwohl viele Deutsche ihre wirtschaftliche Lage als sehr zufriedenstellend betrachten, leben sie in Sorge vor der Zukunft. Für den Nationalen Wohlstandsindex wurden von 2012 bis 2017 rund 40.000 Menschen in Deutschland befragt. Nur 42 Prozent sagen mit Bestimmtheit, dass sie keine Angst vor der Zukunft haben. Und bei der Mehrheit geht es hier nicht um finanzielle Sorgen, sondern um gesellschaftliche und politische Fragen, denn fast die Hälfte fühlt sich als wohlhabend. 70 Prozent der Befragten ...

Glücklich sein, zufrieden und entspannt - das ist wohl der Wunsch der meisten Menschen. Und so versuchen wir vieles, um die eher unangenehmen Gefühle im Alltag wie Traurigkeit oder Enttäuschung zu vermeiden. Aber womöglich tun wir uns damit gar keinen Gefallen - und jagen gleichzeitig einem verzerrten Wunschbild nach. Die Wissenschaft jedenfalls zeigt, dass gerade Phasen der Melancholie sehr konstruktiv für unsere menschliche Entwicklung sein können. So zeigt eine Studie, dass Menschen, die aufgrund ...

Seit Meditation und Achtsamkeit auch in der Arbeitswelt Einzug halten, ist vielerorts immer wieder auch von einem neuen Spirit im Business des Rede. Das klingt cool und trendy und lässt gerne vergessen, dass das Wort dem deutlich sperrigeren und inhaltlich fordernden Begriff Spiritualität entlehnt ist. "Im Alltagsverständnis hat der Begriff etwas sehr diffuses. Sich von einer höheren Macht behütet oder geführt zu fühlen, zu spüren, dass es da 'irgendwie noch mehr gibt', sich dem ...

Die Stressspirale am Arbeitsplatz lässt uns leicht besinnungslos werden. Dann taumeln wir von einer Aufgabe zur nächsten, sind völlig im Reaktionsmodus und verlieren darüber das Gespür für uns selbst. In einem Interview mit der Kölnischen Rundschau erklärt der Body-Mind-Mediziner Prof. Dr. Tobias Esch, wie sich durch etwas mehr Bewusstheit die menschliche Selbstheilungskompetenz ins Spiel bringen lässt. "Stress ist eine der größten Herausforderungen der Selbstregulation. Stress ist ein Überlebensmechanismus, ...

Das Zukunftsinstitut ist sich sicher, "der Mindshift kommt" - so zumindest der Untertitel des neuesten Trendreports zum Thema Achtsamkeit. Im Fokus des Reports stehen dabei weniger das Meditieren und andere Achtsamkeitsübungen, als vielmehr der Wandel psychokultureller Dispositionen und ihre Auswirkungen auf das Business. Es geht um gelasseneres Altern, postmodernen Minimalismus, digitales Entstressen und mehr Achtsamkeit im globalen Miteinander. Auch nehmen die Trendforscher wahr, dass ...

Wer ist für die Hausarbeit zuständig? Diese Fragen stellen sich wohl die meisten Paare immer wieder - und die real gelebte Antwort fällt in vielen Fällen zuungunsten der Frauen aus. Eine Studie des Wirtschafts- und Sozialwissenschaftlichen Instituts (WSI) belegt gerade wieder, dass Frauen 60 Prozent mehr Zeit für den Haushalt aufbringen als Männer, bei der Fürsorge für Angehörige sogar doppelt so viel Zeit. Beide Geschlechter arbeiten im Schnitt jeden Tag 7 Stunden und 40 Minuten (die Frauen vier ...

Die Neurowissenschaften haben in den vergangenen Jahren Details über unser menschliches Dasein zutage gebracht, die unser Selbstverständnis grundlegend verändern können. Der Hirnforscher Wolf Singer beispielsweise ergründete immer wieder in Dialogen mit dem Mönch Mathieu Ricard, wie unsere Selbstwahrnehmung unser Dasein prägt. Gerade haben beide einen neuen Dialogband veröffentlicht, Jenseits des Selbst. "Sowohl ...

