Studien zur Mobilität der Deutschen und ihre Interpretation werfen immer wieder einen interessanten Blick auf unser Welt- und Arbeitsverständnis. 2016 pendelten in Deutschland 60 Prozent der Arbeitnehmer zu ihrem Arbeitsplatz. Einer Umfrage der Jobsuchmaschine Jobrapido zufolge sind 25 Prozent derjenigen, die nach einem neuen Job suchen, nicht bereit, umzuziehen. 42 Prozent der Befragten sind ihre Partnerschaft, Familie und Freunde so wichtig, dass sie wegen der Arbeit nicht den Wohnort wechseln möchten. 26 Prozent sind zwar zu einem Ortswechsel bereit, doch wollen sie dann zumindest in der Nähe ihres bisherigen Wohnortes bleiben, um ihre sozialen Beziehungen aufrechterhalten zu können. "Die Nähe ihrer Lieben ist für die meisten wichtiger als die Karriere“, deutet Rob Brouwer, CEO von Jobrapido, diese Ergebnisse in der Wirtschaftswoche. In einer Arbeitswelt, die von Mobilität lebt, wird das natürlich zum Problem. Und so gibt der Artikel verschiedene Tipps, wie Arbeitgeber ihre Attraktivität erhöhen können, um neuen Mitarbeitern Umzüge doch irgendwie schmackhaft zu machen. Die zutiefst menschlichen Interessen der Menschen werden indes eher nicht ernstgenommen. Wie könnte hingegen eine Arbeitswelt aussehen, die bewusst versucht, das, was Menschen ausmacht, einzubeziehen? Das werden wir wohl nur herausfinden, wenn immer mehr Menschen und vor allem Unternehmen es einmal ausprobieren ...
Lieber arbeitslos als ein Wohnortwechsel, WiWo 4.5.17
© Dr. Nadja Rosmann 2023
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