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Mindfulness und eine neue Bewusstseins-Kultur in Alltag und Business

© Dr. Nadja Rosmann 2024
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Mitarbeiter glücklich machen

Kazuo Inamori gehört wohl zu den erfolgreichsten japanischen Geschäftsmännern. Er baute den Elektronikkonzern Kyocera auf, den Telekomkonzern KDDI und rettete 2010 Japan Airlines vor dem Bankrott. Der heute 83-Jährige setzt dabei unter anderem auf buddhistische Tugenden. "Wer Eier möchte, muss für die Hennen sorgen. Schikaniert oder tötet man die Henne, wird das nicht funktionieren", sagt Inamori. Als er bei Japan Airlines die Führung übernahm, händigte er den Mitarbeitern ein Büchlein mit seinen Philosophien aus. Er erklärte ihnen die gesellschaftliche Bedeutung ihrer Arbeit und verwies auf buddhistische Prinzipien wie Bescheidenheit und das Richtige zu tun. "Konzernleiter sollten danach streben, alle ihre Angestellten glücklich zu machen, sowohl materiell als auch intellektuell", sagt Inamori. Glück wird dabei allerdings nicht im westlichen Sinne als Wellness-Haltung gesehen. Das buddhistische Konzept "shojin" etwa zielt darauf ab, die Seele durch Hingabe an eine Aufgabe zu erheben - ein Ansatz, der im spirituellen Kontext sicherlich zu einer öffnenden Kraft wird, in kapitalistischen Systemen allerdings auch Gefahren birgt, denn die Selbstausbeutung im Dienste anderer ist hier oft recht nah. So wird Inamori in der japanischen Investment-Welt für seine Haltung auch kritisiert, denn manche Investmentgesellschaft findet bereits, dass seine Firmen mehr Gelder an die Investoren ausschütten sollten. Solange der Chef selbst am Ruder ist und seine Haltung mit entsprechenden Taten unterlegt, funktioniert sein Modell. Ohne diese Haltung taugt der Ansatz hingegen auch perfekt als Basis typisch kapitalistischer Ausbeutungsdenke.
Die Business-Weisheiten des Buddha-Priesters, HB 21.11.15

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Buch-Tipps
Meine beiden Bücher, die ich mit Paul J. Kohtes geschrieben habe.

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