Spiegel online geht in einem Beitrag der Frage nach, welchen Einfluss die Selbstselektionsmechanismen sozialer Netzwerke auf unsere Weltwahrnehmung haben. Wo Shopping-Seiten uns dank Cookies zielsicher Artikel zeigen, die uns aufgrund unserer bisherigen Einkäufe interessieren könnten, wo wir auf Facebook seitenweise Links und Aktivitäten unserer "Freunde", mit denen wir bereits viele Perspektiven teilen, angezeigt bekommen, wo Nachrichten-Aggregatoren die Weltlage gemäß unseren Leseneigungen filtern, da wird der Blick auf die Welt leicht einseitig. Hinzu kommt, dass die Häppchenwelt des Internets rein systemisch vor eher komplexen Themen zurückweicht. Erfahrungsgemäß sind es Nachrichten, die in wenigen Worten auf den Punkt kommen, die wir häufig weiterleiten - um unsere eigene Aufmerksamkeit und die der Empfänger nicht überzustrapazieren. Einerseits wird die Welt für uns immer größer, aber wir schränken den Zugang zu ihr - häufig selbstinduziert - ständig weiter ein. Dieses Paradox lässt sich nur aktiv überwinden: Öfter einmal auch inhaltlich komplexe Beiträge mit Muße lesen, nicht immer nur die gewohnten Blogs konsultieren oder auch einfach mal neugierig in der Buchhandlung nach Titeln fischen, die einen zweiten Blick wert sind ...
Wie Facebooks nette Welt uns entmündigt, Spiegel online 27.2.12
© Dr. Nadja Rosmann 2023
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