Mehrheit der Deutschen liebäugelt mit 4-Tage-Woche
Weniger Arbeit, mehr Freizeit - immer mehr Menschen denken genau darüber nach. In einer neuen Repräsentativbefragung gaben knapp 63 Prozent der Deutschen an, gerne nur im Rahmen einer 4-Tage-Woche arbeiten zu wollen, wenn es vollen Lohnausgleich gäbe. 14 Prozent würden sogar Gehaltseinbußen in Kauf nehmen. In der Industrie und Fertigung sind es sogar 24 Prozent. Besonders die jüngere Generation mag sich nicht mehr damit abfinden, dass 40 Stunden oder mehr pro Woche normal sein sollen. Bei den unter 40-Jährigen betrachten sogar 83 Prozent der Befragten die Idee der 4-Tage-Woche positiv und 17 Prozent wären bereit, finanzielle Abschläge zu akzeptieren. 51 Prozent dieser Altersgruppe können sich auch vorstellen, in Teilzeit zu arbeiten. Da in den Medien immer häufiger über Experimente mit verkürzten Arbeitszeiten oder der Umverteilung der regulären Arbeitszeit von 5 auf 4 Tage berichtet wird, fangen mehr Menschen an, darüber nachzudenken, ob das nicht auch ihr Ding sein könnte. Es ist ein schleichender kultureller Wandel, der wohl auf Dauer nicht mehr wegzudiskutieren sein wird. Zumal die diversen Freiheiten, die viele durch pandemiebedingtes Home Office schätzen gelernt haben, hier ihr übriges tun. Man kann gespannt sein, wann diese Begehrlichkeiten auf dem Arbeitsmarkt ernsthaft Spuren hinterlassen in Form konkreter Angebote.
Arbeit? Nicht mehr so wichtig! FAZ 27.9.2022