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Mindfulness und eine neue Bewusstseins-Kultur in Alltag und Business

© Dr. Nadja Rosmann 2024
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Stress ist Gift für Unternehmen

Es ist längst ein chronisch gewordenes Phänomen, dass Arbeitende von Jahr zu Jahr höhere Stressempfindungen beklagen. In einem Interview mit Capital fordert die Beraterin Sara Weber, dass Unternehmen sich dieser Situation endlich ernsthaft stellen müssten. "Wenn alle gestresst und erschöpft sind, macht das krank und dann wird die Rechnung für die Unternehmen auch nicht aufgehen", so Weber. Der Forderung vieler Arbeitgeber, die aufgrund des wachsenden Fachkräftemangels längere Arbeitszeiten fordern, hält sie entgegen: "Nur weil ich mehr arbeite, bin ich nicht unbedingt produktiver. Das gilt natürlich mehr für Wissensberufe als Pflege oder Einzelhandel. Ein großer Denkfehler in dieser Diskussion ist, dass immer so getan wird, als ob alle in Vollzeit arbeiten würden. Aber tatsächlich arbeiten viele in Teilzeit, würden teilweise vielleicht gerne mehr arbeiten, müssen aber beispielsweise auf die Kinder aufpassen. Das sorgt für eine Schieflage, die man ausgleichen und damit Stress rausnehmen könnte." Flexibilität für alle Seiten im Arbeitsprozess sei wichtig, doch müssten die Interessen aller Beteiligten dabei auch gewahrt bleiben. "Flexibilität ist gut, wenn sie aus Sicht der Menschen gedacht ist, also, wenn wir dadurch Freizeit, Job und Sorgearbeit besser unter einen Hut bringen können. Wenn Flexibilität bedeutet, ständig erreichbar sein zu müssen und man keine Grenzen mehr ziehen kann, ist sie gefährlich. Wir brauchen feste Rahmenbedingungen für Remote-Work, um uns nicht zu überarbeiten", erklärt Weber. Wesentlich sei hierbei auch, dass nicht der Einzelne Grenzen ziehen müsse, sondern es institutioneller Arrangements bedürfe: "Grenzen sind persönlich, die verteidige ich selbst. Allerdings verschieben die sich leicht, sobald der Vorgesetzte anruft. Leitplanken sind dagegen institutionalisiert und klare Regeln, nach denen sich alle richten. Die können im Kleinen vom Team oder Unternehmen aufgestellt werden und im Großen von der Politik. Leider gibt es das bisher kaum."
„Wenn alle gestresst und erschöpft sind, verlieren auch die Unternehmen“, capital.de 22.2.2023

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