Achtsamkeit verändert nicht wie auf Knopfdruck das Verhalten
Dank zahlreicher wissenschaftlicher Studien knüpfen sich an die Wirkung von Achtsamkeit viele Erwartungen. Menschen, die meditieren, sind stressresistenter, und auch die gesundheitlichen Wirkungen von Achtsamkeit im Alltag sind gut erforscht. Wie aber wirkt eine achtsame Haltung im ganz alltäglichen Verhalten? Das untersuchten Wissenschaftler vom Institut für Berufliche Bildung und Arbeitslehre der Technischen Universität (TU) Berlin. Im Blinka-Projekt, was für Bildung für nachhaltigen Konsum durch Achtsamkeitstraining steht, betrachteten die Forscher, wie sich das Konsumverhalten von 100 Probanden verschiedener Altersgruppen, die einen MBSR-Kurs absolvierten, durch die Achtsamkeitspraxis veränderte. Die ernüchternde Erkenntnis: Zunächst einmal gar nicht. Und doch vermittelt die Studie interessante Einblicke. Insgesamt hatten die Studienteilnehmer ein positives Verhältnis zu nachhaltigem Konsum entwickelt. Manche sahen ihren Fleischkonsum nun kritischer, andere waren grundsätzlich bereit, mehr Geld für faire, hochwertige Lebensmittel auszugeben. Diese Veränderungen in der Einstellung schlugen sich allerdings noch nicht in veränderten Verhaltensweisen nieder. Auch zeigte sich, dass im Verlauf der Studie den Meditierenden materielle Werte weniger wichtig wurden.
Achtsamkeit Wirkt sich regelmäßiges Meditieren auf das Konsumverhalten aus? Berliner Zeitung, 20.2.18