Viele Führungskräfte im Wachkoma
Unausgeschlafen einen harten Arbeitstag durchstehen und dabei auch noch Leistung bringen? Sicherlich jeder Arbeitende weiß aus leidvoller eigener Erfahrung, dass kurze Nächte meist quälende Arbeitstage nach sich ziehen und man nicht wirklich bei der Sache ist. Für Top-Führungskräfte der Wirtschaft und Politik ist dieses Jetlag-Syndrom jedoch Alltag. In einer Umfrage unter 547 Top-Entscheidern gaben nur 7 Prozent der Befragten an, nachts 8 Stunden zu schlafen. 26 Prozent bekommen immerhin 7 Stunden Schlaf. Die Mehrheit, nämlich 43 Prozent, begnügt sich mit 6 Stunden, 19 Prozent schlafen sogar nur 5 Stunden und 3 Prozent gönnen sich lediglich 4 oder weniger Stunden Ruhe. Die Auswirkungen des chronischen Schlafdefizits sind noch nicht wissenschaftlich erforscht, die Erfahrung vieler Top-Kräfte zeigt jedoch in der Praxis, dass die Übermüdung von Verhandlungspartnern regelmäßig dazu führt, dass nicht mehr nach der besten Lösung für ein Problem gesucht wird, sondern Gesprächspartner aufgrund von Übermüdung Entscheidungen durchwinken, nur um anschließend vielleicht ein wenig Erholung zu finden.
Schlafmangel provoziert Fehlurteile bei Führungskräften, FTD 20.7.11