Leise Hintergrundgeräusche und bunte Farben wirken beim Arbeiten stimulierend. Berge Unerledigtes auf dem Schreibtisch und Zwangsbeschallung durch die Telefonate des Gegenübers hingegen killen die Produktivität. Im Interview mit der Zeit erklärt der Neurowissenschaftler Henning Beck, welche äußeren Rahmenbedingungen der Aufmerksamkeit beim Arbeiten dienlich sind - und welche nicht. "Die Umgebung hat einen großen Einfluss auf unsere Konzentrationsfähigkeit, denn das Gehirn neigt dazu, ständig hin- und herzuspringen. Es ist nicht darauf ausgelegt, sich lange zu konzentrieren. Daher sind Ablenkungen auch so verführerisch", so Beck. Darunter fallen auch die selbstgewählten Ablenkungen, zu denen auch das Multitasking gehört. "Menschen, die sich für multitaskingfähig halten, schneiden bei Multitasking-Untersuchungen besonders schlecht ab. Unser Hirn kann maximal zwei leichte Aufgaben gleichzeitig erfüllen. Alles, was darüber hinausgeht, schadet nur. Wer viele Dinge gleichzeitig macht, verwirrt sein Hirn. Es verliert die Gewichtung von Aufgaben. Dieses Springen kostet aber nicht nur Zeit, sondern macht auch fehleranfälliger", erklärt der Wissenschaftler.
"Ablenkungen sind für unser Hirn verführerisch", Zeit online 31.5.16
© Dr. Nadja Rosmann 2024
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