Offen sein für die Gegenwart anderer
Manager sollten meditieren, findet der Jesuitenpater Michael Bordt, der 2011 das Institut für Philosophie und Leadership an der Hochschule für Philosophie in München gründete. Er begleitet Führungskräfte auf einem Weg der Selbsterkenntnis, der ihre Leadership-Qualitäten auf eine tiefere Grundlage stellen soll. Die Innenschau öffne nicht nur für die eigene Befindlichkeit, sondern lasse Menschen auch empathischer für andere werden. "Weil man in der Lage ist, immer mehr bei sich selbst wahrzunehmen – eine immer differenziertere Selbstwahrnehmung zu haben –, spürt man ganz anders die Gegenwart anderer Menschen, anderer Atmosphären, ist näher an seinen Intuitionen dran", so Bordt in einem Interview mit dem Deutschlandfunk Kultur. Auch Enttäuschungen sind in seinen Augen ein Schlüssel, in besserem Kontakt mit der Welt zu sein und so auch bessere Entscheidungen zu treffen: "In jeder Ent-täuschung wird ja eine Täuschung weggenommen. Das heißt, wir kommen der Realität in jeder Enttäuschung näher."
"Nur wer sich selbst führen kann, kann andere führen", Deutschlandfunk Kultur 20.9.18