Die digitale Revolution ist in aller Munde. Technikenthusiasten neigen dazu, die neuen technologischen Möglichkeiten zu feiern, doch liegt in der Luft auch zunehmend die Sorge, dass die damit verbundenen radikalen Wandlungsprozesse das gesellschaftliche Gefüge ins Wanken bringen könnten. Der Philosoph Börries Hornemann fordert deshalb gemeinsam mit Vordenkern wie dem Neurowissenschaftler Gerald Hüther und dem Politiker Yanis Varoufakis ein radikales Umdenken, ja eine Sozialrevolution. In einem ...

Der neue Armuts- und Reichtumsbericht der Bundesregierung hat bereits im Vorfeld seines Erscheinens wieder einmal für Wirbel gesorgt. Wer glaubt, es handelt sich bei der Veröffentlichung um einen wissenschaftlichen Bericht, irrt, denn in den Abstimmungsprozessen zwischen den Parteien wurden verschiedene Passagen, die viel über die politische und wirtschaftliche Lage in Deutschland aussagen, herausredigiert. In einer Zeit, die immer öfter als "postfaktisch" bezeichnet wird, wird das zum ...

Großraumbüros, E-Mail-Terror, volle Terminkalender - unser Arbeitsalltag ist geprägt von permanentem Beschäftigtsein, Aktionismus, Unterbrechungen und Lärm. Und auch wenn uns immer mal wieder ein Gefühl des Zuviel beschleicht, haben wir die Folgen des digitalen Lebensstils doch weitgehend hingenommen und längst vergessen, dass und vor allem wie es auch anders sein könnte. Die Wirtschaftswoche zeigt mit einem kleinen kulturgeschichtlichen Überblick, dass in der nicht ganz so fernen Vergangenheit ...

Heute wieder eine Meldung in eigener Sache - die neue Ausgabe von evolve - Magazin für Bewusstsein und Kultur, ist ab sofort erhältlich. Als Redaktion haben wir uns gefragt: Wie kann unsere Kultur zu einem Raum werden, in dem Lernen das ermöglicht, was sie lebendig sein lässt: sich immer wieder von innen her zu erneuern, zu entwickeln, weitere Horizonte zu erschließen? Betrachten wir Bildung aus dieser Perspektive, richtet sich der ...

Die Frankfurt University of Applied Science startet im Zuge ihres Studium Generale im Sommersemester mit einem neuen Modul "Meditation als kulturelle Praxis“. Initiiert wurde dieser Vorstoß von Dr. Reiner Frey, dem ehemaligen Kanzler der Hochschule. Sein Anliegen: "Vermehrter Stress und Druck durch immer höhere Anforderungen, Leiden an zunehmender Komplexität und Schnelligkeit sowohl in der Arbeitswelt als auch in Ausbildung und Hochschule können zu einem Burn-Out führen. Die neuen elektronischen ...

Die Wohlstandsdiskussion wird immer noch vordergründig vor allem im Hinblick auf finanzielle Fragen geführt. Das BIP, die Verteilung von Reichtum und Besitz sind wesentliche Aspekte der Debatte. Aus unternehmerischer Sicht bringen Eric Beinhocker, Executive Director am Institute for New Economic Thinking der Oxford Martin School, und der Unternehmer Nick Hanauer eine weitere Perspektive ins Spiel. "Wohlstand in einer Gesellschaft bedeutet, Lösungen für menschliche Probleme zu anzuhäufen", ...

Von einer Bananenrepublik ist Deutschland glücklicherweise weit entfernt, doch vielleicht trägt gerade das auch dazu bei, dass das Bewusstsein im Hinblick auf Korruption durchaus ausbaufähig ist. Eine Studie der Wirtschaftsprüfungsgesellschaft Ernst & Young zum Thema Korruption, für die 4.100 Führungskräfte aus 41 Ländern weltweit befragt wurden, legt dies zumindest nahe. Von den 100 befragten deutschen Entscheidungsträgern räumten beispielsweise 23 Prozent ein, zu unethischem Verhalten bereit ...

Die New York Times und in der Folge auch die FAZ berichteten kürzlich über verschiedene Manipulationsstrategien, mit denen die Fahrdienste Uber und Lyft recht erfolgreich ihre Fahrer dazu bewegen, besonders zu Zeiten zu fahren, in denen große Nachfrage herrscht. Da die Unternehmen nur mit Freelancern arbeiten, haben sie keinen direkten Einfluss auf deren Arbeitszeiten. In Zeitfenstern, in denen viele Kunden nach Fahrmöglichkeiten suchen, erhalten Fahrer, wenn sie sich ausloggen wollen, schon einmal ...

