Psychischer Problemdruck wächst
Spektakuläre Selbstmorde in der Londoner City werfen die Frage auf, ob und inwieweit die Wirtschaftskrise inzwischen auf das psychische Befinden der Arbeitnehmer durchschlägt. Insgesamt verzeichnete Großbritannien seit 2004 gerade die höchste Selbstmordrate. Doch über psychische Probleme spricht man im Business nach wie vor nicht - erst recht nicht im Bankensektor, wo dies nach wie vor als Stigma gilt. Rund 34 Prozent der britischen Arbeitnehmer stehen bei der Arbeit unter starkem Stress - eine Belastung, die andere Sorgen, beispielsweise um die eigene Gesundheit, deutlich übersteige. Vor allem Männer zwischen 30 und 59 Jahren aus sozial schwächeren Milieus seien betroffen. Doch Geld allein hilft nicht, so eine Psychologin aus der Londoner City, deren Patienten zu 40 Prozent aus der Finanzbranche stammen. Diese erkennen nämlich immer mehr, dass Glück sich nicht allein aus guten Finanzen ergebe.
Verrückt sind immer nur die anderen, taz 27.4.13