Im Arbeitsleben haben sie einen eher schlechten Ruf, denn die Verwendung von Emoticons in beruflichen E-Mails gilt gerne als unprofessionell und zu privat. Zu Unrecht, wie eine Untersuchung des Wirtschaftsinformatikers Claus-Peter Ernst zeigt. Er fand heraus: "Glückliche und ironische Emoticons schwächen die negativen Assoziationen einer Nachricht auf den persönlichen Ebenen ab. So verändern sie zum einen die Wahrnehmung auf der Ebene der Selbstoffenbarung, also die Interpretation der Empfängerin oder des Empfängers bezüglich dessen, was die Absenderin oder der Absender in der E-Mail über sich selbst preisgibt, wie beispielsweise ihre oder seine gegenwärtigen Emotionen. Zum anderen findet auch eine Wahrnehmungsveränderung auf der Beziehungsebene statt, das heißt, auch die wahrgenommene Einstellung des Gegenübers zu einem selbst wird verändert." Man könnte auch sagen: Ein Smiley macht es für den Empfänger einer kritischen Botschaft leichter, nicht zu verzagen. Und gleichzeitig fördert er die Beziehung zwischen Kritiker und Kritisiertem. In der Untersuchung mit 230 Probanden zeigte sich auch, dass der Einsatz von Emoticons die Kritik nicht negiert. Die Grinsebildchen erhöhen eher deren Akzeptanz.
Ein Smiley mehr hilft sehr, FAZ 30.1.18
© Dr. Nadja Rosmann 2024
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