Tobias Rahm, Psychologe an der TU Braunschweig, hat ein Glückstraining für Lehrer entwickelt, um ihnen den allzu oft herausfordernden Arbeitsalltag etwas freundlicher zu gestalten. Mit Übungen sollen die Trainierenden ihre Wahrnehmung für die glücklichen Momente des Lebens verbessern, beispielsweise indem sie über 14 Tage lang jeden Abend Glücksmomente des Tages notieren. Glück, das ist nicht das ganz große Glück, eher sind es die Kleinigkeiten, schöne Erlebnisse oder Nettigkeiten, die das subjektive ...

Glück ist zu 40 Prozent eine Einstellungssache. Für Juristen keine leichte Sache, werden sie in ihrer Ausbildung doch vor allem in der Kultivierung ihres Problembewusstseins geschult. "Elementar in der Juristenausbildung ist das Problembewusstsein. Das kann mal im Wege stehen, aber als Faustformel gilt: 50 Prozent des Glücks liegen an der Genetik, 10 Prozent an äußeren Umständen und 40 Prozent an der Einstellung. So haben also auch wir Juristen alle Möglichkeiten, z.B. mittels Meditation ...

In vielen modernen Partnerschaften teilen die Partner heute ihr Einkommen, wenn beide unterschiedlich viel Geld verdienen. Unter dem Strich hat jedoch meist die Person das Sagen, die das meiste Geld verdient - und das ist vielen Beteiligten gar nicht bewusst. "Die Person, die mehr einzahlt, weil sie mehr verdient oder Einkünfte aus anderen Quellen hat, hat in der Regel auch mehr Zugriffsrecht auf das Konto. Ein gemeinsames Konto ist kein Beweis dafür, dass beide sich gleichermaßen bedienen ...

Es gibt viele Möglichkeiten, auf Stress zu reagieren, manche davon konstruktiv, manche mit längerfristigen Nebenwirkungen. Wer sich kompetent fühlt, auch stressige Situationen durchzustehen, entwickelt Resilienz und wird so längerfristig in die Lage versetzt, weniger unter Stress zu leiden. Menschen, die sich auch unter Herausforderungen ihrer Werte bewusst bleiben und ihnen entsprechend handeln, fühlen sich psychisch weniger von Stress tangiert. Dann gibt es da noch die Stressvermeider, die allem, ...

Das Vertrauen in deutsche Parteien ist im Sinkflug - laut dem GfK Global Trust Report 2017 haben nur noch 18 Prozent der Deutschen Zutrauen in sie. Große Unternehmen und Konzerne landen mit 30 Prozent immerhin noch auf dem vorletzten Platz. Bodenständigere Branchen wie das Handwerk oder die Polizei genießen hingegen bei 85 Prozent der Bevölkerung Vertrauen. Auch die Justiz (67 Prozent) und die Verwaltung (65 Prozent) schneiden nicht schlecht ab. Die Autoindustrie ist, wahrscheinlich aufgrund des ...

Adam Smith gilt vielen als einer der Väter neoliberalen Denkens. Der Philosoph Gerhard Streminger hat indes nach der moralischen Dimension in Smiths Lebenswerk gegraben - und ist fündig geworden. Für Smith seien moralisches Handeln und menschliches Glück eng verwoben gewesen, so Streminger in einem Beitrag für Deutschlandradio Kultur. In einem idealen Markt verhielten sich laut Smith alle Teilnehmer wie faire Sportler. Er ging davon aus, dass es eine "moralische Instanz" gebe, einen ...

Die Digital Natives werden langsam erwachsen und viele Forscher fragen sich, was die kommende Generation wohl an besonderen Merkmalen zu bieten hat. Sozialwissenschaftler und Psychologen beobachten bereits kritisch, welche Lebensumstände das Heranwachsen der heutigen Jugend prägen. Hineingeboren in eine Zeit, in der seit der Wirtschaftskrise von 2008 vielerorts noch heute die Zeichen eher auf Talfahrt, zumindest aber große Unsicherheit stehen, scheint das Lebensgefühl der Jungen ziemlich durchwachsen. ...

