Die Klimakrise lässt viele ohnmächtig zurück, denn in Anbetracht der riesigen Einsparungen, die für ein wirkliches Abbremsen der globalen Erwärmung notwendig sind, fühlt man sich leicht ohnmächtig. Eine Studie des Instituts der deutschen Wirtschaft zeigt indes, dass auch moderate Veränderungen in unseren alltäglichen Gewohnheiten bereits einen nicht zu unterschätzenden Beitrag für das große Ganze leisten. Würden wir beispielsweise umsichtiger mit unseren Lebensmitteln umgehen und nur noch die Hälfte von dem, was wir heute ungenutzt verderben lassen, in den Müll werfen, könnte dies sechs Millionen CO2 im Jahr einsparen. Zum Vergleich: Dem innerdeutschen Flugverkehr werden jährlich zwei Millionen Tonnen zugeschrieben. Eine Reduktion des Fleischkonsums um ein Fünftel könnte sogar zehn Tonnen im Jahr sparen. Und ein Fünftel weniger Kleidungskäufe helfen dem Klima mit der Einsparung von 12 Millionen Tonnen. Öffentlicher Nahverkehr statt Flug oder Autonutzung wäre eine weitere, leicht umzusetzende Veränderung. Mit Maßnahmen wie diesen lassen sich pro Kopf und Jahr immerhin rund 0,6 Tonnen CO2 einsparen. Das mag wenig klingen in Anbetracht der Tatsache, dass wir heute 11 Tonnen pro Jahr verbrauchen, es aber, um weitere Temperaturanstiege zu begrenzen, eigentlich nur eine Tonne sein dürfte. Das Institut der deutschen Wirtschaft sieht die größten Einsparnotwendigkeiten bei der Energieversorgung wie auch in Industrie und Verkehr. Aber alleine die Möglichkeit wahrzunehmen, selbst einen bewussten Beitrag zu leisten, befreit vielleicht aus der Ohnmachtsfalle - und macht auch empfänglicher für die weiteren notwendigen Schritte im großen, die die nächsten Jahre auf uns zukommen.
Jeder Einzelne kann viel CO2 einsparen, FAZ 9.7.21
© Dr. Nadja Rosmann 2024
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