Aus spirituellen Motiven zu verzeihen, ist gesund
Eine neue Harvard-Studie zeigt: Wer anderen aus spirituellen Motiven heraus vergibt, lebt gesünder. Die Wissenschaftler hatten die Daten einer Längsschnitt-Gesundheitsstudie ausgewertet, bei der rund 55.000 Krankenschwestern befragt worden waren, zu ihrer Gesundheit wie auch darüber, wie oft sie anderen Menschen schon aus spirituellen oder religiösen Gründen verziehen hätten. Bei weiteren Datenerhebungen fünf und sieben Jahre später wurde dann deutlich, dass jene, die aus diesen Gründen oft anderen verzeihen konnten, eine bessere Gesundheit hatten. Sie zeigten weniger Symptome von Depression oder Ängstlichkeit, waren häufiger glücklich und konsumierten weniger Alkohol. Die gesundheitliche Wirkung des Verzeihens ist in der Psychologie schon länger bekannt. Aber sie nutzen zu wollen, kann auch zweischneidig sein, denn wer sich nicht nach Verzeihen fühlt, gerät dann leichter unter Druck. Die spirituelle beziehungsweise religiöse Motivation der Befragten aus der Studie hat ihnen das Verzeihen womöglich erleichtert, denn diese grundsätzliche Öffnung für etwas Größeres, das über einen selbst hinaus geht, könnte dazu beitragen, weniger von den eigenen Gefühlen abhängig zu sein.
Verzeihen ist gut für die Psyche, spektrum.de 25.11.20