Das Forum Achtsamkeit und die Bildungsakademie des Landessportbundes Hessen e.V. laden am 27. April 2017 in Frankfurt zur fünften Fachtagung „Achtsamkeit am Arbeitsplatz“ ein. Die Veranstaltung stellt aktuelle wissenschaftliche Erkenntnisse vor und vermittelt Praxisbeispiele zu Einsatz und Wirkung von Achtsamkeit im Unternehmenskontext. Die Neurowissenschaftlerin Dr. Britta Hölzel gibt einen Überblick über in der Meditationsforschung eruierte Wirkmechanismen von Achtsamkeit. Chris Tamdjidi, der ...

Öfter mal joggen gehen, gesund kochen, ausreichend schlafen - wohl jeder kennt im eigenen Leben neuralgische Punkte, die er eigentlich gerne verbessern würde. Wäre da nicht der innere Schweinehund. In einer Kolumne in der Wirtschaftswoche erklärt ein Psychotherapeut, warum solche Veränderungen uns so schwer fallen. Unser Gehirn liebt das Gewohnte. Und ändern wir auch nur ein Detail, wirbelt das unsere Grundorientierung zunächst einmal durcheinander. Wer es gewohnt ist, viel Süßes zu essen, hat ...

Der zunehmend raue Ton im Internet ist wahrscheinlich nicht nur einer wachsenden Zahl so genannter "Wut-Bürger" zuzurechnen. Ein Studie der Universitäten Standford und Cornell zeigt: Sind wir ohnehin schon mies drauf, wächst unsere Bereitschaft, böse Kommentare zu verfassen, deutlich. Die Wissenschaftler hatten ihre Probanden in mehrere Gruppen unterteilt. Manche mussten leichte Rätsel lösen, was ihre Stimmung hob. Andere wurden mit schweren Aufgaben unter Druck gesetzt. Anschließend ...

Dank Internet und Social Media haben wir heute viel leichter Kontakt zu anderen Menschen. Doch wirkliche Nähe stellt sich in virtuellen Begegnungen oft nicht ein. Und auch im Job mögen wir täglich viele Gespräche führen, doch allzu leicht ist auch hier tiefere Verbundenheit im Miteinander Mangelware. Das von der Neurowissenschaftlerin Tania Singer initiierte ReSource-Projekt untersucht, welche Bedeutung Partner-Meditationen für das soziale Zusammensein haben können. In einem neunmonatigen Kurs ...

Wir leben in einer Zeit, in der wir das Gefühl haben, für unser Glück selbst verantwortlich zu sein. Die realen Gestaltungsmöglichkeiten, die wir haben, können jedoch auch kippen - dann wird das Streben nach einem besseren Leben leicht zu Selbstoptimierungsstress. "Uns werden von unzähligen Anbietern Methoden offeriert, wie wir uns in allen Lebensbereichen verbessern können. Die vermeintliche Logik dahinter: Nur wenn wir unsere Lebensweise optimieren, erfüllt sich auch der Wunsch glücklich ...

Die Zeit richtet in einem Beitrag den Blick auf den "Irr-Sinn" der Arbeit - und meint damit nicht allein den Hang zum chronischen Vielarbeiten, sondern vor allem unsere immer ausgeprägtere Identifikation mit der Berufssphäre. Was geschieht mit uns, wenn wir uns hauptsächlich über den Job definieren? Was macht es mit uns und unserem Leben? Fragen, die viele sich gar nicht stellen, weil sie so damit beschäftigt sind, ihren Job zu behalten, ihr Plansoll zu erfüllen und - nach Feierabend ...

Die Wirtschaftswoche propagiert einmal mehr den Achtsamkeitstrend im Business und erklärt Meditation sogar zum "neuen Joggen". Laut dem Artikel zählen die Harvard Business School und die französische INSEAD Meditation und Intuition zu den effektivsten Mitteln der Unternehmensführung. "Achtsames Handeln fördert nicht nur die Gesundheit, sondern auch Teamgeist, Kreativität und Produktivität. Bei den Führungskräften, oder sogar bei der Geschäftsführung anzusetzen, macht natürlich am ...

"Die Zeit" setzt einen interessanten Impuls in der Debatte um die Vereinbarkeit von Familie und Beruf, indem sie der Frage nachgeht, was dran ist an der Wahrnehmung, dass es heute in Familien Doppelverdiener braucht, damit die Familie finanziell über die Runden kommt. Eines vorweg - der Beitrag ist mit zahlreichen statistischen Daten gespickt, was an sich sehr wünschenswert ist. Allerdings sollte man immer auch im Blick behalten, dass vor allem statistische Durchschnittswerte häufig ...

