Schlaf lässt sich weder erzwingen noch herbeimessen
Unzählige Tools und elektronische Helfer buhlen um die Aufmerksamkeit der von Schlafproblemen geplagten. Viele Angebote überbieten sich dabei mit technischen Finessen. Das Dumme ist nur: In den Augen vieler Schlafmediziner versprechen diese Produkte und Angebote mehr, als sie halten können. Viele Messungen von Schlafphasen beispielsweise seien weder wissenschaftlich geprüft noch genau. Und: Was hilft es zu wissen, dass man womöglich nicht genügend Tiefschlaf bekommt? Herbeizaubern kann man ihn jedenfalls nicht. Und so fallen die Ratschläge von Ärzten denn auch gerne konventioneller aus, als viele sich das erhoffen. Sich Schlafroutinen aufbauen, immer zur selben Zeit zu Bett zu gehen (und das früh genug, um genügend Schlaf zu bekommen!) und sich angenehme Rituale zum abendlichen Abschalten zu schaffen (denn das ist die beste Vorbereitung auf einen erholsamen Schlaf) mag nach wenig klingen, und ist doch herausfordernd. Denn hier wird deutlich: Eine App lässt sich per Knopfdruck einschalten, aber der Schlaf kommt eben nicht auf Knopfdruck. Wahrscheinlich ist der wachsende Markt an Schlafhelfern auch Ausdruck davon, dass wir gerne jedes Problem am liebsten möglichst schnell mit dem passenden Tool lösen würden. Dabei reicht es schon, wenn wir uns ernsthaft ein bisschen mehr um uns selbst kümmern ...
„Es ist immer besser, der Patient lernt, seine eigene Schlaftablette zu sein“, welt.de 14.2.2023