Der Bayrische Rundfunk widmet einen Beitrag der Frage, wie angemessen unser heutiges Bildungssystem noch ist, und fokussiert dabei vor allem auf Impulse des Neurowissenschaftlers Gerald Hüther. "Unsere gegenwärtige Gesellschaft ist im Wesentlichen eine vom Wettbewerb bestimmte Konsumgesellschaft, und deshalb brauchen wir Kinder, die möglichst wettbewerbsfähig sind. Für den Wettbewerb bereiten wir die Kinder optimal vor, und als Kunden bereiten wir sie insofern vor, dass sie aus den Schulen ...

Peter Spiegel, einer der Vorreiter eines bewussteren Wirtschaftens, betreibt zur Zeit eine Kampagne, mit der einen Shift von der Symbol- zur Systempolitik propagiert. Eine wesentliche Forderung ist für ihn die Einschaffung eines globalen Mindestlohns in Höhe von einem Dollar pro Arbeitsstunde. Aus westlicher Sicht ein Klacks, aber ein Schritt, der weitreichende Wirkungen zeitigen könnte. "Ein konkreter Vorschlag, der geeignet ist im Sinne einer exemplarischen Initiative in Richtung handlungsfähiger ...

Wenn man Unternehmenslenker bisweilen reden hört, fragt man sich, welche Bedeutung ihre Mitarbeiter eigentlich für sie haben. Produktivität, Wertschöpfung, Gewinn - abstrakte Größen wie diese dominieren leicht die Darstellung dessen, um was es in der Wirtschaft vor allem zu gehen scheint. Und das hat System, wie eine Befragung von 800 Spitzenführungskräften weltweit durch die Beratungsgesellschaft Korn Ferry zeigt. In der Untersuchung sagten 64 Prozent der Befragten, dass Menschen in erster Linie ...

Die weltweiten Entwicklungen machen bisweilen sprachlos. Wie kann man sich zum andauernden Syrien-Krieg, zum neuen amerikanischen Präsidenten oder auch den stetig deutlicher werdenden Anzeichen des Klimawandels noch in ein Verhältnis setzen, ohne zu verzweifeln? Achtsamkeit ist in den letzten Jahren zu einer Art Trend geworden, einem Weg, die eigene Bewusstheit im Hinblick auf das, was geschieht, zu entwickeln. Doch was macht man dann mit dieser Bewusstheit? Wenn ich regelmäßig meditiere, ist ...

Mit Meditation verbindet man gewöhnlich, alles loszulassen, in die Stille zu gehen, sich auf nichts mehr zu beziehen. Die Neurowissenschaftlerin Tania Singer erforscht mit ihrem ReSource-Projekt eine weitere Dimension des Meditierens und geht der Frage nach, wie Achtsamkeitsübungen dazu beitragen können, mehr Verbundenheit mit anderen Menschen zu entwickeln. In einer Übung, die "kontemplative Dyade" genannt wird, übten die Teilnehmer ihrer Studie an fünf Tagen pro Woche gemeinsam mit ...

Die Journalistin Katharina Kilchenmann hat den Kongress Meditation & Wissenschaft genutzt und mit Psychologen, Neurowissenschaftlern und spirituellen Lehrern darüber gesprochen, wie wir der Falle des ewigen Grübelns entrinnen können. In dem Radio-Feature erklärt die Wissenschaftlerin Christine Kühner, warum das Grübeln für uns manchmal so verführerisch ist - und wie Achtsamkeitsübungen dabei helfen können, das Kreisen der ...

Unser Bauchgefühl ist eine starke Instanz - es ist uns so nahe, dass wir ihm oft unhinterfragt folgen. In einem Beitrag für die Zeit betrachtet Martin Kolmar, der in St. Gallen Volkswirtschaft lehrt, dieses Bauchgefühl vor dem Hintergrund des wachsenden Populismus sehr kritisch, denn seiner Meinung nach führen unsere unbewussten emotionalen Reaktionen auch dazu, dass die gesellschaftliche Segregation wächst. Kolmar bezieht sich auf wissenschaftliche Studien, die zeigen, dass Unterscheidungen in ...

Stille ist das "Echo des ewigen Schweigens der unendlichen Räume jenseits unserer Welt", schreibt Maximilian Probst poetisch in einem Beitrag für die Zeit. Im Alltag ist es jedoch meist so laut, dass wir diese Stille kaum noch wahrnehmen können. Laut Umfragen fühlen sich 55 Prozent der Deutschen von Straßenlärm geplagt, 32 Prozent von Fluglärm und 20 Prozent von Bahnlärm. Von der täglichen Hektik im Großraumbüro ganz zu schweigen. Dabei könnte es so schön sein, einmal bewusst die Stille ...

Störungen durch permanentes Daddeln mit dem Smartphone sind heute fast schon zur (Un)Kultur geworden. Japanische Wissenschaftler haben nun bewiesen, dass Smartphones nicht einmal aktiv benutzt werden müssen, um zu stören - ihre Anwesenheit allein reicht dazu schon aus. Die Forscher ließen 40 Studenten Aufgaben am Computer lösen, bei denen sie unter verschiedenen Zeichen ein besonderes finden sollten. Im Setting wurde die Aufgabe einmal mit einem neben dem Bildschirm liegenden Schreibblock bewältigt, ...

Die Weltlage scheint immer stürmischer zu werden. Die Politik ist hauptsächlich damit beschäftigt, nach den Regeln und Normen der Vergangenheit zu handeln. Doch hilft eine Politik der Abschottung und Grenzziehung wirklich dabei, Themen wie die Flüchtlingsproblematik, Klimawandel und globale Ungleichheit angemessen anzugehen? Wichtige inhaltliche Impulse zu Themen wie diesen - und vor allem auch einem radikalen Umdenken - kommen gegenwärtig eher von Wissenschaftlern, die bereits ein Gespür dafür ...

Das Online-Portal "Leadership Insiders", das sich ganz der wissenschaftlichen Entwicklung in den Bereichen Führung und Organisationsentwicklung verschrieben hat, bietet auf seiner Webseite einen umfassenden Beitrag zu Achtsamkeit in der Arbeitswelt an. Es werden eine Fülle von Forschungsbefunden zur Wirkung von Achtsamkeit und Meditation präsentiert und Umsetzungsbeispiele in Unternehmen angesprochen. Auch finden sich viele Verweise darauf, wie Achtsamkeit in konkreten Führungskontexten ...

In der englischsprachigen Wissenschaftswelt ist ein Streit darüber entbrannt, ob mehr Empathie gesellschaftlich betrachtet einen positiven Unterschied machen könnte oder nicht vielleicht sogar konstruktiven Wandel bremst. Der US-Psychologe Paul Bloom etwa legte kürzlich ein Buch mit dem Titel "Against Empathy" vor. Er kritisiert, dass Empathie beispielsweise ungerecht sei. Menschen ließen sich von Einzelschicksalen besonders bewegen, versuchten diesen Menschen dann zu helfen, blendeten ...

Spiegel online präsentiert in einem ausführlichen Beitrag verschiedene Studien der Dankbarkeitsforschung und zeigt, welchen gesundheitlichen Nutzen es haben kann, im Alltag ein bisschen dankbarer zu sein. Eine Studie aus 2003 lies knapp 200 Probanden, aufgeteilt in drei Gruppen, über zehn Wochen entweder ein Dankbarkeitstagebuch führen, notieren, was in einer Woche schlecht gelaufen war oder neutral über die Erlebnisse reflektieren. Bei der anschließenden Auswertung zeigte sich, dass die Teilnehmer ...

Der österreichische Standard richtet in einem Interview mit dem Wissenschaftler Dan Siegel den Blick darauf, dass bewusst gelebte Achtsamkeit der Schlüssel zu neuer zwischenmenschlicher Verbundenheit und damit auch mehr gesellschaftlichem Zusammenhalt sein könnte. Dort, wo der gegenwärtige Achtsamkeitstrend das Kultivieren der Bewusstheit vor allem als persönliche Strategie interessant werden lässt, geht Siegel weiter. "Durch Mindsight – eine erlernbare Fähigkeit, sich selbst als Teil des ...

Stressbewältigung und mit ihr einhergehend Sinnfindung sind in den letzten Jahren zu großen Themen geworden. Der Psychoanalytiker David Tracy spricht gar von einer "spirituellen Revolution", da zu Selbstentwicklung im Westen immer öfter auch spirituelle Bezüge herstellen und auf wachsende Akzeptanz stoßen. Wissenschaftler der Universität Bielefeld haben in einer Studie aus den frei formulierten Antworten der Studienteilnehmer zehn Aspekte herausdestilliert, die das spirituelle Verständnis ...

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